Sudetenland

Zitat

Original von hessenphilatelie
Ich hatte eben etwas Zeit und wollte kurz mitteilen, das ich Gestern telefonisch eine neue Rarität von Karlsbad bei einer Saalauktion erworben habe.
Zeige ich natürlich sobalt Sie der Postmann bringt.

Gruß
Hessenphilatelie

Ich glaube ich weiss, welche Karlsbad-Rarität Hessenphilatelie sein eigen nennen kann. Glückwunsch zu diesem Schnäppchen !!! Es dürfte ein U n i k a t sein und ist im Michel noch nicht katalogisiert.

Lieber Drache,

danke für dein Feedback. Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt überheblich wirke, hier meine persönliche Meinung:

Die amtlichen Sudetenland-Briefmarken sind etwas Besonderes und Seltenes. Die größten Raritäten werden nahezu ausschließlich über Auktionen angeboten. Aktuelle Informationen über Neuentdeckungen erhält der Sammler am frühesten meist auch über Auktionen. Deshalb halte ich aktuelle Auktionsberichte auf diesem Gebiet für unbedingt notwendig, wenn man auf dem Laufenden bleiben möchte.

Auch ist das Sudetenland ein gutes Beispiel, dass nicht alle Gebiete der Philatelie rückläufig sind. Preisveränderungen (egal ob steigend oder fallend) sind ein guter Indikator für die Nachfrage/Beliebtheit: besteht Interesse oder flaut die Nachfrage eher ab?

Bei Raritäten wird sicherlich öfters über erzielte Preise berichtet, als bei Standardware, die es in jedem Briefmarkenfachhandel zu kaufen gibt. (Bitte denke nur an eine blaue oder rote Mauritius, wenn eine alle Jubeljahre einmal zum Verkauf steht). Also Briefmarke ist nicht gleich Briefmarke und Gebiet ist nicht gleich Gebiet.

Ich persönlich möchte behaupten, je seltener ein Stück ist, um so wichtiger sind Auktionsergebnisse (welche Vergleichsdaten sollten sonst zu Grunde gelegt werden?). Natürlich interessieren diese nicht jeden. Deshalb sind solche Beiträge immer mit der Überschrift "Marktberichte" gekennzeichnet, damit diese Beiträge nicht jeder lesen muss. Sie haben jedoch durchaus ihre Berechtigung.

Damit du siehst, dass seltene Stücke nicht nur über Auktionen erworben werden können, scanne ich nachfolgend ein paar Dubletten von mir ein, die sicherlich nicht allzu häufig anzutreffen sind. Bei aller Bescheidenheit dürfte ich aber eher die Ausnahme sein, der solches Material zum Tausch anbieten kann:

Niklasdorf MiNr. 2, MiNr. 16 und MiNr. 22 je auf Luxusbriefstücken. (Auflagen: 75 St., 120 St., 700 St.)

Karlsbad MiNr. 55 postfrisch! (Auflage: 124 St, postfrisch ?)

Jetzt ist die Marke schon wieder drin. Manche lernen nicht dazu. Jedenfalls kann der Anbieter nicht behaupten, er hätte von der Fälschung nichts gewusst.

Zitat

Original von kartenhai
In der neuesten Michel-Rundschau steht unter anderem, daß im neuesten Michel-Spezial-Katalog 2010, der am 16. April in den Handel kommt, explosive Preisanstiege bei den Sammelgebieten Memel und Sudetenland stehen.

Gruß kartenhai

Danke, kartenhai, für die Info aus der Michel-Rundschau. Diese war für mich neu, aber dennoch nicht überraschend. Wenn man die laufenden Auktionen verfolgt, desweiteren die geringen Auflagen berücksichtigt, ist das Ergebnis nur logisch und zwangsläufig.

Aber auch im Sudetenland gibt es "Standardware" mit größeren Auflagen, die noch in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen und verhältnismäßig günstig zu erwerben sind. Bei den großen Raritäten und Abarten sieht die Sache natürlich schon anders aus.

Warten wir´s ab, am 16. April wissen wir mehr!

Für alle Einsteiger und Interessierte an diesem spannenden Gebiet hier ein Link zum Beitrag "Verborgene Schätze - amtliche Briefmarken des Sudetenlandes-.

Dieser Beitrag ist als Einführung in diese Thematik gedacht. Er enthält auch Aufdruckbeispiele der einzelnen Gebiete.

Viel Spaß beim Lesen!

Wie bereits des öfteren erwähnt, wurden die meisten Briefmarken des Sudetenlandes sofort durch Bedarf aufgebraucht oder zu Sammlerzwecke gestempelt, um sich die historischen Sonderstempel zu sichern.

Ungebrauchte Marken wurden - wie damals üblich - mit Falz gesammelt. Die derzeit noch vorhandenen postfrischen Marken schätze ich auf ca. 3% der ursprünglichen Auflage. Entsprechend selten sind diese anzutreffen.

Hier meine neueste Erwerbung. Dieser Satz hatte eine halbe Weltreise hinter sich, bevor er nach so vielen Jahren in einwandfreier Erhaltung wieder in die Heimat zurück fand.

Reichenberg MiNr. 55 - 63 mit aktuellem Attest Brunel BPP postfrisch und einwandfrei.

Alle Marken dieses Satzes tragen die gleiche Aufdrucktype von Reichenberg, sind also genau zuzuordnen.

Die MiNr. 63 (1 Kc.) hatte nur eine Auflage von 380 Stück, davon

180 Stück von Reichenberg und
200 Stück von Maffersdorf.

Nach der 3% Faustregel dürften nur noch ca. 6 postfrische Sätze von Reichenberg existieren.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass die 2 Heller, 7 Heller und 9 Heller nur in Reichenberg ausgegeben wurden. Der Maffersdorfer-Satz besteht somit nur aus 6 Zeitungsmarken.

Die nächste Herausforderung ist nun einen Maffersdorfer-Satz zusammen zu tragen.