Heute erhielt ich meine ersten Neuerwerbungen. Davon zeige ich als erstes diesen 10-Kopeken-Umschlag. Der Wertstempel wurde mit einem rechteckigen Nummernstempel "21" von MOSCHAISK aus dem Gebiet Moskau entwertet. Der Umschlag wurde am 27. Juli 1862 nach Orel versendet.
Dieser Nummernstempel kommt selten vor.
Punkt-Nummernstempel Kaiserreich Russland
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Nach dem gestrigen 10-Kopeken-Umschlag schwarz zeige ich heute einen 20-Kopeken-Umschlag blau. 20 Kopeken entsprachen dem Porto der 2. Gewichtstufe bzw. 1. Gewichtstufe + Einschreibegebühr. Ein Vermerk für ein Einschreiben gibt es hier aber nicht. Gebrauchte 20-Kopeken-Umschläge gibt es nicht so häufig. Die meisten davon sind zudem mit Federzug entwertet. Dieser ist der einzige mir bekannte mit einem Punktnummernstempel.
Die Entwertung erfolgte mit dem rechteckigen Nummernstempel "242" der Kreisstadt FRAUENBURG im Gebiet Mitau. Der Nebenstempel vorderseitig ist etwas verschmiert, der Ankunftstempel vom Tag danach klar. -
Der Nummernstempel "11" der Postfiliale des Warschauer Bahnhofes in St. Petersburg kommt sehr häufig vor, die Frankatur mit Nr. 5, 10 und einem Paar Nr. 9 dagegen nicht. Allerdings gibt mir das Porto von 15 Kopeken Rätsel auf, da Post nach Preussen im Jahr 1865 normalerweise 20 Kopeken gekostet hätte.
Die Stempel mit den Nummern 11 - 17 wurden 1861 ergänzend eingeführt. -
Zu Ostern präsentiere ich ein kleines Highlight. Es handelt sich um einen dreiseitigen Faltbrief nach Griechenland, welcher mit einem Dreierstreifen Nr. 5 frankiert ist. Die Entwertung erfolgte mit dem Nummernstempel "119" der Kreisstadt ROSTOW (am Don) im Gebiet Jekaterinoslaw. Ein Ortsnebenstempel fehlt.
Der Brief lief nach Griechenland und wurde dort mit 80 Lepta nachtaxiert und freigemacht (21. April 1863). Das Jahr geht auch handschriftlich aus dem Brief hervor.
Über die Postroute kann ich leider nichts sagen, da Transitstempel fehlen. Einzig der Vermerk 'via Odessa' lässt vermuten, das der Brief über das Schwarze Meer befördert wurde. Gewöhnlich liefen die Briefe dann über Konstantinopel. Hierfür spricht auch die 30 Kopeken Frankatur, die ein Standardbrief von Russland nach hier kostete.
Die Bezahlung des Portos mittels Frankatur durch Postwertzeichen wurde in Russland erst ab 9. Juli 1864 zugelassen. Vorher war Barfrankatur vorgeschrieben. Dem zufolge handelte ein Postbeamter also rechtswidrig. Es sind einige wenige weitere frankierte Briefe ins Ausland vor diesem Zeitpunkt bekannt.
Von den rund einhundert mir bekannten Briefen mit griechischer Nachfrankatur ist dieser Brief der früheste. Da zumeist die Punktnummernstempel schon keine Verwendung mehr fanden, ist dieser zudem der einzige Brief mit einem Nummernstempel. -
Hallo zusammen,
soeben bin ich von einer Auktion zurück und kann das nachfolgend schöne Stück präsentieren. Der Nummernstempel "700" vom BAHNHOF in RIGA ist eigentlich nicht so selten. Ich habe ihn auf einer Nr. 1 aber bisher nicht gesehen, sondern nur auf der Nr. 5. Die Marke ist auf drei Seiten sehr schön breitrandig und stammt möglicherweise sogar vom Bogenrand. Zudem befand sie sich offensichtlich nicht alleine auf dem ursprünglichen Brief, da sowohl unten als auch oben links weitere Punktstempelansätze sichtbar sind. -
Die Fahrt nach Essen zur Messe bin ich heute ohne große Hoffnungen angetreten. Um so freudiger überrascht, konnte ich diesen 10-Kopeken-Umschlag bekommen und hier jetzt auch zeigen. Die Entwertung erfolgte mit dem Nummernstempel für Poststationen - "218". Diese Nummer gehört zu KORENI im Gebiet Minsk. Ein Nebenstempel fehlt leider. Handschriftlich ist nebenstehend aber Koreni - 28. März 1865 zu lesen. Außerdem ist das Lacksiegel sehr schön erhalten und zeigt gekrönte, in einander verschlungene Buchstaben.
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Alles kommt zu dem, der warten kann. Vor einigen Jahren wurde auf einer Auktion in Hamburg eine Wenden-Sammlung versteigert. In dieser Sammlung befand sich auch unten abgebildete Marke, weshalb ich auch mitbot. Letztendlich war mir die Sammlung dann nur für die eine Marke zu teuer. Jetzt bot mir ein Händler eine Wenden-Marke mit Punktstempel an. Sofort fiel mir die Marke ein und siehe da - es passte.
Nach den auf Seite 4 gezeigten beiden Wenden-Marken ist diese Nr. 5 erst die dritte Marke in meiner Sammlung. Entwertet wurde sie mit dem sehr seltenen Nummernstempel "842" für Poststationen, welcher RAMOTSKIJ (Livland) im September 1863 zugeteilt wurde. -
Es sind seit meinem letzten Beitrag schon wieder mehr als drei Wochen vergangen. Es mangelt an Material. Besomders Belege sieht man zur Zeit praktisch gar nicht. Das bisschen, was auftaucht, ist häufig und ich habe es bereits selber.
Somit widme ich mich in den nächsten Tagen mal etwas genauer den Poststationen in der Levante. Ich hatte zuvor schon mal einige Vor- und Mitläufer sowie einen Beleg gezeigt.
Ausgegeben wurden alle Stempel am 24. Dezember 1862 (Julianischer Kalender) durch die Reichspostverwaltung an die ROPIT (Russische Gesellschaft für Dampfschifffahrt und Handel).
"777" - BATUMI. Hafenstadt am Schwarzen Meer ganz im Osten. Laut Tschilinghirian (von 1958) ist kein Stempelabschlag bekannt. Auch über fünfzig Jahre danach habe ich noch keinen Abschlag gesehen.
"778" - TRAPEZUNT (Trabzon). Türkische Hafenstadt am Schwarzen Meer weit östlich (obere Reihe Abb. 2). Der Stempel blieb bis in die späten 1880er Jahre in Gebrauch und wurde auch dür ankommende Schiffspost verwendet. Stempelfarbe blau.
"779" - MYTILENE (Mytilini). Stadt auf der griechischen Insel Lesbos. Nach Tschilinghirian ist bisher kein Stempelabschlag bekannt. Dem kann ich nur beipflichten und dem entsprechend keinen zeigen.
"780" - SMYRNA (Izmir). Zweitgrößter türkischer Hafen in der Ägäis gelegen. Der Stempel blieb bis 1877 in Gebrauch. Stempelfarbe blau bis violettblau (untere Reihe Abb. 2). Dieser Stempel kommt häufig vor. -
Heute setzte ich mit dem 2. Teil meine Ausführungen über die Nummernstempel der Poststationen in der Levante fort.
"781" - MERSINA. Südtürkische Hafenstadt am Mittelmeer. Wie die 7-Kopeken-Marke in blau beweist, blieb der Stempel mindestens bis 1884 in Gebrauch (= Ausgabejahr dieser Marke). Stempelfarbe blau und schwarz, wobei wohl zunächst die blaue Farbe und erst später die schwarze verwendet wurde. Laut Tschilinghirian ist der Stempel selten. Immerhin kann ich dafür 4 Marken zeigen (Abb. 1 obere Reihe).
"782" - ALEXANDRETTA (Iskenderun). Türkische Hafenstadt im östlichsten Mittelmeer. Die Stadt diente früher als Hafen für Aleppo im heutigen Syrien. Laut Tschilinghirian ist der Stempel selten, über die Stempelfarbe ist nichts vermerkt. Ich kann ihn siwohl in blau als auch in violett zeigen (Abb. 1 untere Reihe).
"783" - BEIRUT. Hafenstadt am Mittelmeer, früher zum osmanischen Reich, heute zum Libanon gehörend. Der Stempel ist häufig und wurde zumeist als Ankunftstempel für Schiffspost aus verschiedenen anderen Städten verwendet. Stempeldarbe: blau Mitte 1860er Jahre, schwarz späte 1860er. Violett wurde in den 1870er Jahren verwendet. Ich kann den Stempel in allen drei Farben präsentieren (Abb. 2 sowie 3 obere Reihe und das 10-Kopekem-Pärchen Nr. 9y auf seltenem senkrecht gestreiften Papier).
"784" - JAFFA (Tel Aviv). Mittelmeerhafenstadt nordwestlich von Jerusalem. Der seltene Stempel ist nur in blauer Farbe bekannt (Abb.3 unten rechts).
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Vor Kurzem endete in der Schweiz eine Spezialauktion Ägypten. Enthalten waren unter anderem auch Marken und Briefe 'Russische Post in der Levante'. Bei den mich interessierenden Losen waren die Marken jeweils mit dem Nummernstempel "785" entwertet. Die Auktion lieferte herausragende Ergebnisse, weshalb ich am Ende in die Röhre guckte.
Hier nenne ich mal drei Beispiele. 1. Marken der Staatspost Nr. 1 Ausruf: 350 CHF / Zuschlag: 2800 CHF. 2. Marken der Staatspost Nr. 6 + 8 auf Brief Ausruf: 750 CHF / Zuschlag: 8500 CHF. 3. Marken der ROPIT Nr. 3 im Sechserblock Ausruf: 150 CHF / Zuschlag: 2800 CHF. Bei letzterem muß ich mich daher mit einem Paar begnügen, habe dafür jedoch auch wesentlich weniger berappen müssen. Dabei ist der Stempel nicht einmal besonders selten.
"785" - ALEXANDRIA. Ägyptische Hafenstadt mit dem größten Hafen zum Mittelmeer. Von diesem Nummernstempel gibt es zwei verschiedene Typen, die sich in den Ziffern unterscheiden. Stempelfarbe: blau.
"786" - MONT ATHOS. Orthodoxe Mönchsrepublik unter griechischer Souveränität. Über diesen Nummernstempel steht im Tschilinghirian gar nichts.
"787" - SALONIKI. Griechische Hafenstadt in der Ägäis. Der sehr seltene Stempel existiert nur in blauer Farbe. Von beiden letzteren kann ich leider keinen Abschlag zeigen.
Diese Orte waren längst nicht alle, in denen es Poststationen gegeben hat. Chios, Kerassunde, Konstantinopel, Samsun, um nur einige zu nennen. Vielfach hatte die Reichspostverwaltung zumindest anfangs wegen zu geringem Postaufkommen kein Interesse. Somit war die ROPIT eigenverantwortlich. Warum aber zum Veispiel Konstantinopel keinen Nummernstempel erhielt, wo sehr viel mehr Verkehr war, kann ich nicht sagen. -
Hallo 241264hsv-fan,
vielen Dank für den sehr informativen Überblick zu den Nummernstempeln der russischen Post in der Levante. Werde gelegentlich mal nachsehen, ob das Heft des MBC zur Post in der Levante Informationen enthält, die Dir weiterhelfen können.
Viele Grüße
DKKW -
Wann und in welchem Ort dieser Brief aufgegeben wurde, kann nicht eindeutig bestimmt werden, da ein Nebenstempel fehlt. Vermutlich ist es St. Petersburg. Die Marken (alle mit Zähnung 12¼ : 12½ = Nr. 6, Nr. 8 + 2x Nr. 9) wurden entwertet mit dem Nummernstempel "16". Dieser gehörte zum Postwaggon der Eisenbahnstrecke St. Petersburg / Warschau.
Das Porto von Russland nach England betrug 1865 26½ Kopeken, womit der Brief also um eine halbe Kopeke überfrankiert ist. Halbierungen waren zwar offiziell nicht erlaubt, kommen aber sehr selten dennoch vor. -
Unerwartet schnell erhielt ich bereits heute meine Sendung aus den USA, mit der ich dann auch zur Levante zurück kehre.
Im Jahre 1856 wurde die Russische Gesellschaft für Dampfschiffahrt und Handel (ROPIT) gegründet. Ab 1. Januar 1863 wurde ihr der Postverkehr zwischen den russischen Häfen und denen der Levante übertragen. Für die Ausübung des Postverwaltung hatte die ROPIT eigene Agenturen. Zu diesem Zweck gab sie 1865 auch die ersten Freimarken heraus.
Dieser Brief wurde am 18. Juli 1866 / 7. Juli 1866 (Gregorianischer - / Julianischer Kalender) in Lattakia (Syrien) aufgegeben. Der Brief wurde entwertet mit dem K1 "PORT LATAKIE." (Tschilinghirian Fig. 207 allerdings ohne Punkt) und die Frankatur Nr. 4II mit einem leider unleserlichen K2, welcher vermutlich auch von Latakie ist. Der Brief lief dann per Schiff nach Alexandria, wo die Marke mit dem Nummernstempel "785" ein zweites Mal entwertet wurde. Anschließend ging der Brief dann nach Beirut.
Diese Marke ist auf Brief selten, der Stempel von Latakie sowie der Nummernstempel ebenfalls. -
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Heute kann ich mal wieder einen Neuzugang präsentieren. Der Brief mit einer Nr. 5 stammt aus LIDA. Er wurde am 12. Dezember 1861 dort aufgegeben. Rückseitig ist sehr schön klar der zu dieser Zeit übliche K1 mit Zierstück unten abgeschlagen. Die Marke wurde mit dem zugehörigen Nummernstempel "38" entwertet. Die Kreisstadt Lida gehörte zum Gebiet Wilna.
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241264hsv-fan
Wie Du weißt, habe ich mich den Nummernstempel von DK verschrieben, verfolge aber trotzdem, oder gerade deshalb, dieses Thema hier mit großem Interesse.
Einen sehr schönen Neuzugang hast Du da ergattern können.
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Das finde ich auch. Allerdings kann und will ich nicht auf so schön gerade sitzende Stempel warten wie bei deinen Dänen. Dann würde ich einen Großteil vermutlich überhaupt nicht finden. Immerhin ist es so schon schwer genug, etwas Neues dazu zu bekommen.
In ca. 14 Tagen erwarte uch noch einige Stücke aus Russland, die ich dort auf einer Auktion erwerben konnte. -
Meine krummen Stempel habe ich nur noch nicht vorgestellt.

Gerade bei Belegen wie von Dir gezeigt ist es noch immens schwerer, 'gerade Stempel' zu ergattern.
Dort werde ich mich sicher von meinen Wunschträumen (ein wenig) entfernen müsen.Bei so klaren und deutlichen Abschlägen wie bei dem jetzt von dir gezeigten sehe ich daran absolut kein 'Problem'. Wenn sich wirklich mal was noch besseres einfinden sollte, kann man ja immer noch ersetzen. Wahrscheinlich würdest Du aber wie ich beide Belege halten, weil er einfach rundum schön ist.
Ich freue mich schon auf Deine weiteren Neuzugänge.
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Überraschend erhielt ich bereits heute meine in Russland ersteigerten Lose.
Daher kann ich heute einen weiteren Brief mit einer Nr. 5 zeigen. Die Marke wurde mit dem rechteckigen Nummernstempel "19" entwertet (hier kopfstehend). Ein zugehöriger Ortstempel fehlt leider. Diese Nummer wurde der Kreisstadt KLIN im Gebiet Moskau zugeteilt. Hier hin wurde der Brief auch gesendet. Rückseitig ist der Ankunftstempel der III. Expedition vom 27. Aug. 1861 (morgens) in blaugrau abgeschlagen. -