Alliierter Kontrollrat

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Original von Andrew
Hallo Kontrollratjunkie,

Ich glaube teure Marken, die einem noch fehlen, kann man sicher nicht auf Tauschbasis erwerben.

Trotzdem habe ich immer neue Fragen:
1. Die Postkate mit der 920 hat den Plattenfehler II. Im Michel Spez. 2008 steht dafür kein Preis. Was ist davon zu halten? Ist das noch nicht bekannt?
2. Der Brief mit der 934 trägt zusätzlich noch eine schweizer Briefmarke. Wie ist das möglich? Ist so etwas eine Spielerei oder eine Rarität?
3.-5. Die Marken haben alle etwas Besonderes. Ist so etwas ein Zufall, ist es selten oder häufig anzutreffen, wie wird so etwas bewertet?

Vielen Dank für eure Hilfe.

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Hallo Andrew,

nun also ein paar Kommentare des sauren KJ :D, so schnell wird das nix, Herr Max und Moritz :P.

zu 1. Die Postkarte mit der 920 II ist nicht gelistet, die Marke steht mit 150 EUR. Auf Beleg ist wohl ein deutlicher Aufschlag angemessen.

zu 2. hier hat sich MuM bereits geäußert

zu 3. Hier ist die Bewertung natürlich schwierig. Die 920 hat einen durchgezähnten Seitenrand, für mich neu. Das muß aber nix bedeuten.
Dann zeigst Du eine Einheit der 911 mit rückseitigem Vollabklatsch, der aber nur partiell vorkommt. Vermutlich lag etwas zwischen den Bogen während diese in noch feuchtem Zustand gestapelt wurden.
Die 912 schließlich hat einen überlangen Oberrand durch Bogenverschnitt.

Es sind alles nette Besonderheiten, stellen aber keinen Reichtum dar. Siehe es als nette Ergänzung an.

Übrigens kann man auch teure Marken tauschen, wenn denn der Tauschpartner adäquates Material anbieten kann. Ist naturgemäß schwierig, aber nicht ausgeschlossen.

Gruß
KJ

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Original von Andrew
Hier noch einige Briefe, alle mit Befund

Zu diesen fünf Belegen in Kurzform:
a) Frankatur eigenhändig ist besser, sonst sehe ich nix, evtl, bessere Farben ?

b) 919 F (Fehlfarbe) auf portorichtigem Ortseinschreiben aus Hagenow, ist natürlich eine Granate, Michel 1200 EUR
Die 919 F ist in Teilen der Kontrollratssammlerschaft umstritten und wird auch derzeit nicht geprüft.

c) 917 b Oberrand Platte nicht durchgezähnt (ndgz) auf Brief im Michel -,-, für gestempelt 100 EUR, meine Schätzung gegen 150 - 180 EUR

d) 914 b portorichtig in Mischfrankatur mit Marken der OPD Thüringen aus der SBZ, nett anzuschauen und nach Michel 250 EUR

e) 917 b in reiner Mehrfachfrankatur auf portorichtigem Brief, schwer zu beurteilen, nach reiner Rechnung etwa 100 EUR, das dürfte aber nicht ganz langen

Gruß
KJ

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Original von Andrew
Hier noch einige Briefmarken.

Deine "einige Briefmarken" sind alles echte Hämmer:

1. 926 c Viererblock gestempelt, Superstück der brillanten Ultramarinfarbe, nach Michel 800 EUR plus evtl. Aufschlag für den zentrisch gestempelten Viererblock

2. sauberer Bedarfsdreierstreifen der 924 d, wertet 480 EUR

3. 919 c, die beste Farbe der 12 Pf rot, unter UV schön leuchtend, wertet postfrisch 200 und gestempelt 300 EUR, ist aber deutlich überbewertet,

4. schließlich wieder die 919 F mit der oben beschriebenen Problematik
Michel postfrisch 1200 EUR und gestempelt 1000 EUR
Dabei steht FA (Fotoattest). Sind das die Farbbefunde der ARGE Kontrollrat oder Atteste von Hans - Dieter Schlegel ? Bitte einmal zeigen.

Gruß
KJ

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Original von Andrew
Und zum Schluß noch ein paar Oberränder, auch alle mit Befund.
Bis jetzt war alles noch aus dem 1. Album.
Vielen dank erst einmal

Andrew

Nun das große Finale.........

1. 920 d Oberrand Plattendruck ndgz das Stück 250 EUR

Übrigens: Die kleinen Zettel mit den vier- fünfstelligen Nummern sind die Beilageschnipsel der Farbbestimmer der ARGE Kontrollrat, der Herren Bernhöft und Hohmann. Bedeutet, daß Du für jeden dieser Schnipsel auch einen Farbbefund haben müßtest.

2. 916 a Oberrand Plattendruck dgz das Stück 180 EUR

3. 921 a Oberrand Plattendruck dgz das Stück 150 EUR

4. 926 c im wunderbaren Eckvierer Oberrand Plattendruck ndgz das ganze Teil wie gezeigt 340 EUR

5. 917 a Oberrand Plattendruck ndgz das Stück 20 EUR, gestempelt 50 EUR

Soviel für heute, schönes Material, gratuliere !

Gruß
KJ

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Original von gaudinojr
@KJ:

Bei mir steht die 920II wie gesagt mit 25€ (Michel 2006)!
Wie kann das sein? Ist die in 3 Jahren um 125€ gestiegen?
Dann kann ich meinen Katalog ja in die Tonne werfen!

Ausserdem habe ich gesehen, dass ein Walzendruck von mir wertvoller ist als alles andere?? Hier steht 928a W OR 120€ !!??

Ist so ein Bogen also insgesamt mit über 1200€ anzusetzen??
Oder ist das ein Druckfehler?

gaudinojr
Von einem Druckfehler gehe ich einstweilen nicht aus, obwohl bei Michel bekanntlich alles möglich ist.........

Die a - Farbe der 30 Pf Ziffern mit Walzenoberrand steht aktuell mit 100 EUR im Spezial, die bei dieser Herstellungsform häufigere b - Farbe mit 75 EUR. Wie immer gilt der Preis für Topware, sprich ungeknicktem und ungefaltetem Oberrand mit einwandfreier Zähnung usw. usf.
Wenn alles top ist, kommst Du in der Tat auf einen Katalogwert von 1000 EUR.
Auch dieser Oberrand ist m.E. überbewertet, er bringt bei Epay gegen 8 - 10 EUR.

Der angesprochene Plattenfehler hingegen war deutlich zu niedrig angesetzt. In postfrischer (Bogen-)Erhaltung findet man solche Stücke noch oft, aber in gestempelt, am besten plattenfehlerfreier Stempelung sieht das schon anders aus. Ob man nun gleich 150 EUR ansetzen muss, nuja, ist hohe Michelpolitik.

Gruß
KJ

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Original von Andrew
Hallo Kontrollratjunkie,

vielen Dank für deine Auskünfte.
Du schreibst mir da Katalogpreise, die ziemlich hoch sind. Dazu habe ich folgende Frage: drücken diese Preise aus, ob das betreffende Stück auch selten ist? Die Frage hört sich vielleicht etwas seltsam an. Aber ich habe mich mittlerweile etwas umgehört und umgesehen und habe festgestellt, dass nicht unbedingt ein Zusammenhang zwischen hohem Preis und der Seltenheit einer Briefmarke besteht. Zum Beispiel der Posthornsatz Bund hat den höchsten Preis im Katalog, aber ich kann ihn an jeder Ecke mit Fotoattest, zu jeder Zeit kaufen und gleich mitnehmen, wenn ich das möchte. Er hat zwar einen hohen Preis aber wo ist der Zusammenhang mit der Seltenheit?
Je weiter ich in die Materie meiner neuen Sammlung eintauche, desto mehr Fragen kommen auf. Dazu habe ich ein paar Bilder eingestellt.
1. 934 Y mit Oberrand.
2. 932 ohne Zähne, gestempelt.
3. 932 Zähne nur teilweise, gestempelt.
Hier kann ich keine Katalogpreise finden. Ist so etwas so selten, dass es keine Preise dafür gibt oder wie muss man das verstehen?
4. 932 gestempelte Stücke mit rückseitigem Druck?
5. 916 bei einer Marke ist die 6 beschädigt. Ist so etwas Zufall oder ein Plattenfehler?

Die Fotoatteste, nach denen du gefragt hast, werde ich morgen einstellen.

Auch heute werde ich wieder einige Briefe und Briefmarken zeigen und freue mich schon auf die Erklärungen und Kommentare.

Vielen Dank für die Hilfe

Andrew

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Hallo Andrew,

jetzt muß ich einmal Deinen ganzen Beitrag zitieren, auch wenn es dumm aussieht. Aber sonst gibt es hier Kuddelmuddel.

Zu den Bewertungen: Ich hatte ja schon angedeutet, daß die Katalogwerte keine Barpreise sind. Hier im Forum wird immer mir der magischen 10 % - Rate argumentiert. Das mag oft zutreffen, auch beim Kontrollrat. Aber es gibt auch Ausreisser, nach oben, wie nach unten.
Als Beispiel möchte ich Dir die beiden Farben der 2 Pf - Arbeiterserie (2. Einheitsausgabe) nennen.
Diese b- Farbe und die c - Farbe stehen postfrisch mit 7 bzw. 6 EUR im Katalog. Das ist zunächst nicht viel, im Verhältns zur a - Farbe mit 0,20 EUR jedoch das 35fache, bzw. 30fache.
Ein kompletter Bogen liegt dann bei 700 - 850 EUR, mit Oberrändern.
Dafür müsstest Du keine 10 % anlegen, das gibt es günstiger (mit Glück). Andere Marken kosten mehr als 10 %, z.B. die c - Farbe der 5 RM Taube gestempelt. Die ist m.E. auch noch zu niedrig angesetzt. Deinen Brief kommentiere ich später.

Die Relation zwischen Seltenheit und Katalogwert hängt von sehr vielen Faktoren ab. Auch von Neigungen, Trends, Bekanntheitsgrad des Gebietes, Anzahl der ernsthaften Sammler usw.

Der Posthorn ist ein typisches Beispiel von leicht verfügbarer Standardware, die aber auch auf einen großen Interessentenkreis stößt und einen gewissen Nimbus geniesst.

Jetzt noch zu den Marken dieses Beitrages:
Wie immer gehe ich davon aus, daß die beigelegten Zettelchen stimmen, zumindest bei den Eigenschaften, die nicht sichtbar sind, wie Wasserzeichen und Farben usw.

1. 924 y hat das steigende Wasserzeichen 6, statt fallend Michel 350 EUR, als Oberrand noch besser

2. die teilgezähnten 932 sind geprüft Schlegel ? Wenn nicht, halte ich eine Prüfung für problematisch. Solche Stücke werden normal nur als Einheit geprüft. Es besteht die Gefahr von "SchnippSchnapp- Zähne ab" .

3. die verstümmelte "6" bei der 916 wird eine Druckzufälligkeit sein, ist beim Kontrollrat gang und gäbe

4. die 932 gestempelt sehen nach Abklatsch aus, auch ein Herstellungsmangel

Gruß
KJ

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Original von Andrew
hier noch einige Briefmarken

1. die 60 Pf Ziffern ist signiert ? Ist es die c - Farbe ?

2. die 934 b ist eine gute Farbe, Michel für postfrisch 130 EUR, gestempelt 150 EUR

3. die 934 d ist der Spitzenwert dieser Hauptnummer, Michel 500 EUR und auch nicht für 10 % zu bekommen.........

4. Jetzt die 80 Pf - Werte. Kaum zu glauben, daß es wirklich die d - Farbe ist (Michel 1400 EUR und sehr selten) und dann die Fehlfarbe 935 F in schwärzlichviolettblau. Aber wenn es so sein sollte, stehen die Dinger in gestempelt 450 EUR das Stück.

Superstücke, da kann ich nur wieder gratulieren.

Gruß
KJ

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Original von Andrew
Noch einige Oberränder

Nun noch die Oberränder.........

1. 927 Plattendruck durchgezähnt 250 EUR

2. 42`er 930 im gestempelten Oberrandvierer auch sehr schön, wertet wie gezeigt 380 EUR, muß aber von Herrn Schlegel geprüft sein

3. 932 b - Farbe Oberrand durchgezähnt pro Stück 200 EUR

4. 933 ohne Farbangabe, ist am Scan nicht hinreichend sicher zu bestimmen, soll es die c - Farbe sein ?

5. 959 d, ist nach der aa die zweitbeste Farbe, lose 70 EUR, Oberrand dgz 200 EUR

Gruß
KJ

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Original von Andrew
Und hier noch einige Briefe

Jetzt noch zwei dürre Worte zu den Belegen:

1. Der Brief mit den beiden blauen Tauben 962 c ist das bisher schönste Stück, zumindest aus meiner Sicht.
Eine fast portorichtige Zehnfachfrankatur von ersten Tag der Währungsreform, dem 22.06.1948.
Es handelt sich um einen Fernbrief mit den Zusatzleistungen Eilboten und Einschreiben, Portostufe 164 Pf. Zehnfach abgewertet wurden 16,50 RM = 1,65 DM frankiert. Der eine Pfennig soll nicht so sehr stören, denn in der Frankatur wurde ein senkrechtes Doppelstück der besten c - Farbe der 962 vom Unterrand verklebt. Schon lose gestempelt ist diese Marke selten und wertet 400 EUR.
Daß zusätzlich noch ein Oberrandpaar der 961 aus der Ecke frankiert wurde, macht den Brief nicht wirklich schlechter.....
Eine Briefbewertung für diese Sahneschnitte existiert nicht.
Meine ganz persönliche Katalogwertschätzung würde ich auf etwa 1000 EUR festsetzen.
Dazu sollte aber ein Fotoattest von Herrn Schlegel angefertigt werden. Warum Andreas Schlegel da auf dem Brief herumschmiert, entzieht sich der Kenntnis des sorgsamen Philatelisten.

2. wenn der Flugbrief nicht mit einer Farbe frankiert wurde, ist er nix Besonderes

3. 934 b auf portorichtigem Auslandsbrief mit Zensur mindestens 200 EUR, aber für Zensuren bin ich kein Experte

4. Block 12 B geschnitten auf portorichtigem Einschreibebrief wertet theoretisch 500 EUR, aber damit habe ich persönlich meine Probleme. Diese Briefe wurden seinerzeit zu Tausenden hergestellt, weil das Porto eben gerade die Briefgebühr eines Fern-Einschreibens abdeckte. An sich sind diese Briefe häufig und m.E. daher klar überbewertet. Aber auch der lose Block steht ja schon bei 250 EUR mit Sonderstempel.

Viel seltener sind die Blocks mit einfachen Tagesstempeln.
Echte Raritäten sind diese Blocks portorichtig verwendet in Zehnfachfrankaturen.

5. Der Brief nach Teheran ist ja sehr exotisch, diese Destination ist mir auch noch nicht untergekommen. Aber dafür kann ich keine Bewertung abgeben. So etwas kostet aber auf Börsen leicht 20 - 30 EUR netto, obwohl die Frankatur an sich gewöhnlich ist.

So, ich habe fertig .

Gruß
KJ