Alte Ansichtskarten erzielen mitunter auch einen ganz schönen Preis. Hier eine Vorläuferkarte aus dem Jahre 1894 von Bregenz mit der Hafenansicht, einem Hotel und einer Kapelle auf dem Felsen. Rechts am Rande mitte steht ganz klein: Eugen Felle 1894. Felle war ein Ansichtskarten-Kunstverlag, der lange Zeit sehr viele Karten in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertrieb.
Diese Karte erzielte einen Preis von 211.- EUR!
Zum einen scheint es sich dabei um eine sehr frühe Felle-Karte zu handeln, aber auch 3 kapitalkräftige Heimatsammler waren bereit, für diese Karte zumindest über 100,- EUR zu bezahlen (Startpreis: 1,- EUR). Der Gewinner wollte diese Karte wohl unbedingt zu jedem Preis haben, denn er gab sein Gebot bereits ganz am Anfang ab und wurde nie überboten.
Auf den ersten Blick unverständlich, aber wer einmal jahrzehntelang Karten seines Heimatortes gesammelt hat, und sieht plötzlich eine, die er bisher noch nicht kannte, greift schon mal etwas tiefer in die Tasche, bevor er wieder 30 Jahre oder länger auf eine solche Karte wartet, wenn er sie überhaupt jemals noch zu Gesicht bekommt. Briefmarken sind dagegen oft viel teurer, obwohl man die selbe bei jedem Händler oder bei jeder Auktion immer wieder nachkaufen kann.
Bei der Qualität haben AK-Sammler andere Maßstäbe wie Briefmarken-Sammler, Stockflecken oder eine abgerissene Marke auf der Rückseite stören echte Heimatsammler nicht besonders, auch wenn es optisch schöner aussehen würde mit Marke. Und „postfrische“ ältere Karten gibt es nur sehr selten, irgendwelche Gebrauchsspuren hat fast jede Karte, ob das ein Eckknick ist oder ein verschmierter Stempel oder Büge in der Karte oder Stecknadel-Löcher usw.
Gruß kartenhai