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Beiträge von sudetenphilatelie

  • Wiederentdeckung der Briefmarke als Anlageobjekt

    • sudetenphilatelie
    • 15. November 2008 um 17:07

    Kaum zu glauben, aber jetzt wird schon die allgemeine Presse auf die aktuellen Trends bei Briefmarken aufmerksam.

    Ein Hobby, das jahrelang nur Randnotizen erzeugte, ist plötzlich wieder von allgemeinem Interesse (Totgesagte leben länger!). Ob dazu die aktuelle Finanzkrise beiträgt?

    Jedenfalls enthält der Artikel in der WELT ONLINE einige interessante Ansatzpunkte, die für gesuchte Raritäten gelten. Ich kann diesem Artikel nur beipflichten.

  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 11. November 2008 um 19:10

    In der 8. Auktion von Gärtner vom 5.-7.Nov. 2008 wurde unter Los 7430 ein interessanter Brief angeboten:

    "1938, Fern-Brief per Eilboten, mit Zusammendruck aus Pressburg-Block 50 H +1,-- Kc, von Stpl. Schreckenstein, 9.X.1938 nach Teplitz mit Ankunftstempel."

    Hier handelt es sich um Karlsbad-Briefmarken, die jedoch nicht in Karlsbad sondern in Schreckenstein aufgegeben und befördert wurden. Mit dem Ankunftstempel Teplitz kann nun eine Beförderung als nachgewiesen angesehen werden. Dies ist ein Beleg, dass "Brieftaschen-Briefmarken" auch im Sudetenland Anwendung fanden.

    Dieser Brief wurde mit Euro 150,-- ausgerufen und ging erst bei einem Zuschlag von Euro 1.000,-- über den Auktionstisch.

    Die neue Erkenntnis "seltene Verwendung von Brieftaschen-Briefmarken"
    wird sich wohl künftig auch in der Preisgestaltung bemerkbar machen.

  • Ist der Michel Katalog für euch ein wichtiger Begleiter?

    • sudetenphilatelie
    • 6. November 2008 um 21:33

    Die Michel-Kataloge sind wertvolle Hilfen, um sich einen Überblick über ein Sammelgebiet zu verschaffen. Details, die von Spezialisten zusammen getragen wurden, sind sonst nur schwer erhältlich. Aber irgendwann stösst jeder Katalog an seine Grenzen.

    So ist z.B. bei Altdeutschland nicht jeder seltene Stempel aufführbar,auch ist der Erhaltungsgrad (Schnittlinien, Stempelqualität etc.) für die Preisfindung sehr entscheidend, jedoch nur grob im Katalog darstellbar.

    Meiner Meinung nach, ist der Michel für Standardware sehr gut geeignet, auch wenn die Prozentsätze zur Ermittlung des Handelswerts je Gebiet und Ausgabe stark schwanken. Da hilft nur jahrelange Erfahrung!

    Bei Spezialgebieten und erstrangigen Raritäten hilft nur möglichst viele Auktionen zu verfolgen, um ein Gespür für die Handelswerte zu entwickeln und evtl. Trends zu erkennen. Bei diesen Werten werden oft Preise deutlich über dem Katalogwert erzielt. Insbesondere bei Gebieten, die jahrelang vernachlässigt wurden und bei denen die extreme Seltenheit in breiten Sammlerkreisen nicht bekannt war. Hier folgt der Katalogpreis den Marktpreisen zeitversetzt und der Laie wundert sich, warum 100% und mehr für ein Stück bezahlt wird. Diese 100% müssen nicht teuer sein, denn im nächsten Jahr entspricht der bezahlte Kaufpreis vielleicht nur noch 60% des Michelkataloges und ein weiteres Jahr später vielleicht nur noch 40%.

  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 2. November 2008 um 09:55

    gratuliere Max und Moritz,

    sehr schöne und seltene Exemplare: Wie bereits erwähnt wurden die meisten Marken von Karlsbad sofort aufgebraucht und die wenigen ungebrauchten Marken -wie damals üblich- mit Falz gesammelt. Ich schätze den verbliebenen postfrischen Anteil bei Karlsbad auf ca. 3%.

    Bei der geringen Auflage kannst du dir ausrechnen, wie wenige Exemplare davon noch postfrisch im Umlauf sind!

  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 11. Oktober 2008 um 14:56

    Nun liegen die Ergebnisse von Felzmann vor:

    Der Viererblock mit der Karlsbad 9F (Unikat) wurde für 5.000,-- Euro nicht verkauft. Die relativ hohe Auflage der MiNr. 9 und die Möglichkeit, dass evtl. doch noch weitere 9F auftauchen, wurde hier im Forum bereits diskutiert.

    Während eine seltene Karlsbad 3 B erwartungsgemäß auf 320,-- Euro gesteigert wurde überraschte mich, dass die extrem seltene 19 F S nicht für 2.500,-- Euro weg ging. Schließlich hat bereits die Normalmarke nur eine Auflage von 58 Stück und mit dieser Abart ist nur ein weiteres Stück bekannt. Allerdings hat das in der Auktion angebotene Stück laut Beschreibung eine Schonfalzspur. Ob es daran lag?

    Überhaupt scheinen die Reichenberger-Ausgaben derzeit stärker nachgefragt zu werden. Hier einige Beispiele:

    Die MiNr. 108-110 wurden von 3.500,-- Euro auf 4.600,-- gesteigert. Die MiNr. 111-112 wurden mit 670,-- Euro zugeschlagen, die MiNr. 113-115 mit 540,-- Euro, die MiNr. 120-121 mit 800,-- Euro und eine MiNr. 131 mit 210,-- Euro.

    Inkl. Auktionskosten wurden 65% - 91% vom Michel bezahlt. Es scheint, dass die "Musik" derzeit bei Reichenberg spielt. Der Boom ist noch lange nicht zu Ende und es würde mich nicht überraschen, wenn demnächst die seltenen Ausgaben von Karlsbad nachziehen würden.

  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 8. Oktober 2008 um 17:51

    So sieht bei einem deutschen Auktionshaus eine Mährisch-Ostrau MiNr. 1 aus. Im Katalog abgebildet wie unten und beschrieben mit Mährisch-Ostrau Erstausgabe MiNr. 1.

    Ich sage danke für eine einwandfrei postfrische Rumburg MiNr. 1, die nun meine Dubletten ziehrt.

    Es ist von Vorteil, wenn man die 7 amtlichen Aufdruckarten (6 Sudetenland + 1 Mährisch Ostrau) kennt, zumal diese gut zu unterscheiden sind (siehe Homepage: ). Dies hat sich wohl noch nicht bei allen Auktionshäusern herumgesprochen. Deshalb Augen auf, es gibt auf dem Gebiet Sudetenland immer wieder interessante Schnäppchen :-))

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  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 4. Oktober 2008 um 12:20

    Heute möchte ich auf einen Beitrag vom 22.04.2008 von KJ zurückkommen. In diesem Beitrag stellt KJ ein unteres Bogenteil der Rumburg MiNr. 7 mit zwei Abarten geplattetes Hakenkreuz (7I) vor. Dieses Bogenteil ermöglichte die Bestimmung der Feldnummern und ist aus Forschungssicht sehr bedeutend.

    Zu diesem Ergebnis gibt es nun eine Ergänzung: Böhmenphila hat die oberen 2 Bogenhälften der MiNr. 7 im Angebot. Sowohl die linke wie auch die rechte obere Bogenhälfte weisen diese Abart nicht auf. Nach derzeitigem Kenntnisstand kann davon ausgegangen werden, dass diese Abart je 200er Bogen nur 2 mal vorkommt. Die Auflage der Abart wäre somit 1% der Gesamtauflage, ergo 1.097 Stück. Denkbar wäre aber auch dass diese Abart nur in einer Teilauflage vorkommt, dann wäre die Stückzahl deutlich geringer.

    Nachfolgend die oberen Bogenteile der Rumburg MiNr. 7. Mein besonderer Dank gilt Herrn Horst Engel von Böhmenphila, der diese Scans freundlicher Weise zu Forschungszwecken zur Verfügung gestellt hat.

    Dies ist aber auch ein weiterer Beleg, dass Bogenteile und Einheiten wertvoller sind als die Summe der Einzelmarken. Nur so lassen sich Plattenfehler und Feldnummern rekonstruieren.

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  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 1. Oktober 2008 um 16:58

    Da kann ich KJ nur Recht geben. Felzmann ist es wieder gelungen, erstklassige Sudeten-Raritäten anzubieten.

    Persönlich halte ich die Karlsbad 19Fs* und der Reichenberg-Satz 108-110 sogar für interessanter als den Viererblock der Karlsbad 9 mit verwechselter Aufdruckfarbe. Dieser Viererblock ist bis heute zwar ein Unikat, aber die MiNr. 9 hat eine relativ hohe Auflage. Während die Karlsbad 19 und Reichenberg 108-110 bereits ohne Abart aufgrund der sehr geringen Stückzahl sehr gesucht sind.

    Wohl gemerkt, dies ist nur meine ganz persönliche Einschätzung. Aber auf die Ergebnisse bin ich genauso gespannt wie KJ. Warten wir ab wie der Markt die Reihenfolge (Zuschläge) festlegt.

  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 29. September 2008 um 19:59

    Da sage noch einer es gibt keine Raritäten mehr zu noch zivilen Preisen.
    Klasse Stück - meines Erachtens sind Briefmarken mit Zierfeld und besonders mit senkrechten noch deutlich unterbewertet, da sich die sehr geringe Stückzahl noch nicht überall herumgesprochen hat. Wenn so etwas auch noch in postfrischer Erhaltung gefunden wird, ziehe ich meinen Hut und komme aus dem Staunen nicht mehr raus.

    Danke für´s zeigen Max und Moritz

  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 27. September 2008 um 17:12

    wow, ein super Stück! Ob am 12.10.38 die Abart schon bekannt war? Persönlich glaube ich eher nein, die Marken waren erst ein paar Tage am Schalter. Der Absender wollte sicherlich "nur" den Randstreifen versenden und hat wohl nicht gewusst was er in Händen hält.

    Danke für´s zeigen, KJ.

  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 26. September 2008 um 12:29

    Gratuliere Philnum zu den guten Stück. Echt gelaufene Belege aus dem Sudetenland mit amtlichen Ausgaben sind selten. Und mit dieser Frankatur und rückseitigem Bahnpoststempel ein echter Blickfang!

  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 23. September 2008 um 09:51

    Vor 70 Jahren hatte die Sudetenlandkrise ihren Höhepunkt erreicht. Am 21. Sept. 1938 wurden die ersten Gebiete geräumt. Die tschechischen Truppen nahmen nahezu alle Wertgegenstände mit. Dies war die Geburtsstunde der Sudetenphilatelie.

    Damals hatte keiner eine Ahnung, dass diese amtlichen Ausgaben auf Grund der äußerst geringen Auflagen und der nur kurzen Frankaturgültigkeit künftig zu den größten Raritäten der Philatelie zählen werden.

    Zum Anlaß dieses runden Jubiliäums lesen Sie nachfolgend eine aktuelle Kurzdarstellung und Einführung in dieses spannende Sammelgebiet:


    70 Jahre Sudetenland-Briefmarken

    Einer der schönsten Landstriche Mitteleuropas ist das Sudetenland. Namensgeber sind die Sudeten, die sich in mehrere Teilgebirge vom Elbsandsteingebirge bis zur Mährischen Pforte ziehen. Deutschland, Polen und Tschechien teilen sich heute dieses schöne Gebiet.

    Unter Sudetenland versteht man aber nicht nur das Gebiet der Sudeten, sondern das gesamte Grenzgebiet der 1918 neu gegründeten Tschechoslowakei zum Deutschen Reich und zu Österreich, in dem ca. 3,2 Mill. Sudetendeutsche lebten. Bis Ende des I. Weltkrieges war es Teil des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn; interkulturell und ein Schmelztiegel der Kulturen. Aus diesem Blickwinkel ist man fast geneigt Sudetenland-Briefmarken (tschechische Urmarken mit deutschem Aufdruck) als frühe europäische Vorläufer zu betrachten. Allerdings dachte damals niemand an ein vereintes föderatives Europa. Im Gegenteil, die tatsächliche Situation entsprach eher einem Pulverfass. Der erstarkte Nationalismus auf tschechischer wie auf deutscher Seite führte letztlich zur Sezession der deutschsprachigen Gebiete.

    Vor 70 Jahren, im September 1938, erreichte die Sudetenlandkrise ihren Höhepunkt. Die aus dem Sudetenland abziehenden tschechischen Truppen nahmen alle Wertgegenstände, Briefmarken und teilweise Stempel mit. Die Reichspost war nach dem Münchener Abkommen noch nicht zuständig. Dennoch musste der Postverkehr aufrecht erhalten bleiben.

    Für wenige Tage war das Sudetenland völkerrechtlich sogenanntes Niemandsland und staatenrechtlich ein autonomes Staatengebilde. Souveränitätsträger war die Sudetendeutsche Partei (SdP). Diese organisierte eiligst den Postverkehr. Bis zum Eintreffen genügender Bestände deutscher Briefmarken wurden vorgefundene tschechische Markenrestbestände überdruckt und am Postschalter verkauft. Eine überstürzte, unvorhersehbare weltpolitische Veränderung war Auslöser für die Ausgabe dieser Postwertzeichen – letztlich aus der Not geboren.

    Da nur wenige vorgefundene Restbestände überdruckt wurden und die Frankaturgültigkeit nur wenige Tage bestand, gehören amtliche Sudetenland-Briefmarken zu den größten Seltenheiten der Philatelie. Wie viele dieser Briefmarken Krieg und Vertreibung überstanden, lässt sich heute nur noch erahnen.

    Amtliche Ausgaben

    Es gibt nur sechs amtliche Ausgaben des Sudetenlandes: Asch, Karlsbad, Konstantinsbad, Niklasdorf, Reichenberg-Maffersdorf und Rumburg. Die in anderen Orten überdruckten Marken waren von der SdP nicht autorisiert. Deshalb sind diese Ausgaben nur sogenannte „private Erinnerungsdrucke“ ohne postalische Bedeutung.

    Nachfolgend wird auf einige Besonderheiten der amtlichen Ausgaben eingegangen:

    Asch

    Mit nur 5 Marken ist dieses Gebiet sehr überschaubar und speziell für Einsteiger geeignet:

    Beim Überdrucken der MiNr. 1 reichten die fetten Lettern nicht für einen ganzen Bogensatz, deshalb wurde die unterste Bogenzeile mit dünnen Ziffern bestückt. So entstand die MiNr. 1II mit einer deutlich geringeren Auflage als die MiNr. 1 I. Senkrechte Zusammendrucke der MiNr. 1 I und 1 II sind sehr rar.

    Interessant ist auch die MiNr. 4, da hier die ersten Bogen versehentlich mit einer falschen Druckfarbe (schwarz statt rot) überdruckt wurden. Aus diesem Versehen resultierte die MiNr. 4b mit einer Auflage von nur 100 Stück.

    In geringer Stückzahl kommen auch Doppeldrucke, Kopfsteher, seitenverkehrte Aufdrucke und stark verschobene Aufdrucke vor. Aufdrucke, die so extrem verschoben sind, dass Teilaufdrucke der Nachbarmarke ersichtlich sind, werten wie Doppeldrucke.

    Karlsbad

    Die Ausgaben dieses weltbekannten Kurortes sind wegen ihrer farbigen Aufdrucke besonders beliebt.

    Kopfsteher, seitenverkehrte Aufdrucke, verwechselte Aufdruck-Typen bzw. verwechselte Aufdruckfarben kommen bei diesen geringen Auflagen noch seltener vor und gehören deshalb zu den größten Raritäten.

    Eine weitere Besonderheit sind die Ersttagstempel 1.X.38. Am 1. Oktober 1938 wurde nachmittags um 14:00 Uhr erstmals mit der Ausgabe dieser Marken im Postamt Karlsbad begonnen. Abends rückten plötzlich tschechische Truppen wieder in Karlsbad ein und besetzten erneut das Postamt von 17:30 Uhr bis 3. Oktober 18:30 Uhr. Nur der Schnelligkeit der deutschen Postbeamten war es zu verdanken, dass diese Briefmarken und Stempel in Sicherheit gebracht wurden. Am ersten Tag lagen auch noch nicht alle Karlsbad-Marken überdruckt zum Verkauf bereit, deshalb ist dieser Ersttagstempel nicht bei allen Karlsbad-Marken möglich. Da diese Ersttag-Entwertung nur wenige Stunden möglich war, sind diese Ent-wertungen ein seltenes historisches Zeitdokument und belegen die wechselvolle Besetzungsgeschichte.

    Konstantinsbad

    Dieser kleine Kurort hat durchweg sehr geringe Auflagen (von 5 St. – max. 150 St.). Abarten in der Druckausführung sind bis heute nicht bekannt geworden.

    Erwähnenswert ist, dass Zierfelder grundsätzlich nicht überdruckt wurden. Gleichwohl sind Marken mit anhängenden Zierfeldern sehr selten. Nach der Bogenanordnung kann davon ausgegangen werden, dass bei Gedenkmarken max. 12 % der Auflage auf Marken mit Zierfeldern entfallen.

    Abends am 8. Oktober 1938 gegen 18:00 Uhr wurde der Entwertungsstempel von Konstantinsbad nationalisiert, d. h. der tschechische Name herausgebrochen. Folglich kommt vor dem 8.10.1938 der Entwertungsstempel nur mit beiden Bezeichnungen vor, nach dem 8.10. nur noch mit der deutschen Bezeichnung. Am 8.10. selbst sind beide Arten mit Uhrzeit 18:00 Uhr möglich.

    Niklasdorf

    Diese Gemeinde war während der Sudetenlandkrise stark umkämpft. Die Besetzung des Postamtes wechselte mehrmals. Zu Niklasdorf gehört mit der MiNr. 27 die seltenste Briefmarke mit der geringen Auflage von nur 2 Stück: Nachgewiesen ist, dass es sich jeweils um abgestempelte Briefstücke mit Marken aus der linken unteren Bogenecke (mit Plattennummer 1 bzw. 1A) handelt . Ob das Exemplar mit Plattennummer 1 noch existiert ist nicht bekannt. In ungebrauchter Erhaltung existiert diese Marke folglich nicht.

    Im Gegensatz zu Konstantinsbad wurden hier die Zierfelder der Gedenkmarken grundsätzlich überdruckt. Auch kommen vereinzelt Kopfsteher und seitenverkehrte Aufdrucke vor.

    Reichenberg-Maffersdorf

    Streng genommen sind dies zwei unterschiedliche Ausgaben. Die verwendeten Überdruckstempel sind jedoch gleichartig und wurden von der gleichen Firma hergestellt. Eine Unterscheidung ist nur von wenigen Experten möglich. Bei gebrauchten Marken ist eine Zuordnung durch den Entwertungsstempel leicht möglich. Da die Auflagen je nach Ausgabeort stark differieren, ist diese Unterscheidung von erheblicher Bedeutung.

    Kopfsteher, seitenverkehrte Aufdrucke und Doppeldrucke sind selten und gesucht.

    Zierfelder kommen mit und ohne Überdruck vor, wobei diese Stücke max. 12 % der Gesamtauflage betragen. Senkrecht anhängende Zierfelder sind deutlich seltener als waagrechte.

    Rumburg

    Der Postbezirk Rumburg bestand aus ca. 50 Ortschaften. Darin liegt die für das Sudetenland relativ hohe Auflage begründet. Teilweise existieren noch postfrische Originalbogen. Dennoch gibt es auch hier seltene Raritäten wie z.B. die MiNr. 23, 44, 47 und 48.

    Besonders interessant an diesem Gebiet sind einige seltene Druckabarten. Die bekanntesten sind:

    - spiegelverkehrtes Hakenkreuz bei den Landschaftsmarken
    - tropfenförmiges Ausrufezeichen bei den Gedenkmarken
    - geneigtes Hakenkreuz bei den Zeitungsmarken
    (nur am rechten Bogenrand vorkommend).
    - geneigtes rechtes Hakenkreuz bei den Portomarken
    (nur am rechten Bogenrand vorkommend).

    Die neueste Entdeckung ist der Plattenfehler PF II (Loch im S) auf Feld 93 bei den Landschaftsmarken. Bisher ist dieser bei den Marken MiNr. 11, 14, 15 und 16 bekannt geworden. Bei weiteren Marken dieses Formats ist dieser Plattenfehler denkbar, jedoch noch nicht nachgewiesen.

    Am seltensten ist jedoch der seitenverkehrte Aufdruck MiNr. 5s und der Kopfsteher MiNr. 8K. Beide sind bis heute Unikate.


    Erhaltungsart und Seltenheiten

    Abschließend bleibt anzumerken, dass postfrische Sudetenland-Briefmarken (ausgenommen Rumburg, hier gibt es wie bereits erwähnt, komplette Originalbogen) sehr selten vorkommen. Der Hauptteil dieser Marken wurde sofort aufgebraucht, entweder durch Bedarfspost oder als Sammlerbeleg, um sich die historischen Befreiungsstempel zu sichern. Ungebrauchte Stücke sind deutlich seltener und tragen meist – wie damals gesammelt - Falz. Der Anteil an postfrischen Marken schätze ich auf max. 3 % der Ursprungsauflage, wobei die meisten Spitzenwerte in postfrischer Erhaltung nicht mehr existieren dürften.

    Marken mit anhängenden Leer- bzw. Zierfeldern kommen nur auf 12 % der bereits geringen Gesamtauflage, senkrecht anhängende sogar nur auf 2%. Hierbei handelt es sich nach der Bogenanordnung um Annäherungswerte, da nicht nur komplette Bogen sondern auch Bogenteile überdruckt wurden. Diese Annäherungswerte geben einen guten Einblick auf die extreme Knappheit dieses Materials. Diese Relation ist insbesondere bei senkrechten Zierfeldern vielen Sammlern noch nicht bewusst. Solche extreme Seltenheiten werden sich über kurz oder lang in der Marktentwicklung niederschlagen.

    Weitere Einzelheiten und Exponate dieses wiederentdeckten und hochaktuellen Gebietes finden Sie im Internet unter

  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 13. September 2008 um 18:43

    Nachtrag zum Beitrag vom 28.8.2008:

    In der aktuellen Felzmann-Auktion vom 9.-11.Okt. ist unter Los-Nr.4198 ein Karlsbad-Lot abgebildet, welches die gleichartige Portomarke 1 Kc und den gleichartigen Bodenbach-Stempel trägt.

    Dies erhärtet meine Vermutung, dass amtliche Sudetenlandmarken nicht nur in den Ausgabeorten selbst, sondern auch in anderen Sudetenlandorten verwendet wurden. Allerdings dürften diese Verwendungen sehr selten sein.

  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 4. September 2008 um 17:44

    Auch hier gibt das Hörr-Handbuch auf Seite 444 Auskunft:

    Viele Orte hatten einen sog. Befreiungsstempel. Dieser Stempel diente dazu, den Augenblick der welthistorischen Befreiung auf den Briefen festzuhalten. Für diesen Stempel musste meist ein "Zuschlag" (in Höhe des verwendeten Portos) bezahlt werden. Damit wurde der Postverkehr finanziert, da die Postbeamten in der Interimszeit weder von den Tschechen noch von der Deutschen Reichspost Lohn bekamen.

    Dieser Befreiungsstempel kam alleine zur Abstempelung der Frankatur vor, aber auch gemeinsam mit dem üblichen (verstellbaren) Tagesstempel. Auch gibt es Belege mit beiden Stempelarten bei denen einmal mit dem Tagesstempel und einmal mit dem Befreiungsstempel die Frankatur entwertet wurde.

    Die von KJ gezeigte Ganzsache trägt einen Befreiungsstempel von Warnsdorf. Dieser Stempelabschlag wurde an einem separaten Schalter "bezahlt" und sollte später am Verkehrsschalter zur Beförderung aufgegeben werden. Es handelt sich um einen nicht gelaufenen Blankobeleg, der meines Erachtens entwertet ist, auch wenn der Stempel neben der Frankatur angebracht ist.


    Nachfolgend sehen Sie einen Beleg von Warnsdorf mit beiden Stempelarten:

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  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 2. September 2008 um 20:22

    Gratuliere, ein sehr schönes Stück. Eigentlich viel zu Schade um getrennt zu werden.

    Vielleicht kommt irgend einmal die Zeit, da notieren seltene Einheiten deutlich höher als die Summe der Einzelmarken (siehe Altdeutschland)!

  • Deutsche Gebiete II. Weltkrieg

    • sudetenphilatelie
    • 2. September 2008 um 20:18

    Da sage noch einer: "es gibt keine kreative Menschen"

    oder ist dies echte Unwissenheit?

  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 31. August 2008 um 10:16

    Danke tigo für´s zeigen dieser schönen Karte:

    Dieser Beleg dürfte aus der Zeit stammen, als Zwickau (Böhmen) noch zu Österreich-Ungarn gehörte. Diese Zeit endete jedoch mit Beendigung des I. WKs.

  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 30. August 2008 um 13:16

    @ Max und Moritz

    Du hast schon selbst die Lösung gefunden. Dieses Zwickau gehörte zum Postbezirk Rumburg. Der in ebay abgebildete Beleg ist somit eine reguläre Abstempelung vom Postbezirk Rumburg.

    @ all

    Bitte die Augen offen halten, es gibt bestimmt amtliche Sudetenlandmarken, die nicht am Ausgabeort verwendet wurden, sondern in anderen Orten des Sudetenlandes. Allerdings dürften diese Verwendungen sehr rar sein!

  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 28. August 2008 um 14:13

    Heute ein ganz neues Thema, das bisher auf dem Gebiet Sudetenland noch nicht erforscht wurde:

    Von Brieftaschen-Marken spricht man, wenn bestimmte Marken nicht vor Ort ausgegeben wurden, diese aber in der "Brieftasche" von Reisenden an diesen Verwendungsort mitgebracht und dort verwendet wurden. D. h. diese Marken hatten volle Frankaturgültigkeit obwohl diese Marken nicht am örtlichen Postamt erhältlich waren. Naturgemäß sind solche Verwendungen extrem selten (u.a. kam so etwas bei den Auslandspostämtern vor).

    Nachfolgend ein Beleg (leider Blankokuvert) mit einer echten Karlsbad-Marke (Aufdruck ist echt) und einem echten Stempel von Bodenbach. Leider ist dieser Beleg nicht echt gelaufen, somit scheidet dieser als Nachweis "Verwendung als Brieftaschen-Marke" aus. Ich meine aber auch schon Karlsbad-Marken auf gelaufenen Kuverts mit Verwendung in Asch gesehen zu haben. Dies wäre ein typischer Nachweis. Wer hat so etwas in seiner Sammlung bzw. wer kann so eine Seltenheit hier zeigen? Bitte haltet die Augen offen. Es gibt noch vieles zu erforschen - es bleibt spannend!

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  • Sudetenland

    • sudetenphilatelie
    • 16. August 2008 um 16:47

    @ KJ

    tolle Belegstücke. Danke für´s zeigen! Bin gespannt wann der komplette Satz hier gezeigt werden kann. KJ würde ich dies zutrauen :-))

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