Interessante Belege aus Magdeburg

    @All

    heute war ich auf der Briefmarkenausstellung in Haldensleben. Für mich war es ein besonders schöner Tag. Es war die erste Ausstellung nach der "Wende" für mich. Zwar wurde nur wenig für mich Interessantes gezeigt, angeschaut wurden alle Exponate. Dabei habe ich vor allen auf die Gestaltung im Bereich PO geachtet.

    Dort habe ich unter anderem diesem schönen Beleg von Magdeburg nach Neuhaldensleben erstanden. Er scheint vom 07.September 1777 zu sein.

    Vorderseitig trägt er einen zweizeiligen Rahmenstempel: "K.P.MAGDEB." zweite Zeile: "K.U.D.C." = Königlich Preussische Magdeburger Kriegs- und Domänen-Cammer. (Alle Punkte im Stempel sind durch Doppelpunkte zu ersetzen - sonst werden Smilies angezeigt!)

    Nach meinen bisherigen Informationen soll dieser Stempel schon 1750 verwendet wurden sein.

    Leider kann ich den Inhalt, wie immer nicht richtig entschlüsseln.
    Interessant ist noch, dass es zwei verschiedene handschriftliche Inhalte gibt. Da die Seite für meinen Scanner leider zu gross ist, habe ich mal versucht die zwei Teilscans zu einem Bild zusammenzufügen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

    @All

    bereits heute habe ich diesen Beleg bekommen. Hierbei handelt es sich um einen portofreien Paketbegleitbrief vom 14.Mai 1821 nach Osterburg. Das eigentlich interessante ist der Schreibschrift-Stempel des Buchstaben "E", Dieser diente wahrscheinlich als Kontrollstempel in der Magdeburger Packkammer.

    Die Verwendungzeit soll ab 1821 bis 1824 sein und sich auf Belegen aus Magdeburg, wie hier, befinden.
    Eine kleinere Type gab es bereits 1811, welche bis 1819 bekannt ist. Bisher ist nur ein Beleg aus Mg bekannt und der Rest ist nach Mg.

    Diese "Vorläufer" der Packkammerstempel werden auch als Posthörnchenstempel bezeichnet.

    Da mir der Stempel etwas komisch aussah, habe ich einen 1200 DPI-Scan gemacht, um zu sehen, ob es ein nachträglicher Aufdruck sein könnte.

    Anbei der Beleg, incl. Einzelscan und aus den mir zur Verfügung gestellten Unterlagen von Walter Freye beide Stempeltypen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

    Hallo Magdeburger,

    zu Deinem Beitrag vom 12.09.:

    Die Einführung der frühen preußischen Behördenstempel, zu denen der von Dir gezeigte Stempel gehört, geht zurück auf ein „Circulare an die Preußische Regierung und an alle Regierungen und Justiz-Collegia, wegen der Stempelung der postfrey gehenden Sachen“ vom 14. Juli 1767; das Circulare wiederum bezieht sich auf die „Königliche allergnädigste Verordnung die Porto-Freyheit der Brief und Paquete betreffend“ vom 10. Juni 1767. Abgedruckt wurden beide Verfügungen z.B. im Rundbrief des DASV Nr. 359 (1980), S. 73-74 im Rahmen einer Artikelserie von Hans Weitzel, die die bisher beste Veröffentlichung zum Thema darstellt (schau einfach 'mal in das Gesamtinhaltsverzeichnis und suche nach „Behördenstempel“). Das Verwendungsjahr 1750 für Magdeburg wurde auch bereits dort diskutiert (und verworfen).

    Beide Verordnungen wurden ursprünglich im „Novum Corpus Constitutionum Prussico-Brandenburgensium Praecipue Marchicarum“ veröffentlicht. In der verlinkten digitalen Version unten auf "Inhalt" klicken und zu den Nummern 38 bzw. 53 gehen. Es lohnt sich!

    Ich sammele und registriere die frühen Behördenstempel seit einigen Jahren. Vom Stempel der Magdeburgischen K.U.D.C. hatte ich bisher 6 Exemplare aus den Jahren 1769 bis 1774 registriert. Dank Deines Briefs kommt nun das Jahr 1777 hinzu.

    Es gibt übrigens auch einen Stempel „MAGDEBURGSCHE REGIRUNG“ (sic!).

    Viele Grüße

    Kranich

    erst einmal willkommen im Forum und dann gleich so ein Einstieg - mein Glückwunsch!

    Der Link ist insgesamt sehr interessant.

    Ich hatte diesen Beleg bekommen und wusste bis zu diesem Zeitpunkt von keinem Stempel vor 1808 meiner Stadt. Um so erstaunter war ich.

    Gleichzeitig erhielt ich auch eine Kopie von einer Ausstellungssammlung zum Thema Magdeburg. Der erste dort gezeigte Beleg hat ebenfalls diesen Stempel und lief den gleichen "Weg", allerdings schon am 11.April 1771. Dies waren meine einzigen Anhaltspunkte.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

    Hallo Alle

    Hier ein Brief aus Magdeburg nach Grossen(?) Salza sendet 23.10.1821.
    Porto 1 Groschen? mit Rötel geschrieben.
    Auf der Rückseite steht 1? 3? Ich schaue auch der Innenseite des Briefes.

    Viele Grüße
    Jørgen

    Hallo Jørgen,

    der Brief lief nach Gross-Salze ca 2 Meilen von Magdeburg. Gross-Salze (auch häufig Gross-Salza oder nur Salze bzw Salza) ist seit 1921 Teil der Stadt Schönebeck.

    Leider kann ich das Datum nicht genau bestimmen und eine Tax-Verordnung aus dieser Zeit habe ich leider auch nicht. Ab dem 30.09.1821 galt 1 Thaler = 30 Silbergroschen je 12 Kupfer-Pfenni(n)gen, davor 1 Thaler = 24 gute Groschen je 12 Pfennig.

    Wenn ich Deine Datums-Angabe übernehme, wären es 1 Silbergroschen.

    Auch habe ich immer noch Probleme Schriften zu deuten, so dass ich nicht sagen kann, ob es sich links oben jeweils vorder- und rückseitig um eine Gewichtsangabe handelt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

    Hallo Ulf

    Danke für Deine Antwort mit beschreibung wo Gr. Salze liegt.
    Ich bin ganz sicher dass das Datum 23.10.1821. Ich kann das lesen auf der Innenseite des Briefes am oben rechts. So ich glaube dass der Porto 1 Gr. war.

    Ich shaue hier ein Brief von Magdeburg nach Leipzig, Sendet am 15. Mai 1825. Porto 4 Silbergroschen, Abstand 13 Meilen, keine Ankunftsstempel.

    Shaue auch der Innenseites des Briefes und dem Absender vermerk.

    Viele Grüße
    Jørgen

    @ Baldersbrynd

    nur zur Info, die Pot in Leipzig ( Sachsen) konnte noch keinen Ankunftsstempel abschlagen, da es die dort noch garnicht gab.
    Einige Orte benutzen zwar schon in den '20iger Jahren ihren Aufgabestempel, aber lt. Postverordnung vom 10.11.1856,wurden die Ausgabestempel erstab da zur Einführung gebracht

    mfg regiduer

    Hallo Jørgen,

    Du brings mich ganz schön ins "Schwitzen". Laut preussischer Taxverordnung gültig ab 01.01.1825 galt für einen einachen Brief zwischen 10 bis 15 Meilen 3 Sgr. Ein einfacher Brief durfte ein Gewicht von 3/4 Loth nicht überschreiten.
    Leipzig war der Übergabeort der preussischen Post an die sächsische.
    Leider habe ich keinen einzigen Beleg nach Leipzig während dieser Taxperiode. Fast alle meine Belege nach Leipzig an gleichen Empfänger sind zwischen 1819 und 1824 und mit 3 gute Groschen bzw. 3 Sgr taxiert wurden.
    Bis heute ist es mir noch nicht gelungen ein PV Preussen Sachsen vor 1834 zu bekommen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

    @All

    heute möchte ich ein Brief-Paar vorstellen. Beide Belege liefen von Magdeburg nach Rothenuffeln ca 25 Meilen voreinander entfernt.

    Bei diesen rein preussischen Belegen handelt es sich um Einschreibe-Porto-Briefe.
    Die Taxe berechnet sich 3 Sgr für den einfachen Brief über 20 Meilen zzgl. 2 Sgr Einschreibgebühr - insgesamt wie taxiert 5 Sgr.

    Der zweite Beleg wurde sogar noch nach Hartum nachgesendet.

    Interessant sind auch die Inhalte. Dies erklärt auch, warum das Porto vom Empfänger zu zahlen war. Ich hoffe, ich habe es richtig gelesen.

    Ich danke auf diesem Wege @Bayern Klassisch für den Tip.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

    Einmal editiert, zuletzt von Magdeburger (1. Oktober 2009 um 20:03)

    Hallo Magdeburger,

    nichts zu danken - aber wären sie nicht ausgerechnet aus Magdeburg, hätte ich sie genommen. :)

    Du hast vermutlich richtig gelesen - da ist etwas geplatzt und nun wollte man Geld sehen und nicht noch 5 Sgr. ausgeben. :(

    Traumpaar in vorzüglicher Qualität - Portochargé ist eh selten, Nachsendung noch besser und mit dem Inhalt gut erklärbar. Sammlerherz, was willst du mehr?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    @All

    manchmal ist auch ein wenig Glück dabei und in der Reihenfolge von Briefpaaren - hatte ich dieses Paar sogar früher und nicht zusammen und nicht von gleichen Anbieter erworben.
    Beide Belege liefen nach dem nur drei Meilen entfernte Möckern - also auch innerhalb Preussens. Diesmal in einem Abstand von nur 3 Tagen im Jahre 1864. Taxe für den Brief 1 Sgr.

    Interessant ist hierbei, dass es sich ebenfalls um Porto-Briefe handelt. Scheinbar hat oder wollte Herr Severin diese Post nicht entgegen nehmen.
    Die handschriftlich Notiz des ersten Beleges: "Porto 2 Sgr für 1 Brief hin und zurück".
    Des zweiten Beleges: "Porto 1 Sgr hin Porto 1 Sgr zurück"

    Beide Handschriften sind scheinbar identisch. Auch sind keine weiteren Vermerke vorhanden.

    Leider verstehe ich diesmal den Sinn der Briefinhalte nicht. Einzelne Wörter kann ich zwar entziffern, aber irgendwie fehlt der Zusammenhang


    @Bayern Klassisch,

    was könnte ich auf Deine Frage antworten?
    Auch zu diesem Paar, optisch nicht ganz so schön - stellt sich mir die Frage: Wie kann ich dies auf einer Seite darstellen?


    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

    Einmal editiert, zuletzt von Magdeburger (3. Oktober 2009 um 18:57)

    Hallo Magdeburger,

    ich deute diese beiden Sätze unten links mit dem Porto so, dass der Empfänger 1 Sgr. für den eingehenden Brief bezahlte, den du hier zeigst, und er einen anderen Brief mit 1 Sgr. zurück frankierte, weil ich sonst nicht auf 2 Sgr. käme.

    Ich glaube, beide Briefe wurden angenommen. Du kannst sie auf eine Seite aufziehen, wie die beiden Portochargébriefe auch.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    @Bayern Klassisch,

    vielleicht findet sich hierzu ein weiterer Beleg mal an - eventuell sogar aus Möckern.
    Ich hatte auch schon überlegt, ob der Empfänger es selbst geschrieben haben könnte, eine Unterschrift eines Beamten ist hier nicht vorhanden.
    Bei Annahmeverweigerung musste der Absender das fällige Bestellgeld - hier wäre es 1/2 Sgr tragen. Auch hierfür fehlt eine Notiz. (Erst ab 01.07.1864 wäre der Brief bestellgeldfrei gewesen). Die Rücksendung selbst, dürfte gebührenfrei gewesen sein - Annahmeverweigerung könnte auch unzustellbar sein - sicher bin ich mir hier aber nicht.

    Wie ich Seiten aufziehen kann, hoffe ich nächste Woche zu klären zu können.

    woermi

    schöner Beleg - suche ja noch einen aus der Preussenzeit - dazu muss ich allerdings noch ein wenig sparen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

    Einmal editiert, zuletzt von Magdeburger (3. Oktober 2009 um 20:15)

    Hallo Magdeburger,

    du denkst viel zu kompliziert: Jedem Retourbrief von ganz AD sieht man es von vorne an, weil man es jedem Retourbrief ansehen musste. Und hinten musste der Grund der Rücksendung auf das Kuvert geschrieben werden.

    Daher kann es nicht anders gewesen sein, als von mir beschrieben. Bei einer nicht erfolgten Zustellung konnte auch kein Bestellgeld anfallen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (3. Oktober 2009 um 20:30)

    Hallo Zusammen

    heute möchte ich zwei Briefe von Magdeburg in das schöne Bayern zeigen.
    Auf diesem Wege danke ich auch einem Forumsmitglied, bei der Hilfe einen der beiden zu bekommen.

    Der erste lief am 29.02.1856 nach Würzburg und ist mit einer Nr 4 komplett frankiert wurden. Entwertet wurde die Marke mit dem Nummerstempel "906" mit Punkt. Rückseitig wurde der Stempel von Würzburg vom nächsten Tag abgeschlagen.

    Der zweite Beleg lief am 06.12.1864 nach München. Diesmal wurde der Brief mit einer Nr. 16 und Nr 17 komplett frankiert. Rückseitig hat sich München zwei Tage später darauf verewigt.

    Leider habe ich die umgekehrte Richtung noch nicht.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

    Hallo Magdeburger,

    schöne Briefe - gut gekauft. :)

    Briefe von Bayern nach Magdeburg werden sich finden lassen - aber es kann etwas dauern. Ich halte meine Augen offen. :jaok:

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo Ulf

    Danke fürs Zeigen. Schöne Briefe :)

    Ich habe mit meinem Brief von Magdeburg weniger Erfolg gehabt. Mein Brief ist von Magdeburg nach Augsburg das Jahr 1870 gelaufen. Leider gibt es nicht nur Rostflecken, aber auch eine fehlende Ecke. Das habe ich nicht vor Einkauf gesehen, ich war einfach etwas ungeduldig mit meinem Gebotsfinger bei Ebay.

    Ein Brief in der umgekehrte Richtung habe ich leider auch nicht.

    Viele Grüsse
    Nils

    NEH