1. Dashboard
  2. zum Forum
    1. Unerledigte Themen
  3. Mitglieder
    1. Letzte Aktivitäten
    2. Benutzer online
    3. Team
    4. Mitgliedersuche
  4. Ratgeber
  5. Hilfe
  • Anmelden oder registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Artikel
  • Forum
  • Seiten
  • Erweiterte Suche
  1. PHILAFORUM.COM Briefmarkenforum
  2. Forum
  3. Briefmarken
  4. Deutschland
  5. Altdeutschland

Russland-Bayern

  • Bayern-Nils
  • 1. Oktober 2009 um 20:54
  • bayern klassisch
    Gast
    • 7. Oktober 2009 um 16:29
    • #21

    Liebe Sammlerfreunde,

    etwas ganz ungewöhnliches habe ich noch zu zeigen: Einen eingeschriebenen Dienstbrief aus Riga, dem alle Aspekte für einen solchen abgehen.

    Keine Absenderbehörde vorne, kein Vermerk oder Hinweis auf Portofreiheit vorne, kein Einschreibe - Vermerk und keine Frankatur sowieso.

    Er kam am 23.10.1861 aus Riga über Preußen (Bahnpost Königsberg - Bromberg) und wurde wohl als eingeschriebener Dienstbrief in der entsprechenden Briefkarte aufgeführt. Preußen notierte vorne "Dienst Sache" und stempelte mit dem roten "Aus Russland Franco" und "Recommandirt" als Zeichen der in Rußland erfolgten Einschreibung. Frankiert wurde natürlich nichts, aber Franco sollte hier bedeuten, dass nichts zu erheben war für den Postverein.

    Über Berlin, Hof, Nürnberg und Würzburg erreichte er am 28.10. Darmstadt.

    Interessant auch, dass man in Riga in deutscher und lateinischer Schrift die Adressierung vornahm.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    • IMG_0011.jpg
      • 509,14 kB
      • 1.920 × 1.184
      • 368
  • Bayern-Nils
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    2.482
    Geschlecht
    Männlich
    Geburtstag
    29. April 1962 (63)
    • 7. Oktober 2009 um 16:55
    • #22

    Hallo bayern klassisch

    Danke fürs Zeigen. Ein aussergewöhnlicher Brief.

    Ich hätte nie gedacht dass dieser Brief was mit Bayern zu tun hatte. Hier muss man die Vertrage kennen um ein solcher Brief zu erkennen.

    Kannst du bitte sagen wie du den Briefrätsel gelöst hast?

    Viele Grüsse
    Nils

    NEH

  • bayern klassisch
    Gast
    • 7. Oktober 2009 um 17:51
    • #23

    Hallo Nils,

    Preußen spedierte immer seine Transitsendungen auf dem schnellsten Weg.

    Alles was südlich lag, wurde Bayern übergeben, welches es nach Südhessen, Baden, Württemberg oder Hohenzollern brachte.

    Auch Sendungen in die Schweiz wurden immer über Bayern und Baden geleitet, schon seit alters her. Nur beim Zielland Österreich musste man unterscheiden, wann man über Sachsen (Bodenbach) direkt nach Österreich kartierte und wann man es Bayern übergab (Voralberg).

    Selbst wenn die Siegelseite kaum oder keine Rückschlüsse zuläßt, kann man so den Laufweg vieler Briefe gut rekonstruieren. :)

    Hier noch einer zum Nachdenken: Was kostete dieser Brief seinen Absender, der ihn voll bezahlt hatte?

    Wer es heraus findet, ist wirklich gut. :jaok:

    Moskau - Weilheim in Bayern vom 14.5.1863. Los gehts! ;)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    • IMG_0006.jpg
      • 373,2 kB
      • 1.654 × 1.215
      • 355
    • IMG.jpg
      • 499,89 kB
      • 1.491 × 1.064
      • 360

    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (7. Oktober 2009 um 19:05)

  • Lacplesis
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    2.763
    Geschlecht
    Männlich
    Geburtstag
    14. Oktober 1967 (58)
    • 7. Oktober 2009 um 18:51
    • #24
    Zitat

    Original von bayern klassisch

    Keine Absenderbehörde vorne, kein Vermerk oder Hinweis auf Portofreiheit vorne, kein Einschreibe - Vermerk und keine Frankatur sowieso.

    Ich könnte mir gut vorstellen, das es ein Brief der livländischen Ritterschaft ist. So in etwa ein Landtag mit der Struktur des britischen House of Lords.

    Zitat

    Interessant auch, dass man in Riga in deutscher und lateinischer Schrift die Adressierung vornahm.

    Mich hätte eher gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Deutsch war in den Provinzen der vier Ritterschaften nun mal die dominate Amtssprache, auch wenn die Russen spätestens nach 1905 dies zu ändern versuchten.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.

    Voltaire

  • Lacplesis
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    2.763
    Geschlecht
    Männlich
    Geburtstag
    14. Oktober 1967 (58)
    • 7. Oktober 2009 um 18:54
    • #25
    Zitat

    Original von bayern klassisch
    St. Petersburg - Weilheim in Bayern vom 14.5.1863. Los gehts! ;)

    Moskau...

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.

    Voltaire

  • bayern klassisch
    Gast
    • 7. Oktober 2009 um 19:06
    • #26

    Hallo Lacplesis,

    danke für deine Erläuterungen - das weiß man nur als Rußland - Spezialist. Klasse!

    St. Petersburg habe ich korrigiert - der Stress ... :ups:

    Aber du darfst dich gerne an der Berechnung des damaligen Franko beteiligen. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Magdeburger
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    1.273
    Geschlecht
    Männlich
    Geburtstag
    5. Februar 1961 (64)
    • 7. Oktober 2009 um 19:07
    • #27

    @Bayern Klassisch

    ich habe nur einen Vertrag von 1851 und ob dieser noch gilt????

    Ich versuche nach diesem zu erklären - auch wenn es falsch wird.

    Soweit ich es darin verstanden habe wäre es insgesammt 37 Kopeken.

    Vereintaxe: 5 Sgr (3 Sgr für den Brief + 2 Sgr Chargegebühr) = 17 Kopeken
    Russischer Teil: 6 Sgr gesamt (3Sgr für den Brief + 3 Sgr Chargegebühr doppelte Briefgebühr) = 20 Kopeken.

    Ob es jetzt noch so ist - fraglich - da nur eine "16" lesbar ist und entweder neue Umrechnungen vorhanden sind oder ein neuer Vertrag.

    Ein ratloser

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

    Einmal editiert, zuletzt von Magdeburger (7. Oktober 2009 um 19:08)

  • bayern klassisch
    Gast
    • 8. Oktober 2009 um 17:11
    • #28

    Hallo Ulf,

    danke für deinen Mut - du liegst ganz gut im Rennen. ;)

    Wegen der schwankenden russischen Wärhung will ich die Gebühren in Silbergroschen bzw. Kreuzern verdeutlichen:

    Der Absender hatte nach dem Vertrag Preußens mit Rußland vom 13.4.1852, der erst 1866 außer Kraft gesetzt wurde, bei der Rekommandation das doppelte Franko für die russische Strecke zu zahlen. Eingeschriebene Portobriefe waren nicht erlaubt.

    Da der Brief in der 2. Gewichtsstufe lag, und schon die 1. Gewichtsstufe 3 Sgr. russische Gebühr kostete, hatte er zu zahlen:

    3 Sgr. + 3 Sgr. = 6 Sgr. und die Verdoppelung wegen Rekommandation = 12 Sgr. für die Strecke bis Preußens Grenze. Ab da kamen 2 mal 3 Sgr. = 6 Sgr. dazu, die vorne von Preußen in weinrot notiert wurden - nicht 16, sondern f(ranco) 6 (Sgr.).

    Der Absender zahlte also total 18 Sgr., die paritätisch 1 Gulden und 3 Kr. entsprachen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Bayern-Nils
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    2.482
    Geschlecht
    Männlich
    Geburtstag
    29. April 1962 (63)
    • 8. Oktober 2009 um 17:45
    • #29

    Hallo bayern klassisch

    Danke für die Klärung dieser Rätsel.
    Ich bin nicht dazu gekommen, eine Lösung zu finden. Hier habe ich wenig Kompetenz. Im Rundbrief Arge Bayern Klassisch Nr 51 gibt es eine hervorragende Artikel Bayern-Russland zu finden. Ich hatte mal gehofft eine Lösung da zu finden aber so weit bin ich nicht gekommen. So war die Hoffnung.
    Wenn ich die Lösung hier sehe, bin ich aber sicher dass ich die Lösung nicht finden würde.

    Und wer gern wissen will wer diese Artikel geschrieben hat, ist es ein gewisser bayern klassisch.

    Ulf schreibt hier dass er Kopeken bezahlt hat. Das ist wohl naher die Wahrheit als dass der Absender Silbergroschen bezahlt hat. War es in Russland nicht Silberkopeken?

    Viele Grüsse
    Nils

    NEH

    Einmal editiert, zuletzt von Bayern-Nils (17. Oktober 2009 um 18:20)

  • Magdeburger
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    1.273
    Geschlecht
    Männlich
    Geburtstag
    5. Februar 1961 (64)
    • 8. Oktober 2009 um 18:17
    • #30

    Hallo Bayern Klassisch,

    das der Brief doppelt schwer war, darauf habe ich nicht geachtet.
    Allerdings habe ich den Vertrag so verstanden, dass die Charge-Gebühr auch hier im Vereinsgebiet von 2 Sgr anfällt.

    Ich würde dann 12 Sgr für den Russischen Tel = 42 Kreuzer (Echte Umrechnung mit Faktor 3,5) +
    Vereinstaxe 8 Sgr Vereinstaxe = 24 Kreuzer (nach DÖPV)
    =1 Gulden 6 Kreuzer herausbekommen.

    Liege ich jetzt in den Umrechnungen falsch?

    @Bayern-Niels
    sicher wurde es in Kopeken bezahlt. Wieviel zu dieser Zeit, kann ich nicht beantworten

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

  • bayern klassisch
    Gast
    • 8. Oktober 2009 um 18:58
    • #31

    Hallo Nils,

    danke für den Tipp. ;)

    Sicher hat der Absender Kopeken bezahlt, aber deren Kurs schwankte. Daher habe ich die Gebühren in den beiden großen deutschen Währungen dargestellt, so dass man es leichter nachvollziehen kann. Ich denke aber, dass er auch in Rußland hätte mit Silbergroschen bezahlen können.

    Hallo Magdeburger,

    mit 2 Sgr. Chargégebühr liegst du falsch - das entbehrte jeder Grundlage. Preußen und der Postverein verpflichteten sich, 24,5 Gulden bzw. 14 Thaler Ersatzleistung für verlorene Rekobriefe dem Inhaber des Postscheins zu ersetzen. Eine eigene Gebühr wurde hierfür nicht angesetzt.

    Nur wenn Briefe von Postvereinsstaaten abgesandt wurden, wurde neben der entfernungs- und gewichtsabhängigen Frankierung noch die eigene Rekogebühr und der verdoppelte Gebührenteil für Rußland fällig. So hätte ein Brief unter Rekommandation aus Berlin nach Moskau bis 1 Loth 3 Sgr. Franko für Preußen, 2 Sgr. Rekogebühr für Preußen und 6 Sgr. Franko für Rußland gekostet.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • bayern klassisch
    Gast
    • 10. Oktober 2009 um 08:57
    • #32

    Hallo in die Runde,

    einen Brief, wie ich ihn zuvor noch nie gesehen habe, bot ein kleines Auktionshaus zu moderatem Preis an und ein paar Steigerungsstufen darüber konnte ich ihn bald mein eigen nennen.

    Er wurde in Odessa am 26.2.1854 geschrieben und lief nicht über Österreich, wie es üblich gewesen wäre, nach Bitterfeld bei Waiblingen in Württemberg, sondern über Preußen, Sachsen und Bayern dorthin.

    Es war ein Portobrief der 2. Gewichtsstufe, für den Rußland 2 mal 10 Silberkopeken erhielt, die 6 Sgr. entsprachen. Ab Preußens Grenze zu Rußland kamen dann weitere 18 Kr. hinzu, so dass sich das Gesamtporto von 39 Kr. wie folgt errechnet:

    Einfacher Brief: 3 Sgr. für Rußland x 3,5 Kr. = 11 Kr. plus
    9 Kr. für die süddeutschen Gebiete = 20 Kr. total.

    Zweifacher Brief: 6 Sgr. für Rußland x 3,5 Kr. = 21 Kr. plus
    18 Kr. für die süddeutschen Gebiete = 39 Kr. total.

    Die zuerst berechneten 40 Kr. hätten nicht die tatsächliche Reduktion bedeutet und Preußen einen Gewinn von einem Kreuzer zusätzlich gebracht.

    Bayern erhielt für seine Transitleistung ca. 4 Kr. davon.

    Frage für den Sammler mit historischem Hintergrund: Warum von Odessa über Preußen nach Württemberg, und nicht über Österreich wie üblich?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    • IMG_0001.jpg
      • 753,78 kB
      • 1.784 × 1.328
      • 262

    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (10. Oktober 2009 um 08:58)

  • Stan
    aktives Mitglied
    Beiträge
    184
    Geschlecht
    Männlich
    Geburtstag
    5. Januar 1972 (53)
    • 10. Oktober 2009 um 09:46
    • #33

    Ich tippe auf den Kriim-Krieg

    Wir lernen aus Erfahrung, daß die Menschen nichts aus Erfahrung lernen.
    (George Bernard Shaw Irischer Dramatiker, 1856-1950)

  • bayern klassisch
    Gast
    • 10. Oktober 2009 um 14:26
    • #34

    ... der Kandidat hat 100 Punkte!! :) :) :)

    Richtig, es ist eine Krimkriegs - Umleitung und bisher die einzige nach bzw. über Bayern. Super gemacht.

    Und so hätte kurz zuvor ein "normaler" Brief von Bayern über Österreich nach Rußland ausgesehen.

    München 25.11.1849 (leider ohne Erstausgabe, da nicht frankaturgültig ins Ausland) über Lemberg und Brody nach Vinitza.

    Bayern setzte 12 Kr. rheinisch fü seine Strecke bis zur öster. Grenze an. Österreich übernahm diese 12 Kr. rh. und addierte 12 Kr. CM für seinen Transit, so dass der Brief mit 24 Kr. CM (= 30 Kr. rheinisch) an der russischen Grenze belastet an Rußland übergeben wurde.

    In Rußland war der Empfänger portofrei, so dass er 24 Silberkopeken zahlen musste (oben rechts). Aus dieser Korrespondenz sind mir 3 Briefe bekannt, die alle gleicht aussehen. Vlt. hat ein Forumsmitglied auch einen?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    • IMG_0002.jpg
      • 349,57 kB
      • 1.661 × 708
      • 234
  • doktorstamp
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    2.597
    Geschlecht
    Männlich
    Geburtstag
    30. September 1955 (70)
    • 10. Oktober 2009 um 16:14
    • #35

    Chronologisch geht der Krimkrieg von 1853-56, allerdings erfolgte die Kriegserklärung Frankreich und Englands folglich am 27 u. 28.3.1854.

    Eröffnung des Krieges fing mit dem Schlacht von Sinop (auch Sinope geschr.) am 3.11.1853, hier griffen die Russen die Turken an.

    Durch diesen Krieg und den Frankreich-Preussenkrieg 1870/71sah die politische Karte Europas anders aus und der Weg zum WKI war frei.

    Der eigentliche Grund zum Kriegsausbruch lag mit der Machterstrebung der katholischen Kirche durch Frankreich.

    mfG

    Nigel

    Sammeln wie es einem Spaß macht

  • Bayern-Nils
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    2.482
    Geschlecht
    Männlich
    Geburtstag
    29. April 1962 (63)
    • 10. Oktober 2009 um 17:01
    • #36

    Hallo bayern klassisch

    Zitat bk:
    "Vlt. hat ein Forumsmitglied auch einen?"

    Leider habe ich keine, aber ich hätte gern ein gehabt :)

    Danke fürs Zeigen. Die Briefe sind sehr schön.


    Viele Grüsse
    Nils

    NEH

  • bayern klassisch
    Gast
    • 11. Oktober 2009 um 12:17
    • #37

    Hallo,

    ich gebe zu, dass der nun folgende Brief nicht so ganz einfach ist, möchte aber das gezeigte aus der Sicht der Zeit beschreiben.

    In Warschau (Polen = Rußland) sollte am 19.5.1850 ein eingeschriebener Brief nach Klingenberg bei Heilbronn abgesandt werden.

    Der Absender notierte also in lateinischer und deutscher Schrift "frei gegen Postschein inliegend eine Vollmacht". Wegen der wichtigen Vollmacht wurde er also eingeschrieben.

    Er bezahlte hierfür 122 Silberkopeken, ein kleines Vermögen, für die Rekommandation, die Strecke von Warschau bis zur russisch - preußischen Grenze und durch Preußen bis Hof, dem preußisch - bayerischen Grenzpostamt. Der Grund dafür war auch im Gewicht zu finden, welches oben rechts mit "1 1/2" Loth angegeben wurde.

    Preußen erhielt nach dem Vertrag mit Bayern vom 1.4.1835 zweimal 6 Sgr. von Rußland vergütet, also etwa 42 Kr. rheinisch.

    Der nur mit dem Nota - Bene zeichen in Rötel oben links markierte Brief erhielt darüber hinaus in Preßen als Zeichen der Einschreibung den roten "Recomandirt" - Stempel und auch in Hof vergaß man nicht neben "frei" Hof zu schreiben, weil es nur ein Teilfranko war und "gegen Postschein" zu unterstreichen.

    Der Transit durch Bayern kostete 16 Kr. wegen des Gewichts, die links neben dem Aufgabestempel notiert wurden. Für Württemberg fielen weitere 8 Kr. an, die nicht eigens notiert wurden, sondern gleich als Endbetrag von 24 Kr. für den Empfänger mittig in Rötel notiert wurden.

    Die Gesamtkosten des Briefes beliefen sich somit auf:

    12 Sgr. für Rußland,
    12 Sgr. für Preußen,
    16 Kr. für Bayern und
    8 Kr. für Württemberg, wobei ich mir sicher bin, dass es noch etwas mehr für den Empfänger gekostet haben dürfte, sich den Brief ins Haus bringen zu lassen. Summa summarum also etwa 108 Kr., ein Gulden und 48 Kr..

    Das war der Wochenlohn eines 60 Stunden arbeitenden Knechts in dieser Zeit. Demzufolge ist er bis heute nicht teurer geworden. :D

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    • IMG_0013.jpg
      • 538,45 kB
      • 1.596 × 1.890
      • 196

    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (11. Oktober 2009 um 12:18)

  • Bayern-Nils
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    2.482
    Geschlecht
    Männlich
    Geburtstag
    29. April 1962 (63)
    • 11. Oktober 2009 um 17:19
    • #38

    Hallo bayern klassisch

    Danke fürs Zeigen. Ein schöner Brief mit viel drin.
    :)

    Viele Grüsse
    Nils

    NEH

  • bayern klassisch
    Gast
    • 12. Oktober 2009 um 15:53
    • #39

    Hallo,

    von einem lieben Freud und Händler bekam ich vor Jahren diesen Brief geschenkt, wofür ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken möchte. :)

    Er lief von Nürnberg nach St. Petersburg und sieht erst einmal gar nicht nach einem Auslandsbrief aus. Alles, was man sehen kann, ist eine blaue 3 und der Aufgabestempel. Würde man nicht den Zielort in Rußland wissen, könnte man das Stück für einen simplen Portovereinsbrief halten.

    Tatsächlich sahen aber genau so Portobriefe aus - sie waren von Bayern aus nur mit der Vereinstaxe von 3 Silbergroschen vorzutaxieren. Da nur Preußen mit Rußland abrechnete, durfte man nicht mit 9 Kr. taxieren, denn diese Währung war nicht vertragsrelevant und hätte bei der Übernahme in den Briefkarten evtl. das Porto für einen Brief der 3. Gewichtsstufe nach sich gezogen (!). Der Empfänger hätte sich sicher sehr dafür bedankt. X(

    Bayern bekam später am Quartalsende diese 3 Sgr. von Preußen gut geschrieben, während Preußen hierfür nichts bekam. Dafür hätte der Rückbrief 9 Kr. für Preußen bedeutet.

    Das Gesamtporto von 6 Sgr. bzw. 20 Kopeken wurde in Rußland weder vorn noch hinten notiert - ein Modus, den ich häufiger beobachten konnte.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    • IMG_0003.jpg
      • 349,58 kB
      • 1.584 × 976
      • 174
  • bayern klassisch
    Gast
    • 13. Oktober 2009 um 20:41
    • #40

    Liebe Sammlerfreunde,

    ein Brief aus Moskau vom 2.2.1852, also noch vor dem großen Vertrag vom 13.4.1852, zeigt uns die abweichende Gebühr. Über Preußens Ostbahn, welche AUS RUSSLAND stempelte, lief er für 21 Kr. nach Nürnberg.
    Bayern kassierte zwar alles, behielt aber nichts.

    Von den 21 Kr. erhielten letztendlich Preußen 9 Kr. und Rußland 12 Kr.. Der russische Anteil wurde mit 10 Kopeken oben rechts notiert. Briefe aus der Periode 1.7.1850 - 12.4.1852 sind nicht viele erhalten geblieben.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    • IMG_0005.jpg
      • 417,06 kB
      • 1.576 × 1.092
      • 152

Registrierung

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!

Benutzerkonto erstellen
  1. Datenschutzerklärung
  2. Impressum
  3. Kontakt

Partnerprogramm / Affiliate Disclaimer

Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Mit * markierte Links sind Affiliate-Links (Werbung). Nur auf diese Weise können wir dieses großartige Forum finanzieren, wir bitten um euer Verständnis!

Community-Software: WoltLab Suite™