Hallo
Ich sammle u.a. auch Belege mit ermäßigtem Porto in die Schweiz (Rayon Limitrophe).
Habe auch ein ganz gutes Wissen auf diesem Gebiet, vorliegende Postkarte ergibt jedoch für mich kein schlüssiges Ergebnis.
Kann mir jemand helfen, das Rätsel zu lösen.
Zu den Fakten :
es handelt sich um eine Ansichtskarte von Hohenems (Österreich) nach
Altstätten (Schweiz) aufgegeben am 29.3.1899, Ankunftspoststempel
30.3.1899. Das Porto beträgt 5 Kreuzer. Deutlich abgeschlagen auch
der Stempel "RL" für Rayon Limitrophe.
Das ermäßigte Porto gab es zu dieser Zeit (und nicht nur zu dieser Zeit) lediglich für Briefe. Für die 1.Gewichtsstufe z.B. 5 statt 10 Kreuzer.
Das Postkartenporto ins Ausland betrug 5 Kreuzer, würde also auf vorliegender Karte genau stimmen. Der Zusatzstempel "RL" wäre daher eigentlich unsinnig bzw. überflüssig gewesen.
Andererseits gab es aber eine Bestimmung, wonach eine Postkarte den Aufdruck "Correspondenzkarte" tragen mußte, um mit dem Kartenporto
verschickt werden zu können. War das nicht der Fall, mußte normales
Briefporto geklebt werden.
Sollte dieser Umstand hier zutreffen, dann wäre alles richtig, denn die
5 Kreuzer würden somit das begünstigte Ausland-Briefporto darstellen.
Die Bestimmung des "Correspondenzkarten-Aufdrucks" soll jedoch zu
diesem Zeitpunkt bereits außer Kraft gewesen sein. In diesem Fall wäre also die Frankatur 5 Kreuzer ohne "RL" richtig gewesen.
Möglich ist auch, daß sich der Postmeister dieser Neuerung nicht bewußt war und nach "alter Manier" abgefertigt hat.
Es würde mich interessieren, zu welcher Meinung die Experten kommen.
mfg schucoandi