Schon klar was du meinst doktostamp. Rechtlich geshen hatten wir jedoch bis zum Abzug der Russen - Mitte der 90- noch den Kreigszusatnd, da es lediglich einen Waffenstillstand gab, aber keinen Friedensvertrag bis dato.
Wenn ich dich richtig verstehe, heisst dass, das die Leute nicht dran gedacht haben die MArken zu besorgen, also sind sie nicht echt gestempelt.
siehe erweiterter Beitrag oben
danke
Nigel
Doktorstamp, Habe Deine Beitrag eben nochmal gelesen.
Da ist von einem Herrn Walch die Rede. In dem Artikel
nimmt der Prüfer Schlegel eben zu einer Broschüre der Herren
Walch und Strobel Stellung. Sie behauptendas alle Postämter
in Berlin am 21.4 den Postdienst eingestellt haben.
Schlegel beweisst das noch bis zum 25.4. der Dienst aufrecht
erhalten wurde. Eine Beförderung wahrscheinlich nicht mehr.
Auch noch interessant, Oma Schmidt hat bestimmt andere Sorgen
gehabt. Nicht aber die Briefmarkenhändler, die sich noch mit den
Marken eingedeckt haben. Zwei werden auch namentlich benannt.
Ich denke, daß wohl nie richtig aufgeklärt wird was in den letzten
Kriegstagen passiert ist.
Zu mal es ja kaum noch Zeitzeugen gibt.
Es gibt eine 39-seitige Broschüre zu diesem Thema:
"SA/SS-Briefe sind Nachkriegsproduktionen" von Hans-Joachim Walch und Wolfgang Strobel. Erscheinungsjahr 1995.
Daraufhin folgten viele Diskussionen in Fachzeitschriften und gerichtliche Auseinandersetzungen.
Der Artilleriebeschuß durch die Russen begann erst am 21.April 1945, bis dahin verlief noch alles einigermaßen geregelt.
Mehr aus (post-)historischem als aus philatelistischem Interesse habe ich mich auch mal näher mit dieser Thematik beschäftigt. Laut einer Meldung im BMS wird die MICHEL-Redaktion die bisherigen Katalogangaben zu dieser Ausgabe demnächst dem neuesten Stand der Forschung anpassen.
Die bisherige Kataloginformation erscheint ohnehin ziemlich schwammig und überarbeitungsbedürftig: "Es sind einige wenige Einschreibebriefe [nicht nur in Auktionskatalogen der auf Lokalpost spezialisierten kleineren Berliner Auktionsfirmen waren in der Vergangenheit regelmäßig solche Stücke zu finden] bekannt, die die Merkmale echt gelaufener Poststücke [aber wohl doch "Mache" aus der Nachkriegszeit sind?] tragen. Da diese Ausgabe in den letzten Tagen vor Waffenstillstand an einigen noch dienstbereiten Postschaltern in Berlin verausgabt worden ist, bestand die Möglichkeit von Abstempelung und auch Beförderung [Letzteres ist äußerst fraglich.]."
Im März 2000 erschien in der FAZ ein interessanter Artikel, in dem es um einen der wohl wirklich allerletzten Briefe ging, der in der Reichshauptstadt befördert wurde. Allerdings handelt es sich um eine gebührenpflichtige Dienstsache mit Absenderfreistempel vom 20.4.1945 (Freitag), die innerhalb des Bezirkes Tempelhof befördert worden ist. Für den Artikel wurde auch der Leiter des Berliner Museums für Kommunikation, Wolfgang Wengel, befragt. Ihm zufolge existieren über den Postbetrieb in den letzten Kriegstagen keine verlässlichen Informationsquellen, insbesondere keine Unterlagen.
Aus anderen Quellen habe ich entnommen, dass die Reichshauptstadt seit 19.4.1945 vollständig eingeschlossen war und von sowjetischer Artillerie beschossen wurde. Am 20.4.1945 erfolgte die Mobilmachung des Volkssturms, das heißt aller noch verfügbaren Männer zwischen 16 und 65 Jahren. Da die Reichspost unter zunehmendem Personalmangel litt, wurden pensionierte Postbeamte reaktiviert, die beim Volkssturm nicht mehr dienstverpflichtet waren.
Nun mag sich jeder selbst fragen, ob unter diesen Umständen noch Postschalter für die Belange der Zivilbevölkerung geöffnet waren und die verbliebenen Postbeamten neue Sonderausgaben verkauften, mit Gefälligkeitsstempel versahen oder sogar Sammlerbriefe zur Beförderung annahmen.
Der abgebildete Stempel von Berlin-Charlottenburg ist ein Falschstempel.
Die SA-/SS-Marken wurden weder am 19. noch am 20.4.45 in Berlin ausgegeben, sondern am 21.4.45, und zwar wurden die Marken nur an einigen wenigen noch geöffneten Postschaltern abgegeben. Wegen des an diesem Tages einsetzenden sowjetischen Artilleriebeschusses der Berliner Innenstadt schlossen die Postschalter der Innenstadt im Laufe des Tages.
Bis heute ist kein einziger Brief mit SA-/SS-Marken und keine lose derartige Marke mit einem nachweisbar echten zeitgerechten Tagesstempel bekannt.
Das ist alles in der 1995 erschienenen Studie "SA-/SS-Briefe sind Nachkriegsproduktionen" von Hans-Joachim Walch und Wolfgang Strobel im einzelnen beschrieben und nachgewiesen.
Dieses Buch ist leider vergriffen. Aber eine Besprechung mit einer kurzen Inhaltsangabe ist nachzulesen auf der Homepage von Herrn Walch
Wie schon andere hier gesagt haben, prüft das Prüfbüro Schlegel zur Zeit keine SA-/SS-Belege mehr.
Original von oli
Hallo,also ich würde gern Eure Meinung zu diesen beiden Marken hören (lesen).
Laut Michel - war der Ausgabetag der 20.04. - siehe Scan -> 19.04.
mit Berlin Charlottenburg könnte auch noch passen. Im Michel steht "...an einzelnen Postschaltern in Berlin..."Soll ich sie zum prüfen schicken? (hab ich noch nie gemacht)
Grüße
Oli
Hallo Olli
Entgegen aller Unkenrufe zum Trotz ,wäre dafür das man sie zum Prüfer sendet. Auch wenn die Prüfung ein paar Euro kostet ,so hat man letztendlich mehr gewissheit und weiß was letztendlich Fakt ist. Das sich auch Prüfer mal irren können ist bekannt ,aber anhand dieser Informationen die hier sind und woanders auch zu finden ( Literatur) ,wäre eine Falschaussage oder Falschprüfung eher unwarscheinlich.Die Marken allen anschein nach könnten Echte sein ( wie solls auch anders sein ? ). Gerade deswegen hab ich mich auch im CSSR Bereich aus den Stempsachen rausgehalten. Was ich gestempelt reinkriege schau ich mir auch genauer an und wenn fraglich wandert es zum Prüfer. Er muss es letztendlich wissen was Fakt ist.
Gruß
Nugget.
falscher treath
Uralter Thread aber immer noch (leider) aktuell:
Man beachte auch die Kommentare in der Auktion
