Unter Mangusten gibt es sowohl einzelgängerische Arten als auch solche, die in komplex organisierten Gruppen leben. Die Einzelgänger stellen dabei die Mehrheit der Arten. Nur drei Arten leben gesellig: das Erdmännchen, die Zwergmanguste und die Zebramanguste. Auffällig ist, dass diese drei sehr klein sind, sich fast ausschließlich von Wirbellosen ernähren und am Tage aktiv sind. Unter den Einzelgängern ist hingegen Nachtaktivität die Regel.
Der größte Vorteil des geselligen Lebens ist der Schutz vor Feinden. Da in Gruppen lebende Mangusten vor allem in offenen Habitaten leben, sind sie hier für potenzielle Feinde besonders gut sichtbar. Wenn mehrere Mitglieder einer Gruppe wachsam sind, wird ein Prädator früh bemerkt, so dass Zeit bleibt, den Schutz des Baus aufzusuchen. Ebenso ist von allen drei Arten bekannt, dass sie sich gemeinsam gegen Angreifer verteidigen und somit den Feind oft zur Aufgabe zwingen.
Die soziale Organisation innerhalb einer Kolonie ist bei Erdmännchen, Zebramangusten und Zwergmangusten vollkommen verschieden. Erdmännchen-Kolonien haben eine klare Hierarchie und ein dominantes Paar, das Nachwuchs zeugt, während die anderen Individuen der Gruppe bei dessen Aufzucht helfen. In einer Kolonie von Zebramangusten gibt es hingegen keine deutliche Hierarchie. Zur Fortpflanzungszeit kämpfen die Männchen jedes mal aufs Neue um die Weibchen; drei Viertel der Weibchen eines Baus bekommen schließlich Nachwuchs. Bei einer Gruppe von Zwergmangusten gibt es ein dominantes Weibchen, das von mehreren Männchen begattet wird; obwohl auch andere Weibchen Partner finden können, bringt meistens nur dieses dominante Weibchen Nachwuchs hervor.
Die Größe des Aktionsraums variiert sehr stark. Vor allem in Regionen, die ein reichhaltiges Nahrungsangebot bieten, sind Aktionsräume klein, in ariden Regionen hingegen sehr viel größer. Beim Weißschwanzichneumon lassen sich in der Serengeti Aktionsräume von 0,4 bis 1,2 km² feststellen, in Äthiopien hingegen bis zu 4,3 km². Besonders große Aktionsräume haben die Gruppen der Erdmännchen, die bis 10 km² umfassen können.
Schon in Texten aus dem alten Indien und dem Alten Ägypten werden Mangusten erwähnt, sie wurden vor allem aufgrund ihrer Fähigkeit als Schlangenbekämpfer bewundert. Diese Fähigkeit wurde bereits in der Historia animalium beschrieben. Schaukämpfe zwischen Mangusten und Schlangen werden bis heute in Dörfern Westasiens abgehalten.
Mancherorts werden Mangusten heute noch gegessen. Das ist überall dort verbreitet, wo Buschfleisch auf dem Speiseplan steht. Ghana, Nigeria, Guinea und die Demokratische Republik Kongo gehören zu den Ländern, in denen Buschfleisch gegessen wird. Im Kongo soll die Angola-Kusimanse das am häufigsten getötete Säugetier sein.
Manche Arten werden gelegentlich als Heimtiere gehalten. Dies ist vor allem in Asien üblich, wo Mungos zahm gehalten werden.
[Quelle: Wikipedia]
Die Klasse der Säugetiere
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Im letzten kontrovers geführten thread, kamen von DKKW und Wolle aufmunternde Worte für die Motivsammler, die mir zeigten, dass nicht alles umsonst ist.
Da ich beide Forumsmitglieder besonders schätze, freue ich mich darüber sehr. 
Heute möchte ich Euch die Familie der Madagassischen Raubtiere vorstellen. Ich habe dazu nur eine einzige Briefmarke gefunden und zwar eine Marke mit der Fossa.
Die Madagassischen Raubtiere umfassen sieben Gattungen mit neun lebenden und einer ausgestorbenen Art, die auf zwei Unterfamilien aufgeteilt werden: -
Hallo heckinio,
dann möchte meine aufmunternden Worte nochmals wiederholen und verstärken.
Ich bin (bislang) kein Motivsammler obwohl meine Sammelinteressen wirklich sehr weit gestreut sind. Ich bin sogar "Fliegenschiss-Sammler" damit habe ich Euch aber noch nicht "gequält".
Deine Beiträge insbesondere zu der Klasse der Säugetiere lese ich immer mit großem Interesse. Das liegt zum einen daran, dass ich die Natur liebe und mit vielen Pflanzen und Tieren " per Du" bin, also vielfach weiss welche Art gerade als Pflanze am Wegrand steht oder als Tier meine Wege kreuzt.
Zum anderen kann man aus Deinen Beiträgen rauslesen, wieviel Interesse Du an "Deinen" Säugetieren hast, wieviel Mühe Du aufwendest nicht nur die Marken, sondern auch die dazugehörigen Informationen aufzuspüren. Das imponiert mir ungemein und ich lerne immer wieder etwas Neues dazu.
Viele Grüße
DKKW -
Hallo DKKW,
vielen Dank für Deine netten Worte. Ich bin jedes Mal begeistert von Deinem enormen postgeschichtlichen Wissen und dem dazu entsprechenden Material. Du bereicherst unser Forum in jeder Hinsicht ungemein, weiter so!
Heute möchte ich mit der Familie der Hunde(Canidae) fortfahren. Die Haushunde, von denen ich weit über 3000 verschiedene Marken besitze, sind ja auch ein weiteres Sammelgebiet von mir.
Da es viele Arten in der Familie der Hunde gibt, will ich es hier auch so halten wie bei der Familie der Katzen und auch Marken der einzelnen Arten zeigen.Den folgenden interessanten Beitrag fand ich bei Spiegel Online-Wissenschaft. Das Ergebnis der Studie ist vielleicht ein Grund, warum wir unsere vierbeinigen Freunde so mögen.
Seit Tausenden Jahren sind Hunde ein fester Bestandteil unseres sozialen Umfelds. Nun zeigen Forscher, dass die Tiere noch mehr mit uns teilen: nämlich die Art, wie sie Geräusche im Gehirn verarbeiten.
Budapest - Hunde sind nicht nur ein treuer Begleiter des Menschen. Sie sind ihm auch erstaunlich ähnlich. Genau wie wir besitzen die Tiere spezielle Sprachareale im Gehirn, und genau wie wir sind sie in der Lage, auch den emotionalen Gehalt eines Lauts zu erkennen.
Zu diesem Ergebnis kommen jetzt Forscher um Attila Andics von der MTA-ELTE Comparative Ethology Research Group in Budapest. Für ihre Studie, die im Fachblatt "Current Biology" erschienen ist, schickten die ungarischen Wissenschaftler elf Hunde nacheinander in einen Magnetresonanztomografen. 22 menschliche Probanden dienten ihnen als Vergleichsgruppe. Beiden Gruppen spielte das Team Stimmen und Geräusche vor - unter anderem menschliches Lachen, Weinen, Hundegebell und neutrale Umgebungslaute. Die Forscher beobachteten dann, w...mit liefern die Forscher eine mögliche Erklärung dafür, warum sich Hunde so gut auf die Stimmung ihres Herrchens einlassen können. "Hunde und Menschen teilen ein ähnliches soziales Umfeld", erläutert Erstautor Andics. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass sie auch ähnliche Hirnmechanismen benutzen, um soziale Informationen zu verarbeiten. Dies erleichtert vielleicht die erfolgreiche Kommunikation der beiden Arten untereinander."
Ihre Untersuchung sei die erste, die die Hirnaktivität zweier Arten vergleiche, die zwar das gleiche soziale Umfeld teilten, aber evolutionär recht weit voneinander entfernt seien. Dass beide Arten vergleichbare Stimmerkennungsareale besäßen lasse vermuten, dass diese sich im Laufe der Evolution früher entwickelten als bisher angenommen - nämlich vor mindestens 100 Millionen Jahren, als der letzte gemeinsame Vorfahre von Hunden und Menschen lebte. Denkbar sei aber auch, dass die Areale bei beiden Arten unabhängig voneinander entstanden, schränken die Forscher ein.
[Quelle:Spiegel Online-Wissenschaft] -
Heute stelle ich die Gattung Vulpes, deren bekanntester Vertreter bei uns der Rotfuchs ist, vor.
Zur Gattung Vulpes zählen folgende 12 rezente Arten:
• Bengalfuchs (Vulpes bengalensis)
• Afghanfuchs (Vulpes cana)
• Kapfuchs (Vulpes chama)
• Steppenfuchs (Vulpes corsac)
• Tibetfuchs (Vulpes ferrilata)
• Polarfuchs (Vulpes lagopus)
• Kitfuchs (Vulpes macrotis)
• Blassfuchs (Vulpes pallida)
• Rüppellfuchs (Vulpes rueppelli)
• Swiftfuchs (Vulpes velox)
• Rotfuchs (Vulpes vulpes)
• Fennek oder Wüstenfuchs (Vulpes zerda) -
Die Gattung der Graufüchse aus der Familie der Hunde dürfte den meisten nicht so bekannt sein.
Auch wenn Graufüchse terrestrisch wie unsere Rotfüchse leben, so gelten sie im Gegensatz zu ihren europäischen Verwandten als ausgezeichnete Kletterer, die problemlos Bäume erklimmen können. Unterstützt werden sie dabei durch ihre kräftig ausgeprägten Krallen. Die senkrecht geschlitzten Pupillen lassen auf ihre überwiegende Nachtaktivität schließen. Am Tage ruhen die Tiere in ihren Höhlen, die sich meist in hohlen Baumstämmen oder dergleichen befinden. Der Geruchssinn des Graufuchses ist sehr hoch entwickelt und leitet die Tiere zielsicher zu ihrer Beute. Auch bei der Reviermarkierung spielt die chemische Kommunikation eine herausragende Rolle. Zu den natürlichen Hauptfeinden zählen insbesondere Wölfe, Luchse und Kojoten. Bei Gefahr flüchten Graufüchse nicht selten auf Bäume.
Der Graufuchs ist in weiten Teilen Nordamerikas, insbesondere in den USA, sowie in Mittelamerika und im äußersten Nordwesten Südamerikas verbreitet. In Südamerika werden die nördlichen und nordwestlichen Teile Kolumbiens und Venezuelas bewohnt. Mittelamerika wird von Mexiko bis nach Panama besiedelt. Der Graufuchs fehlt nur in den arktischen und subartischen Regionen von Nordamerika. In Kanada ist er nur in den südlichen Landesteilen anzutreffen. Die Lebensräume sind so vielfältig wie das Verbreitungsgebiet groß ist. Er kommt sowohl in gebirgigen Regionen, wie den Rocky Mountains, als auch in den weiten Prärien, Halbwüsten und Steppen vor. Aber auch Laubwälder, dessen Ränder und Heideflächen werden gerne besiedelt. -
Löffelhunde leben in zwei voneinander getrennten Verbreitungsgebieten, die von den Unterarten Otocyon megalotis megalotis(Nominatform) und O. m. virgatus bewohnt werden. Die Nominatform ist beheimatet in Südafrika, Namibia, Botswana,Simbabwe, Lesotho und Swasiland, sowie im äußersten Süden der Staaten Angola, Sambia und Mosambik.
Das Verbreitungsgebiet der Unterart virgatus umfasst Äthiopien, Eritrea, Somalia, den Südosten des Sudan, Kenia, Uganda,Tansania und den Norden der Länder Sambia und Malawi.
Die getrennten Verbreitungsgebiete decken sich weitgehend mit der Verbreitung der Hauptnahrung, der Erntetermiten(Hodotermes mossambicus, Microhodotermes viator). Auch bei einem anderen termitenfressenden Säugetier, dem Erdwolf, findet man ein ähnliches, zweigeteiltes Verbreitungsgebiet.
Der Lebensraum der Art ist die Savanne. Bevorzugt werden Habitate, in denen das Gras nicht mehr als 25 cm hoch wächst. Solche Lebensräume entstehen durch Brände oder durch viele grasende Huftiere. Wird das Gras zu hoch, wandern Löffelhunde in andere Gegenden ab.
Löffelhunde sind sowohl tag- als auch nachtaktiv. Hier gibt es vor allem jahreszeitliche Unterschiede. In Südafrika sind Löffelhunde während des Winters am Tage, im Sommer aber bei Nacht auf Nahrungssuche. In Ostafrika sind Löffelhunde zu 85 % nachts aktiv. Der Zyklus scheint sich eng nach der Aktivität der Termiten zu richten.
Ein Löffelhundrudel umfasst zwei bis fünfzehn Individuen. Hierbei handelt es sich um Familienverbände, also um ein Paar mitsamt seinen Nachkommen. Während männliche Junge die Eltern schnell verlassen, bleiben weibliche Nachkommen oft für ein oder mehrere Jahre im Rudel. Der Aktionsraum eines Löffelhundrudels beträgt 0,3 bis 3,5 km². Je mehr Termitenbauten in einer Region vorhanden sind, desto kleiner sind die Aktionsräume. Die Aktionsräume verschiedener Rudel können sich überschneiden. Wenn die Jungen eines Wurfs ausgewachsen sind, verlässt ein Rudel seinen bisherigen Aktionsraum und ist im folgenden Jahr in einem anderen Gebiet anzutreffen. Löffelhunde markieren und verteidigen keine Reviere. So werden andere Löffelhundrudel in der Nähe ohne weiteres akzeptiert.
Löffelhunde leben in Bauen, die sie entweder selbst gegraben haben oder die von anderen Tieren angelegt und von ihnen vergrößert wurden. In letzterem Falle werden sie meistens von Springhasen oder Erdferkeln übernommen. In seinem Aktionsraum kann ein Löffelhundrudel mehrere Baue anlegen, die jeweils mehrere Eingänge haben.
Löffelhunde zeigen eine Reihe hundetypischer Gesten. Eine Habachtstellung, die beim Erblicken eines potenziellen Feindes eingenommen wird, beinhaltet eine aufrechte Stellung mit geschlossenem Maul, aufgerichteten Ohren und weit geöffneten Augen. Bei Unterwerfung oder Angst werden die Ohren zurückgelegt, der Kopf tief gehalten und das Maul leicht geöffnet.
Der Schwanz wird bei Aggression, im Spiel und bei sexueller Erregung aufgerichtet. Beim Laufen wird er hingegen waagerecht gestreckt. Beim Nahen eines Feindes kann auch die Körperbehaarung auf Rücken und Schwanz aufgerichtet werden, so dass das Tier größer erscheint. n großen Teilen ihres Verbreitungsgebiets werden Löffelhunde als Vertilger von Termiten gerne gesehen und gelten als nützlich. Allerdings werden sie manchmal auch irrtümlich für das Töten von Schafen verantwortlich gemacht; zu solchen Missverständnissen kommt es, wenn Löffelhunde die Maden aus Schafskadavern fressen. In Botswana machen einige Einheimische Jagd auf Löffelhunde wegen ihres Fells. Löffelhunde sind nicht bedroht und stellenweise sogar häufig. Immer wieder auftretende Populationsschwankungen hängen mit Klimaveränderungen, der Verfügbarkeit von Termiten und mit Tollwutepidemien zusammen. Selten sind Löffelhunde lediglich in landwirtschaftlich genutzten Gegenden Südafrikas geworden. In der Serengeti beträgt die Populationsdichte großflächig 0,3 bis 1 Löffelhunde je km².
In Südafrika werden Löffelhunde manchmal als Haustiere gehalten Auch in manchen internationalen Zoos sind sie zu sehen. Die Haltung gelingt, weil die Tiere nicht auf ihre bevorzugte Termitennahrung angewiesen sind und an eine ausschließliche Ernährung durch Früchte gewöhnt werden können.
Der Name Löffelhund bezieht sich auf die großen Ohren. In anderen Sprachen wird er wegen dieses Merkmals oft mit Fledermäusen verglichen: Bat-eared Fox (englisch),Renard à oreilles de chauve-souris (französisch) oder Zorro orejudo (spanisch). Bei der Benennung war offenbar die in ganz Afrika verbreitete Ägyptische Schlitznase(Nycteris thebaica) Vorbild.
[Quelle: Wikipedia] -
Heute stelle ich die Gattung Lycalopex, auch als Andenfüchse bekannt, vor. Es sind meist nachtaktive Arten, manche Exemplare sind aber gelegentlich auch am Tage aktiv. Lycalopex sind Allesfresser. Neben Nagetieren, Vögeln, Echsen, Fröschen und Insekten fressen sie Früchte und Zuckerrohr. Der Andenschakal scheint mehr carnivor zu sein, zu seiner Beute zählen auch aus Europa eingeführte Schafe und Feldhasen.
Zu Lycalopex gehören folgende Arten:
- Andenschakal (Lycalopex culpaeus)
- Argentinischer Kampfuchs (Lycalopex griseus)
- Darwin-Fuchs (Lycalopex fulvipes)
- Sechurafuchs (Lycalopex sechurae)
- Pampasfuchs (Lycalopex gymnocercus)
- Brasilianischer Kampfuchs (Lycalopex vetulus -
Heute möchte ich gleich drei Gattungen aus der Familie der Hunde vorstellen. Atelocynus, Cerdocyon und Speothos.
Nur zur Gattung Speothos venaticus, dem Waldhund habe ich Briefmarken gefunden. Der Waldhund ist in weiten Teilen Südamerikas verbreitet. Das Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen Panama bis in den Norden von Argentinien. Er ist insbesondere in Argentinien, Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Französich Guiana, Guyana, Panama, Paraguay, Peru, Surinam und Venezuela anzutreffen. Der Waldhund bewohnt neben lichten Wäldern und deren Ränder auch die offene Savanne und Buschland. Ein Gewässer befindet sich zumeist in ihrem Lebensraum. Die Waldhunde gelten auch als gute Schwimmer und Taucher. Als tagaktive Tiere verbringen sie die Nacht in selbstgegrabenen Höhlen, die sich meist im Wurzelwerk großer Bäume befinden. Der Waldhund ist ein Raubtier und macht vor allem Jagd auf Pakas und Agutis wie das Goldaguti (Dasyprocta leporina) oder das Grüne Acouchi (Myoprocta acouchy). Aber auch Capybaras (Hydrochaeris hydrochaeris) oder Nandus (Rhea americana) gehören zu seinem Beutespektrum.
Zu den natürlichen Hauptfeinden zählen insbesondere der Jaguar (Panthera onca), die Große Anakonda (Eunectes murinus), Kaimane (Caimaninae) sowie die Harpyie (Harpia harpyja). Jedoch ist die Reduzierung der Populationen des Waldhundes durch Fressfeinde verschwindend gering. Die Zerstörung der natürlichen Lebensräume stellt eine wesentlich größere Gefahr dar. Schon heute ist der Waldhund in weiten Teilen seiner Verbreitungsgebiete verschwunden. Auch die Zersplitterung der Populationen ist nicht ungefährlich, da so die genetische Vielfalt in Frage gestellt wird. Weltweit laufen in Zoos und ähnlichen Einrichtungen mittlerweile Zuchtprogramme. Das Washingtoner Artenschutzabkommen stellt die Art in Anhang I unter weltweitem Schutz. In der Roten Liste der IUCN wird die Art auf der Vorwarnstufe (NT) Near Threatened geführt. -
Heute möchte ich die Gattung Chrysocyon vorstellen.
Von anderen großen Wildhunden weichen Mähnenwölfe (Chrysocyon brachyurus) in der Lebensweise beträchtlich ab. Sie bilden keine Rudel. Männchen und Weibchen bewohnen zusammen ein Territorium, doch gehen sie meist eigene Wege und jagen getrennt. Nur nach einer Geburt ist die Partnerschaft enger, und der Rüde hilft bei der Aufzucht und Versorgung der im Schnitt drei Welpen. Die Paarungszeit erreicht zwischen April und Juni einen Höhepunkt, weshalb die meisten Jungen nach einer Tragzeit von etwa 65 Tagen im Spätsommer und Frühherbst zur Welt kommen. Alle in der Wildnis untersuchten Wurfplätze lagen versteckt auf erhöhten Bereichen inmitten von sumpfigen Hochgrasgebieten. Das Revier ist je nach Gegend etwa 25 bis 60 Quadratkilometer groß. Markiert wird bevorzugt an auffälligen Stellen, wie Termitenhügeln durch urinieren. Tiere ohne Revier leben in den Grenzgebieten zwischen den Territorien und markieren nicht. Der typische Laut ist ein Bellen, das man zu jeder Tages- und Jahreszeit vernehmen kann. Mähnenwölfe sind nacht- oder dämmerungsaktiv. Ihre Zähne sind so weit zurückgebildet, dass sie keine großen Tiere erjagen und zerlegen können. Trotz ihrer Größe sind Mähnenwölfe auf kleine Beutetiere wie Kaninchen, Nagetiere, Vögel und Insekten spezialisiert. Vor allem in der Cerrado-Region stellt das Siebenbinden-Gürteltier eines der wichtigsten Beutetiere dar. Auch pflanzliche Nahrung wie Früchte (Solanum lycocarpum) spielen eine wichtige Rolle; diese machen einen relativ großen Anteil der Nahrung aus. Bei der Jagd kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Kleinnager werden beschlichen und mit einem finalen Satz erbeutet oder ausgegraben. Fliegende Vögel und Insekten werden bisweilen mit Sprüngen vom Boden aus erbeutet. Nur gelegentlich werden auch etwas größere Beutetiere, wie Pampashirsche überwältigt. -
Der Marderhund, Tanuki oder Enok, seltener auch Obstfuchs, (Nyctereutes procyonoides) ist ein sehr scheuer und nachtaktiver Bewohner von Wäldern und Regionen mit viel Unterholz. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Marderhunds umfasst das östliche Sibirien, das nordöstliche China und Japan. Für Europa ist er ein Neozoon, eine Neueinbürgerung, ausgesetzt um das Marderhundfell wirtschaftlich zu nutzen. Im 19. Jahrhundert führte man Marderhunde in Westrussland ein. Zwischen 1928 und 1950 wurden in der Ukraine nahezu 10.000 Tiere ausgesetzt, von wo aus sich die Tiere selbstständig im westlichen Teil des Landes vermehren konnten. 1931 gab es die ersten Marderhunde in Finnland, 1951 in Rumänien und 1955 in Polen.
Seit 1960 breitet sich der Marderhund in Deutschland aus. 1962 wurde in Börger (Landkreis Emsland) ein erstes Exemplar erlegt. In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Schleswig-Holstein ist der Marderhund nun ein recht häufiges Tier. 2011 wurden aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in 85% der Jagdreviere Vorkommen des Marderhundes gemeldet. In Niedersachsen kommt er vor allem in Süden und Südosten vor. In den anderen Bundesländern ist er bisher selten.
In Österreich soll der erste Marderhund 1954 in Karlstift in der Gemeinde Bad Großpertholz gesichtet worden sein. Nach weiteren Sichtungen gab es den ersten sicheren Nachweis 1983, als ebenfalls im niederösterreichischen Waldviertel ein Tier in eine Falle ging. Fest etabliert hat er sich vor allem in Nieder- und Oberösterreich sowie im nördlichen Burgenland. Die Nachweise häufen sich zur Donau hin. Mitte der 1990er Jahre stellte man fest, dass sich die Verbreitungsgrenze südwärts verschob. Nur aus Tirol und Vorarlberg liegen noch keine Belege vor. Seit 2010 wird die Verbreitung wissenschaftlich untersucht. Der Marderhund ist monogam und bleibt ein Leben lang im Paar zusammen. Beide Partner kümmern sich um die im Schnitt sechs bis zehn Welpen. Als einzige Vertreter der Hunde halten Marderhunde in Gegenden mit harten Wintern eine Winterruhe, in Finnland beispielsweise beziehen sie ihre Winterhöhlen etwa von November bis März. Bei milder Witterung verlassen sie dort gelegentlich ihren Bau oder ziehen sogar in einen anderen um. In Gegenden mit milden Wintern sind sie das ganze Jahr über aktiv. Marderhunde können in Bereichen überleben, in denen an nicht mehr als etwa 175 Tagen Schnee liegt; die mittlere Jahrestemperatur sollte über einem bis zwei Grad Celsius liegen. Die Streifgebiete sind abhängig vom Nahrungsangebot und Klima unterschiedlich groß: in Deutschland etwa 150 ha, in Finnland zwischen 300 und 700 ha und in Japan ca. 80 ha. Marderhunde sind dämmerungs- und nachtaktiv, ihre Lebenserwartung in der freien Natur liegt bei sechs bis acht Jahren.
[Quelle: Wikipedia] -
Heute stelle ich den Rothund, der als Asiatischer Wildhund bekannt ist, vor. Im Gruppenverhalten der Rothunde gibt es sehr viele Parallelen zu Wölfen und Afrikanischen Wildhunden. Die Rudelstärke der Rothunde liegt zwischen fünf und zwölf, selten bei über dreißig Einzeltieren. Das Rudel wird von einem Alpha-Paar angeführt, das als einziges für das Zeugen von Nachwuchs sorgt. Die Tragzeit liegt bei sechzig Tagen; im Wurf befinden sich im Schnitt sechs, manchmal bis zu neun Welpen. Das ganze Rudel ist bei der Jungenaufzucht behilflich.
Die Hetzjagd läuft ähnlich ab wie beim Afrikanischen Wildhund, allerdings erreicht der Rothund wegen seiner kürzeren Beine keine so rasanten Geschwindigkeiten. Zu den Beutetieren gehören Hirsche, Rentiere, Rehe, Steinböcke, Wildschafe und Wildschweine. Selbst so riesige Tiere wie Gaure werden im Rudel überwältigt. In Indien ist der Axishirsch sein Hauptbeutetier. Auch Nager, Aas und Insekten werden gefressen, und selbst Pflanzenkost in Form von Beeren sind sie nicht abgeneigt. An einer Jagd beteiligen sich meistens drei bis vier Mitglieder eines Rudels. Meistens führt das Alpha-Männchen die Jagd an, es packt das Beutetier an den Hinterbeinen, die anderen Rudelmitglieder holen auf und zerreißen die Beute. Manchmal beginnen sie mit dem Verzehren der Beute, während diese noch lebt, einen gezielten Tötungsbiss gibt es nicht. Rothunde haben außer dem Menschen wenig Feinde. Im Rudel können sie sogar Bären und Leoparden überwältigen und töten. Wenn genug Hunde zusammenkommen, gelingt es ihnen, selbst einen ausgewachsenen Tiger von seinem Riss zu vertreiben. Obwohl Rothunde Tiere jagen, die sehr viel größer sind als sie selbst, haben sie auch Grenzen. Es gibt keinen glaubhaften Bericht eines Angriffs von Rothunden auf Menschen. In Rudyard KiplingsDschungelbuch gibt es eine Szene, in der Rothunde ein Wolfsrudel angreifen und vertreiben. Im Dschungelbuch gelten sie als besonders blutrünstig, aber auch sonst sind Rothunde häufig als Bestien verschrien. Rothunde sind wohl nicht blutrünstiger als andere Raubtiere und töten, um zu überleben, dennoch trug ihnen dieses schlechte Image den Hass des Menschen ein. Er verfolgte die wilden Hunde auch als Viehräuber, und teilweise wurden sogar Abschussprämienbezahlt. Die IUCN führt den Rothund im Status „stark gefährdet“. Der Bestand wilder Rothunde wird auf weniger als 2500 Tiere geschätzt. Hauptursachen für den anhaltenden Bestandsrückgang sind die Zerstörung des Lebensraums und die Übertragung von Krankheiten durch verwilderte Haushunde.
Aus Sibirien und Turkestan und der Mongolei ist die Art mittlerweile fast verschwunden. So liegen aus Kasachstan, Kirgisistan, Russland, Tadschikistan und der Mongolei keine bestätigten, neueren Berichte über Rothunde vor. Die Situation im chinesischen Teil desTianshan-Gebirges ist unklar. Einige halten sich noch in China, in den Bergen von West-Sichuan, Süd-Gansu und Ost-Qinghai. In Tibet, vor allem im Grenzgebiet zu Ladakh und in Südost-Tibet, trifft man diese Wildhunde noch an, und in Indochina und Myanmar gibt es ebenfalls noch kleinere Bestände, allerdings meist in voneinander isolierten Vorkommen. Über die Situation auf der Malaiischen Halbinsel sowie auf Java und Sumatra ist wenig bekannt, doch sind sie hier wohl auf wenige Schutzgebiete beschränkt. In Indien vermochten sie sich, zumindest in einigen Nationalparks wie beispielsweise in Periyar, Nagarhole und Kanha, einigermaßen zu erhalten. Vor allem im Zentralen Hochland von Dekkan, den West- und Ost-Ghats, sowie in Nordost-Indien (Arunachal Pradesh, Assam, Meghalaya und West Bengal) kommen sie noch heute vor.
[Quelle: Wikipedia] -
Das bevorzugte Habitat des Afrikanischen Wildhundes (Lycaon pictus) ist die afrikanische Savanne. Allerdings wurden Sichtungen an der Schneegrenze des Kilimandscharos und an den Randzonen der Sahara dokumentiert. Bewaldete oder wüstenhaft trockene Gegenden meidet der Wildhund weitestgehend. Er lebt in allen Grassteppen Afrikas südlich der Sahara. Heute ist das Verbreitungsgebiet allerdings stark fragmentiert. Durch Nachstellungen, Lebensraumverlust und Krankheiten wie Staupe und Tollwut ist er eines der seltensten Großsäugetiere Afrikas geworden. Überlebensfähige Populationen gibt es nur noch in Kenia, Tansania, Sambia, Simbabwe, Botswana und im südafrikanischen Krüger-Nationalpark. Die Art gilt laut IUCN als stark gefährdet. Der Gesamtbestand wurde im Jahr 1997 auf 3000 bis 5500 Tiere geschätzt, wobei die größte Population im Selous-Wildreservat lebt. Andere Reservate mit nennenswerten Vorkommen sind das Okavango-Delta mit dem Moremi-Wildreservat, der Hwange-Nationalpark, der Kafue-Nationalpark, der Hluhluwe-Umfolozi-Park und der Krüger-Nationalpark.
Wildhundrudel benötigen große Jagdreviere, die oft 500 Quadratkilometer und mehr umfassen. Selbst im 20.000 Quadratkilometer großen Krügerpark, der ein gutes Habitat und hohe Beutetierdichten bietet, leben nur noch etwa 115 dieser Tiere. Auch ihr Aktionsraum ist mit 200 bis 2000 km² sehr groß.
Der Afrikanische Wildhund ist ein sehr soziales Tier, das in Rudeln lebt. Ein Rudel umfasst im Schnitt zehn Tiere. In früheren Zeiten, als die Art noch häufiger war, scheinen auch Rudelstärken zwischen vierzig und hundert möglich gewesen zu sein. Die Rangordnung im Rudel ist nicht so deutlich erkennbar wie beim Wolf, so dass man in älterer Literatur die Angabe findet, es bestehe gar keine Rangordnung. In Wahrheit ist wie bei Wölfen ein dominantes Alpha-Paar vorhanden. Es gibt allerdings keine Kämpfe um die Rangordnung und kaum Aggressionen zwischen Rudelmitgliedern. Nur das Alpha-Paar zeugt Nachwuchs. Die anderen geschlechtsreifen Tiere des Rudels haben einen veränderten Hormonhaushalt, der zu einer vorübergehenden Unfruchtbarkeit führt. Dieser Zustand hält bis zu einer Änderung im Sozialgefüge an.Die Paarungsbereitschaft unterliegt keinem jahreszeitlichen festen Rhythmus, allerdings gibt es saisonale Häufungen zur zweiten Hälfte der Regenzeit. Im Regelfall dauert es zwischen 12 und 14 Monaten bis zur erneuten Paarungsbereitschaft des Weibchens. Sind allerdings die Welpen frühzeitig verstorben, kann sich die Zeitspanne auf sechs Monate verkürzen. Die Tragzeit beträgt etwa 70 Tage. Danach kommen sechs bis acht, in Ausnahmefällen bis zu siebzehn Welpen zur Welt. Sobald beim trächtigen Weibchen die Geburtsvorbereitungen beginnen, reduziert das Rudel seine Aktivitäten auf den Umkreis des Geburtsbaus. Die Welpen werden bevorzugt in Erdhöhlen geboren. Die Milchentwöhnung beginnt um die zehnte Lebenswoche, nach gut drei Monaten verlassen die Welpen den Bau. Nur das Muttertier säugt, andere Rollen bei der Jungenaufzucht werden aber vom ganzen Rudel übernommen. Sogar junge Rüden würgen manchmal Fleisch hervor, um ältere Welpen zu versorgen. Ab dem sechsten Monat schließen sich die Jungtiere der Jagd an, und das Rudel kehrt wieder zu seiner nomadischen Lebensart zurück.Verwundete und kranke Rudelmitglieder werden auf ähnliche Weise durch den ganzen Verband versorgt. Wildhunde sind bei Tag aktiv. Sie haben keine festen Reviere, weshalb sie anders als andere Hunde auch keine Markierungen setzen. Wildhunde sind sehr effiziente Jäger und können sich am Riss auch gegen andere große Raubtiere durchsetzen. Selbst gegenüber Tüpfelhyänen können sie sich behaupten, wenn diese nicht zu zahlreich sind. Löwen sind sie jedoch in der Regel unterlegen.
[Quelle: Wikipedia] -
Heute die Gattung Wolfs- und Schakalartige (Canis) dran.
Die Tiere dieser Gattung sind durch vergleichsweise lange Beine und einen zylinderförmigen, buschigen Schwanz charakterisiert. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 45 bis 160 Zentimetern, eine Schwanzlänge von 20 bis 55 Zentimeter und eine Schulterhöhe von 30 bis 80 Zentimeter, Das Gewicht variiert zwischen 6 und 80 Kilogramm.
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Gattung Canis umfasst Eurasien, Afrika sowie Nord- und Mittelamerika. Dank des Menschen sind sie in Form des Haushundes und des Dingos heute weltweit verbreitet.
Die Systematik der Gattung Canis ist noch nicht endgültig geklärt. Drei Arten werden „Schakal“ genannt, das ist jedoch keine systematische Bezeichnung. Umstritten ist der Artstatus des Rotwolfs; der Haushund wird entgegen früheren Systematiken nicht mehr als eigene Art geführt. Möglicherweise ist die GattungCanis paraphyletisch in Bezug auf den Rothund und den Afrikanischen Wildhund. -
Heute möchte ich Euch die Familie der Bären (Ursidae) vorstellen.
In Abgrenzung zu den Kleinbären (Procyonidae) werden sie auch als Großbären oder Echte Bären bezeichnet. Die Familie zählt zur Überfamilie der Hundeartigen.
Die Bären gleichen sich in ihrem Körperbau. Ihr Körper ist stämmig, der Kopf groß und die Gliedmaßen eher kurz und sehr kräftig. Die Augen sind klein, die Ohren rund und aufgerichtet. Die meist langgestreckte Schnauze beherbergt je nach Art 40 oder 42 Zähne. Die Füße enden in fünf Zehen, die mit nicht einziehbaren Krallen versehen sind. Alle Bären sind Sohlengänger, wobei die Fußsohlen meist behaart sind, lediglich bei Arten, die oft auf Bäume klettern wie dem Malaienbären, sind die Fußsohlen nackt. Der Schwanz ist nur ein kleiner Stummel. Das Fell ist eher lang und bei den meisten Arten einfarbig, meist braun oder schwarz. Ausnahmen sind der Große Panda mit seiner auffälligen schwarz-weißen Fellzeichnung und der weiße Eisbär. Bei mehreren Arten kann eine helle Fellzeichnung auf der Brust oder im Gesicht vorhanden sein. Das Körpergewicht variiert zwischen 25 und 800 Kilogramm, wobei die Männchen stets deutlich schwerer als die Weibchen werden. Die Kopfrumpflänge beträgt 100 bis 280 Zentimeter. Ihre übliche Fortbewegung ist ein eher langsamer und gemächlicher Passgang, sie können im Bedarfsfall aber bis zu 50 km/h schnell laufen. In der Regel klettern Bären gut (insbesondere der Malaienbär) und können auch ausgezeichnet schwimmen. Etliche Arten halten während der kalten Monate eine Winterruhe. Es ist kein echter Winterschlaf, da zwar Atemfrequenz und Herzschlagdeutlich zurückgehen, die Körpertemperatur aber nur wenig sinkt und sie relativ leicht aufzuwecken sind. Im Spätsommer und Herbst fressen sie sich darum einen Fettvorrat an, um sich bei kalter Witterung in einen Bau oder eine Höhle zurückzuziehen.
Wie bei den Katzen und Hunden habe ich auch hier Albumseiten für die einzelnen Gattungen angefertigt. Beginnen möchte ich mit der der Gattung Ursus. -
Das Verbreitungsgebiet des Malaienbären erstreckt sich vom östlichen Indien (Assam) und dem südlichen China (Sichuan und Yunnan) über Indochina und die Malaiische Halbinsel bis zu den InselnSumatra und Borneo. Auf Sumatra, Borneo und der malaiischen Halbinsel stellen tropische Regenwälder den typischen Lebensraum dar. Allerdings bewohnen sie auch Sümpfe und Mangrovenwälder. Im restlichen Teil des Verbreitungsgebietes auf dem asiatischen Festland bewohnt der Malaienbär auch halbimmergrüne Wälder, Trockenwälder und Bergwälder. Im Norden überlappt sich das Verbreitungsgebiet mit dem des Kragenbären. Im Gegensatz zum Kragenbären bevorzugen die Tiere niedrigere Höhenlagen, obwohl sie bis auf 2.100 m vorstoßen. Malaienbären sind nachtaktiv, tagsüber schlafen sie in den Bäumen, rund 2 bis 7 Meter über dem Erdboden. Sie brechen oder verbiegen Äste, um daraus ein Nest oder eine Aussichtsplattform zu errichten, manchmal kann man sie auch beim Sonnenbaden beobachten. Am Boden bewegen sie sich wie alle Bären als Sohlengänger fort, wobei sie die Füße nach innen drehen.
Über ihr Sozialverhalten ist wenig bekannt, wie alle Bären leben sie einzelgängerisch. Im Gegensatz zu vielen anderen Bärenarten halten sie keine Winterruhe, da sie in tropischen Gebieten leben und ihre Nahrungsquellen das ganze Jahr über verfügbar.
Da diese Tiere beträchtliche Schäden an Kokospalmen- und anderen Plantagen anrichten können, werden sie gejagt. Einigen Körperteilen, insbesondere der Gallenflüssigkeit, werden wie beim Kragenbären heilende Kräfte zugeschrieben. In Ostasien werden Jungtiere oft zu Haustieren gemacht; sobald sie ausgewachsen sind, werden sie geschlachtet, um an die verwertbaren Körperteile zu gelangen. Eine weitere Bedrohung stellt der Verlust ihres Lebensraumes durch umfangreiche Waldrodungen dar.
Aus diesen Gründen sind die Bestände des Malaienbären im Rückgang begriffen, unklar ist allerdings, in welchem Ausmaß. In Indien sind sie vermutlich ausgestorben, in China sind sie von der Ausrottung bedroht. In vielen südostasiatischen Ländern sind keine Angaben über die Populationsgröße verfügbar. -
Heute möchte ich Euch die Gattung der Lippenbären vorstellen.
Lippenbären können zu jeder Tageszeit aktiv sein, meist jedoch in der Nacht. Tagsüber verbergen sie sich in Höhlen oder in dichter Vegetation. Im Gegensatz zu vielen anderen Bären halten sie keine Winterruhe, fallen aber während der Regenzeit in eine Phase verhältnismäßiger Inaktivität. Lippenbären leben wie alle Bären einzelgängerisch. Ihre Streifgebiete können sich jedoch zum Teil erheblich überlappen. Obwohl Lippenbären eher scheue Tiere sind, gelten sie manchmal als aggressiv. Das rührt daher, dass sie aufgrund ihres sehr schlechten Gesichts- und Gehörsinnes einen näher kommenden Menschen erst im letzten Moment bemerken und dann erschrocken reagieren. Zur Verteidigung bringen sie dann vor allem ihre langen Krallen zum Einsatz. Manchmal verwüsten sie auch Plantagen und werden deswegen verfolgt. Ein weiterer Grund für die Bejagung ist die Verwendung ihrer Körperteile als Nahrung oder zu medizinischen Zwecken. Der Gallenflüssigkeit werden ähnliche heilende Kräfte zugeschrieben wie der des Kragenbären. Die Tiere werden in einigen Regionen Indiens auch als Jungtiere lebend gefangen um sie später als Tanzbären einsetzen zu können. Hauptbedrohung ist aber heute die Zerstörung ihres Lebensraums durch Waldrodungen, durch die Einebnung von Termitenhügeln werden sie zusätzlich ihrer Nahrung beraubt.
Die Weltnaturschutzunion IUCN listet sie in ihrer Roten Liste gefährdeter Arten als gefährdet („vulnerable“). Die Gesamtpopulation der Lippenbären wird auf rund 7.000 bis 10.000 Tiere geschätzt. Die höchsten Bestandsschätzungen gehen von 20.000 Tieren aus. Etwa ein Drittel bis die Hälfte der Indischen Populationen leben heute in geschützten Gebieten, wo die Tiere vor Nachstellungen und Lebensraumzerstörung relativ sicher sind. In Sri Lanka ist etwa die Hälfte der Lebensräume geschützt. -
Der Brillenbär (Tremarctos ornatus) lebt endemisch in den tropischen Anden und vorgelagerten Gebirgszügen in Kolumbien, dem westlichen Venezuela, Ecuador, Peru und Bolivien. Die Nordgrenze des Verbreitungsgebiets bilden die Sierra de Perijá, Macizo de El Tamá und die Cordillera de Mérida in Venezuela. Von dort aus reicht das Gebiet über Kolumbien, die östlichen und westlichen Züge der Anden in Ecuador, die Andenregionen sowie die Wüstengebiete der Küste von Peru bis in den östlichen Ausläufer der Anden in Bolivien. Das Gebiet erstreckt sich über eine Länge von mehr als 4.600 Kilometer, ist jedoch nur zwischen 200 und 650 Kilometer breit. Einzelne Sichtungen gibt es auch aus der Region El Darien in Panama und dem nördlichen Argentinien, die jedoch wissenschaftlich nicht bestätigt werden konnten und angezweifelt werden. Die Höhenverbreitung der Art reicht von 200 bis 4750 Metern Höhe, wobei die tiefsten Verbreitungsgebiete im westlichen Peru liegen. In allen Ländern stammen die häufigsten Sichtungen aus Höhen über 1000 Meter. Bevorzugter Lebensraum der Brillenbären sind feuchte Wälder zwischen 1900 und 2350 Metern Höhe; sie finden sich aber auch in anderen Habitaten wie wüstenartigen Küstenstrichen oder hochgelegenen Grasländern und Buschland.
Das Fell des Brillenbären ist zum überwiegenden Teil schwarz oder dunkelbraun bis rotbraun gefärbt, es ist lang und rau. Gelblich- bis cremeweiße Binden ziehen sich von der Stirn zu den Wangen und von dort weiter zur Kehle. Außerdem zieht sich ein weißer Streifen vom Nacken und der Stirn über die Nasenwurzel. Dadurch sind die Augen von weißen Zeichnungen umrandet, die einer Brille ähneln und dem Bären seinen wissenschaftlichen Namen ornatus sowie seinen deutschen und englischen Trivialnamen verliehen haben; im englischen Sprachraum ist der Bär entsprechend als „Spectacled Bear“ bekannt. Diese Muster sind bei jedem Tier unterschiedlich; bei einzelnen Individuen können sie auch gänzlich fehlen, andere besitzen eine fast vollständig weiße Schnauze. Im Vergleich zu anderen Bärenarten haben sie eine verhältnismäßig kurze Schnauze.In ihrem Körperbau zeigen sie die typischen Bärenmerkmale: Der Rumpf ist stämmig und kräftig, der Schwanz ist nur ein kurzer Stummel. Die Füße enden jeweils in fünf mit Krallen versehen Zehen, wie die übrigen Vertreter seiner Familie ist der Brillenbär ein Sohlengänger. Die Krallen des Brillenbären sind kurz. Die Füße zwischen den Zehen- und Fußballen sind behaart und zwischen den Fingern und Handballen unbehaart. Die Vorderbeine sind als Anpassung an die teilweise arboreale Lebensweise, also das Erklettern und Leben auf Bäumen, verlängert.
Die Bären leben als Einzelgänger und bilden nur zur Paarungszeit Paare. Die Weibchen bringen ihre Jungtiere allein zur Welt und betreuen diese bis zu zwei Jahre.
Der Brillenbär wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als gefährdet (vulnerable) eingestuft. Weltweit wird von einem Bestand von etwa 24.000 bis 25.000 Tieren ausgegangen, der aufgrund des fortschreitenden Lebensraumverlustes stark zurückgeht. Auf der Basis von Hochrechnungen zur Ausbreitung der menschlichen Aktivitäten im Lebensraum der Bären wurde das Aussterben der Art bereits vorhergesagt. -
Heute stelle ich Euch die letzte Gattung der Familie der Bären vor, den Großen Panda.
Große Pandas sind in erster Linie Bodenbewohner, die allerdings gut klettern und schwimmen können. Das Fressen geschieht meist in einer sitzenden Haltung, so dass die Vorderpfoten frei sind, um nach Nahrung zu greifen. Die Tiere sind dämmerungs- oder nachtaktiv und schlafen bei Tage in hohlen Baumstämmen, Felsspalten oder Höhlen. In den Bambusdickichen legt der Panda tunnelförmige Wechsel an, die seine Futterplätze mit den Schlafplätzen verbinden.
Große Pandas sind Einzelgänger, die ein Revier von rund 4 bis 6 Quadratkilometern bewohnen. Die Territorien von Weibchen haben ein rund 30 bis 40 Hektar großes Kerngebiet, das gegen Artgenossinnen verteidigt wird. Männchen sind flexibler und zeigen kein Territorialverhalten, ihre Reviere haben kein Kerngebiet und überlappen sich oft mit denen anderer Männchen. Trotzdem gehen sie Artgenossen aber meist aus dem Weg. Während ihrer Wanderungen markieren sie ihre Route durch Urin und indem sie Bäume zerkratzen oder sich daran reiben. Im Gegensatz zu anderen Bärenarten halten Große Pandas keine Winterruhe, sie wandern während der kalten Jahreszeit lediglich in tiefergelegene Regionen. Große Pandas sind unter den Bären die ausgeprägtesten Pflanzenfresser; sie ernähren sich entgegen der landläufigen Meinung aber nicht ausschließlich von Bambus. Freilich ist dies ihre Hauptnahrungsquelle, wobei sie die Bambusschösslinge bevorzugen und ältere Halme seltener fressen. Da Bambus jedoch sehr nährstoffarm und die Verdauung der Pandas nicht ideal dafür ausgerüstet ist, müssen sie große Mengen davon zu sich nehmen, um ihren Nahrungsbedarf zu decken: der Tagesbedarf liegt bei rund 10 bis 20 Kilogramm Bambus. Zu den Pflanzen, die sie darüber hinaus verzehren, gehören Enziane, Schwertlilien, Krokusse und Bocksdorn. In geringen Mengen nehmen sie auch Raupen sowie kleine Wirbeltiere zu sich. In ihrem Verdauungstrakt zeigen Große Pandas einige Anpassungen an die vorwiegend pflanzliche Ernährungsweise. Die Speiseröhre ist mit einer Hornschicht ausgekleidet, der Magen ist dickwandig und erinnert an den Muskelmagen der Vögel. Die Oberfläche des Dickdarms ist im Vergleich mit anderen Bärenarten vergrößert, ein Blinddarm fehlt.
Im Jahre 1992 begann die chinesische Regierung ein nationales Schutzprogramm für den Großen Panda. Es entstanden 40 Reservate mit einer Fläche von 10.400 km2, in denen etwas mehr als die Hälfte der geschätzten 1.600 Tiere in freier Wildbahn (Stand Juni 2004) leben.Das Verbreitungsgebiet der Großen Pandas umfasst gebirgige Gegenden auf den Territorien der chinesischen Provinzen Sichuan, Gansu und Shaanxi. Das Habitat der Pandas sind subtropische Berghänge mit dichter Bewaldung. Hier leben sie im Sommer in Höhen von 2700 bis 4000 Metern, im Winter wandern sie in tiefergelegene, oft rund 800 Meter hohe Gebiete ab. Das Klima in ihrem Lebensraum ist generell feucht und niederschlagsreich, die Sommer sind kühl und die Winter kalt. -
Nach zweimonatiger Pause in diesem thread möchte ich heute mit der Familie der Ohrenrobben fortfahren. Die Ohrenrobben gehören innerhalb der Ordnung der Raubtiere (Carnivora) zu den Hundeartigen(Canoidea). Im Englischen wird diese Familie als Eared seals bezeichnet. Zur Familie der Ohrenrobben rechnet man, je nach Autor, 14 bis 15 rezente Arten, die auf 7 Gattungen aufgeteilt werden. Ohrenrobben sind in polaren, gemäßigten und subtropischen Meeren verbreitet; den größten Individuenreichtum erreichen sie aber in den Meeren der Arktis und Antarktis. Sie finden sich in arktischen Gewässern an den Nordküste Sibiriens und Nordamerikas, im Pazifik an der Westküste Nord- und Südamerikas von Alaska bis Mexiko und von Nordperu bis Kap Hoorn sowie an der Ostküste Nordasiens von Japan bis Nordostrussland, bei der Südinsel Neuseelands sowie auf den Galápagos-Inseln. Im Atlantik kommen sie an der südamerikanischen Ostküste von Feuerland bis Südbrasilien sowie an der Süd- und Südwestküste Südafrikas und Namibias vor. Wichtige Kolonien im Indischen Ozeanliegen an der Südküste Australiens. Dazu kommen zahlreiche isolierte Inseln in den Gewässern umAntarktika. Wie alle Robben verbringen Ohrenrobben eine große Zeit ihres Lebens in küstennahen Meeresgewässern, seltener findet man sie auch im Brackwasser der Mündungssysteme großer Flüsse oder gar im Süßwasser dieser Flüsse selbst. Paarung und Jungenaufzucht finden an Land, insbesondere auf Felseninseln sowie an isoliert gelegenen Stränden statt, wo es keine landlebenden Fressfeinde gibt. Eisbewohnende Arten sind, anders als bei den Hundsrobben, nicht bekannt; Ohrenrobben bevorzugen auch allgemein etwas wärmere Wassertemperaturen. Alle Ohrenrobben sind sehr soziale Tiere und halten sich häufig in Gruppen auf; zur Kommunikation haben sie ein großes Lautrepertoire entwickelt. Besonders auffällig ist dies in der Paarungszeit, in der sich die Tiere in großen Kolonien sammeln. Dies hängt nicht zuletzt mit der vergleichsweise geringen Zahl geeigneter Aufzuchtstätten für die Jungtiere zusammen, so dass sich die Robben an jenen Stätten, die zur Verfügung stehen, konzentrieren. Zumindest die Weibchen sind in vielen Fällen philopatrisch, kehren also immer wieder in ihre Geburtskolonie zurück.
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