Und gleich noch einer hinterher...
Brief vom 9. April 1932 von London adressiert an eine London Adresse und vor dort nachfrankiert und als Einschreibebrief weitergeleitet nach Baghdad, frankiert mit insgesamt 10d. (Inlandsbrief 1 ½ d, Auslandbrief für Gewicht bis 1 oz. 2 ½ d, Einschreiben 3d, Overland Mail Zuschlag 3 d.), rückseitig der Ankunftsstempel Baghdad vom 20. April 1932. Der Brief trägt den Leitvermerk „Via French Packet Maritime and Desert Mail“. Der Brief wurde somit, wie schon oben beschrieben, von London nach Marseille, von dort mit dem Schiff nach Post Said, weiter nach Haifa und von da mit der Overland Mail nach Bagdad transportiert, Laufzeit 11 Tage.
22028's Schatzkiste...
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Tibet, Ausgabe 1912, Waterlow Essays
Wann der Gedanke eine organisierte Staatspost für Tibet einzurichten aufgekommen ist ist nicht bekannt, es wird aber vermutet daß der 13. Dalai Lama in seinem Exil in Ulan Bator von 1904-08 die Exaktheit der dortigen Russischen Post kennenlernte und ihm dort der Gedanke gekommen ist dies auch in seinem Land einzuführen. Jedenfalls wurde nach der Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet ein Entwurf angefertigt und an die berühmte englische Druckerei Waterlow & Sons gesandt. Waterlow Ihrerseits fertigte eine Anzahl von Essays, alle in der Wertstufe 1 Karmanga an, die nun als Waterlow Essays bekannt sind.
Der Druckauftrag wurde, vermutlich aus finanziellen Gründen, dann doch nicht der Firma Waterlow & Sons erteilt, statt dessen wurden die Marken in der traditionellen Druckweise von tibetischen Druckern hergestellt. Diese Essays sind extrem selten und nur in wenigen Stücken bekannt.
Hier ein Waterlow Essay in blau und gelb.. -
schöne sachen die du uns da zeigst aus einen doch recht exotischen sammelbereich.
super schön anzusehen alles
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Hallo Rainer super, gefällt mir sehr gut.
Seit ich die verschiedensten Zeitungen nur mehr ganz selten kaufe freut es mich immer wieder solche Berichte aus fernen Länder zu lesen.
Hoffentlich machst du weiter. -
Auch von mir ein super genial zu deiner Sammlung und sehr interessant, also sehr beeindruckend und wie Steppenwolf geschrieben, wow das es sowas gibt und auch was du alles darüber weisst!
MFG
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Alles was ich zu meinen Sammelgebieten weiss habe ich mir entweder erlesen, selbst erforscht oder von anderen Sammlern weltweit mitgeteilt bekommen. Ich versuche immer die Hintergründe zu den Stücken er erforschen und bei Briefen auch die Portostufen etc...,, macht Spaß sowas.
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Und wieder ein doch recht unscheinbares Stück...
Brief von Basrah nach London, England mit dem Handstempel der Overland Mail der Type HS-38, rückseitig frankiert mit insgesamt 6 Annas, der Gebühr für einen Standardbrief (3 Annas) plus dem Overland Mail Zuschlag (3 Annas), datiert 27. November 1928.
Dies ist der einzige bekannte und in der Literatur erfasste Brief mit diesem Handstempel.
Ein ebay Fund für US-$ 87,00 -
Hier mal wieder ein hübsches Stück aus Tibet..
Ein sehr seltener und ungewöhnlicher Zensur Brief von Phari nach Lhasa (ca. 1939-40), frankiert mit einer 1 Trangka Marke, scharlachrot, gestempelt mit PHARI Type VIII (Hel. T44) Stempel. Der Brief wurde zensiert in Indien/Darjeeling (Kennbuchstabe “L” im dreieckigen Zensurstempel) wo er auch den "OPENED BY CENSOR" Zensurstreifen der Britisch Indischen Post bekam. Ich habe mehrere Tibet Spezialisten und Prüfer bezüglich des Briefs konsultiert und gemeinsam kamen wir zu dem Entschluss dass der Brief bereits mit der Tibetischen Marke frankiert war als er von Indien aus nach Lhasa/Tibet in einem zweiten Umschlag aufgegeben wurde. Dies ist nicht ungewöhnlich da Tibet nicht Mitglied der UPU war. In Darjeeling wurde der äußere und innere Umschlag geöffnet und zensiert und der innere Umschlag dann mit dem Streifband versiegelt und zusammen mit dem äußeren Umschlag, welcher ja die Indische Frankatur für den Transport bis Phari(jong) trug, nach Phari/Tibet gesandt. Nach Ankunft in Phari wurde der äußere Umschlag weggeworfen und der innere Umschlag (nach Abstempelung der Marke) nach Lhasa weitergeleitet. Daher liegt die tibetische Marke unter dem Zensurstreifen welcher wiederum mit dem Phari Stempel gestempelt ist. Eine Anzahl von zensierten Auslandsbriefen (von und ins Ausland gesandt) sind bekannt, dies ist aber der einzig bekannte Brief innerhalb Tibet gelaufen welche durch die Britisch Indische Zensur lief. Dieser Brief wurde erstmals in der "1974er Peter Kenedi Auktion" gesehen und ist erst vor kurzem wieder aufgefunden worden.. -
Hallo 22028,
auch wenn es weiss Gott nicht mein Gebiet ist muss ich sagen, dass das, was du hier zeigst, Postgeschichte pur ist. Klasse auch die umfangreiche Erklärung, ohne die ein Laie wie ich nichts anfangen könnte.
Hab vielen Dank dafür und bitte weitermachen.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
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Wirklich sehr schöne Stücke die Du uns da zeigst. Klasse !!
Ich hab seit längerem einen Brief in meinem Besitz der im November 1964 von New Orleans nach Bagdad gelaufen ist. Kommt natürlich nicht an Deine Belege ran aber dennoch recht nett anzusehen.
Gruß
Guido -
@Germaniafreund,
Der Brief ist adressiert an ein Postfach des Postamtes Alwiya, das weckt Erinnerungen, das war mein Stammpostamt während der der 5 1/2 Jahre die ich im Irak verbrachte. Da konnte ich meine Briefe teilweise sogar selbst stempeln...
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Hallo,
solche Berichte liest man, auch wenn es nicht das eigene Sammelgebiet ist. Das ist spannende Postgeschichte!
Da kommen die ach so beliebten Markenländer der Vereinsmeier nicht mit.Die Fachpresse sollte solchen Beispielen folgen.
Mit freundlichen Sammlergrüssen,
RabaulMitglied der
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Hier noch was neues, früher hatte ich hier schon zwei Waterlow Essay in blau und gelb gezeigt, hier nun einer in rot, dazu noch, wie ersichtlich, mit Teilen des Wasserzeichens Jas. Wrigley and Son Ltd.
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Gestern bei ebay gewonnen....
Brief aus dem Iran mit dem Handstempel der Type HS-86 (6 Briefe bekannt) dazu der Overland Mail Label der Type L14 (nur ein Label bekannt, allerdings in Großbuchstaben)..., dieser Label ist eine Neuentdeckung... -
Sehr schöne Stücke!!!!! Es freut mich, mal etwas ganz anderes zu sehen, was hier noch nie gezeigt worden ist. Weiter so.
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Zitat
Original von Rabaul
Die Fachpresse sollte solchen Beispielen folgen.Zwei von mir verfasste mehrseitige Artikel zu zweien meiner Sammelgebiete liegen seit mehreren Monaten bei der Redaktion einer Philatelistischen Zeitschrift..., na ja, irgendwann, wenn Platz ist, werden die dann auch gedruckt. Neuheitenmeldungen sind halt wichtiger als philatelistische Forschung...
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@ 22028
Die sogenannte Fachpresse wird eben von Leuten gemacht, die von Postgeschichte nur in kleinem Maße (nämlich fast nur bei eigenen Sammelgebieten) eine Ahnung haben. Der Horizont geht meistens nicht über Deutschland und einen Teil Europas hinaus. Inserentenwünsche werden zu sehr berücksichtigt; man "bangt" sonst um das "Abspringen" derselben.
Neuheitenberichte bekommen die Redaktionen von den Postverwaltungen geliefert. Die kosten nichts, man braucht sie nur abzuschreiben und schon ist die Zeitung voll, während andere Schreiber Reiseprospekte und Kataloge abschreiben und dafür ein Honorar erwarten.
Vor 10 oder 20 Jahren machte man in Telefonkarten, nahm den Platz in den Zeitschriften mit irgendwelchen Schmierartikeln über us-amerikanische Agenturausgaben (Donald & Daisy, Marilyn und Dick & Doof u.s.w.) den altbewährten Berichterstattern weg, ja, man schüttete sogar seinen Papierkorb aus und machte über den Inhalt Briefe-Notizen. Nur die Zeitung so billig wie möglich füllen... Dies alles hebt aber nicht die Auflageziffer. Die Sammler merken das. Der Daumen geht nach unten...
Viel Erfolg und laß dir die Wartezeit nicht lang werden. Ich selbst habe keine Lust mehr etwas für diese "Fachblätter" zu schreiben. Wenn du meine Sammelgebiete hättest, würde ich gerne in jeder unserer Publikationen hinreichend Platz für deine Artikel einräumen. Und das 6 mal im Jahr - alle 2 Monate!
Mit freundlichen Sammlergrüßen,
Rabaul -
Schon längere Zeit hier nichts mehr gezeigt, hier was neues, ein unscheinbarer Fund bei ebay, ein Geschenk bei einem Preis von € 6,50
Brief vom 3. April 1924 von London nach Baghdad, frankiert mit 5 ½ d der Portostufe für einen Auslandsbrief (Foreign Rate) versandt der Overland Mail mit einem Gewicht bis 1 oz. (2 ½ d + 3 d. Overland Mail Zuschlag). Rückseitig Ankuntsstempel Baghdad H.Q. und Baghdad Cantonment vom 13. April 1924, Brieflaufzeit nur 10 Tage.
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Und noch einer hinterher...
Iran, Mi-Nr. 6, 2 Shahis, kompletter Bogen von 4 Marken, senkrecht durchstochen zwischen den Marken. Die Marken sind die Typen A-B-C-D, in dieser Bogenanordnung die erste Platte von dieser Ausgabe.
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Aller guten Dinge sind 3...
Irak, Eisenbahnmarken.
Ein Brief von Shuaiba Junction nach Maqil, rückseitig frankiert mit einer 2 Anna Eisenbahnpost Marke der Type RP-1 (mit Punkt nach “Label“ sowie eine 2 Annas Marke für den Transport vom Bahnhof Maqil zum Empfänger, gestempelt mit dem achteckigem Eisenbahnpost Stempel von Shuaiba Junction, datiert 10. Mai 1929. Shuaiba Junction ist nicht im Irak Post Office Guide von 1930 aufgeführt sondern nur Shuaiba selbst. Es kann daher sein dass das Postamt dieses Bahnhofes zum Zeitpunkt der Herausgabe des genannten Guides bereits geschlossen wurde. Oder, Der Bahnhof Shuaiba selbst hatte kein Postamt sondern nur Shuaiba Junction. Dieser Brief ist der bisher einzige Beweis für die Existenz des Eisenbahnpostamtes in Shuaiba Junction. Das Forschen geht weiter. -