Dauerserien sind langweilig ;-)

@ nugman

Das hast Du richtig verstanden.

@ all

Die erste Nummer der Rolle ist die 1000, also 4-stellig. Die erste ungerade nummer ist die 995, also 3-stellig. Die Erklärung ist ganz einfach: Man brauchte die 4. Stelle bei den ungeraden nicht. Da nun die 1000 als 4-stellig im Numerator eingestellt war, kam da immer die 0 vor der eigentlichen Zahl. Das erst mal dazu.

Aber keine Regel ohne Ausnahme: Bei den schwarzen Nummern gab es auch teilweise 4-stellig ungerade Nummern, also 0995 usw. Dann hat dann jemand den Numerator so eingestellt, dass da auch 4 Ziffern gedruckt worden sind. Bei der Serie Bedeutende Deutsche in fluoreszierendem Papier sind das z. B. teilweise so kleine Auflagen, die sind erstens kaum zu bekommen und zweitens schweineteuer. Und als weiteres Beispiel der Ausnahmen ist z. B. die Heuss 10 Pf x, die gibt es auch von der 500-er-Rolle, also gerade und ungerade nur 3-stellige Nummern. Bei den Serien Bugren und Schlösser und Sehenswürdigkeiten sind dann sogar 2000-er Rollen produziert worden, diese Rollen haben dann nur 4-stellige Nummern. (Diese Aussage gilt nur für die waagerechten Nummern bei SWK, senkrechte gibt es von 1 - 5-stellig)

Ich hoffe, ich konnte etwas aufklären.

Doch, hatte ich ja geschrieben. Der Numerator wurde normalerweise auf 3-stellig bei den ungeraden eingestellt. Bei den geraden war ja die 4-stellige 1000 als Startzahl und das Zählwerk ging dann rückwärts. Unter 100 waren die Nummern dann ja auch z. B. 0090, also da sprang die Zahl immer eine Stufe tiefer.

Bzgl. Bogenzähnung bei Heuss-Marken:
Hier kann ich Dir nur wärmstens das Handbuch "Ecken Bund Berlin" (BUND 1949-1959 Band I) von Bernd Törk empfehlen (siehe auch meine Literaturliste). Die Dauerserie Heuss I erstreckt sich dort über insgesamt 11 Seiten.
Besonders Variantenreich sind die Werte zu 1DM, 2DM und 3DM. So sind z.B. beim 1DM-Wert insg. 13 (dreizehn!) Zähnungsvarianten aufgeführt.
Eher unspektakulär sind dagegen die im Bdr. hergestellten Werte MiNr. 177-186. Bei diesen gibt es nur unterschiedliche Zähnung zwischen Walzendruck und Plattendruck:
Walzendruck: oben durchgezähnt
Plattendruck: oben nicht druchgezähnt
Bei den im STdr. hergestellten Werten MiNr. 187-193 bin ich mir nicht sicher. Im Handbuch werden zwei verschiedene Zähnungsvarianten angegeben: oben durchgezähnt (dg) und nicht durchgezähnt (ndg). Dies aber für die einzelnen Werte unterschiedlich:
187: dg, 188: dg, 189: dg, 190: dg, 191: ndg(!), 192: ngd(!), 193: dg+ndg.
Wenn ich Günther Schwarz in seinem Handbuch richtig interpretiere (das Handbuch hast Du ja auch), wurden alle Werte (187 bis 193) im Vierformen-STdr. hergestellt. D.h. es müssten hier eigentlich bei allen Werten gleichermaßen oben durchgezähnte und nicht durchgezähnte Ränder existieren. Hmmm... Hier ist wahrscheinlich das Handbuch von B. Törk nicht mehr ganz auf dem letzten Stand der Forschung (Ausgabejahr: 1987).

Gruß Jens

Hallo Bernd,
vielen Dank für die bisherigen Erläuterungen zu 3- und 4-stelligen Nummern. Ich bin mir trotzdem noch nicht sicher es komplett und richtig verstanden zu haben. Gab es zwei verschiedene Numeratoren, einer für gerade und einer für ungerade Zahlen? Wenn ja, warum? Vielleicht gibt es irgendwo eine Beschreibung wie Numeratoren aussehen und funktionieren und das Nummerieren der Marken durchgeführt wurde ....
Gruß
Uli

@ uli

Wie die Maschine nun ausgesehen hat, ist mir auch nicht bekannt. Ich habe mein "spärliches" Wissen auf dem Gebiet der Rollenmarken hauptsächlich aus Fachzeitungen und ARGE-RSV-Veröffentlichungen sowie Gesprächen mit Sammlern. Auch meine hier geschriebenen Zeilen sind aus diesen Quellen. Daher weiss ich auch nicht, ob da nun 2 Zählwerke parallel in einer Maschine liefen. Mir ist nur bekannt, dass die heutige gepunktete Spritznummer von einem Gerät auf die Marke kommt, da wird dann halt "Tinte gespart", wenn die Nummern kleiner (z. B. 2- oder 1-stellig) werden. Allerdings liegen mir Fehlnummerierungen vor, die einen Sprung im Zählwerk aufweisen. Da geht es dann z. B. 280 - 075 - 270 - 060 usw. Daher kann man fast schliessen, dass 2 verschiedene Zählwerke im Einsatz waren. Aber wie geschrieben, das mit 3 oder 4 Stellen war Einstellungssache des Bedieners.

Zitat

Daher weiss ich auch nicht, ob da nun 2 Zählwerke parallel in einer Maschine liefen.

Aufgrund der unterschiedlichen Stellenanzahl von geraden und ungeraden Nummern vermute ich mal, dass zwei Numeratoren verwendet wurden. Alles andere stelle ich mir deutlich komplizierter vor und würde ich (momentan) nicht verstehen.
Gruß
Uli

Hier mal Heuss I II III gestempelt. Für die Stempel habe ich einige Zeit gebraucht bis ich sie zusammen hatte. Bild 4 ist Heuss Lumo. Bild 5 Rollenmarken Bedeutende Deutsche 347x - 355x mit Nr. m 5er Streifen ohne floureszens.

und weil so schön ist noch zwei Bilder.