Ich kann heute mal wieder einen Zensurbrief aus Petrograd zeigen. Der vorgedruckte Brief trägt vorderseitig den Prüferstempel Speeckaert Typ 7 (dieses Mal Zensor 4) sowie rückseitig den Zensurstempel Speeckaert Typ 3 / Skipton & Michalove Figur 4 sowie einen mir unbekannten gerahmten Nummernstempel "62" in Nierenform.
Russland Postzensur 1914 - 1917
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Hallo 241264hsv-fan,
ein schöner und sauberer Brief, ich glaube aber nicht, dass der Stempel "62" ein russischer Zensurstempel ist. Meine Vermutung geht eher in Richtung Briefträgerstempel. Italien ist zwar nicht mein Sammelgebiet, aber ähnliche Stempel wurden z.B. in Bayern oder Belgien von der Briefträgern verwendet. Vielleicht kann jemand mit besseren Kenntnissen der Italien-Philatelie meine Vermutung bestätigen oder widerlegen.
Viele Grüße
DKKW -
Hallo zusammen,
heute zeige ich eine russische Zensursendung, die ich nicht wegen dem Zensurstempel oder der Destination erworben habe, sondern wegen der Versendungsform.
Warenproben ins Ausland sieht man nicht so häufig, eingeschriebene Warenproben noch viel seltener. Auch hier ist, wie fast immer, das Kuvert knitterig. Das liegt i.d.R. an den verschickten Warenproben, die häufig unförmig und damit wenig geeignet für den Transport im Kuvert waren.
Diese Warenprobe ist in Moskau am 17.2.16 (jul. Kal.) zur Post gegeben worden und wurde ebenfalls in Moskau zensiert. Der Zweikreis-Zensurstempel mit den Initialen "H.M." gehört zur Type 7 (nach Speeckaert, 1. Auflage, häufig). Es sollen nach Speeckaert 32 Untertypen mit unterschiedlichen Initialen vorkommen.
Rückseitig ist der Ankunftstempel "Paris Distribution 14.3.16" (greg. Kal.) abgeschlagen. Die 70 Kop. Frankatur lässt auf ein recht hohes Briefgewicht schliessen.Viele Grüße
DKKW -
Hallo DKKW,
Glückwunsch zu diesem, auch wirtschaftsgeschichtlich interessanten Stück. Der Absender ist die Firma Muir & Mirrielees, bis 1918 Inhaber eines vornehmen Warenhauses, das heute unter dem Namen ZUM bekannt ist .
Was Informationen zum Tarif für Warensendungen ins Ausland für das Jahr 1917 angeht, habe ich leider auf die Schnelle nichts gefunden.
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Hallo zusammen,
heute zeige ich eine Postkarte aus Moskau an einen Angehörigen der belgischen Armee aus dem Jahr 1916. Postkarten in das unbesetzte Belgien ist nahezu unmöglich, da praktisch ganz Belgien von den Deutschen erobert worden war und der Rest direkte Kampfzone war aus dem die Zivilbevölkerung großteils evakuiert wurde.
Der Zensurstempel (Speeckaert 1. Auflage, Type Nr. 11) ist sehr häufig, aber an einer Karte mit "Belgien-Bezug" kam ich einfach nicht vorbei.
Da die Karte in Moskau aufgegeben wurde, gehe ich davon aus, dass es sich bei dem Absender um einen belgischen Zivilisten handelte, der in Moskau tätig war. Es gab nämlich auch belgischen Truppen in Russland.
Viele Grüße
DKKW -
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Hallo 241264hsv-fan,
zunächst mal einen "vorläufigen" Glückwunsch zum Errreichen der Relegation. Ich drück dem HSV für die Spiele gegen Fürth die Daumen, damit der Bundesliga-Dino der Liga erhalten bleibt.
Zur Philatelie: Ich sehe mit Freuden, dass hier eine kleine aber feine Spezialsammlung zur Stempeltype 10 (Speeckaert, 1. Auflage) entsteht. Jetzt muss northstar nur noch ein Namensverzeichnis der Petrograder Zensoren ausgraben, damit wir eine namentliche Zuordnung zu den Stempeln vornehmen können

Viele Grüße
DKKW -
Hallo DKKW,
danke für´s Daumendrücken. Hoffentlich hilft es. Leider erwecken einige großkotzige Herren an der Führungsspitze immer noch den Eindruck, als stehe man kurz vor dem Einzug in die Champions-League. Da frag ich mich manchmal, wer den Spielern vermitteln soll, um was es tatsächlich geht.
ZitatZur Philatelie: Ich sehe mit Freuden, dass hier eine kleine aber feine Spezialsammlung zur Stempeltype 10 (Speeckaert, 1. Auflage) entsteht. Jetzt muss northstar nur noch ein Namensverzeichnis der Petrograder Zensoren ausgraben, damit wir eine namentliche Zuordnung zu den Stempeln vornehmen können
In der 2. Auflage ist es der Typ 7. Und auf eine solche Namensliste warte ich auch schon.Des weiteren habe ich hier noch einen Brief. Dieses mal ist es der Zensor Nr. 17. Leider hat ein Trottel einen kleinen Einriss mit Tesafilm verklebt - genau über den Zensurstempel (statt dieses von innen vorzunehmen).
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Hallo DKKW, hallo hsv-fan,
der imaginäre Spaten ist bereits angesetzt. Auf opentext habe ich ein Verzeichnis von Zensoren gefunden, das ich als ersten Schritt auf Petergrader Kriegszensoren durchsehen werde. Da die Namenszeichenstempel nummeriert sind, muss es eine Liste der Zensoren bzw. eine Sammlung der Anordnung ihrer Bestallung gegeben haben. Die Frage ist wie immer, haben sich diese erhalten und wenn ja, wo.
Evtl. maile ich mich mal Herrn Izmozik in dieser Frage an (zumal seine Adresse auf der Seite veröffentlicht ist) und vielleicht antwortet er ja.
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northstar: Da bin ich mal auf das Ergebnis gespannt.
Heute zeige ich wieder etwas aus Petrograd bzw. aus St. Petersburg. Dieses steht nämlich noch nicht umbenannt auf dem Firmenumschlag. Auch im Stempel steht noch S-PETERSBU - -4. 9. 14.
Rückseitig die Zensurstempel Speeckaert Typ 2 (Bewertung 2 = häufig) sowie Typ 4 Geöffnet Militärzensur / Militärzensor / A. Richter (Bewertung 5 = sehr selten). Laut Speeckaert kommt dieser Zensurstempel in Verbindung mit dem Lacksiegel Typ 42 vor. Hier wurde der Brief jedoch mit Verschlussstreifen wieder geschlossen.
Der Stempel ist nur aus September 1914 in dieser Farbe bekannt. Im Skipton & Michalove habe ich ihn gar nicht gefunden. -
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Hallo zusammen!
Zunächst an hsv-fan herzlichen Glückwunsch zu dem im vorvorherigen Post gezeigten Brief aus der Frühzeit der Militärzensur!
Aus der zuvor erwähnten Liste auf der Website opentextnn.ru () von gut 400, im Zeitraum von 1800 bis 1917 im ganzen Russischen Reich tätigen Zensoren lassen sich 4 Zensoren der Petrograder Militärzensur herausfiltern (sofern ich keinen übersehen habe):
Lewitinskij, Nikolaj Iwanowitsch
Makarewskij, Michail Iwanowitsch
Moltschanow, Leonid Alexejewitsch
Nejelow, Boris JakowlewitschUnter den bisher in diesem Thread gezeigten, den aus meinen Beständen noch nicht gezeigten und einigen aus dritten Quellen stammenden Scans in meinem Archiv könnte man den Namenszeichenstempel des Zensors Nr. 28 mit dem Buchstaben L dem Zensor Lewitinskij zuordnen, u.a. zu sehen auf dem von 21264hsv-fan am 31.03.14 vorgestellten Beleg ().
B.t.w.: ich habe jetzt auch die Dechiffrierung für den von mir als „1 Ol.d.b.“ gedeuteten handschriftlichen Vermerk auf diesem Kuvert gefunden: es muss gedeutet werden als „10 l.[istov] d.[elovykh] b.[umag] = 10 Blatt Geschäftspapiere.
Ein Problem bei der Zuordnung liegt in den Namenszeichen selbst – einige bestehen aus eindeutigen, andere aus mehrdeutigen Initialen, dritte wiederum aus einem Schriftzug, bei dem die Buchstaben, aus denen er besteht, nicht identifizierbar sind.
Kosoj (1987) führt folgende Namenszeichenstempel als bekannt an: 3-5, 13-15, 17, 19, 21, 22, 25, 26, 29, 31, 35, 40, 41, 45, 47, 50, 55, 58, 59, 64, 66, 68. Dies spiegelt den Stand von vor knapp 30 Jahren wider. Es wurden hier bereits Stempel mit Nummern gezeigt, die nicht in der vg. Liste enthalten sind, u.a. die erwähnte Nr. 28. Ich nehme an, dass die anderen relevanten Publikationen (die ich leider nicht habe) vollständiger sind.Neben den Nummerierten Namenszeichenstempeln gibt es im Wesentlichen folgende Formen von Stempeln, die einzelnen Zensoren zuzuordnen sind:
- ovale Stempel mit dem Text „Petrograder Militärzensur“ und der Initialen des Zensors, verwendet ca. zwischen Dezember 1914 und September 1915 (bislang wurde in diesem Thread noch kein Stempel dieser Art gezeigt)
- zwei-/dreizeilige Stempel mit oder ohne Rahmen mit ausgeschriebenem Nachnamen des Zensors (wie im vorvorherigen Post gezeigt)
- Rechteckstempel mit dem Text „Geöffnet durch die Militärzensur“ mit Ortsangabe (Petrograd oder Petrograder Militärbezirk) sowie einer bis zu vierstelligen Zensornummer (sehr häufige Form ab August 1915)Damit es nicht nur bei einem trockenen Text bleibt, zur Illustration eine Karte aus dem März 1915 von Petrograd 29 nach Stockholm mit dem Namenszeichenstempel Nr. 11 (die Initialen könnte man mit U.U. annehmen) vorderseitig und dem ovalen Stempel „Petrograder Militärzensur“ rückseitig.
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Hallo zusammen,
zur Feier des Tages, einen Beleg mit der Nr. 65 der Petrograder Militärzensoren (Initialen R.E.).
Der Einschreibebrief wurde am 19.05.1915 (julianisch)in Nowo-Archangelskoje im Gouvernement Cherson an das Dänische Rote Kreuz in Kopenhagen aufgegeben und bereits durch den Zensor Nr. 44 in Odessa bearbeitet (vorder- und rückseitig abgeschlagener Rechteckstempel mit den Buchstaben D.Z. und der Nr. 44).
In Petrograd wurde der Brief von Zensor Nr. 65 behandelt, der mit Bleistift den Inhalt rückseitig vermerkte (1 l = 1 Blatt) und das Kuvert versiegelte (Siegel Nr. Z2.01.01 nach Kosoj). Der Ankunftstempel zeigt das Datum vom 17.06.1915 (gregorianisch), der Brief war also zwei Wochen unterwegs.
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Hallo northstar,
eine Frage zu dem handschriftlichen "B" mit Rotstift, das unter dem Zensurstempel von Odessa erkennbar ist. Man findet dieses "B" immer wieder auf Zensurbriefen, allerdings habe ich noch nie eine nachvollziehbare Erklärung gefunden.
Weisst Du näheres?
Viele Grüße
DKKW -
Hallo DKKW,
es ist wahrscheinlich ein Sortiervermerk und er könnte "wazhno" = "wichtig" (zur weiteren Prüfung) bedeuten- Das ist jetzt aber mehr geraten.
Viele Grüße
nst -
Zitat
zunächst mal einen "vorläufigen" Glückwunsch zum Errreichen der Relegation. Ich drück dem HSV für die Spiele gegen Fürth die Daumen, damit der Bundesliga-Dino der Liga erhalten bleibt.
Erstmal: Liga gehalten! Ich denke, viel mehr Dusel geht nicht.
Die Umstruckturierung läuft auch. Jetzt kann es nur noch besser werden (hoffe ich mal).
Zur Philatelie: Habe mal wieder einen Brief mit Petograder Prüferstempel Speeckaert Typ 7. Die Nr. 59 habe ich, glaube ich noch nicht gezeigt. Zudem wurde der häufige Typ 2 abgeschlagen und der Brief mit zwei Streifen verschlossen. Als erstes jedoch erfolgte die Zensur im Absenderort Moskau, wo der Zensor den Stempel "D.Z." (Speeckaert Typ 2) anbrachte. Von diesem Stempel kommen mehrere Arten mit geringen Unterschieden vor. -
Hallo 241264hsv-fan,
ein schöner Neuzugang. Bei mir will zur Zeit leider nichts anbeissen. Werde aber mal meine Bestände nach dieser speziellen Zensurpost-Stempeltype der Petrograder Postzensur durchsuchen. Vielleicht kann ich ja noch etwas konstruktives beitragen.
Viele Grüße
DKKW -