Heute in der DBZ eine Meinungsumfrage der DPS Deutscher Philatelie Service Wermsdorf mit durchaus interessanten Fragen zur aktuellen Einschätzung der Deutschen zur Entwicklung des Briefmarkensammelns. Diese Umfrage ist wohl zur Akquirierung von Neukunden gedacht.
Als „wertvolle Prämie“ im Wert von über 58,- EUR (!) erhält jeder Teilnehmer dieser Umfrage einen Original-Zusammendruckbogen der DDR „Tag der Philatelisten“ aus dem Jahre 1987 (Michel-Nr. 3118-19) mit Ersttags-Stempel!
Da müssen ja damals jede Menge, wohl Millionen, übrig geblieben sein, dass diese wertvollen Marken heutzutage schalterbogenweise verschenkt werden! Bei Ebay jedenfalls gibt es nicht einen einzigen kompletten Bogen dieses Satzes, weder postfrisch noch gestempelt! Nach dieser Aktion werden wohl Unmengen dieser Bögen von den beschenkten Umfrage-Teilnehmern dort zum Verkauf angeboten werden und zu einem Preisverfall ohnegleichen führen! ![]()
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Wenn man mal auf die Webseite der DPS geht, liest man erstmal „Briefmarkenhändler mit Spezialgebiet DDR, aber auch andere deutsche Gebiete“.
Die Produktpalette dieser Firma ist gewaltig: ![]()
Außer Briefmarken im Online-Shop gibt es noch die Sparten Grafik, Druck, Konfektionierung und Lettershop.
Ob die versprochenen Briefmarken vielleicht Nachdrucke aus der eigenen Druckerei sind? Wundern würde es mich nicht, bei dieser riesigen Menge, oder sind diese Ersttags-Bögen tatsächlich seit 24 Jahren liegen geblieben und modern seitdem vor sich hin ![]()
In dem Angebot DDR-Zusammendruck-Bögen dieser Firma werden ähnliche Bögen zu ziemlich saftigen Preisen angeboten. So ist zu erwarten, dass die Firma auf irgendeine Wertsteigerung des verschenkten Bogens hinweist und die Aufmerksamkeit des erfreuten Beschenkten auf weitere teure ZDR-Bögen lenkt. Ob die Preise der Firma jetzt moderat oder überhöht sind, habe ich nicht überprüft, das überlasse ich mal jemand anderem von Euch. ![]()
Hier die Webseite der Firma, die ein normaler Briefmarken-Händler ist wie Borek und Sieger:
Bei Wikipedia steht unter der Bezeichnung: Deutscher Philatelie Service GmbH folgendes:
In Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Strukturen des DDR-Devisenbeschaffers Alexander Schalck-Golodkowski spielte der ehemalige VEB Philatelie Wermsdorf eine wesentliche Rolle. Nur über den VEB durften Postwertzeichen aus der Zeit von 1933 bis 1945 verkauft werden, da dieser Betrieb eine Sondergenehmigung hatte. Hier wurde die von Republikflüchtlingen konfiszierten Briefmarkensammlungen, vorrangig seltene Nazi-Drucke, durch den Leipziger Häftling Jürgen Müller katalogisiert und für einige 100 Millionen „harte Währung“ ins Ausland verkauft. Das Geschäft lief so gut, dass in den siebziger Jahren insgesamt 1 bis 2 Milliarden DM mit dem Handel eingenommen wurden. (Vgl. Bewertung von Hitler-Briefmarken in der DDR.) Die nach der Wende neu gegründete GmbH ist heute im Briefmarkenhandel mit dem Spezialgebiet DDR tätig.
Gruß kartenhai