Hallo Ulf,
alles im grünen Bereich - gut gemacht, weil schöner Brief.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo Ulf,
alles im grünen Bereich - gut gemacht, weil schöner Brief.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo zusammen, hallo Ulf!
Untenstehendes Briefchen habe ich gestern auf unserem Tauschabend ergattert - es schreit nach einem neuen Zuhause.
Die Jahreszahl (innen) ist ein wenig schwer zu entziffern, entweder 1830 oder 1836 - gelaufen von Magdeburg nach Alvensleben bei Erxleben.
Schöne Grüße
Bayern-Nerv
Hallo Bayern-Nerv
als Datierung sind beide Jahresangaben erstmal möglich und danke das Du an mich denkst.
@All
Dazu vielleicht passend habe ich folgenden Beleg:
Paketbegleitbrief vom 28.02.1775 nach Stettin. Dieser Brief trägt die handschriftliche Ortsaufgabe "de Magdeburg".
Der Inhalt - irgendwann werde ich versuchen es zu lesen - trägt die Unterschrift "Alvensleben".
Auf Nachfrage über:
bekam ich folgende Antwort:
Die Unterschrift dürfte von Johann Friedrich v. Alvensleben (1712-1783) sein, der seit 1763 Regierungspräsident in Magdeburg war. Er stammte aus Zichtau (Altmark), wo er auch begraben ist.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
@All
manchmal ist Fortuna richtig hold. Am Wochenende war dieser fast unscheinbarer Brief bei Ebay zu haben.
Scheinbar ist er von Magdeburg nach Gardelegen als Paketbegleitbrief gelaufen. Das Gewicht von 4 Pfund 20 Loth vermerkt.
Mein eigentliches Interesse galt jedoch dem Schreibschriftstempel "E". Hierbei handelt es sich um die kleine Type eines Kontrollstempels der Magdeburger Packkammer. Nachgewiesen ist er aus den Jahren 1811 - 1813 auf Belegen nach Magdeburg und 1819 aus Magdeburg. Scheinbar ist der Inhalt vom 20.03.1818.
Die Entfernung beträgt etwas über 6 Meilen - siegelseitig ist eine "28" notiert und wenn dies eine Taxierung sein sollte, dürfte es eine Pfennig-Taxe sein.
Ein Ortsstempel fehlt - wäre ab 01.04.1817 vorgeschrieben - ist dieser Beleg überhaupt gelaufen?
Wer kann mir hier helfen?
Anbei Vorderseite, Rückseite, Inhalt und der Vergleich zum schon eingestellten Kontrollstempel (Seite 1).
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
Hallo Ulf,
ich finde Deinen Brief sehr interessant. Die Signatur des Pakets hatte mich zunächst gewundert. Häufig ist die Signatur ja aus den Initialen des Empfängers (ggf. incl. Ort) gebildet, also hätte ich hier C.S. oder etwas ähnliches erwartet. Nachdem ich den Inhalt gelesen habe, vermute ich, dass C.Z.K.W. für "Colonisten zu Königsfelde und Wilhelmsdorff" steht. Dass das Paket Coll[ecten] Gelder enthielt, steht auch schon auf der Vorderseite.
Ich hoffe, Du bist mir nicht böse, dass ich den Inhalt "übersetzt" habe. Da Deine Sammlung ja in einem atemberaubenden Tempo wächst, ergeben sich bestimmt noch viele andere Möglichkeiten für Dich, Briefinhalte zu entschlüsseln.
Danke übrigens, dass Du uns an Deinen Neuerwerbungen teilhaben lässt. Ich lese jeden Deiner Beiträge gerne, auch wenn das nicht immer "zeitnah" geschieht und ich mich auch nur selten zu Wort melde.
Hier also nun der Inhalt, so wie ich ihn entziffern konnte:
Hochwürdige, Hochwohl Wohl und Hochedelgebohren
besonders Hoch und Vielgeehrteste Herren!
Da die zum Bau einer Kirche in den Pommerschen Colo-
nisten Dörfern Königsfelde und Wilhelmsdorff
allergnändigst verwilligte [=bewilligte] Collecte aus sämtlichen un-
ter uns stehenden Kirchen besage [=gemäß] anliegender Designa-
tion mit
48 rthlr – gr 2 pf
eingelaufen, so unterlassen wir nicht, solche nach Ab-
zug [von] 4 rthlr 2 gr Kosten, mit
43 thlr 22 gr 2 pf
an Unsere Hoch und Vielgeehrteste Herren hierbey zu
übermachen. Wir erbitten uns von deren Eingang ei-
nige Benachrichtigung ad Acta, und verbleiben
Magdeburg den 9ten Febr. 1775
Königl. Preuß. zum Consistorio des Herzogthums Madgeburg
verordnete Praesident und Rathe
Alvensleben
In Stettin wurde angebracht:
a) Ganz oben der Präsentationsvermerk = Eingangsvermerk
b) "Zwischen den Zeilen" des Inhalts:
Respondeat mit Verfügung des Receptoris Secretarii
Galitz Quietung [=Quittung] Stettin den 9 Martii 1775
Communicet dieses Anschreiben des Königl. Magdeburgschen
Consistorii der Königl. Regierung
c) Unter dem Inhalt:
das Packet mit 43_ 22_ 2_ habe (?) nebst
cop[ia] vid[imata] von diesem Schreiben zum Belage
erhalten. Stettin den 28 Febr. 1775
Galitz
Noch ein paar Übersetzungen für diejenigen, bei denen die Lateinstunden auch schon Jahrzehnte zurückliegen:
respondeat = er antworte
communicet = er teile mit
copia vidimata = beglaubigte Abschrift
Für den zeitgeschichtlichen Zusammenhang fand ich aufschlussreich: Otto Gebhard, Friderizanische Kolonien und Kolonisten in Pommern nach dem Stande des Jahres 1754. Danach hatten sich in den beiden genannten Dörfern 1749 je 20 Pfälzische Familien als Kolonisten angesiedelt, die lutherischen, reformierten oder katholischen Bekenntnisses waren. Bis zum Jahr 1775 scheint es nach dem Briefinhalt noch keine Kirche gegeben zu haben. Wieviel mag die Errichtung einer Kirche zu der Zeit gekostet haben, und welchen Anteil hatten die knapp 44 Taler?
Viele Grüße
Hallo Ulf,
ich denke, der Brief ist (mit der Post) befördert worden. Dafür sprechen: Siegelung, Portofreiheits-Rubrum (H[errschaftliche] Kirchen S[achen]), Gewichtsvermerk und nicht zuletzt der Packkammer-Stempel von Magdeburg.
Was irritiert, ist der fehlende Aufgabestempel unter der Annahme, dass der Brief tatsächlich aus dem Jahre 1818 stammt. Ich möchte die Jahreszahl in Frage stellen. Der eigentliche Inhalt (auf dem "linken" Teil des Papierbogens) ist ja nicht mehr erhalten (bzw. noch in den Akten). Was bei Dir noch vorhanden ist, sind Bearbeitungsvermerke des Empfängers (zum Teil auch mit anderen Jahreszahlen) und ein evtl. Antwortentwurf. Dieser muss nicht unmitelbar nach Eingang des Briefs geschrieben worden sein.
Ich tippe auf einen Versand des Briefs vor Einführung der Aufgabestempel. Mit Gewissheit ist das Verwendungsjahr Deines Briefs aber wohl nicht mehr zu ermitteln. Trotzdem ein schöner Beleg für den Stempel.
Viele Grüße
Hallo Kranich
danke für Deine Übersetzung des Briefes nach Stettin. Dies ist auch mein einziger Brief mit handschriftlicher Ortsaufgabe - bisher auch nie wieder einen gesehen - welcher vor Einführung von Ortsaufgabestempeln gelaufen ist.
Nochmals Kontrollstempel "E". Beide Belege habe ich bei EBAY gefunden und recht günstig bekommen. Weitere Belege habe ich ebenfalls noch nicht gesehen. Die Angaben zur Verwendungszeit dürften wahrscheinlich von Herrn Walter Freye stammen - seine diesbezügliche Sammlung sollte in Magdeburger Archiv vorhanden sein (leider bisher keine Zeit gehabt dieses zu besuchen).
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
Hallo Ulf,
ich habe zwar einige Briefe mit handschriftlichen Aufgabevermerken in meiner Sammlung, aber keinen aus Magdeburg. Aus der Korrespondenz des Konsistoriums in Stettin ist allerdings einiges auf dem Markt. Ich habe einen Brief aus Cöslin dorthin; ich meine mich zu erinnern, dass auch in der ehemaligen Fahrpost-Sammlung von Wigand Bruns zwei solcher Brief aus Cöslin waren (müsste noch mal bei Exponate Online nachschauen, um sicher zu gehen). Gut möglich also, dass es auch noch weitere Briefe aus Magdeburg gibt (z.B. anlässlich anderer provinzübergreifender Kollekten).
Andererseits weisen ja längst nicht alle Briefe vor Einführung der Aufgabestempel handschriftliche Aufgabevermerke auf, auch wenn sie ohne Zweifel mit der Post befördert wurden. Warum die Vermerke manchmal angebracht wurden und manchmal nicht, weiß ich auch nicht zu sagen; ich habe noch keine Quelle dazu gesehen.
Zum dem "E"-Stempel: ich kenne keine weiteren Belege. Lass doch mal hören, wenn Du im Magdeburger Archiv fündig geworden bist!
Viele Grüße
Hallo Zusammen
heute ein Stück Papier mit dem ich nicht so richtig was anfangen kann, schon deswegen, weil ich es nicht lesen kann. Vorderseitig ist nur noch handschriftlich Neuhaldensleben vermerkt.
Datiert ist es mit dem 24.April 1806.
Wer kann mir hier weiterhelfen?
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
Lieber Magdeburger,
die Transkription lautet:
Wegen Verkauff von Getreide auf dem Rathause zu Neuhaldersleben am 28. Aprill betragen die Insertionsgebühren für 2 inclusive Stempel und Exemplare 14 gute Groschen Obige 14 Groschen sind richtig bezahlt Magdeburg den 24. Aprill 1804 Königlich Preußisches Adress-Comtoir von Werder
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Lieber Bayern Klassisch,
danke für die "Übersetzung" - hat also keinen postalischen Hintergrund.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
Hallo zusammen
hier noch einen als Botenbrief? bekommenen Brief vom "Königlichen Land- und Stadtgericht zu Magdeburg" scheinbar vom 29.05.1848. Das Schreiben enthält 8 vollständig beschriebene Seiten, welche mit einem Faden verbunden und durch das Siegel fixiert wurden.
Doch wohin ging die Reise?
Einen Teil der ersten Seite habe ich mitabgebildet - vollständig dazu ist leider der Scanner zu klein...
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
Hallo Magdeburger,
ich lese das so: Königl. Land- und Stadtgericht
Commissarius (= lateinisch für Beauftragter) in Burgstall Sachsen
Unten links ist lateinisch, da lasse ich jemand anders ran. Sententiae heisst soviel wie Meinungen, expedire heisst ordnen, regeln.
Gruß kartenhai
Norddeutscher Postbezirk - 1868
.... interessant ????
@Karteihai,
danke für die Hilfe - ein Burgstall in Sachsen habe ich jedoch nicht gefunden, was jedoch nichts zu sagen hat.
Zumindestens ist es erstaunlich, wenn es sich wirklich um ein Botenbrief handelt sollte. Nach dem Absender und Empfänger zu urteilen, wäre er wahrscheinlich sogar komplett portofrei gelaufen - sicher bin ich mir jedoch nicht.
ein schöner Brief, jedoch nicht mehr "meine" Zeit. Belege ab 01.01.1868 nehme ich nur begrenzt, meist als Zusatzkäufe nur von Magdeburg und seiner heutigen Stadtteile. Nach Magdeburg nur in deren heutigen Stadtteile ab gleichem Datum.
Mein Hauptaugenmerk gilt fast nur noch der Packkammer von Magdeburg und datierbaren Belegen mit Ortsstempel. Etwa Mitte 1867 wurde in Magdeburg der Einkreis-Stempel eingeführt und löst alle bisher verwendeten K2 - Stempel ab. Ausnahmen sind die heutigen "Stadtteile".
@All
noch ein Beleg von mir, welcher als Nummer 300 als datierbarer Magdeburg-Beleg einging. Leider ist die Anschrift für mich nicht leserlich - vielleicht hilft mir jemand.
Er lief nach Rinteln (TuT) und wurde mit einem schönen Fingerhutstempel entwertet - Uhrzeit 7-8 M(orgens). Abgesandt wurde er am 18.07.1833 und scheinbar wurde er am 20.07 ausgeliefert wurden. Die Entfernung beträgt etwa 24 Meilen. Die gestrichene "4" würde ich als preussisches Porto interpretieren, die 4 3/4 Sgr incl. dem taxischen Anteil, welcher vom Empfänger bezahlt wurde.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
@ Magdeburger:
In Sachsen gibt es auch kein Burgstall, sondern nur in Sachsen-Anhalt. Wie das früher mit den Grenzen und Länder-Zugehörigkeiten waren, weiß ich leider nicht. Kann es sein, daß die Zugehörigkeit dieses Ortes Burgstall früher einmal gewechselt hat?
Gruß kartenhai
Hallo Kartenhai,
ein Burgstall gibt es sogar ganz in der Nähe von Magdeburg. Vielleicht meinte man nicht das Land "Sachsen" sondern die Provinz Sachsen? Dies würde auch mehr Sinn machen.
Danke nochmals für Deine Hilfe - ein nachdenken lohnt sich immer wieder.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
@All
dank Bayern-Nerv ist der von ihm schon eingestellte Brief bei mir heute "eingeflogen". Abgestempelt in Magdeburg - nur nicht dort geschrieben. Nur wo? (Heyrothsberge ?)
Anfangs habe ich sogar den Bestimmungsort leider "verwechselt". (Gedanklich war ich in Neugattersleben bei Hohenerxleben - nur hier nicht zutreffend.)
Infos zu dem Orte Alvensleben einerseits hier:
und zum Schloss
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
"Heinrichsberg" - so müsste es heißen.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Lieber Bayern Klasssisch
danke für die "Übersetzung".
Die Entfernung Heinrichsberg - Alvensleben sind jedenfalls mehr als 4 Meilen (ca 32 km), dazu reichen die 1 1/2 Sgr, wie vorderseitig notiert nicht mehr aus - (richtig wäre 2 Sgr bei 4 bis 7 Meilen). Ob der Absender tatsächlich eine "Ersparnis" von 6 Pfennigen hatte?, jedenfalls von Heinrichsberg bis nach Magdeburg sind es ca 2 Meilen.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf