Der Parallel-Thread im BDPh-Forum hat bereits 10.000 Klicks.
An der Sache Interessierte sollten dort mitlesen.
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Die Streifen in Einsteckbüchern bestehen in aller Regel aus unbedenklichem Pergamin oder glasklarem Zellophan.
Leider haben auch in diesem Bereich Einsteckalben (meist Ringbinder), die kpl. aus Hart-PVC bestehen, durchgesetzt. Derartige Alben oder Albenblätter bitte keinesfalls für klassische Marken verwenden!
Viele Briefalben bestanden früher aus unbedenklichen Kunststoffblättern, in die ein schwarzes Kartonblatt (vermutlich von Hand) eingelegt war. Eine saubere Sache.
Irgendein Hersteller hat festgestellt, dass man einen oder sogar mehrere Arbeitsschritte sparen konnte: Er entwickelte ein Verfahren, in dem Maschinen die Albumblätter aus Hart-PVC sozusagen in einem Schritt herstellen konnten. Diese Alben konnte man billiger herstellen als die vom alten Typ, sahen dazu noch besser aus und gewannen entscheidende Marktanteile.
Ein anderer Sammler, den ich anlässlich eines Besuches auf erhebliche Bleisulfidschäden aufmerksam gemacht hatte, schrieb in einer Erklärung vom 1.4.2003:
"Die Firma X garantiert in ihren Prospekten, dass die aufbewahrten Marken durch das Design der Albumblätter besonders sicher untergebracht und geschützt sind. Ich war also der festen Überzeugung, dass die Lagerung meiner Marken in den Transparentblättern besonders zweckmäßig und geschützt sei.
Vor einigen Monaten bat ich Herrn Feuser, die geschädigten Marken herauszusuchen und aufzulisten. Fast alle Marken habe ich Auktionen als Einzellose erworben. Sie waren beim Erwerb nachweislich einwandfrei, was ich durch Atteste und Fotos aus Auktionskatalogen belegen kann.
Da ich nur einwandfreie Marken in meine Sammlung aufnehme, sind nun die geschädigten Marken für mich wertlos geworden. Herr Feuser ist der Auffassung, dass für die geschädigten Marken nur noch ein kleiner Bruchteil meiner addierten Einkaufspreise von rund DM 125.000,- erzielt werden kann.
Mir war und ist nicht bekannt, dass die Firma X ihre Kunden vor möglichen Schäden durch Farbveränderungen gewarnt hat. Mittlerweile habe ich aber erfahren, dass der Firma X offenbar schon seit vielen Jahren die Probleme, die ihre Folien verursachen können, bekannt waren, ohne dass sie entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen und Sammler entsprechend informiert hätte."
PS. Beide Sammler haben das Sammeln u.a. wohl auch aus Frust über die Erlebnisse mittlerweile aufgegeben. Der in diesem Posting genannte Sammler erwarb u.a. eine ungebrauchte Preußen-Einheit bei einer Schweizerischen Auktion für umgerechnet über DM 10.000,-. Diese Einheit, die zwischenzeitlich einen Bleisulfidschaden durch die Lagerung in den Transparentblättern erlitten hatte, war vor geraumer Zeit bei einer Auktion für € 100,- angeboten und erzielte nur unwesentlich mehr.
P.F.
Ein Sammler, der einen Bleisulfidschaden in fünfstelliger Größenordnung (u.a. bei einem hochwertigem Taxisbrief im Einkaufswert von rund 10.000 €) in den O.....-Blättern des Albenherstellers L. erlitten hatte, bat diesen Hersteller um Umtausch der für ihn wertlos gewordenen Blätter. Dies wurde vom Albenhersteller selstredend abgelehnt.
Ich zitiere einmal aus dem Brief vom 14.5.2003 dieses Sammlers an Herrn L. :
"Die Artikel, welche in den letzten Monaten in Fachzeitschriften erschienen sind, sprechen eine eindeutige Sprache. In Diskussionen in den Vereinen und Arbeitsgemeinschaften kommen die betroffenen Albenhersteller, welche die seit Jahren offensichtliche Gefahr weiterhin negieren, sehr schlecht weg. Ein Boykott dieser Hersteller durch die Sammlerschaft ist durchaus denkbar. Unterstützt werden muss dagegen der Hersteller, der die Gefahrenquelle offensiv angeht und der Sammlerschaft auf der Grundlage der neuen Erkenntnisse und bisher nicht erkannter Fehlerquellen praktikable Lösungen anbietet. Dies erwarte ich und erwarten andere Sammler von der Weltfirma L.
Nachdem Sie mir den Schaden an meinen Marken und Briefen nicht ersetzen können, bitte ich, mir wenigstens den Schaden aufgrund der Fehlinvestition in die O....-Blätter zu ersetzen. Ich erwarte eine diesbezügliche Gutschrift in den nächsten 14 Tagen"
Nach einem ablehnenden Brief des Albenherstellers schrieb der Sammler:
"Herr L., Sie negieren das Problem bis zum Untergang Ihrer Firma, weil kein Mensch mehr Ihre Artikel kaufen wird..."
Danke, Herr Kraft.
Dieser Text ist weiterhin auch in Form eines Faltblattes gegen Erstattung der Versandkosten (bis 10 Exemplare € 2,-, bis 50 Exemplare € 4,-) bei mir erhältlich. Wer Sammlerfreunde, Händlerkollegen u.ä. über die Problematik informieren will, kann das Faltblatt bestellen über
Schäden in Cellophan sind nicht bekannt geworden. Wo steht, dass in Cellophan Schwefelanteile enthalten sind? Das wäre mir neu.
Auch bei Kunststoffen wie Polystyrol, Polyethylen, Polypropylen usw. gibt es keine Berichte über Schädigungen von Briefmarken.
Hallo, Totalo-Flauti: Wenn man Tüten aus glasklarem Zellophan o.ä. nimmt, dürfte die Wirkung noch besser sein.
Hallo, Philnum: Die Artikel in der letzten und vorletzten PHILATELIE hast Du ja gelesen?
Dieses Preußen-Blatt hast Du ja nicht in einer Blattschutzfolie schon erworben, sondern Du hast es vor einem Jahr in eine hineingesteckt, und seitdem auch die Marken gelüftet, also das Blatt aus der Blattschutzhülle regelmäßig entnommen?
Wenn es keine allzu großen Umstände macht, poste doch mal den seinerzeitigen Scan von ebay, damit ein Vergleich möglich ist.
Philnum, leider spricht alles dafür, dass die Schäden erst im letzten Jahr während der Lagerung in den Folien entstanden sind. Oft verfärben sich die Marken bereits nach wenigen Monaten.
Asmodeus, klassische Marken und Belege solltest Du beim jetzigen Kenntnisstand aus Deinen Folienblättern nehmen und anderweitig aufbewahren. Weder Hawid noch Pergaminhüllen bieten einen Schutz innerhalb der PVC-Hüllen, siehe auch BDPh-Forum.
Wer jetzt die berechtigten Warnungen nicht ernst nimmt und als Panikmache abtut, nimmt Schäden in Kauf und darf sich nachher nicht beschweren.
Noch etwas zum Beitrag von Philnum vom 28.11.2007:
Die Seite mit den Preußen-Marken enthält eindeutig bleisulfidgeschädigte Marken, z.B. die Nr. 9 oder 15. Vermutlich war diese Seite unter einer Blattschutzhülle untergebracht, denn bei "normaler" Lagerung ist diese Kombination verschiedener Bleisulfidschäden doch recht ungewöhnlich. Wenn Philnum dieses Blatt weiterhin unter PVC-Folien belässt, werden mit großer Wahrscheinlichkeit weitere Marken Schaden nehmen.
Der Schwefelwasserstoff in der Luft dürfte zur Bleisulfidbildung an Briefmarken nicht ausreichend sein, sonst gäbe es wahrscheinlich keine farblich einwandfreien Marken mehr (und diese sind ja nach wie vor auch bei problematischen Marken die Regel!). Die PVC-Folien, die mutmaßlich für die Bleisulfidbildung vor allem bei klassischen Marken verantwortlich sein sollen, schirmen diese ja auch vor eben diesen "Umwelteinflüssen" ab.
Im BDPh-Forum findet sich unter "Altdeutschland" eine ausführlichere Diskussion zum Thema.
Natürlich "gibt es keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass für die Bleisulfidschäden PVC-Folien verantwortlich sind".
Hierzu schreibt der ehemalige Präsident des Auktionatorenverbands, Hans-Joachim Schwanke, in der neuen PHILATELIE:
"Die Tabakindustrie weist gebetsmühlenartig darauf hin, dass gesicherte Erkenntnisse üben den Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs nicht vorliegen. Doch jeder weiß eigentlich, dass da ein Zusammenhang besteht. Genauso ist es mit den Folienschäden bei Briefmarken."
Wenn man dann noch liest, dass die handelsüblichen Hart-PVC-Folien entgegen der Garantien ("absolut weichmacher- und säurefrei") der Alben- und Folienhersteller eben doch Weichmacher enthalten (nämlich sowohl die gefährlichen Phthalate als chemische Weichmacher als auch 1,5 % Ölsäureester als "natürliche" Weichmacher), dann stehen einem wirklich die Haare zu Berge.
In der neuen PHILATELIE gibt es einen zweiten Artikel mit eindeutigen Leserbriefen zu dem Thema.
In der neuen BRIEFMARKENREVUE (S. 40) gibt der Präsident des APHV wie gehabt den Marken selber die Schuld an ihren Bleisulfid-Verfärbungen. Klassische Marken, die beispielsweise in herkömmlichen Vordruckalben (System Leuchtturm oder KABE) gelagert wurden, haben nie Bleisulfidschäden.
Der APHV vertritt einseitig die indiskutable Position der Albenhersteller, suggeriert die Ungefährlichkeit der Folien und erweckt den Anschein, dringend notwendige Maßnahmen zur Eindämmung der Folienschäden verhindern zu wollen. Das ist ein Skandal.
Der BDPh überlässt seinem tapferen PHILATELIE-Redakteur das Feld. Eine eindeutige Stellungnahme des BDPh-Vorstandes, in der man sich von den Positionen der Albenhersteller und des APHV distanziert, ist längst überfällig.
Die Stempel auf den Marken Pos. 6-11 sind echt.
Nochwas: Ich glaube, diese glasklaren Hüllen sind aus Zellophan, nicht aus Pergamin.
Er führt sie in folgenden Größen 128 x 175, 150 x 194 und 305 x 225. Preise per tausend ca. 70,- bis 120,- €, d.h. Detailpreise sind höher, wohl per 10,- bis 20,- € per hundert.
Evtl. besser vorab Muster schicken lassen!!
Hallo, Denis,
ich habe meine bezogen bei
Rene Hillesum
P.O.Box 170
NL-4700 AD-Roosendaal.
Einfach in Google Rene Hillesum eingeben und Ihr werdet auf die Homepage geleitet.
Bei Nachfragen/Bestellungen angeben, dass Ihr glasklare Pergaminhüllen und keine Kunststoffhüllen wünscht, vielleicht führt er noch andere (ich habe meine ganzen Briefe darin untergebracht; sehr gut, wenn man sie nicht auf Albumblätter aufmachen will. Empfindlichere kann man immer noch mit Karton oder auch den üblichen Folien stützen, dann aber nicht in die Folie einlegen, sondern darauf legen!).
PS: Wenn Saquarojo nur Motive sammelt, dürften die Leitz-Hüllen durchaus zweckmäßig und gut sein!
Hallo, Saguaroro,
auch diese Leitz-Hülle 4734 ist für klassische Marken nicht geeignet, da handelsübliches Hart-PVC sowohl einen gefährlichen schwefelhaltigen Stabilisator, der zur Bleisulfidbildung führen kann, als auch Weichmacher enthält.
Die Alben- und Zubehörhersteller garantieren oder betonen wider besseres Wissen, dass die verwendeten Hart-PVC-Hüllen weichmacherfrei seien. Das ist nicht richtig. Die früher auch für Weich-PVC verwendeten sehr gefährlichen chemischen Weichmacher (Phthalate) sind zwar weitgehend durch Ölsäure-Ester ersetzt worden (ca. 2-3% der Folie), aber auch das sind Weichmacher! Analysen haben ergeben, dass auch noch Phthalate in den jetzt handelsüblichen Folien enthalten sind! Hart-PVC ohne Weichmacher gibt es beispielsweise für Abflussrohre usw. Nach Angaben von Bayer kann handelsübliches Hart-PVC, wie es auch für Briefmarkenzubehör verwendet wird, sogar bis zu 12 % Weichmacher enthalten. Näheres kann man ergoogeln.
Mir ist nicht bekannt, dass diese Ölsäure-Ester Schäden an Briefmarken verursachen können. Sehr gefährlich sind aber die in den Folien enthaltenen schwefelhaltigen Zinnstabilisatoren (ca. 0,5-0,7 %) für klassische Marken und einen kleinen Teil semimoderner und moderner Marken, vgl. die beiden Artikel in der PHILATELIE.
Auf Messen wie in Sindelfingen werden mittlerweile glasklare Pergaminhüllen angeboten, die für die Aufbewahrung von Belegen, Ansichtskarten usw. weitaus empfehlenswerter sind als PVC-Hüllen.