Druckzufälle (meist Farbklekse) werden von nicht literaturkundigen Sammlern oft als "Plattenfehler" gesammelt.
Diese sind wenn deutlich sichtbar oft genauso reizvoll, selten und sammelwürdig wie Plattenfehler.
Anbei ein Beispiel...
Druckzufälle (meist Farbklekse) werden von nicht literaturkundigen Sammlern oft als "Plattenfehler" gesammelt.
Diese sind wenn deutlich sichtbar oft genauso reizvoll, selten und sammelwürdig wie Plattenfehler.
Anbei ein Beispiel...
Die "Be" Farbe bei den 1/3 Groschen marken ist of tückisch und offenbart sich oft nur dem geübten Auge. Meine "Faustregel" fehlt die Farbe "gelb" dann besteht die Chance für eine "b" - Farbe.
Auf der Steckkarte alles a - Nuancen.
Auf Brief "b" vorne - "a" hinten.
Nummer 1 - 6 inkl. a und b - Farbe in voller Pracht.
Auf der Suche nach der zweckmäßigen Farbe zum Entwerten der Postfreimarken wurde man in Berlin 1865 auf die Praxis des Eisenbahn-Postbüros Nr. 10 aufmerksam, welches seit dem Jahreswechsel 1864/65 den Streckenstempel Verviers – Cöln in blau abschlug. Auf Grund der guten Erfahrungen erfolgten auch bei den Berlinern Postämtern Versuche mit Blauer Farbe. Im Laufe des Jahres 1869 kehrte man zur Schwarzen Farbe zurück. Nur beim Berliner Hofpostamt, welches auch den Berliner Hufeisenstempel in Einsatz hatte, wurde Blau (bei Hufeisenstempeln) noch bis 1872 verwendet. Vermutlich wurden dort die Restbestände aufgebraucht.
Anderorts abseits von Berlin wurde ebenfalls blaue Stempelfarbe verwendet. Jedoch seltener als in Berlin.
Hallo woermi,
ZitatAuf der Suche nach der zweckmäßigen Farbe zum Entwerten der Postfreimarken wurde man in Berlin 1865 auf die Praxis des Eisenbahn-Postbüros Nr. 10 aufmerksam, welches seit dem Jahreswechsel 1864/65 den Streckenstempel Verviers – Cöln in blau abschlug. Auf Grund der guten Erfahrungen erfolgten auch bei den Berlinern Postämtern Versuche mit Blauer Farbe.
mich würde interessieren, welcher Art diese guten Erfahrungen genau waren.
Das Eisenbahnpostbureau Numero 10 stempelte doch en Masse nur hinten bei der De- und Entkartierung der internationalen Briefschaften, hatte also i. d. R. keine Marken zu entwerten.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Am nächsten Beispiel zwei Besonderheiten an einem Stück.
Eine Druckfalte und ein Prägeausfall rechts unter dem Brustschild.
(Möglicherweise ist der durch die Druckfalte resultierende Höhenaunterschied auch die Ursache warum die Marke nicht vollständig geprägt wurde.)
Die Bilder sprechen für sich.
krauseklatt zeigts auch im Profilbild.
Jedich sind mir ausgeprägte Stücke (vor allem Gebraucht) bisher selten untergekommen.
Entnommen aus Rundbrief 76 (April 2008) ARGE NDP.
Komplette Rundbriefe können unter bestellt werden bzw. von den dort aufgeführen Ansprechpartnern.
Hallo woermi,
danke für den prompt eingestellten Scan des Rundbriefes der ARGE NDP.
Ich halte dies zwar nach wie vor für fraglich (den Artikel hatte ich auch damals gelesen), denn für die Markenentwertung war blau eigentlich nicht vorgesehen gewesen, kann es jedoch auch nicht ausschließen.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Anbei ein paar weitere Beispiele...
Es gibt auch übergoße Marken, untere Steckkarte oben rechts.
(Erkennbar am Eckzahn.)
Wertgleiche Marken verschiedener Größen sind ebenfalls selten anzutreffen...
Auch bei den braunen Brustschilden zu 2 1/2 Groschen (MiNr. 21) und zu 9 Kreuzer (MiNr. 27) werden verschiedene Farben katalogisiert. Von der Bestimmung der typischen a-Farbe abgesehen, fällt die Unterscheidung nicht immer leicht, besonders bei dunklen Nuancen. Auf Scans erscheinen die Farben oft auch etwas anders als bei Tageslicht, daher hier ein Digitalfoto zum Vergleich:
- Am häufigsten kommt die a-Farbe vor: "hell- bis mittelrötlichbraun" oder "braunorange" (im Scan links),
- etwas seltener findet man die b-Farbe "mittelrotbraun [früher genannt: lilabraun]" (im Scan in der Mitte) und
- recht selten ist die c-Farbe "(lebhaft)braun" (im Scan rechts).
Bei der a-Farbe tendiert das Braun ins Orange oder (Hell-)Rötliche, bei der b-Farbe hingegen mehr zu Lila, bei der c-Farbe weder in die eine noch die andere Richtung (reines ["Kaffee- oder Schoko-"]Braun).
Um die Verwirrung bei den Farben etwas zu steigern, mal in etwa die Farbpalette, soweit bei mir vorhanden...bei philnums Photo scheinen mir die
b und c- Farbe durch die Ausleuchtung arg hell geworden,
oben a, mitte b, unten leider nur eine c
Gruß rabege
Hi!
Habe jetzt mal meine so rumliegenden Brustschild durchgeschaut bezüglich der so gezeigten oder erwähnten Besonderheiten. So bischen was habe ich auch gefunden, wobei ich mir auch nicht überall sicher bin.
ich fange mal an:
1. Bild: Ich fange mal mit Farben an. Hie sind die 1/3 großes Schild Marken zu sehen. habe einfach alle Brustschilder, die ich habe zusammengesteckt, deshalb ist auch die Erhaltung von Gut bis Böse. Aber jetzt so nebeneinander sind doch unterschiedliche Farben zu erkennen. Könnte da ne bessere farbe dabei sein?
2. Bild: Hier sind die grünen 1 Kreuzer Marken großes Brustschild, auch hier sieht man ein paar Unterschiede, aber ob bessere Farben dabei sind weiß ich nicht.
3. Bild: Hier die braunen 2 1/2 Groschen Marken, auch hier kann ich bezüglich der Farben wenig sagen.
4. Bild: Nun mal zu Einzelmarken. Hier ist deutlcih ein Prägefehler zu sehen, vermutlich durch eine Papierfaltung oder entstanden, weiß aber nicht, ob es so etwas ist, wie Woermi vorgestellt hat.
5. Bild: Rückseite des Prägefehlers.
Hallo jojo30,
zu Bild 1: Bei der 1/4-Groschen-Marke gibt es zwar Farbunterschiede (grauviolett und lebhaftgraupurpur [flieder]), sie werden im Katalog aber nicht gesondert bewertet. Bei den 1/3-Groschen-Marken gilt als Faustregel, dass alles mit gelblichem Einschlag der billigeren a-Farbe (gelblichgrün bis [dunkel]gelbgrün) zuzuordnen ist, alles mit bläulichem Einschlag (ohne Gelb!) für die b-Farbe ([dunkel][grau]smaragdgrün, [dunkel]grünlicoliv) in Frage kommt. Letztlich entscheidet das aber der Prüfer - auf Deinem Scan sind einige heiße Kandidaten für MiNr. 17b dabei, aber wie gesagt, oft ist es dann nach Prüfung doch nur eine a-Nuance.
zu Bild 2: Letzteres gilt ebenfalls für die 1-Kreuzer-Werte. Bei der 1/2- und 5-Groschen- sowie 3-Kreuzer-Marke werden keine eigenständigen Farben katalogisiert, auch wenn es bei 3-Kr- (und 1-Gr-)Werten auffällige Unterschiede gibt und die teilweise auch von ehemaligen BPP-Prüfern befundet wurden (Also nicht wundern: Alt-Befunde von 1-Gr- und 3-Kr-Marken mit "besseren" Farben, die gar nicht gesondert im Katalog aufgeführt werden, sind im Umlauf.).
Zu Bild 3: Farbbestimmungen anhand von Scans sind generell schwierig - ich meine aber, dass hier keine bessere Farbe dabei ist (scheint alles im a-Spektrum [rötlich ohne blau] zu liegen).
Beste Sammlergrüße
philnum
Hi!
Vielen Dank philnum für die ausführliche Antwort. Vielleicht sollte ich mal überlegen, was von den "grünen" zum Prüfen zu geben.
Hier habe ich noch ein paar Stücke gefunden, die zu den von Woermi aufgeführten Besonderheiten gehören könnten.
1.-3. Bild: Hier sind meine einzigen drei 1875er Abstempelungen, leider sind die Marken nicht gut erhalten, aber man kann sie ka mal aufheben.
4. Bild: Hier habe ich einen Schraubenkopfabdruck gefunden. Da auch das "H" gebrochen ist, könnte es sich um den Mi. Plattenfehler PF 19 XI handeln. Wäre ja ein schönes Stück mit 250 Euro.
5. Bild: Auch eine "kleine" Marke habe ich gefunden, kann allerdings nicht genau abschätzen, ob 14 oder 15 Zähnungslöcher.
Gruß jojo30
Und hier noch ein zwei Stücke:
Bei den dreien könnte es sich auch um solche Stücke handeln, bei denen der Kamm etwas verschoben war. Allerdings nicht so deutlich wie bei dem Beispiel von Woermi.
Die 1 Groschen Marke kleines Schild hat einen markanten breiten Strich im unteren Rahmen. Im Michel ist ein Plattenfehler 4 Ia "heller Strich im unteren Rahmen" genannt, allerdings ohne Abbildung. Könnte es sich hierbei um diesen Plattenfehler handeln?
Viele Grüße
Joachim
ZitatOriginal von jojo30
1.-3. Bild: Hier sind meine einzigen drei 1875er Abstempelungen, leider sind die Marken nicht gut erhalten, aber man kann sie ka mal aufheben.
Bei den Spätverwendungen wird grundsätzlich zwischen 1. Halbjahr und 2. Halbjahr 1875 unterschieden, wobei das letzte Halbjahr höher bewertet wird. MiNr. 22 als 50 Pf gestempelt "WIESBADEN 6 / 9 75" wäre M€ 150,- wert, wenn die Mängel nicht wären; MiNr. 20 mit nachverwendetem K2 "LIMBACH 14 APR. 75" M€ 20,- und MiNr. 19 "BREMEN 3 / 3 75" M€ 5,-.
ZitatOriginal von jojo30
4. Bild: Hier habe ich einen Schraubenkopfabdruck gefunden. Da auch das "H" gebrochen ist, könnte es sich um den Mi. Plattenfehler PF 19 XI handeln. Wäre ja ein schönes Stück mit 250 Euro.
Laut Handbuch ist es SKA-Nr. 24 von Feld 150 mit Bewertung 2 = nicht häufig (+ € 40,-).
ZitatOriginal von jojo30
5. Bild: Auch eine "kleine" Marke habe ich gefunden, kann allerdings nicht genau abschätzen, ob 14 oder 15 Zähnungslöcher.
Es ist eine kleine Marke L 15.
ZitatOriginal von jojo30
Die 1 Groschen Marke kleines Schild hat einen markanten breiten Strich im unteren Rahmen. Im Michel ist ein Plattenfehler 4 Ia "heller Strich im unteren Rahmen" genannt, allerdings ohne Abbildung. Könnte es sich hierbei um diesen Plattenfehler handeln?
Treffer!
Hi!
Zwei Kandidaten hab ich noch:
1. Bild: Könnte das der Michel PF 17II "Punkt unter "R" in Groschen" sein?
2. Bild: Könnte das der PF 29 II "H" in Deutsche gebrochen" sein? Leider Zahnfehler, aber als Referenz wäre die Marke ja gut zu gebrauchen.
Gruß
Kann mir vielleicht auch noch jemand die Bewertung diese Hufeisenstempels aus Königsberg nennen?
Wäre klasse!
Vielen Dank
Könnten die gezeigten Fehler die Michel gelisteten Fehler sein?
Vielen Dank
Joachim