Anstatt sich auf die großen Steuersünder zu konzentrieren, befasst sich das liebe Finanzamt lieber mit den armen Sammlern, die nach jahrzehntelanger Sammeltätigkeit versuchen, Ihre Schätze über Ebay langfristig wieder zu verkaufen, dazu gehören natürlich auch Briefmarken. Bei einem Sofortverkauf von ganzen Sammlungen erhält der Verkäufer doch meistens nie so viel als bei einem gezielten längerfristigen Verkauf von einzelnen Sätzen oder Teilbereichen bei Ebay, und man wird oft von Händlern oder Auktionatoren abgezockt, die unter Wert ankaufen oder versteigern. Im vorliegenden Falle musste ein sammelndes Ehepaar eine Menge Umsatzsteuer ans Finanzamt bezahlen (Abbildung Artikel aus dem Münchner Merkur vom 18.5.2012).
Bei so einem Fall frage ich mich, wie wird dabei eigentlich der Einkaufspreis dieser Sammler-Gegenstände steuerlich behandelt, insbesondere bei Briefmarken? Die hat der Sammler vor Jahrzehnten vielleicht auf Flohmärkten, Tauschtagen, Auktionen und bei Händlern jahrelang zusammengekauft. Alte Rechnungen hat er inzwischen weggeworfen, bei vielen Marken gibt es gar keine Rechnung wegen sofortiger Barzahlung. Wie soll man also den Einkaufswert nach vielen Jahren noch bestimmen? Rechnet das Finanzamt jetzt einfach den erzielten Verkaufswert als Reingewinn? Das wäre ja eine bodenlose Frechheit und absolut ungerecht
Den erzielten Verkaufspreisen müssten ja gerechterweise auch die damaligen Einkaufspreise gegenübergestellt werden, und wenn dann noch ein riesiger Gewinn übrig bleibt, kann davon ja eine Steuer berechnet werden. Aber viele Sammler erhalten sogar noch weniger Geld aus einer Sammlung, als sie früher hineingesteckt haben. Auch so etwas müsste das Finanzamt mit berücksichtigen, an Verlusten wird es sich wohl nicht beteiligen
Aber ehrlich gesagt, welcher richtige Sammler führt denn genau Buch über alle Beträge, die er im Laufe seines Lebens für seine Marken ausgegeben hat? Die allerwenigsten!
Ich möchte nicht wissen, was diese verklagten Sammler zusätzlich noch an Anwalts- und Gerichtskosten aufwenden mussten, das geht nochmals in die Tausende, außerdem ziehen sich solche Verfahren in der Regel auch noch jahrelang hin.
In welchen Ländern ist eigentlich das Steuergesetz noch komplizierter und ausgeklügelter als in Deutschland
Was haltet Ihr von dem gezeigten Artikel?
Gruß kartenhai