Hallo Oisch,
es gibt sicherlich ein Dutzend Briefe dieser Art - nur so schön ist keiner - die von Elsässern in den Zug bei Scheidt geworfen wurden. Die hierzu verwendete Nr. 2, 9 oder 15 ist dann oft mit einem schwarzen oder blauen Federzug, teils recht filigran, entwertet worden.
Das scheint hier auszuscheiden.
Es wäre möglich, dass er sie in Weissenburg in den Schlitz der Bahnpost geworfen hat, oder auch erst erst in Bergzabern. In Weissenburg gab es ja sogar mal eine bayerische Fahrpostexpedition - die einzige im Ausland! Wurde leider früh zugemacht, weil es kaum etwas zu verdienen gab und Verzollungen nicht dort vorgenommen werden durften.
Wenn ein Weissenburger bayer. Marken wollte, kam der Landbote bis nach Schweigen bzw. Schweighofen, wo er die lokalen Briefkästen leerte. Er hatte immer 1, 3 und 6 Kr. Marken bei sich, so dass sich jeder bedienen konnte, sogar gegen französische Währung, wenn er wollte (nur ganz am Rande: Es gab Kantonsboten, die sich bis 1834 noch ihr Gehalt in französischer Währung ausbezahlen liessen ... den Bayern gefiel dies gar nicht!).
Einfacher wäre es gewesen, ihn dem Landboten mitzugeben - dann hätte er aber einen Ruralstempel drauf und den Halbkreiser von Bergzabern. Wäre ja auch nicht gerade übel ...
Liebe Grüsse und sorry für das Abschweifen sagt bayern klassisch