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  1. PHILAFORUM.COM Briefmarkenforum
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Bleisulfidschäden bei klassischen Briefmarken

  • postschild
  • 23. November 2007 um 20:04
  • postschild
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    • 23. November 2007 um 20:04
    • #1

    Dieser Artikel von Herrn Peter Feuser, der in der aktuellen Philatelie (Nr.366) tatsächlich veröffentlicht wurde sollte jeder lesen !!

    Daß Herr Feuser in dieser über Jahre andauernden Geschichte vom BDPh keinerlei Unterstützung erfuhr, und gar auf ein Schreiben an den Vorstand (vom 4.11.2002) des BDPh noch nicht einmal eine Antwort kam, das ist erbärmlich und eine Schande!

    "Philatelie mit Stil" ist das nicht, werte Herren des BDPh :oneien:

    Ich Danke Herrn Feuser auf jeden Fall für den bisher und hoffentlich auch zukünftigen Einsatz

    Einmal editiert, zuletzt von postschild (23. November 2007 um 20:07)

  • Phila_Tom
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    • 23. November 2007 um 20:11
    • #2

    Ich habe diesen interessanten Artikel gerade gelesen.

    Neben dem thematischen Inhalt ist das ganze "Drumherum" schon sehr interessant.

    Ob da wohl die Schlagworte "Lobby" und "Anzeigenkunden" im Raume kreisen?

    Vor vielen Jahren gab es mal eine ähnliche Diskussion. Da ging es um Weichmacher in den Folien. Diese Folien werden mittlerweile anstandslos und kostenfrei von zumindest einer Herstellerfirma ausgetauscht. Kann mir jemand sagen, wie sich der BDPh damals dazu positioniert hatte? Würde mich interessieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Phila_Tom (23. November 2007 um 20:16)

  • Concordia CA
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    • 23. November 2007 um 20:17
    • #3

    Mich wundert auch, dass der Artikel, wenn auch mit Stellungnahme der Verlage, einer Erklärung der Zubehörverlage aus 2003 und einem begleitenden Artikel von Herrn Maassen, erschienen ist.

    Sollte sich in dem in der Vergangenheit doch recht hersteller- und handelsorientierten, in Selbstbeweihräucherung verfallenen Verband, die Sammlerinteressen wieder eine höhere Bedeutung erlangen.

    Mich würde es freuen.

    Ohne Stempelkunde - Keine Philatelie!
    POSTSTEMPELGILDE

  • postschild
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    • 23. November 2007 um 20:25
    • #4

    @Concordia:

    Zitat

    Sollte sich in dem in der Vergangenheit doch recht hersteller- und handelsorientierten, in Selbstbeweihräucherung verfallenen Verband, die Sammlerinteressen wieder eine höhere Bedeutung erlangen.

    Das glaube ich nicht wirklich, Fakt ist, Herr Feuser ist ja nicht irgendwer in der Philatelie zuletzt in Sindelfingen hat er im A5 Format in Farbe seine Erfahrungen schon kräftig verteilt, die auch in seinen Auktionskatalogen beiliegen. Ein Berufsphilatelist der den Zusatz "Philatelist" zu Recht trägt!

    Und bevor ein Großteil der Sammler die Geschichte von dritten erfährt geht die Philatelie in die kontrollierte Offensive, aber besser wie gar nichts!

  • Concorde
    Gast
    • 23. November 2007 um 20:32
    • #5

    Dazu auch Werbung des Kobra-Verlages,der z.Zt. an Kunden verschickt wird:

  • lickle
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    • 23. November 2007 um 20:32
    • #6

    Es mag ja sein, dass die Beobachtungen von Herrn Feuser wisschenschaftlich (noch?) nicht belegbar sind.
    Die Argumnete, die die Albenhersteller dagegen aufführen, sind jedoch so jämmerlich, dass ich diese für reine Schutzbehauptungen ansehe. Weitere Forschung tut not und der BDPh sollte sich daran beteiligen!

  • bayernbernd
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    27. Juni 1967 (58)
    • 23. November 2007 um 20:58
    • #7

    Zu den Bleisulfid Reaktionen wir haben im Verein einen Chemiker der Einsteckblätter der Firma Safe unter die Lupe genommen hat (neuere) da hat er nichts feststellen können - ich selber habe Prinz Blattschutzhüllen diese werden diese Woche untersucht bin gespannt.
    Die Aussage unseres Fachmann ist das er es sich nicht vorstellen kann das solche Materialien jetzt noch verwendet werden bei älteren Hüllen ist seine Aussage das es durchaus möglich währe.
    Das mit dem BdPh finde ich auch schwach postschild ist zwar generell nicht gut zu sprechen auf unseren Dachverband aber hier gebe ich ihm uneingeschränkt recht.

    Mein Fazit ist wir dürfen uns hier nicht verrückt machen lassen - aber das ganze nicht unterschätzen und weiter verfolgen weil die Aussage nicht von irgendeinen Besserwisser kommt sondern von einem angesehenen Philatelisten und warum sollte er sich auch in ein "Brennnesselnest" setzen wenn es nicht sein muss.

  • Gagrakacka
    Gast
    • 23. November 2007 um 21:44
    • #8

    postschild:

    Die neue "Philatelie" habe ich noch nicht. Aber Du hast vergessen, dass die "Philatelie" vor ca. 5-6 Jahren erstmals einen Artikel von Herrn Feuser zu dem Thema veröffentlicht hat. Wenn das Thema interessiert, der sollte sich auch folgenden Artikel durchlesen:

    Hat sich schon jemand die Mühe gemacht, den BDPh anzusprechen?

  • asmodeus
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    • 23. November 2007 um 21:52
    • #9

    Den Bericht habe ich auch gelesen und nun geht mir der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf , weil ich für meine Belegesammlung alles in Optima Hüllen von Leuchtturm stecke. Nach Angaben sollen sie säure- und weichmacherfrei sein. Bis jetzt keine Veränderung...

  • postschild
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    • 23. November 2007 um 22:00
    • #10

    @gagra:

    Zitat

    Aber Du hast vergessen, dass die "Philatelie" vor ca. 5-6 Jahren erstmals einen Artikel von Herrn Feuser zu dem Thema veröffentlicht hat.

    Das habe ich nicht vergessen und will es auch nicht unterschlagen. Der Artikel soll gelesen werden und er geht ja bis zur Seite 40 der Philatelie.

    Nicht daß noch jemand auf den Gedanken kommt daß der BDPh nicht unterstützt hätte, wenn auch nur "ideell", immerhin!

    Wer soll sich die Mühe machen den BDPh anzusprechen wenn schon ein Herr Feuser kein Gehör findet??

    Da will man sich Gedanken machen wie man neue Mitglieder bekommen kann, man sollte sich erst einmal Gedanken machen wie man die momentanen Mitglieder behalten kann!

  • Nicolaus
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    17. Januar 1974 (51)
    • 24. November 2007 um 09:33
    • #11

    Ich habe den Artikel leider noch nicht ganz gelesen, fand den Anfang allerdings (auch aus fachlicher Sicht) sehr spannend. Ich denke dass der Luftabschluss sowie bestimmte Inhaltsstoffe im PVC der meist älteren Taschen eine sehr wichtige Rolle bei der Entstehung dieser Bleisulfid-Schäden spielen. Am Schwefelkreislauf sind in der Natur aber auch viele Mikroorganismen (Bakterien) beteiligt die ggf. auch hier "mitmischen" können - wahrscheinlich gefördert durch die chemische Zusammensetzung des PVC. Sicherlich ein interessantes Forschungsthema im chemisch-mikrobiologischen Bereich - vielleicht auch für eine Dissertation. Die Frage ist nur, wer sowas bezahlen würde... Immerhin werden hier enorme (nicht nur kulturelle) Werte vernichtet. Und eine große Leserschaft für die Ergebnisse wäre auch vorhanden.

    Zur Übersicht des Schwefelkreislaufs:

    Insbesondere die Punkte 2, 6, 7 und 8 des Biotischen Schwefelkreislaufs sind dabei interessant (grob vereinfacht). Punkt 9 könnte auch bei der Auflösung der Marken ein Rolle spielen wenn der Schaden (das unslösliche Sulfid) erst einmal entstanden ist und dann Sauerstoff an die Marke kommt. Die Bakterien gibt es überall... die Frage ist nur wo sie sich wohlfühlen und wachsen - genauso wie beim Schimmel.

    Viele Grüße von den Nicoläusen!


    Wir sammeln Bund, Berlin, Australien und Gebiete. Fehllisten gibts hier: http://www.philatausch.de

  • doktorstamp
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    • 24. November 2007 um 11:07
    • #12

    Auf den Seiten des BDPh Forums ist wenig davon zu sehen. Noch habe ich den Artikel nicht gelesen, aber kann mich an ähnlichen Fällen erinnern. Fall Lindner z.B. hierdurch hat die "Schutz" Folie die Fluorescenz vieler Heuss Marken abgenommen. Dies ist naturlich mit einem UV Lampe zu sehen zu bekommen. Keine Marken drinne, aber die Folie glänzt unter der Lampe.

    Schuld hierdran waren natürlich die Weichmacher.

    Zum Thema Bleisulfidschäden;

    Ein Artikel hierzu erschien in "The London Philatelist" erfasst von David Beech, Leiter der Philatelitischen Abteilung der British Library. Diese in Form einer Übersetzung ist auch in "Die Philatelie" erschienen.

    Der eventuelle Verlust an Wert, geschweige der Verlust Kulturerbe und Gut ist unschätzbar.

    In London ist es möglich wissenschaftlich bewahrte Schutzfolie zu kaufen, auch von einigen Künstlerläden hierzulande sind sie erhältlich, sind aber schweinerteuer. Ein Nachteil weisen sie aber nämlich auf, sie sind sehr dünn und können leicht aufreissen, also zum Aufbewahren sehr gut geeignet, weniger aber fürs Ausstellen, dagegen die Schutzhüllen von Safe und Leuchtturm sind dauerhafter, mit anderen Herstellern bin ich nicht vertraut.

    Mehr oder minder lassen sich alle Marken farblich verändern. Wohl aber am leichstesten hiervon betroffen sind Marken der Klassikzeit, zwar nicht alle, und anscheinend sind gewisse Farben mehr dazu fällig als andere.
    Hinzu spielt natürlich die damalige Herstellung eine Rolle. Seitens der Post nach Aufkleben und Entwerten hatten sie ihr Dienst geleistet. Danach für die Post völlig uninterssant, es sei denn es ging um mögliche Wiederverwendung, dieser Ansicht nach bedingte nicht unerheblich die Bestandteile der zu verwendenden Farben.

    Wie aber am Anfang erwähnt, habe ich den Artikel noch nicht gelesen. Nachdem ich ihn in die Hände habe, werde ich Stellung nehmen.

    mfG

    Nigel

    Sammeln wie es einem Spaß macht

  • Bingo213
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    • 24. November 2007 um 19:02
    • #13

    Briefmarken sind uns seit 1840 mit der Black Penny bekannt. Sagen wir, unsere Briefmarkenschätze haben ein Alter von 160 - 100 Jahre.
    Man muss sich in die Zeit zurückversetzen und auf die Herstellungverfahren achten.
    1. Papierherstellung
    2. Druckfarben
    3. Druckverfahren
    4. Gummierung
    Alle diese Punkte können wir schon je nach Sammelgebiet optisch und beim Fühlen merken.
    Die Papierherstellung in dieser Zeit wurde mit Zellstoff und Lumpen und Wasser, sowie weiteren Zusatzmittel betrieben. Die Zusatzmittel ist eine lange Liste von Stoffen wie Chlor, Kaolin, Stärke, Leim, Harze, Kalisalze usw.
    Heute gibt es Normen für die Alterungsbeständigkeit von Papier, damals nicht.

    Druckfarben waren genauso im Umbruch, es gab Mineralfarben, Pflanzenfarben und Pigmentfarben, welche in öligen oder wässrigen Trägerflüssigkeit mit Metallsubstanzen gebunden wurde (Metalle). In dieser Zeit waren die Chemieunternehmen wie BASF für BLAU (Indigo) und die heute nicht mehr existierende Farbwerke Höchst für ROT die Wegbereiter für chem. Farben.
    Auch hier wurde noch nicht auf Farbbeständigkeit und Giftigkeit geachtet.
    Hinzu kommt, dass fast alle Farben nicht UV-beständig sind.

    Über die Druckverfahren brauche ich nicht näher zu erläutern.

    Wichtig ist für die Aufbewahrung solch alter Marken, Aufbewahrung in
    Klemmtaschen oder Streifen, welche nicht abgeschlossen sind.
    Keine große Temperaturunterschiede in den Räumen wo die Alben sind,
    die Alben sollten nicht in Schubern sein, da eine Luftzirkulation stattfinden
    kann. Einmal im Jahr das Album durchblättern.
    Nicht lachen, in Bibliotheken wo 1000 Jahre alte Bücher aufbewahrt werden ist dies Alltag.
    Oxidationsfrei von allen Elementen sind die Edelmetalle, wobei Silber nicht dazugehört.
    Wen es interessiert kann viel hierüber im Lexikon lesen.

    Gruß Bingo213

    KlausHI

    Einmal editiert, zuletzt von Bingo213 (24. November 2007 um 19:11)

  • carolinus
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    • 25. November 2007 um 16:32
    • #14

    Habe ein bisschen gegoogelt und zur Folienproblematik und Bleisulfid auch noch den folgenden Beitrag gefunden. Ich überlege jetzt auch ernstlich, ob ich meine AD-Marken aus den schwarzen Einsteckbüchern mit Folie herausnehme und sie in solche mit Pergaminstreifen lege.

    http://www.sammlerstube.net/bibliothek/philatelie/034.html

    Gruß carolinus

    Einmal editiert, zuletzt von carolinus (25. November 2007 um 16:35)

  • doktorstamp
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    • 27. November 2007 um 07:30
    • #15

    Die Folienproblematik in der Philatelie - Ein Problem mit Zukunft!

    Von Wolfgang Maassen

    <a href="http://www.sammlerstube.net" target="new">http://www.sammlerstube.net - Folien sollen schützen. Wertvolles bewahren. Schätze präsentabel machen und sie damit für die Zukunft erhalten. Seit mehr als zwei Jahrzehnten greifen Sammler, besonders aber auch Aussteller, deshalb gerne auf die Blattschutzfolien namhafter Hersteller zurück, um ihre nicht selten teuer erworbenen Marken und Briefe darin aufzubewahren bzw. in Exponaten einem interessierten Publikum zu präsentieren. Dabei mehrten sich in den letzten Jahren Beobachtungen, die nicht nur von statistischem Interesse sind: Selbst vor wenigen Jahren erworbene klassische Marken bestimmter Provenienz verfärbten sich unter bestimmten Aufbewahrungskonditionen in vergleichsweise kurzer Zeit, wie die Auktionatoren Peter Sem und Peter Feuser belegen konnten. Handlungsbedarf war also angesagt, der Sammler und Käufer klassischer Raritäten verlangt zu Recht Aufklärung und Hilfestellung.

    Phänomene

    Verfärbungen bei klassischen Marken sind nicht neu. So konnte der Sammler schon im „Lehrbuch der Briefmarkenkunde“ der Gebr. Senf (Leipzig 1905) nachlesen: „Feuchte oder verdorbene Luft wirkt auf Marken, die z.B. auf Briefen befindlich, in Briefbündeln oder Kisten derselben lange ausgesetzt sind, so zerstörend, dass eine Anzahl Marken braun, schwarzbraun bis schwarz gefärbt werden, die vorher gelb, grün, ziegelrot, blau usw. waren. Verdorbener Klebstoff greift oft derart an, dass die Farben für immer verloren sind, ja, was noch hässlicher ist, dass die Marken gefleckt werden, ohne dass es ein Mittel dagegen gäbe. Auch der Einfluss des Tageslichtes wirkt ungünstig auf die Farben der Marken, die z.B. bei Ausstellungen, mehrere Tage ausgesetzt sind. Natürlich richten die direkten Sonnenstrahlen noch viel mehr Schaden an, indem sie nicht nur Farben-Nuancen erzeugen, sondern die Farben oft vollständig vernichten, so dass schließlich nur noch das weiße Markenpapier und, wenn einer vorhanden ist, der Entwertungsstempel als Rest des ehemaligen Postwertzeichens übrig bleiben“. (S. 345) Die Literatur, auch dies hier zitierte Werk, benennt weiterhin die Gefahren beim Waschen von Briefmarken, die bei Marken mit leicht verwischbaren Farben Unheil (Ver-/Entfärberungen) anrichten können.

    So findet der Leser des MICHEL Briefmarkenkataloges Europa 1938 schon bei den bayrischen Ausgaben von 1862 den Hinweis: „Durch chemische Einflüsse schwärzlich oder grüngelb gewordene Stücke von Nr. 8 können mit Wasserstoffperoxyd gereinigt werden“. Dieser Hinweis fehlte noch in der Ausgabe von 1935, und ist in Senf- Katalogen überhaupt nicht zu finden. Allerdings findet man sie auch in neueren Katalogauflagen nicht mehr, selbst nicht im MICHEL- Spezial, wenn der Autor nichts übersehen hat. Wohl aber findet sich bei Preußen Nr. l im MICHEL-Spezial 2002 der Hinweis „Vorsicht! Die Farbe der Mi.-Nr. l neigt zu Farbveränderungen (Oxidation)“, was chemisch völlig falsch ist, denn es handelt sich um Sulfidbildung. Und schon im MICHEL 1942 (dem Autor lag die Auflage 1944/45 vor), steht bei Preußen zu lesen: „Nr. 6-13 sind zum Schutz gegen Fälschungen mit einem netzartigen weißen Unterdruck von kohlesaurem Bleioxid versehen, der bei chemischer Behandlung mit Schwefelwasserstoff schwärzlich oder bräunlich hervortritt. Durch Feuchtigkeit schwarz gewordene Nr. l, 13 und 16 können durch Wasserstoffperoxid aufgefrischt werden“. BPP-Prüfer Dr. Oechsner, von Hause aus Chemiker, meint dazu: „Sehr gut, etwas laienhaft, aber richtig! In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass in der Philatelie leider der Begriff 'Oxydation' für jede Art einer Verfärbung gebraucht wird, was meistens falsch ist. Vielfach handelt es sich um Sulfidbildungen“. Interessant ist, dass im MICHEL Spezial 2002 nun zu lesen ist: „Bei chemischer Behandlung (Schwefelwasserstoff) oder unsachgemäßer Lagerung der Marken (Feuchtigkeit) tritt er (gemeint ist der Sicherheitsunterdruck, Anm. d. Autors) schwärzlich oder bräunlich hervor. Die Verfärbung lässt sich dann nicht mehr entfernen“.

    Dazu stellt Dr. Oechsner weiterhin fest: „Dieser Satz ist unsinnig, da kein Sammler seine Marken bewusst mit dem - äußerst giftigen – Schwefelwasserstoffgas behandelt. Es muss klargestellt werden, dass Schwefelwasserstoff in Spuren bei jedem natürlichen Fäulnisprozess entsteht und daher mehr oder weniger überall (besonders in Wohnräumen) vorhanden ist. Es kommt auf die Art der Lagerung an (Durchlüftung!), ob und wie weit diese Umwelteinflüsse sich schädlich auf die Marken auswirken. Die Entfernung der Verfärbungen mit Wasserstoffperoxid hängt natürlich stark vom Ausmaß der Sulfidbildung ab. Ist sie sehr groß, wird sie schlecht rückgängig zu machen sein, ohne die Marke zu beschädigen.“ Als wirkliche Hilfe erweisen sich solche Anmerkungen in den Katalogen. Wie Peter Feuser seit nun fast drei Jahren in Schreiben an Albenverleger und später auch an die Verbände nachwies, wurde es immer dringlicher, - und es war auch seit Jahren literaturbekannt (siehe z.B. ein Bericht von Erwin Friese, Schöneck, über Verfärbung von Preußen-Marken in „Preußen-Studien 65-27). Wie lauten nun die genauen Fakten? Feuser stellte eine „erschreckende Häufung von chemisch veränderten Marken der klassischen Periode bis etwa 1880 fest“. Marken dieser Zeit sind in der Regel mit anorganischen Naturfarben gedruckt, erst danach mit synthetischen organischen Farben, und folgende Veränderungen konnte er dokumentieren:


    1. Bestimmte klassische Markenfarben neigen aufgrund der Farbzusammensetzung zur „Oxydation“, vor allem Orange- und Gelbtöne (typisches Beispiel: Preußen Nr. l). Bei diesen Marken reichen offenbar schon unbedeutende äußere Einflüsse zur „Oxydation“, die es zu allen Zeiten gab (siehe MICHEL-Anmerkung oben), sich aber in letzter Zeit häufen.

    2. Erstausgaben, die auf farbigem Papier gedruckt wurden (z.B. bei Baden und Württemberg) wurden glasig, färbten sich vorder- und/oder rückseitig schwarz und zerstörten sich zunehmend selbst.

    3. Ausgaben, die einen normalerweise nicht sichtbaren Sicherheitsunterdruck als Schutz gegen Fälschungen haben (z.B. Preußen, zweite/dritte Ausgabe) weisen plötzlich infolge chemischer Farbveränderung den Unterdruck sichtbar aus.

    Als Ursache glaubte Feuser Blattschutzhüllen identifizieren zu können, die jeweils links gelocht und an drei Seiten geschlossen sind, deren Inhalt somit weitgehend von der Luftzufuhr abgeschlossen sind. Auch die seit vielen Jahren zunehmend mehr verbreiteten Alben, die durchsichtige, aber verschweißte Folien aufweisen und auf Kartonagen angebracht sind, sieht er als mögliche Verursacher dieser zuvor geschilderten Schadensphänomene. Demgegenüber fand er keine Hinweise auf chemische Veränderungen bei Lagerung des Marken-/Briefmaterials in handelsüblichen Klemmtaschen, Einsteckbüchern, bei Falzbefestigung oder bei Kartoneinsteckkarten, selbst wenn letztere mit Schutzhüllen aus Kunststoff umgeben waren. Auch Briefalben mit Kunststoffblättern, bei denen ein Zwischenblatt aus Papier eingelegt ist, selbst die bekannten Kunststoffhüllen für Briefe und Ansichtskarten zeigten solche Vorfälle nur in vereinzelten Fällen. Interessant sind Feusers Feststellungen mit Hüllen, die der Bürohandel anbietet, die ja in der Regel nicht weichmacherfrei sind, was zumindest bei modernen Marken, bei denen man Wert auf Fluoreszenzerhalten u.a. legt, eine Rolle spielt. Bei Verwendung von billigen Leitz-Blattschutzhüllen traten die geschilderten Phänomene nicht auf und vergleichbares darf wohl für die dünnen Billighüllen anderer Hersteller gelten. Ebenfalls unbekannt sind sie ihm bei herkömmlichen Falzlosalben, bei denen Marken unter HAWID-Klemmtaschen konserviert sind.

    Weitere Stellungnahmen

    Wolfgang Flemming, BPP-Prüfer für Preußen, sind solche Phänomene ebenfalls nicht unbekannt. Die Preußen-Marken 1,13,15, aber auch Baden Nr. 22 und Lübeck Nr. 2 haben Farbbestandteile, die sich unter bestimmten Umwelteinflüssen (falsche Lagerung und Pflege, zuviel Feuchtigkeit) verändern können. Dies hätten auch gerade die IHK-Gutachten bei Schadensfällen infolge der Flutwasserkatastrophe 2002 im Osten einmal mehr bestätigt. Dr. Oechsner sieht auch modrige Luft, die in winzigen Mengen Schwefelverbindungen enthält, als möglichen Verursacher. Kolportiert wird auch das Erlebnis eines Auktionators, der eine Sammlung als Einlieferung entgegennehmen sollte, die in einem Tresor in der Nähe des Hausschwimmbades untergebracht war. Sie war ebenso verfärbt wie eine Bogensammlung Böhmen und Mähren eines Prüfers, die infolge 99% Luftfeuchtigkeit zu einem festen Block zusammengeklebt war. Peter Sem, ein auch in der Katalogliteratur ausgewiesener Experte der Ausgaben von Bayern und Thum & Taxis, kennt die Problemfälle ebenfalls seit längerem und kann Feusers Feststellungen, also auch die Zunahme dieser Fälle seit Mitte der 90er-Jahre, bestätigen, z.B. bei den Bayern-Marken Nr. 3,8 oder 11, aber auch bei 2 II, 7,9 und 10. Und zwar in solchen Fällen, in denen diese Marken für zwei bis fünf Jahre in Folienalben der in Frage kommenden Firmen aufbewahrt wurden.

    Gutachten

    Peter Feuser, der sich schon am 4. Juli 2000 an betroffene Albenhersteller wandte, sah seine Offensive zwar registriert, ohne dass daraus aber Handlungsalternativen erfolgten. Nach mehreren in seinen Augen vergeblichen Versuchen wandte er sich vor der letzten Internationalen Briefmarkenbörse in Sindelfingen 2002 nicht nur an den APHV (bei diesem hatte er schon mehrfach vorher interveniert), sondern auch an alle anderen Verbände und die Presse. Er legte u.a. ein von ihm in Auftrag gegebenes Gutachten vor (PTS München, 4.7.2002), das sinngemäß zitiert feststellte, dass die Druckfarben der hier zur Klärung anstehenden Briefmarken einen extrem hohen Bleianteil aufweisen, die hinterfragten Folien einen Anteil von 0,5 Prozent Zinn-Schwefel- Stabilisatoren. Das Gutachten sieht in dieser Konstellation eine mögliche (allerdings auch nicht sichere!) Reaktionsbildung, bestimmte „langsame Migrationsvorgänge“, an deren Ende als Endprodukt Bleisulfid, ein extrem schwerlösliches und schwarz gefärbtes Schwermetallsalz entsteht. Selbst in kleinsten Spuren ruft Bleisulfid die belegten Verfärbungen hervor.

    Was hier recht schlüssig klingt, wird aber - das sei deutlich betont - mit der Bemerkung „unter Umständen“, also mit Vorbehalt in diesem Gutachten vorgetragen. Der APHV sah sich deshalb besonders in der Pflicht, weil die in Frage kommenden Firmen ja seine Mitglieder sind, wohingegen der BDPh seine Mitglieder vor möglichen Schäden bewahrt sehen will. Feuser hatte angesichts der in seinen Augen schleppenden Verzögerung bei der Behandlung seiner Dokumentationen Ende 2002 den Austritt aus dem APHV erklärt. Am 27. März erklärte die Verlegergruppe des APHV ihre weiteren Aktivitäten: „Im November 2002 hat der APHV - Bundesverband des Deutschen Briefmarkenhandels - nach zahlreichen Einzelgesprächen eine Kommission von verschiedenen Experten der Philatelie eingesetzt, um Fragen zur Unterbringung klassischer Briefmarken zu klären. Insbesondere geht es darum, Ursachen von Verfärbungen bei Briefmarken der klassischen Periode bis ca. 1880 festzustellen, die offenbar auch bei sorgfältiger längerfristiger Lagerung eintreten können. Verschiedene Stimmen konstatieren Zusammenhänge mit chemischen Substanzen in den Briefmarken selbst und in verschiedenen Alben- und Folienprodukten, deren Inhaltsstoffe in eine Wechselwirkung treten können, (siehe dazu auch die Pressemitteilung des APHV in philatelie Nr. 306, 57). Die „Folien-Kommission“ hat im Auftrag des APHV in den zurückliegenden Monaten mehrfach getagt und die Problematik aus verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet. Dabei wurden auch Veröffentlichungen bekannt, die zeigten, dass bereits seit rund 100 Jahren bei diversen Briefmarkensorten von Verfärbungen berichtet wird, die unterschiedlichen Ursachen zugeschrieben wurden. Inzwischen vorliegende Gutachten aus den Jahren 1977 bis 2003 ermöglichten keine eindeutige Aussage darüber, ob sich eine ursächliche Schädigung klassischer Marken durch die Unterbringung in bestimmten Folien nachweisen lässt.

    Um ein abschließendes Urteil zu erhalten, beschloss die Kommission, ein Gutachten bei der EMPA, Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt in St. Gallen/Schweiz, einem der renommiertesten Institute Europas, in Auftrag zu geben. Die EMPA hatte bereits Jahre zuvor Folienmuster beanstandeter Alben untersucht. Unter Darstellung der Sachlage richtete APHV-Präsident Carl-Heinz Schulz im Januar 2003 ein Schreiben an die EMPA mit der Frage: „Ist es Ihnen möglich, bei Zurverfügungstellung des entsprechenden Briefmarkenmaterials und aller handelsüblichen Aufbewahrungs-materialien im Rahmen einer Langzeit-Simulation die entsprechenden Wechselwirkungen zu untersuchen und zu belegen?“ Die Antwort von Dr. A Ritter, Chemiker der Polymeranalytik vom 10. Februar 2003 ist ernüchternd. Aufgrund der geschilderten Problematik sah sich die EMPA nicht in der Lage, ein allgemein gültiges Gutachten zu erstellen. Der APHV sieht damit seine Chancen erschöpft, anhand von Analysen eine eindeutige Bestimmung der Ursachen solcher Veränderungen zu erreichen und ein eindeutiges, für alle Seiten akzeptables Abschlussurteil vorlegen zu können. Solange es ausschließlich Gutachten gibt, die von den Beteiligten je nach Interessenlage interpretiert werden können, ist es dem Verband unmöglich, hier als letzte Instanz zu fungieren. „ Soweit der erste Teil der Erklärung der Verleger im APHV. Sicherlich wird man das Ergebnis unterschiedlich werten können und Beteiligte wie Betroffene finden hier ein Feld vor, das es eben keiner der beiden Seiten leicht macht, sich entweder frei von Verursachung zu sprechen oder eben einen „Mohr“ gefunden zu haben, dem man die Schuld in die Schuhe schieben kann. Teure Schadensersatzprozesse sind damit ebenso aus dem Felde wie die moralische Gewissheit, eine reine Weste zu haben. Kriminaljuristisch könnte man dies als „Freispruch mangels Untersuchungsmöglichkeit“ bezeichnen.

    Es ist auch bemerkenswert, dass der APHV hier die Verlegergruppe speziell in der Pflicht sieht, also eigentlich gerade die Gruppe, die von Feusers Kritik ausschließlich getroffen war. Nach außen hin wäre es vielleicht der Sachklärung dienlicher gewesen, wenn eine dritte, unparteiische Instanz hier gehandelt hätte. So fällt auf, dass in dem Gutachten der EMPA durchaus ausdrücklich davon die Rede ist, dass die Problematik „solcher Migrationen“ bekannt sei; dies taucht aber in der Erklärung der Verlegergruppe des APHV nicht mehr auf! Über die Gründe kann man nur spekulieren, aber gerade dies ist dem Ernst der Sachlage nicht angemessen. Zufrieden stellen kann dies keine der Parteien, zumal damit Unterstellungen Tür und Tor geöffnet ist. Dies argwöhnt wohl auch der APHV-Bundesverband, der im zweiten Teil seiner Pressemeldung hervorhebt: „Der APHV hat unternommen, was ihm möglich war; er hat nichts unversucht gelassen, um Klarheit in diese Problematik zu bringen, und er wird sich auch. weiterhin für jede Erörterung dieses Problems zu Verfügung stehen. Der APHV hat sich zu keinem Zeitpunkt einer Verantwortung entzogen oder vor Stellungnahmen gedrückt. Aber Schuldzuweisungen aufgrund einer unbeweisbaren Sachlage können und dürfen nicht die Sache des Verbandes sein. Um so wichtiger ist es nun, eine Eingrenzung der betroffenen und gefährdeten Briefmarkensorten vorzunehmen.

    Angesichts der geringen Resonanz betroffener Sammler nach den bisherigen Veröffentlichungen bleibt zu hoffen, dass der Anteil geschädigter Stücke geringer ist als von manchen Seiten dargestellt. Bei aller Bedeutung dieser Untersuchungen ist darauf hinzuweisen, dass rein mengenmäßig betrachtet nur ein minimaler Prozentsatz an Briefmarken von der geschilderten Problematik betroffen ist. Ausgaben aus der Zeit ab ca. 1880 sind nach allen bisherigen Erkenntnissen nicht in der dargestellten Weise sensibel für Materialeinflüsse. Seit wenigen Tagen liegt nun ein weiteres Gutachten vor, in dem der untersuchten Folie ausdrücklich Wirkungsneutralität in Bezug auf die getesteten klassischen Marken bescheinigt wird. Der APHV appelliert an alle, die sich in dieser Angelegenheit engagieren, Fairness und Sachlichkeit in der teils äußerst kontrovers geführten Diskussion walten zu lassen. (Köln, im März 2003)

    Fachgruppe Verleger im APHV

    Aktiver Verbraucherschutz

    Verbraucherschutz ist etwas anderes als was in der APHV-Erklärung zu lesen ist. Verbraucher- und Sammlerschutz sind konkrete Vorschläge, was der Sammler tun kann, um künftigen Schäden vorzubeugen, aber auch eine Information darüber, was die Verleger solcher PVC-Folien nunmehr bereit sind, ggf. zu ändern. In Ermangelung konkreter Vorgaben seitens des APHV versucht der Autor einmal das zusammenzutragen, was aus der ganzen leidigen Diskussion als Handlungsalternativen sich abzeichnen könnte, natürlich ohne für sich Expertenkenntnisse in Chemie oder eine Art göttlicher Eingebung in Sachen Verfärbungen in Anspruch zu nehmen:

    • Das hier geschilderte Phänomen betrifft nur bestimmte klassische, damit auch altdeutsche Marken, also Marken, die meist vor 1880 hergestellt wurden. Sammler moderner Marken des 20./21. Jahrhunderts können (vorerst) aufatmen.

    • Es betrifft wohl primär - und dies auch in Zukunft -Marken/Briefe/Ganzsachen, die nahezu luftdicht in solchen Folien, und zwar in PVC-Folien langfristig ohne Belüftung gelagert wurden.

    • Faktoren wie erhöhte Luftfeuchtigkeit, Modrigkeit, mangelnde Durchlüftung, eventuell auch Druck bei der flächigen Lagerung, können das Problem der Verfärbung verstärken, vielleicht gar (mit?) hervorrufen.

    Was kann man also tun? Im Prinzip ergeben sich Handlungsanweisungen aus den möglichen Ursachen. Grundsätzlich sollte man als Sammler und Besitzer dieser und vergleichbarer Marken (das Phänomen dürfte ja auch für so manche klassische Marke, aus Alteuropa und Übersee gelten!):

    • langfristig diese Marken nicht in PVC-Folien aufbewahren, sondern ausschließlich außerhalb solcher Folien;

    • längerfristige Aufbewahrung ist – nach dem derzeitigen Kenntnisstand - ungefährlich in Polystyrol-Folien, aus dem die bekannten HAWID-Taschen und vergleichbare Produkte anderer Hersteller mit anderen Produktnamen gefertigt sind;

    • Aussteller sollten Blattschutzhüllen nur kurzzeitig (also nur für die Ausstellungszeit) verwenden, danach die Hüllen direkt wieder entfernen;

    • Briefmarkenmaterial ist in trockenen, gut durchlüfteten Räumen aufzubewahren, es sollte von Zeit zu Zeit gewendet und „bewegt“ werden;

    • Alben sollten stehend, also nicht liegend, aufbewahrt werden, ohne Druck für die Alben entstehen zu lassen;

    • direkte Sonneneinstrahlung und zu viel Licht ist zu vermeiden;

    Auch, wenn die Verlegergruppe in ihrer Erklärung offenbar keine Notwendigkeit sah, Konsequenzen für die künftige Produktion von PVC-Hüllen anzudeuten, so scheint es doch ratsam, diese Produzenten an ihre Verpflichtung für den Schutz der Briefmarken zu erinnern. Dabei sei hier nicht der Eindruck erweckt, dieser würde nicht von diesen ernst genommen. Gerade die deutschen Hersteller haben sich zu allen Zeiten sehr bemüht, hohe Qualitätsstandards zu entwickeln und diese über die Jahre auch aufrecht zu erhalten. Und zweifelsohne wird kein Hersteller wissentlich das Risiko eingehen, ein gefährdendes Material auf den Markt zu bringen, würde er sich damit doch sein eigenes „Grab“ schaufeln. Dennoch sollte hier auch künftig der Zusammenhang von mangelnder Luftzuführung, also Belüftung, bei dreiseitig geschlossenen PVC-Folien und deren mögliche Folge mit zusätzlichen Gutachten und Experimenten untersucht werden. Denn dass dies nicht untersuchungsfähig sein könne, wäre ja ein „Witz der Philateliegeschichte“. Es mag dahingestellt bleiben, ob eine direkte ursächliche Reaktionsbildung als Wirkursache von einzelnen Folien, also unabhängig von Temperatur- und Luftverhältnissen, erfolgt oder nicht. Nicht dahin gestellt bleiben darf allerdings der Zusammenhang zwischen der Verwendung der Folien und der daraus möglicherweise resultierenden Folgen als „Begleiterscheinung“.

    Denn, was für Medikamente gilt (Beipackzettel!), gilt sicherlich auch für solche Produkte, was nichts anderes heißt, als dass der Hersteller eine Verpflichtung hat, auf Fehlverwendungen und daraus evtl. resultierenden Folgen hinzuweisen. Und wenn man es nicht weiß, frage man eben seinen Arzt oder Apotheker. Und die Frage an die Verleger, ob durch technische Veränderung der Folien, z.B. Folien-Belüftungsschlitze bzw. innenseitige kleine Kunststoffnoppen, die einen Luftzirkulationsabstand von Folien zum Albenblatt belassen, dem Problem nicht gar vorzubeugen wäre, - diese Frage ist ebenfalls künftig noch zu beantworten. Angesichts der nach wie vor offen stehenden Problemfragen muss auch die Anfrage an die Verlegergruppe im APHV erlaubt sein, ob in künftigen Prospekten und Werbeangeboten für die hier angesprochenen Hüllen dieser Verlage nicht entsprechende Verwendungs- bzw. Ausschlusshinweise enthalten sein sollten.

    Ein Problem mit Zukunft

    Bisher lehnte sich der Sammler moderner Marken- und Briefware noch ruhig und gelassen in seinen Sessel zurück. In einem zweiten Teil dieses Berichtes wird noch zu zeigen sein, dass die Zukunft auch für diese Sammler ihre Überraschungen bereit hält. Das Thema moderne Druckverfahren, Gummierungsarten und Stempeltypen erweist sich gerade in den letzten Jahren als ausgesprochen vielfältig. Thermo-, InkJet-, Laserdruck, selbstklebende Gummierung oder gar nun auch Tinten-Strahl-gedruckte Stempel: hier eröffnet sich ein weites Feld. Und wohl keiner findet es sehr erfreulich, wenn er teuer erworbenes Material in zehn oder 20 Jahren vielleicht bestenfalls noch auf einem Auktionskatalog-Ausschnitt oder einer Kopie als das erkennen kann, was es ursprünglich einmal war. Eines ist sicher: die Zukunft hat schon begonnen, wohl aber auch, dass man mit der nötigen Sorgfalt und Weitsicht der Mehrzahl denkbarer Probleme durchaus vorbeugen kann. Panik ist ebenso wenig angesagt wie fahrlässige Verallgemeinerung, wohl aber sachliche Information und differenzierte Problematisierung.

    Wolfgang Maassen, überarbeitet M. M.

    (Quelle: <a href="http://www.sammlerstube.net/bibliothek/philatelie/034.html" target="new">http://www.sammlerstube.net/bibliothek/philatelie/034.html)


    Dieser Artikel habe ich eine andere Webseite entnommen. Quellen sind anerkannt.

    mfG

    Nigel

    Sammeln wie es einem Spaß macht

    Einmal editiert, zuletzt von doktorstamp (27. November 2007 um 07:31)

  • Denis
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    • 27. November 2007 um 08:57
    • #16

    Aufgrund des o.g. Artikels in der philatelie überlege ich nun, meine Belegesammlung von den PVC-Folien von Prophila, in denen sie nun sind, umzuquartieren in Pergamintüten. Doch wo bekommt man bitte Pergamintüten, die man in einem Album abheften kann?

    Gruss
    Denis


    Bitte bietet mir alles von Altdeutschland Baden an, ich brauche noch viele Stempel zur Komplettierung meiner Stempelsammlung.

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  • Nicolaus
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    • 27. November 2007 um 09:54
    • #17

    Ich denke nicht, das es dazu spezielle Pergamintüten braucht. Wenn sie groß genug sind, kann man sie lochen und abheften. Man könnte diese Pergamintüten aber auch in Karteikästen aufbewaren oder mit Photoecken in ein Album heften.

    Viele Grüße von den Nicoläusen!


    Wir sammeln Bund, Berlin, Australien und Gebiete. Fehllisten gibts hier: http://www.philatausch.de

  • TomWolf_de
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    • 27. November 2007 um 10:17
    • #18
    Zitat

    Original von Denis
    ...Doch wo bekommt man bitte Pergamintüten, die man in einem Album abheften kann?

    Hallo Denis.

    Dort könntest Du fündig werden:


    Einfach mal googeln, da findet sich sicher noch mehr! :D

    Gruß
    Thomas

    Heimatsammlung Esslingen am Neckar und Umgebung. Vorphila bis Gegenwart.

    Postzensurstelle Stuttgart und Friedrichshafen 1914 bis 1923.

  • Bingo213
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    • 27. November 2007 um 18:28
    • #19

    Vielen Dank Doktorstamp,
    die fast lückenlosen Recherchen und Erklärungen sind fast von wissenschaftlicher Natur und erklären die chem. Prozesse am Objekt selbst.
    Wie schon ausgeführt spielt das Papier und Farbe im Zusammenwirken eine
    wichtige Rolle. Bei dem damaligen Einsatz von Druckfarben spielten Pigmente welche aus Mineralstoffen gewonnen wurden die Freisetzung von Oxide oder Sulfide eine Rolle. Eine gern vorgenommene Stabilisierung für Farben war das sogenannte Bleiweiß, welches heute wegen seiner Giftigkeit verboten ist.
    Erdfarben und Mineralstoffe in denen Metalle und sulfidischer Form sind
    (Kupfer, Aluminium in Form von tonhaltiger Erde) können auch später Sulfide ausscheiden.
    Wie von Doktorstamp geschildert auf die Lagerung achten.
    Ein Hygrometer in dem Raum wo wie Marken stehen hilft bei der Überwachung der Luftfeuchtigkeit. Empfohlen wird eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 - 55% und eine Raumtemperatur von 20 bis 22,5 Grad. Ideal für Alben sind
    Naturholzschränke ohne Oberflächenversieglungen, da diese Schränke die Feuchtigkeit des Raumes aufnehmen und relativ schnell wieder abgeben.

    Dies soll nur eine Anregung sein.
    Grüße
    Bingo 213

    KlausHI

  • doktorstamp
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    • 28. November 2007 um 09:27
    • #20

    Noch etwas was mir gerade so eingefallen ist.

    Peter Feuser will, daß das Schaden in zunehmender Masse Anfang der 70. Jahre hat angefangen soll. Diese Bemerkung ist ja seine und gewißGrundlos ist sie natürlich nicht.

    Aber denkt eben zu jener Zeit fingen wir an unsere Häuser anderes zu heizen. Es gab fortan die bekannte und wohlgeliebte Zentralheizung.
    Die ist seitdem Standard.

    Unbefragt darf so etwas nicht, aber ob dieses Ereignis in den Beobachtungen mitreingerecht war. Ich vermute eher nicht.

    Den Schuld können wir die Hersteller nicht gleich in die Schühe schieben, Anteil haben auch Sammler, durch unbewüßtes oder unachtsames Lagern. Leider wie allzuoft in der Philatelie wird wohl Geiz seine Rolle gepielt haben. Wie oft sind auf diesen Seiten zu lesen.
    "Ich verwende nur Steckbücher die ich günstig vom Flohmarkt bekomme" und desgleichen. Gerne gibt man mehr für die Marken aus als für ihre Lagerung. Diese Tatsache, so unschmackthaft sie für manche ist, darf ebenso wenig verleugnet werden.

    Sammler bewahren unkostbare Kulturerbe und Gut auf. Ehre dem, dem Ehre gebeurt.

    Mehr ist eigentlich nichts dazu zu sagen.

    mfG

    Nigel

    Sammeln wie es einem Spaß macht

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