Hallo Peter,
ZitatWenn auch für Briefmarken keine doppelseitige Pigmentierung notwendig ist, so kann man aber von vornherein nicht ausschließen, dass nicht doch beidseitig pigmentiertes Papier verwendet wurde. Es bedarf also dieses Nachweises/Beweises.
Das Papier um den es geht (hier schreibe ich bes. nur für mein Sammelgebiet) wird nicht irgendein Druckpapier verwendet, sondern ein spezielles Wasserzeichenpapier in ganzen Rollen.
So wie nur einseitig das Wz. in das Papier angebracht wurde, wurde auch nur einseitig die Druckträgeschicht angebracht, die völlig sinnlos ist für die Seite, auf die kein Druck kommt, denn das soll gerade die Druckqualität steigen!
Hierbei handelt es sich also nicht um einzelne Bögen, die als solche beschichtet werden, so dass da nur noch wo ein Stück oder so vorkäme!
WENN es doppelseitig wäre, dann müsste man das auch entsprechend und BEWUSST an der Maschine einstellen. Das ist mit Aufwand verbunden, wo alles eingestellt sein muss u.s.w., was nicht einfach wie zufällig entsteht!
Nochmals in dieser Verbindung zu meinem Beispiel meiner Neuentdeckung: Das erfordert auch gewisses Wissen, dass eben die Briefmarken (alle DDR Marken meines Sammelgebietes) nicht beidseitig beschichtet gibt!
Ich kann das selber auf der Marke einwandfrei nachweisen (zumindest für mich erkennen), und bräuchte dazu die Bestätigung des BP-Prüfers nicht, weil das nichts Neues ist, was bei DDR Briefmarken da und dort vorkommt! Aber ich musste dem Prüfer viel Geld für den Wisch (ATTEST) geben, damit ich mal das wann absetzen (verkaufen) kann. So sieht es aus!
Dass die DDR-Briefmarken der 50ger Jahre entweder auf normalem (nicht beschichtetem) Papier vorkommen, wie auch auf einseitig beschichteten, das ist nicht unbekannt! Es ist aber völlig unbekannt, dass es eine Marke gebe, die beidseitig beschichtet ist = wobei das auch Wurscht wäre, sondern das, dass das im technischen Verfahren gar nicht möglich ist, so wie das Papier für diese Briefmarken hergestellt wurde!
Es gab schon mal auch heiße Diskussionen darüber (davon hat auch der Dr. Tichatzky berichtet), dass es auch doppelte Wz. gibt! Auch Quatsch! Es geht dann nicht darum, dass man das nicht ausschließen kann, sondern darum, dass das technisch nicht möglich ist und somit nicht vorkommen kann!
Hier wird auch bloß über etwas debattiert, was nie an einem Beispiel bewiesen wurde.
Deswegen wollte ich mal von dem Vorschreiber mal genaueres erfahren, was denn der BPP Schönherr da wirklich gemeint hat? -(wobei auch die Prüfer auch nur Menschen sind…).
ZitatObwohl einseitig pigmentiertes Papier als Kreidepapier und beidseitig pigmentiertes Papier als Kunstdruckpapier zu bezeichnen wäre
Das stimmt zwar auch nicht… (lasse dir das doch von einem Buchbinder erklären, der viel mit Papieren zutun hatte…), aber machen wir keine Wissenschaft daraus.
Nicht allein die Beschichtung, sonder das, aus was das Papier hergestellt wird (Anteil von Zellstoff etc.), machen es aus, was für ein Papier das ist. Und davon gibt es Menge versch. Arten!
Zitat…verlasse ich mich bei den Katalogangaben darauf nicht 100%ig.
Das ist schon richtig. Nicht immer alles, was im Katalog steht, ist 100% richtig, geschweige auch, dass darin nur ein grober Bruchteil davon steht, was es doch alles gebe!
Wenn z.B. eine Serie, die aus zwei oder mehr Briefmarken besteht, alle mit einer Type des DDR-Wasserzeichens vorkommen, aber nur eine davon auch mit einer (seltener) anderen Type, dann wäre doch auch nicht ausgeschlossen, dass auch andere Marke/n dieser Serie auch mit der seltenen Wz-Type vorkommen könnten, die man bis jetzt nur noch nicht gefunden hat.
Zitat…Noch verwirrender wird es wenn ich den Begriff gestrichenes Papier verwende. Denn das wird ja auch mit Kreidepapier assoziiert. Bedeutet aber lt. Wikipedia Kunstdruckpapier. Und Kunstdruckpapier ist beidseitig gestrichen.
Wie erwähnt, stimmt zwar auch nicht so ganz, was du hier schreibst, aber ohne Wissenschaft daraus zu machen, die Briefmarkenpapiere wie auch allgemein, wurden mit verschiedenen Druckträgern versehen. Daher ist die Volksmund-Bezeichnung „Kreidepapier“ auch nicht immer richtig.
Auch die Kunstdruckpapiere müssen nicht immer beidseitig beschichtet sein, da auch die billigere Variante der Satinierung (also unter Hitze und Druck der Walzen erzeugtes glattes Papier) auch vorkommt, aber meistens sind diese Beschichtet.
Für allerlei Anwendungen gibt es aber allerlei verschiedene Papiere.
Wie auch immer, man kann drehen und wenden wie man will, aber dass eine DDR Briefmarke der 50ger Jahre jemals beidseitig beschichtet wurde, das kann NUR eine nachträgliche Fälschung sein, da die Beschichtung erfolgte m.W. nicht Bogenweise, sondern ganze Rollen Papier wurden damit überzogen, und zwar maschinell, wo welche philosophische Hypothesen (wegen Kreidemasse ausgegangen und nochmals durchlaufen lassen… etc.) hier m.E. gar nicht greifen können, da auch die Rollen selber wurden nur einseitig auf- u. zugerollt…
(Selbst heute kei Kopierpapieren steht auf der Verpackung drauf, welche Seite man verwenden sollte…).
Nur eine bewusste Umstellung der Maschine führt zur beidseitigen Beschichtung.
Das einzige was wirklich greift (da reell), dass selbst bei einer Auflage kann es zu stärkeren und schwächeren (bis sehr schwachen) Beschichtung kommen, da in der Tat, bei der Beschichtung wurde auch z.B. die Stärke des Auftrags (Beschichtung) justiert etc., oder eher seltener mal dann ev. zu Ende dass die Masse am ausgehen war…
Alles technisch bedingt! =(soweit sich um Rollen handelt)
Bei bestellten Bögen (die auch natürlich NUR aus einseitig beschichteten Rollen stammen = denn Papier wird immer in Rollbahnen hergestellt und nicht in Bögen!), da konnte schon vorkommen, dass vielleicht ein oder mehrere Bögen falsch in die Druckmaschinen kamen, wo statt die Druckseite (also die beschichtete Seite), die Gummiseite (die nicht beschichtete Seite) bedruckt wurde.
Auch bei nicht beschichteten Papieren der DDR-Marken kann man die „falsche“ Seite erkennen (nicht zuletzt durch Abbildungen der Wz. die der Spezialist bei DDR-Marken in 14 verschiedene unterteilt!).
Das ist halt meine Meinung dazu, und wenn darin was wirklich nicht stimmen sollte, dann bitte um weitere sachliche und weiterführende Hinweise, Korrekturen, Kommentare!
Vielen Dank!
Schönen Sonntag! – Jurek