Guten Tag
Als Laie frage ich mich, welchen Wert die aus einem Nachlass stammenden Briefe haben. Auch interessieren mich sämtliche Infos zu diesem Flug und den abgebildeten Briefen.
Gruss
MLZ127
Guten Tag
Als Laie frage ich mich, welchen Wert die aus einem Nachlass stammenden Briefe haben. Auch interessieren mich sämtliche Infos zu diesem Flug und den abgebildeten Briefen.
Gruss
MLZ127
Hallo MLZ127 !
Ein schöner Nickname – wofür steht das „M“?
Du zeigst uns zwei Briefe von der ersten Nordamerikafahrt des Luftschiffs „Graf Zeppelin“ – Werksnummer LZ127 -, die vom 11. Oktober bis zum 1. November 1928 stattfand.
Die beiden maßgeblichen Kataloge, der Sieger-Zeppelinpostkatalog (22. Auflage von 2001) und der Michel Zeppelin- und Flugpost-Spezialkatalog von 2002 führen Deine Belege wie folgt.
1. Hinfahrt (Frankatur mit MiNr. 424)
SiegerNr. 21. B) 100 Euro
MichelNr 7) 50 Euro
Der Preisunterschied zwischen Sieger und Michel erklärt sich dadurch, dass Sieger die für diese Fahrt „normale“ Frankatur mit Zeppelinmarken (423, 424) mit einschließt.
2. Rückfahrt (US-Frankatur)
SiegerNr. 22.B) 30 Euro
MichelNr 8 A) c. 25 Euro
Auf der Hinfahrt von Friedrichshafen nach Lakehurst (Aufstieg 11.10. 7:54 Uhr, Landung 15.10. 23:38 Uhr) wurden insgesamt 37.590 Postkarten und 28.124 Briefe befördert. Postsendungen, die für diese Fahrt bestimmt waren, mussten im geschlossenen Umschlag an das Postamt in Friedrichshafen geschickt werden. Dort wurde die Frankatur gestempelt (Postkarten 2 RM, Briefe 4 RM) und der ovale Bestätigungsstempel (bei Deinem Brief in blau, aber auch in violett, grün oder rot) abgeschlagen.
Für die Rückfahrt von Lakehurst nach Friedrichshafen (A: 29.10. 7:55 Uhr, L: 1.11. 7:06 Uhr) wurden 51.938 Karten und 49.745 Briefe befördert. Das Luftschiff-Porto für diese Post betrug 1 Dollar für Briefe, 50 cent für Karten. Hinzu kam das inneramerikanische Porto zur Beförderung nach Lakehurst (Briefporto 5 cent) – Deine Belege sind beide portorichtig.
Interessant: im Gegensatz zu späteren Fahrten war es nicht möglich, Briefe an andere als USA-Adressen – also z.B. an seine eigene – zu versenden. Die Sammler brauchten also eine „Partneradresse“ in den USA.
Herr Meyer aus Zürich hatte kein Problem: er hatte gute Verbindungen zur New Yorker Vertretung der Ufafilm, die er vermutlich schon zuvor um den Rückfahrt-Brief gebeten hatte.
Das macht Deine beiden Belege besonders attraktiv – ich würde sie (wenn überhaupt) nur gemeinsam abgeben.
Viele Grüße
balf_de
Hallo balf_de
Danke für Deine sehr interessante Ausführung.
Anbei noch eine dritte Postkarte, bin überaus gespannt was es dazu zu berichten gibt!
Gruss
MLZ127
P.S: M steht übrigens für Meyer
Hallo MLZ127 !
Richtig: das ist auch ein Zeppelin-Beleg, obwohl man es ihm auf den ersten Blick nicht ansieht.
Am 1. September 1929 um 7:18 Uhr trat „Graf Zeppelin“ die letzte Etappe der Weltrundfahrt an, auf der er seit Anfang August unterwegs war. Deutsche und Amerikaner zählen die Etappen dieser Fahrt unterschiedlich: in USA datierte man den Beginn auf den 7. August, wo das Luftschiff um 23:42 Uhr in Lakehurst Richtung Deutschland aufbrach, in Deutschland zählte man den Start in Friedrichshafen am 15.8. um 4:35 Uhr Richtung Tokio als Beginn der ersten Etappe. Entsprechend war die Reise für die Amerikaner bei der Rückkunft nach Lakehurst zu Ende, während die Heimfahrt nach Friedrichshafen nach deutscher Zählweise dazu gehörte.
Deine Karte wurde auf dieser Etappe befördert; die amerikanische Post kennzeichnete diese Poststücke nicht mehr mit dem großen Weltrundfahrt-Bestätigungsstempel (den ich anliegend zeige), aber aufgrund des Friedrichshafener Ankunftstempels vom 4.9.1930 ist die Luftschiffbeförderung eindeutig nachgewiesen.
Sieger-Nummer 32. ........... 50 Euro
Michel-Nummer 32 a) b. ... 25 Euro
Das Luftschiffporto betrug für die Karte 50 cent; vermutlich sollte durch die Frankatur auch die Luftpostbeförderung von Friedrichshafen nach Berlin bezahlt werden, was aber offenbar nicht erfolgte – es fehlt ein deutscher Luftpoststempel.
Viele Grüße
balf_de
ZitatOriginal von MLZ127
P.S: M steht übrigens für Meyer
Der Empfänger der letzten Karte (ist sie beschnitten ?) war ein Hans Rudolf Meyer.
War es ein Familienmitglied ?
Dazu wollte ich Dich gestern schon im Chat fragen, aber leider warst Du irgendwie nicht anwesend, obwohl offenbar eingeloggt.
Bin ja gar nicht neugierig......
Gruß
KJ
Kontrollratjunkie: Die Karte wurde nur ungünstig eingescannt... und ja, H.R. Meyer war ein Familienmitglied
Dann meinen Glückwunsch. Nicht nur zu den Belegen, sondern vor allem zu dem familiären Zusammenhang. So etwas ist große Klasse.
An Deiner Stelle würde ich nicht im Traum an einen Verkauf denken, sondern die Briefe gut aufheben.
Gruß
KJ
Schönen guten Abend!
Vor ein paar Tagen viel mir folgender Brief beim umschichten meiner alben vor die Füße! Muss den anscheinend letztes Jahr mit irgendeiner Sammlung DR gekauft haben.
es handelt sich hier um den Rückflug vom Zeppelin 127 vom 29.10 1928
Start7:55 in Lakehurst
Landung am 01.1128 7:06 in Friedrichshafen
Fahrtdauer:71,49 Stunden
Entfernung: 7300 km
1. Amerikafahrt
Auf der Rückseite Ankunftstempel: Poststempel Friedrichshafen Bodensee
1 Nov. 28 7-8 V
Der Inhalt ist fast interessanter als das Kuvert
Es wird hier ein Dr. Hugo Eckener erwähnt, der einen Herrn johann block an die US Firma Asbesto & Allied products Co. empfohlen hat.
Die Firma Asbesto vergleiht ihre Produkte (Bremsen) mit dem besten also Zeppelin.
Dr Hugo Eckener übernahm die Leitung der im Jahre 1909 gegründeten Deutschen Luftschifffahrts-Aktiengesellschaft (DELAG).
Hier ein Link zu Dr Hugo Eckener wens interessiert und damit KH nicht soviel arbeit hatt und sich um wichtigeres kümmern kann.
Wertmäßig eigentlich zu vernachlässigen mit 30,- € und auch nicht mein Sammelgebiet.
Die Marken werden auch keinen Wert haben, aber da er einen schönen Inhalt hat werde ich in aufheben.
Schönen Abend noch
Charli