Porto-Periode 26. Novemberbriefe in der Vierfachperiode vom 26.11-30.11.1923

    Hallo Nigel,

    es ist schon toll, was Du und auch die anderen hier im Forum an Belegen vorstellen. Bei manchen Stuecken kann man echt neidisch werden, aber man eben nicht alles haben.

    @all
    Am Freitag war INFLA-Regionaltreffen in Köln und da waren auch wieder viele Kartons mit Belegen. Und von einigen konnte ich die Finger nicht lassen. Diesmal alles Belege aus der kürzesten Portoperiode vom 1. bis 4. November.

    Als erstes ein Eilbrief mit 4 x 321 AP von Leipzig nach Heidelberg. Bis 20g waere das Porto richtig gewesen (100 Mio Porto + 100 Mio Eilboten). Aber das Stück wurde mit 100 Mio Nachporto belegt. Vermutlich war das Gewicht von 20g ueberschritten, was bei einem Umschlag von 19,5 cm x 12,5 cm durchaus denkbar ist. Demnach hätten 40 Mio gefehlt, aber warum nun 100 Mio an Nachporto?

    Schoenen Gruss
    Müemmel

    @ muemmel
    Während dieser Portoperiode gabs wohl keine Porto bzw. Leistungssteigerung unter 10 Millionen.
    Die Nachportoregelung sagt aber das bei z. B. unzureichend freigemachten Briefen das 1,5 fache des Fehlbetrages erhoben wird unter Aufrundung auf volle Millionen. So bleibt eigentlich meiner Meinung nach dem Postbeamten ( bei 40 Millionen) gar nichts anderes übrig als auf 100 Millionen zu gehen.

    Schöne Grüße
    Guido

    Der Beleg wurde am 4.11.23, also am Letzttag jener Portoperiode abgeschickt. Die Nachgebühr wurde am 5.11. eingezogen.
    Am 5.11. begann eine neue Portoperiode mit Milliardenporti.

    Aus der Höhe der Nachgebühr lese ich zumindest, dass die Nachgebühr wohl noch nach der alten Periode berechnet wurde. Oder nicht?

    ubahuga :)

    Einmal editiert, zuletzt von ubahuga (6. Dezember 2008 um 17:43)

    ubahuga,

    der Brief ist am 4.11. 1-2N (also 13:00-14:00 Uhr) abgestempelt. Aus diesem Grund kann also eine Nachgebühr auch nur aufgrund des Tarifs für diese Portoperiode (1.-4.11.) erhoben worden sein und zwar unabhängig davon, dass ab 5.11. die Tarife wieder mal um den Faktor 10 stiegen.

    Germaniafan
    das mit der 1,5-fachen "Bestrafung" war eigentlich der Normalfall bei einer Unterfrankierung. Aber dann hätten es 40 Mio für das fehlende Porto plus 20 Mio sein müssen. Selbst wenn es ein Brief der 3. Gewichtsstufe gewesen wäre, hätten 60 Mio gefehlt, was mit 30 Mio "Strafe" 90 Mio ergibt. Daher ist mir die Nachgebühr von 100 Mio ein Rätsel, denn dass das Nachporto auf einen durch 100 teilbaren Betrag aufgerundet werden musste, schließe ich zumindest in dieser Portoperiode noch aus.

    Bin mal gespannt, wer den gordischen Knoten durchschlägt.

    Schönen Gruß
    Mümmel

    Nun der nächste von den neu erworbenen Belegen:

    hierbei handelt es sich ume einen Fernbrief von GLATZ nach DESSAU der Gewichtsstufe bis 250g, frankiert mit 7 x 320 und 2 x 317 AP, also portorichtig mit 160 Millionen. Datum ist der 3.11.1923.

    Der Brief ist insgesamt 47,5 cm breit und 14 cm hoch, hätte insgesamt auch nicht auf den Scanner gepasst. Man kann in der Abbildung an der Oberseite aber erkennen, wo der nach hinten gefaltete Teil endet, auf dem im Übrigen nichts weiter zu sehen ist.

    Hat man solche Ungetüme eventuell zum Versand von Akten verwendet? Auf jeden Fall ein etwas außergewöhnliches Format.

    Bis zum nächsten mal
    Mümmel

    weiter geht`s mit einer Vierfachaufwertung in der Portoperiode vom 26.11.23 - 30.11.23.

    MeF Nr 334 B durchstochen auf portogerechter Postkarte von Sömmerda nach Erfurt.

    Abstempelung vom 26.11.1923.

    Das Porto für eine Fernpostkarte betrug ab dem 20.11.1923 10 Milliarden Mark, ergibt für den zu zahlenden Postkunden 40 Milliarden Mark.

    Für alle Belege mit Vierfachaufwertung in der PP vom 26-30.11.23 ist ja bekanntlich kein Preisaufschlag gerechtfertigt.

    Was ja mittlerweile auch bis zu der Michel Katalog Redaktion durchgedrungen ist.

    Bei verschiedenen Internetauktionplattformen gibt es aber immer noch Anbieter, die diese Belege in der Vierfachperiode als Seltenheiten anbieten.


    mfg

    erron

    Ist es das ,was ich sehe?
    Einen Eilbrief von Stuttgart an ein Postfach ( Stempel Fächer!!!!) in Zürich, dort angekommen wurde der Empfänger telegraphisch benachrichtigt( 5 Minuten später). Wenn es so wäre, dann verstehe ich zwar die bezahlte Botengebühr nicht, aber es wäre ein Traum von Inflabrief. Oder sollte der Stempel die sofortige Austragung darstellen? Ich hoffe nicht und halte es für unwahrscheinlich.

    Lieber mremeier, so oder so, ein Superstück!

    Mit besten Grüßen BaD

    Einmal editiert, zuletzt von BaD (7. Dezember 2008 um 19:50)

    Zitat

    Original von muemmel
    ubahuga,

    der Brief ist am 4.11. . Aus diesem Grund kann also eine Nachgebühr auch nur aufgrund des Tarifs für diese Portoperiode (1.-4.11.) erhoben worden sein und zwar unabhängig davon, dass ab 5.11. die Tarife wieder mal um den Faktor 10 stiegen.
    Schönen Gruß
    Mümmel

    Bitte beachten:
    1.11.1923 - Donnerstag, ein Feiertag - Allerheiligen
    2.11. Freitag
    3.11. Sonnabend
    4.11.1923 Sonntag - man staunt, dass der deutsche Reichspostbeamte
    diesen Brief Sonntags 1-2N (also 13:00-14:00 Uhr) abgestempelt hat - man stelle sich dieses heute mal vor!!

    Salut heide1,

    dass sonntags Post aufgenommen und gestempelt worden ist, kann man sich heute in der Tat nicht mehr vorstellen. Aber in großen Städten war das offensichtlich möglich oder in kleinen Dörfern, wo der Postdienst ja meist im Nebenberuf ausgeübt worden ist. Da konnte man mal eben zum Nachbarn dackeln und schnell noch einen Brief aufgeben. Jedenfalls habe ich dies bei meinen "Sonntags"-Belegen so feststellen können.

    Der 1.11. war nicht überall in Deutschland Feiertag (ist heute ja auch noch so). Dies war und ist in Gegenden/Ländern der Fall, wo die Bevölkerung überwiegend katholisch ist/war.

    Unklar ist aber immer noch, warum bei diesem Beleg gleich 100 Millionen Nachporto zu Buche schlugen. Damit nicht alle zurückblättern müssen, zeige ich das Stück hier nochmals. Vielleicht fällt ja doch jemndem dazu noch was ein.

    Zitat

    Original von muemmel
    ubahuga,

    der Brief ist am 4.11. 1-2N (also 13:00-14:00 Uhr) abgestempelt. Aus diesem Grund kann also eine Nachgebühr auch nur aufgrund des Tarifs für diese Portoperiode (1.-4.11.) erhoben worden sein und zwar unabhängig davon, dass ab 5.11. die Tarife wieder mal um den Faktor 10 stiegen.

    Germaniafan
    das mit der 1,5-fachen "Bestrafung" war eigentlich der Normalfall bei einer Unterfrankierung. Aber dann hätten es 40 Mio für das fehlende Porto plus 20 Mio sein müssen. Selbst wenn es ein Brief der 3. Gewichtsstufe gewesen wäre, hätten 60 Mio gefehlt, was mit 30 Mio "Strafe" 90 Mio ergibt. Daher ist mir die Nachgebühr von 100 Mio ein Rätsel, denn dass das Nachporto auf einen durch 100 teilbaren Betrag aufgerundet werden musste, schließe ich zumindest in dieser Portoperiode noch aus.

    Bin mal gespannt, wer den gordischen Knoten durchschlägt.

    Schönen Gruß
    Mümmel

    Hake mal nach, Dein Satz: Aber dann hätten es 40 Mio für das fehlende Porto plus 20 Mio sein müssen. müsste eigentlich heißen:

    Es sind 40 Mio für das fehlende Porto plus das 1,5 fache des fehlenden Porto =
    40 Mio für das fehlende Porto
    1.5 fach davon sind 60 Mio
    Zusammen richtig Nachporto = 100 Mio

    Sehe keine andere Möglichkeit, da diese Berechnung schlüssig ist.

    Einmal editiert, zuletzt von heide1 (9. Dezember 2008 um 17:23)

    Zitat

    Es sind 40 Mio für das fehlende Porto plus das 1,5 fache des fehlenden Porto =


    @ heide1
    So weit hatte ich auch schon gerechnet . :D Daß ist aber nicht das übliche Nachporto. Es wurde immer nur daß 1,5 fache des Fehlbetrages verlangt. Aber vielleicht hat das der Postler fälschlicherweise so wie Du es vorgerechnet hast berechnet.

    Schöne Grüße
    Guido

    heide1:

    sorry, aber liegst Du vollkommen falsch. Fehlporto 40 Mio x 1,5 macht 60 Mio. Das war eigentlich die Vorschrift.

    @all:
    derweil habe ich das Teil mal einem INFLA-Prüfer gezeigt, der auch eine Vielzahl an Belegen selbst hat und noch mehr zur Prüfung vorgelegt bekommen hat. Er war genauso ratlos wie ich und führt das falsche Nachporto auf die Unkenntnis des Postlers zurück. Die waren zu der Zeit ja auch wirklich nicht zu beneiden.
    Das richtige Nachporto wäre tatsächlich 60 Millionen gewesen.

    Also die Hirnmarter wieder abstellen.

    Schönen Gruß
    Mümmel

    Zitat

    Original von muemmel
    heide1:

    sorry, aber liegst Du vollkommen falsch. Fehlporto 40 Mio x 1,5 macht 60 Mio. Das war eigentlich die Vorschrift.

    @all:
    derweil habe ich das Teil mal einem INFLA-Prüfer gezeigt, der auch eine Vielzahl an Belegen selbst hat und noch mehr zur Prüfung vorgelegt bekommen hat. Er war genauso ratlos wie ich und führt das falsche Nachporto auf die Unkenntnis des Postlers zurück. Die waren zu der Zeit ja auch wirklich nicht zu beneiden.
    Das richtige Nachporto wäre tatsächlich 60 Millionen gewesen.

    Also die Hirnmarter wieder abstellen.

    Schönen Gruß
    Mümmel

    @mümmel

    Warum muß denn das ein Nachporto sein? Ich sehe keinen weiteren Vermerk der darauf hinweist.

    Grüßle

    lickle

    Zitat

    Original von ubahuga
    Der Beleg wurde am 4.11.23, also am Letzttag jener Portoperiode abgeschickt. Die Nachgebühr wurde am 5.11. eingezogen.
    Am 5.11. begann eine neue Portoperiode mit Milliardenporti.

    Aus der Höhe der Nachgebühr lese ich zumindest, dass die Nachgebühr wohl noch nach der alten Periode berechnet wurde. Oder nicht?

    ubahuga :)

    Hehehehe ...
    Ich sehe, dass mein damaliger Eintrag immer wieder mit geschleppt wird. Allerdings habe ich auch gesehen, dass mein Eintrag in dem Sinn verwirrt, als ob er Bezug auf den meinem Beitrag voraus gehenden Beitrag von muemmel nehmen würde.

    Die Krux, bei meinem Beitrag ging es um einen Beleg von mir. Dieser hat - welch maximaler Zufall - das geiche Abgangsdatum, wie der von muemmel.
    Das konnte natürlich niemand merken, weil ich Depp bei meinem Beitrag die Abbildung meines Beleges vergessen habe anzuhängen.
    :ups:
    Ich dachte noch bei all den Antworten, bin ich wirr, oder was?

    Also Entschuldigung, wenn ich hier Verwirrung geschafft habe.
    Ich werde MEINEN Beleg noch einmal ausgraben und vorstellen, sowie meine Frage dazu wiederholen.

    Herzlich

    ubahuga :)

    Moinmoin,

    an alle, die sich mit Belegen der Inflationszeit befassen.

    Was haltet ihr von einem Thema "Portoperioden der Inflationszeit 1916-1923" (kann man sicher auch kürzer benennen, z.B. einfach "Infla-Portoperioden")?

    Da das Thema "Novemberbriefe" mittlerweile doch ziemlich "aufgeweicht" ist, aber auch andere Portoperioden durchaus ihren Reiz haben, halte ich es für sinnvoll, so etwas einzurichten. Frage ist aber, unter welcher Rubrik man das dann unterbringt, "Deutsches Reich bis 1944" oder "FAQ, Lexikon, Postgeschichte"?

    Die bisherigen Beiträge sollten dann nach Möglichkeit in diesen Bereich umgesiedelt werden. Habe zwar keine Ahnung, wie das geht, aber da gibt es bestimmt hilfreiche Hände. ;)
    Dass Germaniafan seine eigene Nummerierung der PP hat, habe ich sehr wohl zur Kenntnis genommen und bin auch gerne bereit, diese in () mit einzufügen.

    Nun bin ich mal auf die Reaktionen gespannt.

    Schönen Gruß
    Mümmel

    2 Mal editiert, zuletzt von muemmel (9. Dezember 2008 um 20:51)

    Hallo muemmel daß würde sicher eine schöne Zusammenstellung geben.
    Wie die Portoperioden nun genannt werden ist meiner Meinung nach zweitrangig (ob 11 PP oder 13 PP usw.) Es kommt halt immer drauf an ab wann die Portostufensammlung beginnt. ;) Wichtig ist das Verwendungsdatum.

    Schöne Grüße
    Guido