Russland Postzensur 1914 - 1917
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Den Typ 4 von Slatoust konnte ich bereits zeigen - exakt mit der bei Speeckaert angegebenen Zensornummer 55. Hier liegt mir nun eine Karte mit dem gleichen Typ, jedoch ohne Zensornummer vor, welche offensichtlich entfernt wurde. Der Stempel wurde vermutlich nun von mehreren Prüfern benutzt. Vielleicht ist das violette Gekrakel die Signatur? Die Karte lief 1915 von Riga über Slatoust nach Werchneuralsk (Gebiet Orenburg).
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Bevor die Prüfer in Petrograd ihre eigenen Stempel (Typ 7 mit Nummer) bekamen, wurde handschriftlich signiert. Auf diesem Brief nach Kopenhagen ist eindeutig die Signatur des Zensors Nr. 15 auszumachen. Zudem befindet sich der sehr häufige Typ 2 auf dem Brief, der mittels Bogenrand der 2-Kopeken-Marke verschlossen wurde.
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Mit 10 Kopeken freigemachter Brief aus Nowgorod über Petrograd nach Kopenhagen. Den Zensurstempel links (aus Nowgorod?) habe ich bei Speeckaert nicht gefunden. Die zweite Prüfung erfolgte in Petrograd. Zensurstempel von hier sind die Typen 27 (Nr. 33) und 36 sowie der Verschlussstreifen Typ 50 mit Aufschrift des Militärbezirks.
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Kriegsgefangenenkarte vom 13.5.1916 aus Wjasma. Die Karte wurde in Russland zweimal geprüft. Zunächst in Minsk (Zensurstempel Typ 23) und dann in Odessa (Typ 7 mit zusätlichem Wort 'ОДЕССА' in großen Buchstaben. Anschließend ging die Karte über die Zensurstelle Wien und dann an den Bestimmungsort Witkowitz in Mähren.
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Postkarte vom 18. Mai 1915 (Gregorianischer Kalender) aus Nikolaew (Gebiet Cherson). Die Karte ist freigemacht mit 4 Kopeken und nach Frankreich gesendet. Die Marken sind auch mit einem belgischen Stempel entwertet. Links oben ist M.S. “ELBRUZ„ sowie CAPT. R. PARET. zu lesen. Die ELBRUZ war ein belgisches Schiff, das den Russen während des Krieges zur Verfügung gestellt wurde. Ihr Kapitän war R. Paret. In welchen verwandschaftlichem Verhältnis der Empfänger zu ihm stand, kann ich nicht sagen.
Außerdem trägt die Karte den Odessaer Zensurstempel Typ 7. Das Foto der ELBRUZ ist aus dem Forum Marinearchiv.
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Zensurstempel mit Namen gefallen mir besser als die mit einer Nummer. Es besteht zumindest eine geringe Chance, etwas über die Person zu finden.
Karte aus Ufa, aufgegeben am 31.8.1915 nach ? Zu sehen ist ein weiterer Stempel aus Jekaterinburg, wo auch geprüft wurde. Der Zensurstempel Typ 11 zeigt den Namen M. Jurganow.
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Ansichtskarte aus Taiga (Gebiet Tomsk) vom Januar 1915 nach Zarizyn. Unter dem Zweizeiler 'Geöffnet Militär- - zensur' (Typ 18) befindet sich auch hier ein Zensurstempel mit Namen des Prüfers P.S. - FOCK.. Speeckaert erwähnt diesen Stempel ohne Typierung und Bild. Dem Namen nach scheint es sich um einen Deutschstämmigen zu handeln. Die Prüfung erfolgte in Zarizyn. Es gibt mindestens zwei weitere Zensurstempel, in denen der Name Fock auftaucht. Speeckaert schreibt den Namen nur Fok. Jedoch zeigt das Härtezeichen 'ъ' eine kurze Aussprache an, weshalb ich den Namen mit 'c' schreibe.
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"Krönung von Kaiser Yoshihito" (regierte 1912/26), es ist der Großformat-Sonderstempel zur Serie MiNr. 123/126 vom 10. November 15. - Der Stempel auf der gezeigten Karte ist vom 12. November15.
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Besten Dank.
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Frühe Postkarte vom 25. August 1914 von Wolchowo (Gebiet Nowgorod) nach Zarskoje Selo. Geprüft wurde vermutlich in Nowgorod. Den Stempel habe ich bei Speeckaert nicht gefunden. Jedoch gleicht er den Typen 1 und 2 in Stempelform und Schriftart. Er wäre dann der am frühesten verwendete von diesem Ort.
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Brief vom 10.7.1917 aus Miory in die USA. Der Brief hat die Zensurstempel Typ 24 und Typ 27 (Vorderseite) aus Petrograd sowie einen Zensurstempel aus Dünaburg (Dwinsk), den Speeckaert nicht verzeichnet hat: GEÖFFNET MILITÄRZENUR - DMB Militärzensor Nr. 17 - II/VII. Auf Grund der großen Lücke nach dem 'D' kann man davon ausgehen, das bei einem vorhandenen Stempel (bei Speeckaert ist jedoch kein solcher verzeichnet) aus dem Wort Двинск die letzten fünf Buchstaben entfernt wurden und der Prüfer dann handschriftlich ergänzt hat.
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