Ansichtskarte mit Stempeln "SIEGEL DER DIENSTSTELLE - Kronstadt Festung Militärhospital", "AUS DER AKTIVEN ARMEE" sowie "D.Z." im Doppelkreis. Die Ansicht zeigt ein monumentales Standbild des Admiral Makarow.
![](https://philaforum.com/images/avatars/c2/434-c20b46e4cc799689473ba333ea416d49170690aa.gif)
Russland Postzensur 1914 - 1917
-
-
Ansichtskarte als Feldpostkarte, geschrieben am 30.IX.1916 mit Stempel des 56. Feldpostamtes sowie Einheitenstempel des 256. Orenburger Infantrietrupps nach Saratow. Den Zensurstempel GEÖFFNET - MILITÄRZENSUR - 2. OKT. 1916 - MILITÄRZENSOR - Rang (?) Unterschrift habe ich bei Speeckaert nicht gefunden. Genauere Informationen zum 56. Feldpostamt habe ich nicht, jedoch kann anhand der Ansicht doch eine ungefähre Position angegeben werden. Sie zeigt das Casino / Restaurant in Konstanza (Rumänien).
-
Üblicherweise wurden von Besatzungstruppen gerne örtliche Postkarten verwendet, dass trifft auch auf deine Karte zu.
Das Feldpostamt 56 nahm seine Tätigkeit ab September 1916 auf und war in dieser Zeit der russischen Dobrudscha Armee innerhalb der Südwestfront zugeteilt. Der Einsatzort ist unschwer mit Constanta auszumachen. Schon Mitte Oktober wurde die Stadt von den Verbänden der Heeresgruppe Mackensen eingenommen und mit dem Zurückwerfen der russischen Verbände auch das Feldpostamt 56 zunächst nach Braila und später nach Bessarabien evakuiert.
-
Besten Dank für deine ausführliche Bestätigung!
Mit 10 Kopeken korrekt freigemachter Brief nach Frankreich. Die Marken sind mit einem stummen Stempel entwertet. Dieser stumme Stempel gehört zu Berdiansk (Handbuch Levin # 511.01). Den Zensurstempel ZUGELASSEN ZENSUR - Militärzensur - U.-Leutnant Babow (?) meine ich bei Speeckaert irgendwo gesehen zu haben, kann mich aber auch täuschen. Ich kann ihn jetzt nicht finden. Ein genaues Datum kann ich nicht angeben, da beim Versand natürlich kein Nebenstempel verwendet wurde und der Ankunftstempel unleserlich ist. Der Brief ist links etwas umgeknickt und mit Leim wieder verschlossen worden.
-
Das ist ein recht interessanter Beleg!
Die Zensur ist aus Wladiwostok Typ 3A.
Der stumme Stempel scheint der aus Berdijansk/Taurien zu sein und nach Frankreich gerichtet, merkwürdig ist dann der Transport nach Primorskaja.
Zum Vergleich anbei ein Privatpostbeleg aus Wladiwostok, dort zensuriert und nach Charbin/Mandschurei weitergeleitet. Die Frankatur wurde von der Zensur teilweise abgerissen.
-
Danke für die Aufklärung. Habe ich mich also nicht getäuscht. Aber eine Suche hätte schon eine Weile gedauert.
-
Einschreibebrief vom Oktober 1914 nach Odessa. Der stumme Stempel gehörte zu Jekaterinoslaw (Handbuch Levin # 553.07 RW). Beim Zensurstempel Militärzensur im Doppelrahmen geht es mir genau so wie bei dem zuvor. Unter Jekaterinoslaw und Odessa ist er nicht gelistet und die Unterschrift hilft auch nicht weiter.
Verschlossen wurde der Brief auf gleiche Art wie in der Petrograder Anfangszeit - umschlagen, leimen und versiegeln. Ob die zwei Siegel mit Namen M. (?) W. KLIMKOWITSCH nun auch zur Zensur gehören, kann ich leider nicht sagen.
-
Die Zensur ist aus Jekaterinoslaw Typ 8 (Seltenheit 4) also durchaus passend zum stummen Stempel (Ort der Aufgabe). Die Wachssiegel sind durch Wiederverschluss sicherlich vom Prüfer.
Schöner Beleg!
-
Bei diesem Brief ist es den Verantwortlichen gelungen, den Aufenthalt des Feldpostamtes zu verschleiern. Der stumme Stempel bringt mich nicht weiter, den Zensurstempel Zugelassen Zensur - Militärzensor Nr.............. habe ich bei Speeckaert nicht gefunden. Der Brief lief in die Schweiz und kam dort am 5. Juli 1915 an.
-
Meinen Glückwunsch nachträglich!
Der Zensurstempel wird Lublin als Typ 1 zugeordnet. So wird auch der stumme Stempel aus einem Ort im Gouvernement Lublin stammen.
-
Du hast Recht. Da hätte ich den nie gesucht. Jedoch ob der tatsächlich zu Lublin gehört oder nicht doch zur Feldpost? Das Regiment mag sich ja dort aufgehalten haben.
-
Mir ist noch eine Möglichkeit eingefallen. Es kam ja vor, das ein Feldpostamt sich im Hauptpostamt eines Ortes einquartiert hatte. Hier kann dann der Brief von der Armee zum Postamt gegeben und hier dann auch geprüft worden sein. Hierfür spricht dann auch die Frankatur.
-
Lediglich das einfache Poststück von Front in Richtung Heimat war von Porto befreit! Da er ins Ausland (Schweiz) gerichtet ist musste er zum gültigen Tarif von 15 Kopeken für den einfachen Brief frei gemacht werden (er ist mit einem Kopeken überfrankiert). Der Stempel "Von der aktiven Armee" war der Nachweis zur eigentlichen Portofreiheit.
Feldpostämter die als "normale" Postämter betrieben wurden hatten in der Übergangszeit bis zur Auslieferung neuer Stempel stumme Stempel mit Nummern.
Allem Anschein nach lag Speeckaert ein Beleg vor der diese Zensur mit Lublin in Verbindung brachte.
-
Einen weiteren Beleg mit stummen Stempeln habe ich hier. In diesem Fall erkennt man die Unsinnigkeit, wenn dann ein R-Zettel mit Ortsangabe zugeklebt sowie der Ortsstempel nebengesetzt wird.
Unschwer zu erkennen wurde der Brief von Warschau aufgegeben. In Saratow fand dann Prüfung statt. Der Zensurstempel ist dem von Speeckaert gezeigten Typ 7 sehr ähnlich, jedoch ist bei ihm das Wort 'SARATOW' weiter auseinander gezogen und fängt schon beim zweiten 'r' an. Zu dem ist ein Punkt dahinter. Außerdem steht hinter 'Militärzensor' die Kürzung 'No', was bei mir fehlt. Statt dessen hat der Prüfer seinen Namensstempel A.F. Mitte dahinter gesetzt.
-
Das ist ja interessant! Ich habe vor zwei Tagen einen Aufsatz auch über diesen Zensurstempel an unseren Redakteur geschickt.
Hier nun ein Beleg daraus - mit dem unbekannten Typ ähnlich des Typs 7, jedoch mit Initialenstempel des bekannten Prüfers Oberst Dshakeli (Speeckaert Typ 1B).
Russische Ganzsachenkarte aus Saratow von einem gefangenen KuK Apotheker an seine Frau in Wien.
-
Tolles Stück. Vielleicht möchtest du als Ergänzung meinen Beleg nachsenden?
-
Ist eine Überlegung wert!
In meinem Bestand findet sich dieser unbekannte Zeilenstempel mit handschriftlicher Nummerierung, mit Nummeratorstempel sowie einem weiteren Initialenstempel in der von dir oben gezeigten.
Hast du den Typ 3 in deinem Bestand?
-
Ich habe gerade nachgesehen. Ja, habe ich (Bild 122 - 25,5,2018). Und außerdem habe ich dabei festgestellt, das ich den Stempel ähnlich Typ 7 bereits zweimal zeigte. Einmal mit dem von dir gezeigten Zahnradstempel (Bild 480 - 21.4.2020) und einmal mit Namensstempel N.P. Chaljawin (Bild 275 - 2.2.2019).
-
Brief vom 11. Februar 1917 aus Bugulma nach Paris.
Geprüft wurde in Samara. Der Zensurstempel ist der Typ 27. Von diesem Typ hat Speeckaert jedoch nur die Zensornummer 144 E.I.A gelistet. Den Stempel gibt es auch mit dem Wort 'Просмотрѣно' statt 'Вскрыто' (Speeckaert Typ 19). Hier von hat Speeckaert fünf Zensornummern mit neun verschiedenen Initialen gelistet (einige Zensoren hatten die gleiche Nummer. Wahrscheinlich wurde ein Zensor durch einen anderen ersetzt.).
Besonderheit bei dem Stempel auf diesem Brief: der obere und linke Rahmen fehlen, sind wohl weggebrochen. Die Ecke ist noch erkennbar.
-
Zensurstempel der Marine sind nicht so häufig anzutreffen, obwohl Speeckaert eine ganze Reihe notiert hat. Sehr häufig ist daneben das Dienstsiegel des Schiffes abgeschlagen. Auf dieser Karte fehlt dieses, dafür ist aber der Feldpoststempel des 158. Feldpostamtes daneben gesetzt. Genauere Angaben zu diesem Feldpostamt habe ich nicht. Jedoch ist auf der Karte die Stadt Sewastopol zu lesen. Zusammen mit dem Zensurstempel Geprüft - Schiffszensur gibt dies zumindest einigermaßen gute Hinweise.
-