Hallo ! Ich bräuchte mal wieder einen Rat, da ich nicht weiterkomme und mir die Abbildungen im Online-Michel auch nicht wirklich weitergeholfen haben.
Ich habe diese 2 Marken in einem alten Sammleralbum unter Michel Nr.200 abgelegt gefunden. Ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen und tippe eher auf eine der 163er. Kennt sich hier jemand aus und vielleicht weiß ja sogar jemand was das "gestanzte "LV" auf der linken Marke bedeutet?
Vielen Dank im Voraus!
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Usa 200 ?
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habe soeben bemerkt (nach meinem Post) das auf der einen Marke die 2 Cent als Zahl und auf der anderen als Ziffer stehen.
Noch mehr Verwirrung -
Die zweite Marke ist entweder:
1. Michel-Nr. 163 I. mit Wasserzeichen 1 und Zähnung L 12
2. Mi.-Nr. 179 III. mit Wz. 2 und Zähnung 12
3. Mi-Nr. 200 mit Wz. 1 und Zähnung L 11Die erste Marke habe ich auch nicht im Michel gefunden, nur ähnliche. Entweder hat sie der Michel gut versteckt, so daß sie schwer zu finden ist, oder es handelt sich um eine Fiskalmarke, die nicht katalogisiert ist.
Die Bedeutung LV (Perfin oder Lochung) auf der Marke könnte vielleicht Aufschluss bringen darüber.Gruß kartenhai
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oje ...in meinem alten USA Spezial gibt es 9 verschiedenen Typen.
Es könnte eine 190,208,224,252 sein.
Alles aber im Centbereich bewertet. -
Es sind beides offizielle Freimarken-Ausgaben der sog. "Washington-Franklin series". Diese Serie wurde ab 1908 ausgegeben. Zuerst war die Wertangabe der 1c und 2c ausgeschrieben, d.h. "One Cent" und "Two Cents". Da dies nicht UPU-konform war (die UPU verlangte Zahlen und nicht Worte als Wertangaben), wurden die beiden Werte ab 1912 mit "1 Cent 1" und "2 Cents 2" ausgegeben.
Von der "Two Cents" gibt es eigentlich fast nur jene mit Perforation 12 und entweder Wasserzeichen 1 oder 2. Ein Restbestand ungezähnter Marken wurde 1917 an die Druckerei zurückgesandt und mit der dazumals üblichen Perforation 11 versehen (dieser Typ ist relativ selten).
Die "2 Cents 2" wurde von 1912-1921 in unzähligen Varianten ausgegeben. Diese unterscheiden sich in der Zähnung, verschiedenen Wasserzeichen (bzw. ohne Wz.), Druckarten (Flachdruck, Rotationsdruck, Offsetdruck) und kleinen Unterschieden in der Zeichnung (Typen I - VII). Der Wert der meisten Ausgaben ist gering, allerdings gibt es auch seltenere und dementsprechend teurere Typen.
Das LV ist eine normale Perfin (Firmenlochung).
Liebe Grüsse,
Claude -
Die erste Marke zeigt einfach nur die Schnittlinie, mit der die grossen Druckbögen in vier Schalterbögen geteilt wurden. Es ist also entweder eine Marke vom rechten Rand einer der beiden linken Schalterbogen, oder (eher unwahrscheinlich hier wegen des perfins) die mittlere Marke aus einem Markenheftchenblatt, das ebenfalls die Schnittlinie zeigen kann.
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Ja, dann erstmal Danke für Eure Mühe..aber so richtig schlau bin ich jetzt eigentlich auch noch nicht. Was kann ich weiterhin tun, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen?
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Hallo SvenBremen,
Welchem Geheimnis ?
Die normale Vorgehensweise bei dieser Serie ist:
1. Zähnung bestimmen (horizontal und vertikal, die kann nämlich differieren)
2. Druckart bestimmen
3. Wasserzeichen bestimmen
4. Gefundenen Typ im Katalog nachschlagenOder sollte da ein anderes Geheimnis gemeint sein ?
Liebe Grüsse, Claude
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Wenn man den Katalog besäße und/oder ein Bild von den 2 verschiedenen Wasserzeichen finden könnte...und dann noch die Druckart..
Die Zähnung ist Beiderseitig etwa 11,84..das Wasserzeichen sieht aus, wie ein S mit dickem Bauch. -
Der aktuelle Michel USA Spezial ist nicht gerade preiswert.
Für den Anfänger tut es meist auch ein älterer Jahrgang.
Die sind ab und an bei ebay für wenig Geld zu bekommen. -
Hallo SvenBremen,
Wasserzeichen 1 ist das "double-line watermark"
[/img]
Wasserzeichen 2 ist das "single-line watermark"
[/img]
Und als Vergleich zur Markengrösse
[/img]
Die Buchstaben USPS stehen für United States Postal Service. Im Idealfall sieht man auf der Marke einen ganzen Buchstaben, im schlechtesten Fall nur kleine Bruchstücke von 3 Buchstaben.
Da Du schreibst, dass Du ein S mit dickem Bauch siehst, wird es sich vermutlich um Wasserzeichen 1 handeln.
Liebe Grüsse, Claude
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Das Wasserzeichen ist aufgedruckt als Zeichenfolge
USPSUSPSUSPS
SPDUSPSUSPSU
PSUSPSUSPSUS
SUSPSUSPSUSP
Die Buchstaben sind fast so gross wie die Marken, die Abstände etwas weiter als Markengrösse, dh das "Bild wandert" durch die Marken. Die oberste, linke Marke hat ein "U" zentriert in der Mitte, danach wandert der Buchstabe "aus dem Markenbild", im dümmsten Fall hat man links und rechts und/oder oben und unten nur noch einen kleinen Teil eines Buchstabens auf der Marke.
Von 1895 bis 1910 waren die Buchstaben "verschnörkelt", zB hatte das "U" zwei senkrechte Balken links, das "S" zwei Balken in der Diagonalen, das P zwei senkrechte Balken. (Steuermarken hatten ein verschnörkeltes USIR als Wasserzeichen) Von Oktober 1910 an waren die Buchstaben "schnörkellos", einfache Buchstaben.
Die Orientierung der Wasserzeichen ist Glückssache, das Wasserzeichen kann auch "rückwärts" gedruckt sein oder 90 Grad gedreht.
Wer ernsthaft USA sammelt, sollte sich einen Scott Specialised zulegen, es genügt auch eine alte Ausgabe von ebay... -
Zu den Druckarten: Die ersten Ausgaben wurden alle im Flachdruckverfahren hergestellt. Deshalb sind die Typen mit "One Cent" und "Two Cents" alle in diesem Verfahren hergestellt. Die Grösse des Markenbildes beträgt 18,5-19 mm auf 22 mm.
Die Rotationsdruck-Marken sind etwas grösser, d.h. entweder etwas breiter (19,5-20 auf 22 mm) oder etwas höher (18,5-19 auf 22,5-22,75 mm).
Am einfachsten ist die Bestimmung, wenn man sich eine Maske herstellt: Man nimmt eine Marke, die sicher im Flachdruckverfahren hergestellt wurde, also eine (billige) "One Cent" oder "Two Cents", und schneidet die Ecken aus.
[/img]
Diese Maske legt man dann auf die zu bestimmende Marke:
[/img]
[/img]
Im ersten Bild ist die untenliegende Marke etwa gleich gross wie die Maske: es handelt sich um Flachdruck. Auf dem zweiten Bild ist die untere Marke deutlich breiter: es handelt sich um Rotationsdruck.
Dazu gibt es noch Marken im Offsetdruck-Verfahren. Diese sind flach (nicht geprägt wie die anderen) und weisen auch meist eine deutlich schlechtere Druckqualität auf.
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Wenn ich jetzt richtig kombiniert habe, ist die 2te Marke eine 163I.
Vielen Dank für Eure Hilfe. Habe ja wieder einiges dazugelernt -
Was mich bei der ersten gezeigten Marke von Sven, die angeblich zwischen 1912/21 erschienen sein soll, so irritiert, daß ich sie immer noch nicht im Katalog gefunden habe, ist folgendes:
Die Michel-Nr. 190, die ihr etwas ähnlich sieht, hat die Inschrift "U.S. POSTAGE" gerundet und nicht gerade oben, und das Schmuck-Ornament auf beiden Seiten ist nur unten zu sehen und geht nicht bis oben herauf. Und wenn ich weiter blättere bis 1921, erscheint keine ähnliche Marke mehr.
Kann mir jemand die richtige Michel-Nr. der ersten Marke sagen, damit ich einen Vergleich im Katalog ziehen kann.
Gruß kartenhai
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Wenn es Perf 12 ist, kann es sich nur um Scott 406 handeln. Diese Marke wurde im Februar 1912 herausgegeben, die früheste bekannte Verwendung ist 15.Februar 1912.
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Danke für den Hinweis. Jetzt habe ich sie auch endlich gefunden, es ist entweder:
1. die Michel-Nr. 190 von 1912 mit Wz. 2 und Zähnung L 12 oder
2. die Mi-Nr. 208 von 1914 mit Wz. 2 und Zähnung L 10 oder
3. die Mi.-Nr. 224 von 1916 ohne Wz. mit Zähnung L 10 oder L 11 oder
4. die Mi.-Nr. 252 von 1919 in Odr.in diversen Farbtönen und Zähnungen, für den Laien ziemlich verwirrend.
Der bei dem Satz 189-199 abgebildete Franklin verwirrt etwas, da andere Zeichnung "er", die 2 Cent-Marke bezieht sich auf die Zeichnung "ek" eine Seite vorher, die aber mit 3 Cents abgebildet ist.
Genauen Durchblick haben da wirklich nur die USA-Spezialisten.
Gruß kartenhai
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wenn Du den Michel von 1980 hast, dann ist das dort falsch abgedruckt. Bei mir hat das der Vorbesitzer überklebt. Vielleicht daher Dein Problem mit ek.
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@ tokahai:
Genau so ist es wohl.
Gruß kartenhai