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Rote Mauritius kommt unter den Hammer

  • bjoerngerlach
  • 22. April 2009 um 14:24
  • Geschlossen
  • bjoerngerlach
    Administrator
    Beiträge
    2.098
    Geschlecht
    Männlich
    Geburtstag
    7. März 1986 (39)
    • 22. April 2009 um 14:24
    • #1

    Eine ungestempelte Rote Mauritius, ein Juwel der Philatelie, wird am 8. Mai am Rande der Briefmarken-Weltausstellung IBRA im noblen Schlosshotel Hugenpoet versteigert.

    [Blockierte Grafik: http://www.derwesten.de/static/nachric…6883_inline.jpg]

    Die Dame ist alt, ziemlich aufgetakelt, heftig geliftet - und viele Männer, so auch der Autor dieses Beitrags, sind dem Charme dieser „Lady in Red” verfallen. Aber ach, sie schaut nur nach den gut betuchten Herrschaften.

    Man muss gar kein Briefmarkensammler sein, man muss nicht einmal das geringste Interesse an Postwertzeichen haben - die Blaue und Rote Mauritius sind ein Zwillingspärchen, von dem jeder schon einmal gehört hat, mit dem man Begriffe wie „selten” und „teuer” verbindet. Völlig zu Recht; zwölf blaue gibt heute es noch, und 15 orangerote, von denen neun in Privatbesitz sind. Und von dieser roten 1-Penny-Marke mit dem Bildnis von Königin Victoria existieren nur zwei ungestempelte Exemplare - eines kommt am 8. Mai um 19 Uhr auf Hugenpoet unter den Hammer.


    weiterlesen >>

  • bayern klassisch
    Gast
    • 22. April 2009 um 14:45
    • #2

    Man sollte nicht nur gut betucht sein, um 200.000 Euro für eine Marke ausgeben zu können, deren Entwertung chemisch entfernt wurde und die somit verfälscht ist, sondern auch leichtgläubig und nur ganz wenig philatelistisch angehaucht sein.

    Wenn von 2 ungestempelten Marken die Rede ist, dann handelt es sich wohl um ein ungebrauchtes Stück und dieses, welches mit Federzug entwertet wurde. Der Artikel suggeriert, man erwerbe ein ungebrauchtes extrem seltenes Exemplar, dem aber nicht so ist.

    Würden wir bei eBay eine ungebrauchte Marke unseres Sammelgebiets kaufen, bei der sich herausstellte, dass die postalische Entwertung auf chemischem Wege entfernt wurde, sie also tatsächlich gebraucht ist, dann würden wir wohl von unserem Rücktrittsrecht Gebrauch machen.

    Aber wie sagt der Lateiner: quod licet jovi non licet bovi.

    Grüsse von bayern klassisch, stets ein Freund von Klartext ...

  • SammlerBernd
    Gast
    • 22. April 2009 um 15:03
    • #3

    ...ja Reklame & Werbung ist eben alles...
    Würde es sich um eine "normale " Marke handeln, würde es heißen : verfälschter Knochen- nicht sammelwürdig.
    Aber die zu versteigernde Marke muß ja ob des erwarteten Geschäft fürs Aktionshaus Dr. Derichs & des hohen Profits wegen, käftig gepusht werden.
    In den letzten beiden "BMS" wird dafür schon die Trommel geschlagen.
    W. Jakubek, der ja sonst durchaus kritisch ist, versucht uns (dh. nur die wenigen hoch Betuchten) über den Werdegang & den Zustand dieser Marke die rosarote Brille aufzusetzen.
    Wieder ein Versuch die Philatelie als ´was Abgehobenes zu sehen & kontraproduktiv dem oft postulierten Bestreben nach Verjüngung der Philatelie.
    Sammlergruß SB

  • Kontrollratjunkie
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    7.048
    • 22. April 2009 um 15:10
    • #4

    Zu dem Thema "verfälschte rote Mauritius" gab es hier schon einmal einen Thread.
    Darin habe ich meine unmassgebliche Meinung sehr deutlich formuliert. Finde die Beiträge allerdings in den Untiefen des Forums auf die Schnelle nicht wieder.

    Für mich ist es ein sehr seltenes Stückchen Altpapier in dritter Wahl.
    Aber wer die Kohle und sonst schon alles andere im Leben hat.....bitte sehr...........

    Gruß
    KJ

  • Max und Moritz
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    1.276
    Geschlecht
    Männlich
    • 22. April 2009 um 15:50
    • #5

    Moment, ihr Niedermacher.
    Hier geht es nicht um irgendeine Briefmarke, sondern um die Krone der Philatelie überhaupt. Da ist die Erhaltung absolute Nebensache.

    BK, wer in dieser Dimension Geld für EINE Marke ausgibt, wird die ja nicht gerade unbekannten Fehler der Marke genauestens kennen. Deine Einwände ziehen normalerweise, aber bei dieser Marke nicht.

  • kibitz
    neues Mitglied
    Beiträge
    23
    • 22. April 2009 um 16:16
    • #6

    Hallo bayern klassisch,

    seit wann gibt es eine ungebrauchte Rote Mauritius?
    Die Marke ist genau so gebraucht worden wie die jetzt angebotene.
    Ich kenne nur eine Post Office die ungebraucht sein könnte.
    Helen Morgan Nr. 24, 2d im Besitz der Königin.

    Sie ist eine der drei Weltraritäten die Boker im Vorwort der
    Zusammenfassung der Auktionskataloge von Köhler erwähnt.

    Alle anderen, wenn sie denn echt sind, sind gebraucht.
    In Mauritius scheint man es mit Entwertungungen nicht so genau genommen zu haben.

    beste Grüße

    kibitz

    2 Mal editiert, zuletzt von kibitz (24. April 2009 um 20:13)

  • CHDDK
    Gast
    • 22. April 2009 um 16:21
    • #7

    Hallo zu diesem interessanten Thema,

    Zitat

    Max und Moritz schrieb: Hier geht es nicht um irgendeine Briefmarke, sondern um die Krone der Philatelie überhaupt. Da ist die Erhaltung absolute Nebensache

    Was für wen welche Krone der Philatelie ist, bleibt und wird, ist glücklicherweise eine Frage des persönlichen Geschmacks. Tatsache bleibt aber, dass die seltensten Marken der Welt teilweise mit dubiosen Geschichten verknüpft sind, die an ihrem ursprünglichen Erhaltungszustand berechtigte Zweifel aufkommen lassen. Diese rote Mauritius ist eine gebrauchte Marke mit entfernter Federstrichentwertung und einem unfrischen Aussehen. Das ändert zwar nichts an Ihrer Seltenheit, nur was hat diese "Krone der Philatelie" noch mit philatelistischer Postgeschichte zu zun? Die Geschichte ihrer Schönheits-OP's ist sicherlich länger...


    meint

    Harald


    P.S. @SammlerBernd: Unsere Ansichten treffen sich ja hier nicht so häufig, aber dem

    Zitat

    Wieder ein Versuch die Philatelie als ´was Abgehobenes zu sehen & kontraproduktiv dem oft postulierten Bestreben nach Verjüngung der Philatelie.

    kann ich 100% zustimmen ;)

  • bayern klassisch
    Gast
    • 22. April 2009 um 16:44
    • #8

    Hallo Sammlerbernd,

    auch wenn wir selten einer Meinung sind, diesmal sind wir es 100%ig. :)

    Ein Knochen bleibt ein Knochen, ob es sich um die Mauritius handelt, oder eine 5 Pfennig Heinemann. Und wer, hier oder bei einer Heinemann, die postalische Entwertung manipuliert, ist kein Restaurator, sondern ein Verfälscher; so einfach ist das.

    Hallo CHDDK,

    wie immer volle Zustimmung, ist eh klar. :)

    Hallo Max und Moritz,

    Zitat

    Moment, ihr Niedermacher. Hier geht es nicht um irgendeine Briefmarke, sondern um die Krone der Philatelie überhaupt. Da ist die Erhaltung absolute Nebensache.

    Ich mache hier gar nichts nieder. Ich erwarte auch nicht, dass die potentiellen Käufer hier mitlesen. Wäre die Marke Luxus, dann hätte ich sie mit meinem Beitrag nieder gemacht. Ist sie das in deinen Augen?

    Für einen DOA - Sammler ist sie sicher nicht die Krone der Philatelie.

    Für einen Mauritius - Sammler aber ebenso wenig. Da gibt es bessere Stücke.

    Zeige mir bitte, von einem Unikat abgesehen, eine Marke auf dieser großen weiten Welt, bei der die Erhaltung absolute Nebensache ist.
    Da hätte ich über 35 Jahre allerhand verpasst, wenn das so wäre.

    Ist es nicht vielmehr so, dass bei allen klassischen Marken gerade die Erhaltung den Preis macht? Neben der Seltenheit wohlverstanden.

    Wenn du 2 dieser Marken kaufen könntest, diese verfälschte und eine einwandfreie, welche würdest du wohl bevorzugen?

    Hallo KJ,

    wie immer einer Meinung - sowieso. :)

    Hallo kibitz,

    ich bezog mich mit den 2 ungestempelten auf diese gebrauchte und dann wohl noch eine ungestempelte (auch ungebrauchte?) Marke. Da diese hier für mich nicht ungebraucht ist und ich die andere nicht kenne, halte ich es zumindest für möglich, dass jene wirklich ungebraucht sein könnte.

    Wenn du aber schreibst, dass mit jener genauso verfahren wurde, glaube ich gerne, dass beide "ungestempelten" roten Mauritius nur chemische Krücken bar ihrer Entwertung sind.

    Wer dergleichen kauft ist vielleicht ein wohlhabender Sammler, jedoch keineswegs ein vorbildlicher ... ;)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • kibitz
    neues Mitglied
    Beiträge
    23
    • 22. April 2009 um 17:54
    • #9

    Hallo bayern klassisch,

    die anderen "ungebrauchten" kommen alle von Briefen an Borchard.
    Sie sind gebraucht. Ob gestempelt ?
    Sonst könnte man ja auch den Brief der Museums Stiftung mit "Marke ungebraucht" "verkaufen".


    beste Grüße

    kibitz

  • balf_de
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    26. August 1943 (82)
    • 22. April 2009 um 19:13
    • #10

    Hallo zusammen!
    Wer sagt euch eigentlich, dass es einen „wohlbetuchten“ Sammler oder Investor geben wird, der diesen Knochen haben will?
    Gerne würde ich dagegen wetten, aber andererseits kann ich mir auch gut vorstellen, dass ein jugendlicher Yuppy-Kommissionär im feinen Zwirn aus der ersten Reihe medienwirksam seine Bieternummer hebt und der Auktionator unter Blitzlichtgewitter seinen Hammer schwingt ... Allerdings wird niemand herausfinden, wer der Käufer ist. Sicher ist nur, dass es ein baldiges Wiedersehen mit der „Weltrarität“ geben wird ...
    Viele Grüße
    balf_de

  • bayern klassisch
    Gast
    • 22. April 2009 um 19:15
    • #11

    Hallo balf_de,

    gut formuliert und wohl wahr.

    Auf der anderen Seite stirbt die Dummheit nicht aus - und reiche Dumme, das lernen wir zumindest aus der Finanzkrise, gab und gibt es ja in Hülle und Fülle ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Tawwa
    Stamm Mitglied
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    13. Oktober 1985 (40)
    • 22. April 2009 um 23:27
    • #12

    Solange es zwei Menschen gibt, die für diese Marke 100000-200000 Euro ausgeben, ist diese Marke auch diesen Preis wert.
    Angebot und Nachfrage bestimmen schließlich den Preis.

    Gruß
    Tawwa

  • mr920
    aktives Mitglied
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    124
    • 23. April 2009 um 00:39
    • #13

    Hallo balf de
    Bitte biete uns ein besseres Stück dieser Rarität an. Oder hast du nur Nachdrucke für 5€ ?
    Bis dahin freue ich mich über so ein tolles Angebot, das nur alle heiligen Zeiten einmal daherkommt.
    Bayern Klassisch nimmt mal wieder eine Sonderstellung mit seinen Ansichten ein. Natürlich weiß ein Käufer einer roten Mauritius was er tut. Bayern klassisch weiß natürlich alles besser. :))

  • CHDDK
    Gast
    • 23. April 2009 um 01:03
    • #14

    Hallo,


    mein nächtlicher Kommentar geht gleich an mr920: Es ist doch völlig ok, ein Thema kontrovers zu diskutieren, aber muss es gleich wieder in die leicht beleidigende Richtung gehen? BK weiß mit Sicherheit nicht alles besser, aber in diesem Fall hat er die philatelistisch überzeugenden Argumente klar aufgezeigt. Diese Meinung muss man nicht teilen, bisher fehlen hier jedoch die schlüssigen Gegenargumente. Und Dein Kommentar

    Zitat

    Hallo balf de Bitte biete uns ein besseres Stück dieser Rarität an.

    setzt der Tatsache, dass da ein verfälschter Knochen gepusht wird, NICHTS entgegen.


    Es grüßt

    Harald,

    der immer noch auf ein überzeugendes Argument wartet, das diese "Rarität" philatelistisch so wertvoll (sic!) macht

  • saeckingen
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    30. Juni 1970 (55)
    • 23. April 2009 um 06:13
    • #15

    Warum sind die Mauritius Nr. 1 und 2 so teuer? Weil sie so selten sind? Weil Mauritius ein so beliebtes Sammelgebiet ist?

    Nein! Die sind so teuer weil sie einen Mythos haben und daher so berühmt sind.

    Es gibt vergleichbare Marken aus anderen britischen Kolonien, die in etwa der gleichen Zahl existieren oder sogar noch seltener sind. Der Beliebtheitsgrad unter Sammlern dieser Gebiete ist mit Mauritius vergleichbar. Diese Marken kosten aber allenfalls ein paar tausend Euro und bestimmt keine hunderttausende.

    Diese Marke ist wegen Ihrer Erhaltung vergleichsweise niedrig angeboten. Eine einwandfreie ungebrauchte Mauritius würde sicherlich einen deutlich höheren Startpreis rechtfertigen. Ich denke diese Marke wird für einen deutlich höheren Preis einen Käufer finden! Das wird vermutlich kein ernsthafter Philatelist sein - eher jemand der das Geld hat und auch mal eine Mauritius sein eigen nennen möchte.

    Meine Sammelgebiete:
    Deutsch Ostafrika, Britisch Ostafrika, Britisch Ostafrika & Uganda, Ostafrikanische Gemeinschaft, Kenia, Tanganjika, Tansania, Uganda, Kionga, Zanzibar, Deutsches Auslandspostamt Lamu

  • toxc
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    2. September 1966 (59)
    • 23. April 2009 um 13:15
    • #16

    Hallo :)

    Tja, also mich wundern die eher negativen Ansichten zu der Marke schon ein wenig. Ich denke da doch etwas anders.

    Keine Frage, die Marke ist stark restauriert und dass sie von 'gebraucht' zu 'ungebraucht' verfälscht wurde ist sicher ein schwerer Mangel. ABER, wenn ein Sammler eine Post Office will dann hat er nicht die Auswahl die ein Altdeutschland-Sammler hat; wenn alle zehn Jahre mal eine angeboten wird dann hat die in der Regel schwere Mängel. Hier auf ein perfektes, vollrandiges, farbfrisches Stück in Luxuserhaltung zu warten wäre schlicht weltfremd.
    Somit kann ein Sammler sich nur entscheiden die Nr. 1+2 überhaupt nicht zu sammeln oder eben mit Mängeln. Beides sind meiner Meinung nach respektable Entscheidungen.

    Ich habe auch das Gefühl dass wir Philatelisten da sehr extrem sind, ein Kunstsammler würde jedenfalls niemals behaupten ein restaurierter Rubens sei ein wertloser Knochen, und bei Kunst ist eine Restaurierung eigentlich noch ein viel schwerwiegenderer Eingriff.
    Wir sollten uns auch im klaren sein dass höchste Qualität zwar sehr erstrebenswert ist (ja, ich gebe sogar zu dass ich sehr penibel auf Qualität achte ;) ) aber ich finde es keine Schande wenn jemand aus finanziellen Gründen auch zweite oder gar dritte Wahl in seiner Sammlung akzeptiert, der muss deswegen kein schlechter Philatelist sein.

    Soweit mal meine Einschätzung dazu :)

    Einmal editiert, zuletzt von toxc (23. April 2009 um 13:15)

  • baphomet
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    • 23. April 2009 um 21:23
    • #17

    Die "Mauritius-Marken" sind wahrscheinlich die einzigen Briefmarken, die auch Leute kennen, die "Philatelie" für eine Tropenkrankheit halten. Sie sind ein Mythos wie Saeckingen richtig geschrieben hat. Und darüber wird geredet, was ja nicht schlecht sein kann für unser Hobby, finde ich. Denn irgendwelche Plattenfehler-Entdeckungen oder seltene Abstempelungen bekommt keiner mit, weil mit Sicherheit nirgendwo darüber geschrieben wird außerhalb der Sammlerwelt.

    Gebe toxc da recht. Wer meint, eine rote Mauritius besitzen zu wollen, muss jetzt zuschlagen. Wer weiß, wann es die nächste Möglichkeit gibt. Und bei manchen Sachen muss man meiner Meinung nach auch Abstriche machen, was die Qualität angeht. Ich behaupte jetzt mal ganz frech, die meisten, die hier sagen, "die Marke würde ich aus Qualitätsgründen nicht nehmen", würden aus finanziellen Gründen eh nie in die Bredouille kommen, sich darüber Gedanken machen zu müssen.

    Gruß
    Manuel

  • bayern klassisch
    Gast
    • 24. April 2009 um 07:09
    • #18

    Hallo,

    vielleicht haben einige wenige es in den falsch Hals bekommen oder nicht richtig gelesen: Es geht nicht um die schlechte Qualität der Marke, es geht auch nicht darum, wie oft eine Marke angeboten wird und es geht nicht darum, ob man sie sich leisten will oder kann.

    Es geht einzig und allein darum, dass ein offensichtlich verfälschtes Stück als "ungestempelt" angeboten uns suggerieren soll, dass es auch ungebraucht ist. Es wird ja immer wieder explizit auf die große Seltenheit von nur 2 "ungestempelten" Stücken hingewiesen, während die meisten abgestempelt wurden.

    Wenn dann die Entwertung mit dem Federzug sooo selten ist, warum hat man ihn denn dann auf den beiden einzigen verbliebenen Marken entfernt?

    Damit es leichter zu verstehen ist: Nehmen wir an, man nähme eine 90 Pfg. vom Posthornsatz, die damals, weil der Stempel sie nicht traf, mit Kuli von der Post entwertet worden wäre.

    Ein sehr guter Restaurator würde nun, da gebraucht günstig, ungebraucht aber für Bund - Sammler recht teuer, diese Entwertung chemisch entfernen.

    Würdet ihr diese Marke gerne in eure ungebrauchte Bund - Sammlung aufnehmen? Eventuell mit Nachgummi? Nein? Was würdet ihr von Sammlern halten, die genau dies machten?

    Die meisten Bund - Sammler haben keine 90 Pfg. Posthorn ungebraucht, aber ob sie eine solche Marke gerne hätten, wenn sie die Vorgeschichte kennen würden, glaube ich nicht.

    Das Beispiel mit dem Rubens trifft die Sache nicht - jeder Rubens ist ein Unikat, so wie jede Mauritius ein vervielfältigtes Druckereierzeugnis darstellt.

    Die Marke ist auch nicht restauriert worden, sondern verfälscht. Hätte man einen schwachen Federzug, der immer mehr zu verblassen drohte, nachgezogen, oder eine stark gebugte Ecke hinterlegt, damit sie sich nicht von der Restmarke löst, so wären dies Restaurationen, die jeder Sammler bei großen Raritäten hinnehmen kann.

    Wer bei einem Rubens die Signatur Pietro Paolo Rubens abnimmt und sie mit Rembrandt v. R. ersetzt, hat nichts restauriert, sondern allenfalls die Zuschlagspreise großer Kunstauktionen, bei denen Rembrandts Bilder höher als die von Rubens gehandelt werden, verinnerlicht.

    Für mich ist das eine Verfälschung und nichts anderes.

    Grüsse von bayern klassisch

  • dietbeck
    Stamm Mitglied
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    • 24. April 2009 um 11:01
    • #19

    Ich glaube das Anlegen (strenger) philatelistischer Massstäbe hilft hier nicht weiter. Wie schon jemand schrieb, ist es der Mythos der Marke, der den Preis erzielt, da wird man auf philatelistische "Exaktheit" weniger geben.

    Jeder kann sich über die Restaurationsgeschichte oder Verfälschungsgeschichte, je nach Sichtweise, informieren, die Marke wird in sämtlichen philatelistischen Blättern und im Internet bis zum Umfallen durchgekaut. Die potentiellen Käufer, werden also entsprechend Bescheid wissen, wenn Sie es denn wollen. Wenn Sie dann das Geld ausgeben, sei es Ihnen doch gelassen.

    Nicht immer ist alles rational und wissenschaftlich, ich kann ohne Probleme behaupten, die Hepburn-Marke ist keine Briefmarke im klassischen Sinne des Wortes, denn Sie hat nie Frankaturgültigkeit gehabt. Also ein zwar seltenes aber dennoch bedeutungsloses Stück Papier soweit es den Sinn einer Briefmarke angeht. Trotzdem werden 5-stellige Summen bezahlt.

    Warum auch nicht, wer sich's leisten will, bitte schön. Aber streng philatelistische Argumentation ist schön und gut, trägt den Realitäten aber hier nicht Rechnung.

    Postkrieg, Zurückgezogene Marken, Territoriale Konflikte, Aland
    -----------------------------
    Es kommt nicht drauf an wie alt man wird, sondern wie man alt wird.

    Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung

    Einmal editiert, zuletzt von dietbeck (24. April 2009 um 11:02)

  • toxc
    aktives Mitglied
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    Männlich
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    2. September 1966 (59)
    • 24. April 2009 um 13:58
    • #20

    Hallo :)

    Ich hatte gestern ein interessantes Gespräch mit einem größeren DR-Sammler und der hat das interessanterweise so formuliert :
    'Unter Betrachtung all der bekannten Mängel und Verfälschungen hat ein Sammler hier erst mal eins zu entscheiden: IST DAS FÜR MICH NOCH EINE MARITIUS NR.1 ?
    Wenn sich der Sammler diese Frage mit JA beantworten kann, dann spricht auch nichts dagegen die Marke so lange in die Sammlung aufzunehmen bis sich ein besseres Stück findet'

    Ich selber bin hier natürlich sowieso nicht in der Lage zu sagen wie ich mich verhalten würde da das zum einen nicht mein Sammelgebiet ist und auch nicht mein Preisniveau. Ich habe mich mal gefragt ob ich von meinem Sammelgebiet Bayern z.B. ein Aichach-Provisorium kaufen würde bei dem man den Einkreis-Stempel entfernt und die Marke nachgemalt hat. Die Antwort ist NIEMALS, aber wahrscheinlich hinkt dieser Vergleich halt ein wenig... :)


    Zitat

    Original von bayern klassisch
    Es geht einzig und allein darum, dass ein offensichtlich verfälschtes Stück als "ungestempelt" angeboten uns suggerieren soll, dass es auch ungebraucht ist. Es wird ja immer wieder explizit auf die große Seltenheit von nur 2 "ungestempelten" Stücken hingewiesen, während die meisten abgestempelt wurden.

    Da muss ich Dir natürlich vollkommen Recht geben, das kann ich auch nicht nachvollziehen zumal ja jedem bekannt ist dass die Marke gebraucht ist, warum also nicht ganz klar als solche anbieten ?

    Zitat

    Original von bayern klassisch
    Wenn dann die Entwertung mit dem Federzug sooo selten ist, warum hat man ihn denn dann auf den beiden einzigen verbliebenen Marken entfernt?

    Das war natürlich die Ursünde, aber das geschah halt vor langer Zeit. Damals war es in manchen Sammlerkreisen üblich Federzüge abzuschwächen oder ganz zu entfernen. Wir Bayern-Sammler bekommen ja auch immer wieder in dieser Weise zerstörte Marken zu sehen.

    Viele Grüße :)
    Michael

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