Notopfer BERLIN
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Einfach nur ein schöner Stempel (Fragment) auf einer Nr. 3 - BZ Zb-WZ Z-K 12-12 1/4
HEILBAD wird von Reiter auf Pferd bewacht -;)Warum in die Ferne schweifen, wenn rund 1.800 blaue Flöhe (davon rund 15% rund 40 Jahre unbeachtet in meiner Sammlung, nur 6 WBM) schon lange auf das Sortieren warten.
So dachte ich und habe mich mal mit Respekt dran gegeben.
So "schwer" kann das doch nicht sein, dachte ich zumindest.Was für ein Gesummse!
Ohne Postmeister-/Privattrennungen, (Versuchs-)Durchstiche, Papier, Farben und Wohnungsbaumarken teilen sich 8 Hauptnummern in 36 verschiedene Varianten über Unterschiede in 4St. Zeichnungsbilder, 7 Stück Wasserzeichen sowie 16 Stück Zähnungenskobinationen auf.
In Hinblick auf Seltenheit jeweils nach unterschiedlichen Gewichtungen der Merkmale. Was bei der einen Nummer normal, ist bei einer anderen Nummer ein(e) Fehler / Besonderheit.Meine Erwartungshaltung / Hoffnung: So viele "verschiedene" Haupt- und Nebennummern wie möglich differenziert für 4-5 Albenseiten (je 8 Stück) aussortieren. Chance auf einen der "Hauptgewinne" sehr gering. Vielleicht ein paar schöne Besonderheiten bezüglich der Druckfehler dabei.
Stempel bei diesen Marken erst einmal zweitrangig.Als Grundlagenlektüre neben dem Michel noch etwas von Schröder/Karrasch/Fricke - Die Notopfer- und Wohnungsbaumarken 1948-1956 [1] , von Schröder - Die Plattenfehler und Retuschen der Notopfer- und Wohnungsbaumarken 1948-1956 [2] sowie von Schröder/Schmidt - Die Postmeister- und Privattrennungen der Notopfer- und Wohnungsbaumarken [3].
Für den "Anfang" wohl ausreichend, wobei bei der immer noch zu entdeckenden Vielfalt, insbesondere im Hinblick auf Platten- und Gummituchfehler sowie insbesondere auch Retuschen, bei den meisten Nummern nur eine nicht vollständige Zusammenfassung der Forschungsergebnisse der BDPh-Arge Notopfer- und Wohnungsbaumarken e.V. [4].
Dort wurde in über 110 Berichten im EInzelnen auf spezielle Nummern / Eigenheiten eingangen. Wer da tiefer in diese Thematik einsteigen möchte ...Für meine angestrebte Sortierung habe ich die vor genannten Quellen [1-3] benutzt.
Wie gehe ich das einigermaßen effizient an?
Wasserzeichen machen schon einmal eine gute Vorsortierung.
Danach habe ich die Marken nach Merkmalen (nicht Zeichnungsbild) sortiert.
Danach ein-, zwei- ... mal Zähnung.
Gegenkontrolle Merkmale und Zeichnungsbild und bei "strittigen" noch mal Zähnung.Letztendlich meine ich vielleicht unter Umständen einen großen Teil meiner Flöhe bestimmt zu haben, aber Unsicherheiten sowie Fragen zu meinen Ergebnissen bleiben.
Vielleicht könnt ihr mir da in nachfolgenden Beiträgen ein wenig helfen, bzw. meine Ergebnisse korrigieren.
Hier noch eine recht eindeutige Nummer
2 BBW K14:K14:L11 3/4:K14 - hellblau, mit Urfehler IV
Kerbe (blauer Punkt) rechts mittig unterhalb Sohle Wertziffer 2Beachtenswert bei dieser Nummer (sowie 2BAW) sind die senkrechten Zähnungsfehler. Die sind hier lt. [1] eher die Regel, als die Ausnahme.
Sprich eine vollständige saubere Zähnung ist bei dieser Nummer die seltene Variante.
Wobei hier auf der rechten Seite wohl quasi die Ausnahme von der Ausnahme, da 5 vollständigen Zähnungslöchern, 7 fehlende gegenüber stehen.
Weniger geht immer. Hat den jemand von Euch eine Marke dieser Nummer mit weniger Zähnungslöchern in der Sammlung?Eine wohl erfolgte Retusche des linken Rahmens und der unten konischen, unteren Ecke ist augenscheinlich wohl erfolgt.
Hat jemand eigentlich die Retusche des NOTOPPER Plattenfehler der Nummer 3 in seiner Sammlung und könnte die hier mal bitte zeigen?
Wird viel von geschrieben, aber nirgends ein Bild gezeigt.Viele Grüße
Jo.
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Hier mit der 2 BAW (oben L 11 3/4, ansonsten K14) - Urfehler IV, dass Pedant mit guter Zähnung zum Beitrag vor.
Vom Bild hier weiterhin, insbesondere auch in Summe beachtenswert:
- Auch wenn schlechter (Dellen/Wölbungen) zu erkennen, wurde der Schriftzug BERLIN zumindest aber das RLI überarbeitet
- T von NOT oben links kurz und ansteigend
- O von Opfer rechts innen schräg abgeschlagen
- obere Flucht zum restlichen Schriftzug bei P von OPFER, trotz Wölbung nicht gegeben. Unten ist das P auch tiefer und schräg abgeschlagen.Mit circa 12mm Höhe liegt diese Marke im Mittel der von [1] festgestellten und höher bewerteten Extremwerte von 4 bis 18mm.
Der hier gezeigte Urfehler kann bei allen Varianten der Nummern 1 und 2 vorkommen.
Falls mir ein Fehler bei der Beschreibung, Bestimmung der gezeigten Marken unterläuft oder ich etwas übersehen habe, bitte ich um Hinweis für Korrektur!
Grüße Jo.
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Das war ja fast wie bei einer Pralinenschachtel.
Hier mal eine 1 UW - Bogenfeld 200
Vom gequetschtem Druckbild ausgehend, würde ich auf Einzelbogendruck auf einer der 5 bei der Druckerei Wegener vorhandenen, so genannten Heidelberger Tiegel - Baujahre 1931 und 1933, schließen.Viele Bereiche einer erfolgten Retusche / Reinigung sind im rechten Bildbereich auf voller Höhe, am Rücken und innen R und insbesondere am N von BERLIN zu erkennen.
Unten im unteren Rahmen ist der (blaue) durch eine Anlegehilfe bei Reinigung fast durchgehend entstandene Absatz erkennbar.Der nach innen geschwungene Rücken des E sowie das folgende schräge R bei OPFER ist durchaus beachtenswert.
Das weiße tlw. senkrechte etwas unregelmäßige "Strichmuster" über quasi die gesamte Marke kann ich mir nicht richtig erklären.
Besonderheit anfänglicher Druck mit Heidelberger Tiegel
Beim Heidelberger-Tiegel ist die Druckplatte im stehendem Fundament. Während der einzelne, vorgeschnittene Schalterbogen angesaugt und passend gedreht wird, fahren drei Farbwalzen die Druckplatte ab. Danach wird der Tiegel über eine Welle im Fundament bewegt und drückt die eingefärbte Platte senkrecht gegen den Papierbogen.
Diese wurden wegen dem Fertigungsdruck zu den Anfangszeiten der Notopfer parallel mit Schnelldruckpressen (Typ Planeta D O sowie D 2) betrieben. Diese arbeiteten mit kontinuierlichem Farbauftrag auf eine Walze.
Laut [1] waren diese vom Farbauftrag so fein einstellbar, das wohl sogar Halbtondrucke damit möglich gewesen wären.Das oben gezeigte Druckbild aber nicht.
Grüße Jo.
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Bei der Nummer 3 Zb WZ Z K 12-12 1/4 habe ich u.a. folgende Nettigkeiten gefunden:
Plattenfehler 52/2
EU von Steuermarke - linker Schenkel U mit Dorn verlängert, zusammen mit mehr oder weniger deutlicher Einkerbung oberhalb im Rahmen sowie mindestens eine Wölbung links unterhalb U zum E vor, im Rahmen.
Hier weiterhin auch leichte Wölbung unten am Rahmen sowie nachfolgendes E unten dünn und zum R hin fallend. Der untere Rahmen ist links ab der Ecke etwas abfallend. Im Vergleich zur Abbildung in [2], ist hier der rechte Schenkel des U recht markant ausgedünnt.
Der lange Zahn (mit zusätzlichem seitlichen Loch) links unten ist auch nett.Hier noch eine Nummer 3 mit dem Plattenfehler 52/3
Dorn am linken Schenkel U berührt oberen Kasten sowie immer untere Verbindung mit Rahmen der Buchstaben E und U.
Im Vergleich zur Abbildung in [2], ist die obere sowie die unteren Verbindungen der Buchstaben, hier nur schwach ausgeprägt. Dafür hat hier auch das T eine Verbindung nach oben.Auch ist hier das O von NOT innen, unten rechts abgeschlagen.
Beim hier nicht gezeigtem PF 52/1 berührt der linke, etwas wellige Schenkel des U oben den Rahmen und es gibt wohl deutliche Wellen am unteren Rahmen unter EU, aber keine Berührung.Beide hier gezeigten Marken gehören ja offensichtlich (Zähnung und WZ passt) zur Nummer 3. Wieso ist die erste hier gezeigte so viel (insgesamt) heller?
Vielleicht jemand eine Antwort?Was habe ich überlesen oder falsch sortiert?
Grüße Jo.
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Eine Nummer 4 Zb WZ Z - K 11-11 1/4
Aus dem Haus Westermann. Aufgrund der dunklen Druckfarbe wohl deutlich unterscheidbar zu der gleichzeitigen Wegner-Produktion mit gleichem Zeichnungsbild der Nummer 3 und 5.
Hier mit Plattenfehler 50/2
Ähnlich, aber anders dem Plattenfehler 50/1-3 der Nummer 3 mit gleicher Zeichnung.Linker Schenkel U verlängert und im Rahmen darüber Delle. Rechter Schenkel U oben ausgedünnt. Pflicht sind die beiden (hier nur leicht ausgeprägten) Dellen unter dem U und E sowie eine leichte Wölbung des Unterrandes des Kastens unter E.
Auch hier ist wie bei vor gezeigter Nr. 3 die linke untere Bildecke fallend nach rechts.Hier bei dieser Marke ist die rechte untere Bildecke leicht ansteigend, so das die Unterkante des Rahmens im mittleren Bereich etwas dicker / durchhängend erscheint.
Der weiße Fleck im Rahmen unterhalb von E ist regelmäßig zusammen mit PF 50/2, aber nicht immer vorhanden.
Grüße Jo.
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Noch eine, in meinen Augen besondere Nummer 4
Auch wenn so etwas immer umstritten ist, meine ich hier auf der Momentaufnahme die Geburt eines so bestimmt nicht langlebigen und meines Wissens nicht dokumentierten Plattenfehler dieser Nummer zu erkennen:
E von Marke unten rechts abgebrochen - Abbruchstück darunter senkrecht in weißer Wölbung des Rahmens.
Auch wenn es nicht so sein sollte, zumindest markant und ohne Brille/Lupe augenfällig.Rechter Fuß R von Marke, unten kurz. Erstes E von Steuer mit rundem Rücken, zweites E unten an der Fußsohle fast mittiger blauer Punkt.
F von Opfer mit markanten Wölbungen (Dreieck als untere Waagerechte) in der Zeichnung.Grüße Jo.
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Diese 1 UW ist bei mir unter "Aquarell" gelistet.
Vom -7.2.49 irgendwo aus KÖLN.
Zumindest links händischer Scherenschnitt. Oben und unten eventuell geknickt und nach Bedarf abgerissen.
Oberhalb des Schriftzug NOTOPFER ist deutlich, hier in weiß der Anschlag der Korrekturleiste zu sehen. Das N von NOT ist oben links abgeschnitten.
Ob der blaue Farbeintrag oben rechts außen am R sowie oben rechts am L von BERLIN auf die Überarbeitung zurückzuführen ist, sei dahingestellt. Bei der geschwungenen und recht tief liegenden Sohle des L gehe ich aber davon aus.
Unten im Rahmen ist diese oberhalb der Marken im dunkleren Blau, tlw. unterbrochen und wellig. Wie mit der Hand gezogen.Das R von STEUER hat einen kurzen rechten Fuß.
Als Grund für den "Aquarell-Druck" würde ich eine noch mit Reinigungsflüssigkeit benetzte Druckvorlage vermuten.
Hier meine "älteste" 1 UW mit Stempeldatum vom 4.12 1948
(FD 1.12.48 bzw. Frühverwendung Ende November 1948)
Sehr satte blaue Farbe.
Links der Rand wurde schon nachgearbeitet. Ebenso der untere Schriftzug. Dort ist der rechte Fuß des R kurz und der linke hat Verbindung mit dem unteren Rahmen. Ebenso das E links daneben.
Der äußere untere Rahmen erscheint unten gewellt mit einer deutlichen weißen Kerbe unter S von STEUER.
Das R von OPFER hat einen gewellten Rücken sowie ist der rechte Fuß extra lang und tief. Dieses erscheint mir nur zum Teil (vorderer "Zipfel") wie ein Gummituchfehler.Grüße Jo
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Hier eine 2 Za WZ Z - K 11-11 1/4 vom (meiner Ansicht nach) 24.12.50 - 18
Vor Reinigung / Retusche: STEUERMARKE berührt unteren Rahmen auf voller Länge.
In meiner Literatur [2] ist ein Bild einer Rekonstruktion vorhanden und als Hauptursache in erster Linie überschüssige Farbe genannt. Neben Beschädigungen und Abnutzungen.
Händisch wurde dann mit einem Stichel insbesondere in den Randbereichen versucht, die Verschmutzungen zu entfernen und Ränder nach zu ziehen.
Dieses gelang insbesondere in der Anfangszeit mal mehr, mal weniger gut.2AZ mal "weniger" gut überarbeitet und STEUERMARKE unten zum Rahmen fast wieder zu gesetzt.
Das R von Opfer mit schrägen Rücken links kurzen und rechts dünnen Fuß.
Das N von Berlin wird links zum rechten Fuß hin, deutlich dicker.Die schon erfolgte vorherige Reinigung hat unten im inneren Rahmen eine Sammellinie für Verschmutzungen hinterlassen - bis M von STEUERMARKE.
Unter A ist eine Welle und danach ist der Rahmen bis zu den Füßen RKE ansteigend und berührt diese.
Das Bild hatte keine Chance etwas länger offen zu bleiben. Falls es überhaupt offen war.
Der untere Bildrahmen wurde unsauber, wellig und nach rechts deutlich breiter werdend ausgeführt.Grüße Jo.
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Das sollte meines Erachtens eine Nummer 3 sein.
Auch eine besonders weiße Marke.
Die erfolgten Retuschen von NOTOPFER und insbesondere BERLIN mit schiefen I sind offensichtlich.Zusätzlich zu betrachten ist der rechte untere Bereich des Fuß der Wertziffer 2.
Dieser ist von unten nach oben nach rechts ansteigend und oben abgeschlagen. Der anschließende nach links verlaufende waagerechte Bereich ist ansteigend und kurz. Insgesamt ist dieser damit höher als die linke vordere obere Spitze des Fußes.
Ansonsten noch auf keiner anderen Marke Zb gesehen.
Ebenso ist der rechte innere blaue Zwickel kurz und stumpf, da dort zusätzlich blaue Farbe vorhanden ist.Im unteren Rahmen halte ich das T und U von STEUER als beachtenswert.
Das T ist oben links sehr kurz und oben rechts recht kurz.
Beide Schenkel des U schließen mit einem blauen Punkt ab und liegen beide unterhalb der Flucht der jeweils benachbarten E.
Der untere Rahmen ist außen nach rechts leicht ansteigend, wird zur Ecke hin dünner.Der tlw. nur erahnbare blaue Strich durch die Marke, hier besonders beim S von STEUER sichtbar, ist wohl produktionstechnisch durch die mit etwas feuchter Farbe verschmutzten Sehnen der Bogenvereinzelung am Ende des Druckprozess bedingt.
Grüße Jo.
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Ein Nummer 3 mit ein paar Besonderheiten
Schräg auf Bogen gedruckt oder schräg zur (hier allseitig sauberen) Perforation eingezogen?
Deutlich zur Zähnung gekipptes Markenbild.
Auch hier wurden die Schriftzüge überarbeitet. Deutlich oben schiefes I sowie rechts unten breites N von BERLIN. Unten haben EU von STEUER auf jeden Fall Wiedererkennungswert. Mit Abbruch des mittleren Querstrich E, wäre das eventuell Plattenfehler 129b.
Oben bei NOT ist das links außen gewölbte und unten schmale N
Bei OPFER der auch mit Lupe, aber eigentlich schön auf Scan sichtbare, (absichtliche?) weiße Punkt zwischen den beiden Querstrichen F erwähnenswert. Dieser schließt das F fast völlig.Grüße Jo.
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Eine Nummer 3 mit Plattenfehler B - Blauer Punkt rechts oben im Markenrand neben Bildecke
Der hier gezeigte Plattenfehler B tritt ebenso wie A (weiße Kerbe außen, oben rechts im O von NOT) auf mehreren Bogenfeldern auf.Diese Marke ist konisch gezähnt.
Links ist die Gesamtmarke > 1mm breiter als rechts, so dass links fast ein wohl recht seltenes, zusätzliches Zähnungsloch entstanden wäre.
Weiterhin ist der links der Bildrand (sowie die linke Kastenbegrenzung des Schriftzugs unten) leicht schräg ansteigend.Bei dieser Marke sollte noch das deutlich links abgeschlagene O von NOT (deutlicher als bei der in Beitrag 190 gezeigten Nummer 3) sowie das mit Kopf nach vorne gekippte und unten tiefer geführte P von OPFER beachtet werden.
Grüße Jo.
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Eine Nummer 3 aus #ZUCKER# - Mai 1950
Links und rechts 7 vollständige Zähnungslöcher. Regelfall 6 Stück.Die kleine Serife oben am rechten Schenkel N sowie das oben rechts kurze T von NOT fällt mir hier auf. Ebenso das links unten die Zeichnung des Kastens der Wertziffer 2 ncht senkrecht ist.
Interessant ist auch das zweite E von STEUER.
Das nachfolgende R hat recht kurze Füße, besonders links. Um nun die Flucht des gesamten Schriftzug irgendwie hinzubekommen, wurde hier das E (Kerbe links oben) als Ausgleich mit schräg fallendem Fuß (alle Querstriche fallen leicht) bis auf Höhe kurzer linker Fuß vom R gestaltet.Habe mal zum Spaß versucht, hier am Beispiel theoretisch "handwerklich" das "Wieso" nachzuvollziehen. Denn in Anbetracht der Entstehungsumstände der Notopfermarken mit sehr limitierten Möglichkeiten, sind solche "Mängel" nicht zwingend Schlamperei oder handwerkliches Unvermögen, sondern einfach wohl nur der NOTgeOPFERt worden.
Ein möglicher Grund könnte sein, daß bei vorausgegangener Reinigung des Schriftzug die Führungsleiste unten links ab dem S dort minimal zu hoch angesetzt wurde.
=> kleine weiße Delle im Rahmen von Ecke bis Anfang S - dort +/- ursprüngliche Dicke Rahmen
=> Rahmen erscheint unter S auch etwas breiter als am Ende unter EDann wurde unten den Buchstaben S T E und U mit Abstand zur Leiste gesäubert. Diese Buchstaben sind unten vom Bild ausgedünnt und erscheinen im Gesamtbild etwas hoch liegend.
Beim U gemerkt, daß klappt nicht bis zum Ende des Schriftzug.
Dem folgenden R würde dieser Flucht folgend, fast der gesamte linke Fuß abgeschnitten.
Bzw. es würde ohne einen fallenden Ausgleichsbuchstaben ein großer Versatz entstehen.
Das E unten/insgesamt so fallend sowie das R links so kurz wie möglich.
Den "Rest" so geschmeidig und behutsam wie möglich hin bekommen.Unabhängig von den sicherlich insgesamt damals zumindest oft als suboptimal zu bezeichnenden Randbedingungen von Arbeitumgebung, Material, Maschinen sowie insbesondere auch Qualität der Druckvorlagen der Zeichnung b, stand das handwerkliche Personal wohl unter großen Zeitdruck.
Die Maschinen liefen laut [1] überall in drei Schichten rund um die Uhr, um den immensen Bedarf zu decken. Abschalten und wieder anfahren kostete damals viel Zeit, da die Druckmaschinen beim Abschalten zumindest immer grob gereinigt werden mussten. Durchaus recht aufwendiges Procedere.
Auch eine Reinigung der Druckvorlagen bedeutet kompletten Stillstand und auch wenn es "schnell" ging, zumindest recht aufwendiges wieder Einbauen sowie Anfahren der Druckmaschinen.
Das schwächste Glied im Produktionsprozess bestimmt das quantitative Gesamtergebniss.
Bei den Notopfermarken zu Anfang (1W und ein wenig 1Z) sicherlich die Perforation.
Die Druckereien haben da dann ja wohl alles ins Rennen geworfen, was an Zähnungsmaschinen / Leisten in Deutschland zur Verfügung stand.
Gefahren wurden diese Zähnungsleisten (siehe z.B. 2B..) in den Maschinen bis zum letzten Zähnungsloch.
Am sauber beschriebenen Werdegang [1] z.B. der Katalognummern 2, insbesondere der tlw. wegen abweichender Zähnung seltenen Aufbrauchsmaßnahmen von teilweise vorgezähnten Bögen der Vornummern, ab 2L bis 2Q, können Rückschlüße auf den regelmäßigen internen Stau in der Druckerei getroffen werden.Hier 6 Monate später, im Frühjahr 1950 (20.3. 1950 FD) waren die gelieferten neuen Buchdruckvorlagen Zeichnung b für die Nummer 3 wohl "... insgesamt wenig geeignet für einen Dauereinsatz - weshalb schon nach zwei Monaten erneut für Ersatz gesorgt werden musste." [1]
Bei der Identifizierung der Stempel könnte ich Hilfe hier aus dem Forum gebrauchen. Mit den Datenbanken komme ich gar / immer noch nicht zurecht. Selbst Fragmente mit quasi "Vorlage auf der 12" finde ich nicht / kann ich nicht zuordnen.
Hoffe es gefällt & GrüßeJo.
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"Im Vergleich zu den vorangegangenen wurde die Katalognummer 8 [Druckwerke A und B - FD 29-12-1953] relativ perfekt hergestellt. ... es sind nur wenige auffällige Merkmale bekannt."*[2]
* Mit Verweis auf wohl sehr ausführlichen Forschungsbericht Nr. 44 aus 1987 [4] welcher sich speziell diesem Thema widmet, der mir aber nicht vorliegt.Hier bei dieser 8X sind deutlich markante Auffälligkeiten im Druckbild zu erkennen.
- beide O in NOTOPFER über Leiste abgeschnitten sowie E von der Sohle her ansteigend / insgesamt unruhig, Retusche hinter P unten. Der Punkt im F ist schwarz.
- blauer (!) Punkt rechts mittig im N von BERLIN sowie I unten deutlich schief
- leichte Wölbung linke untere Ecke
- Ansammlung Verschmutzungen (?) als blaue Punkte am oberen Markenrand und beim unteren Schriftzug oben und untenDen Beleg mit obiger Nummer 8, aus welchem sich das traditionell als Wasserzeichen X (FD 29.12 1953) bezeichnet - fallende Wellenlinien ableitet, habe ich hier im Forum bei Druckabweichungen Bund von tobi125 schon einmal in anderer Sache gezeigt.
Dieses bei den Nummern 1 bis 7 als Z bezeichnete Wasserzeichen wird bei der Nummer 8 im Katalog mit X bezeichnet.
Die nur bei dieser Nummer vorkommenden beiden weiteren Wasserzeichen sind standardmäßig, in zeitlicher Reihenfolge Z - "BP zwischen Zierlinien" (17.11 1954) und das etwas seltene kopfstehende Pedant Y, mit Nachweis ab 8.8 1955.
Der Kopfstand ist (wie bei anderen kopfstehenden WZ-Varianten auch oft) mit einem zweimaligen Durchlaufen der Gummibrechungsmaschine zu erklären. Dadurch war dann bei Druckbeginn das falsche Ende am Anfang der Papierrolle und das Wasserzeichen ist dann in der rückwärtigen Phila-Betrachtungsweise kopfstehend.
Der späte Nachweis der Variante WZ Y lässt mich auf eine bewusste Aufbrauchmaßnahme der Druckerei schließen. Alternativ wäre ja ein dritter Durchlauf auf der Brechungsmaschine gewesen.Selten ... nun ja, im Verhältnis der Variante Y von 6,97 Mio. zur Gesamtauflage der Nummer 8 mit allen 3 Wasserzeichen von ziemlich genau 4.940 Mio., also etwas mehr als 1:700 relativ schon.
Anmerkung zur Lage Wasserzeichen - irgendwo gelesen
Die Betrachtungsweise des WZ aus Sicht der Postverwaltung ist die Markenvorderseite. Aus dieser Sicht war ein kopfstehendes Wasserzeichen geplant. Aus der rückwärtigen Sicht des Briefmarkensammler erscheint dieses quasi auf Füßen stehend.
Grüße Jo. -
Auch die von den Notopfermarken zeitlich als letzte gedruckte Variante einzuordnen, eine postfrische 8Y B* habe ich gefunden.
* Druckwerk B meine ich zumindest, bin mir nicht sicher
Die blauen Verschmutzungspunkte (unten tlw. wie an einer Leiste) sind zur Kenntnis genommen. Dem "Endspurt" in der Druckerei geschuldet?Zusätzlich
- Im oberen Schriftzug ist das N links unten kurz und das zweite O hat schon eine deutlich ins ovale gehende Form. Auch PFER folgenden wurden behutsam, aber markant überarbeitet.
- Das N in BERLIN ist links oben deutlich nach links geneigt. Zusammen mit dem schrägen Abschlag des rechten Schenkel, erscheint das N oben gewölbt.
- Oberer Bildrahmen, rechte Ecke etwas fallend.
- Die Oberkante der Ferse des Wertzeichen 2 bildet rechts unten einen deutlichen Keil.- Als besonders auffällig/markant betrachte ich den dicken blauen Punkt als unteren Abschluß des zu kurzen linken Beines M von MARKE.
Das mit dem Erkennen von Wasserzeichen ist ja immer so eine Sache.
Letztendlich konnte ich bei meiner Sortierung, den Nummern 1 bis 7 bis auf eine Ausnahme, immer ein Wasserzeichen eindeutig zuordnen.
Bei der Nummer 8 hatte ich fast ein Dutzend vom WZ uneindeutige / gar nicht erkennbare Marken dabei.
Hier bei der gezeigten, sehr eindeutig WZ YGrüße Jo.
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Hier eine geprüfte 8Y A hinter Gittern und unten rechts außen schmalen zu schmalen Rahmen
Schwache Druckfarbe
Augenscheinlich suboptimales, punktuell zu rauhes (und/oder feuchtes) Papier
=> oben, oberhalb E sowie unten in diesem Bereich im Rahmen und am N von NOT, nach dem Druck abgelöste Papierfasern ?
Rechter Schenkel N von NOT oben gesamt nach innen geneigt.
O von OPFER oben flach.
Rechte obere Bildecke abfallende, die linke untere Ecke etwas kürzer und scharfkantig auch.Rechter Bildrahmen schräg von oben nach innen, ins Bild verlaufend. Eine etwas dunkler gefärbte Linie am Außenrand des schrägen Bildes, meine ich zu erkennen.
Unten in Höhe E von MARKE ist gegenüber anderen Marken der Nr. 8, der Rahmen dadurch markant schmaler.
Besonders an der oberen innerern Ecke des Kastens, da zusätzlich der rechte Anschluß schräg (nicht parallel) zum Markenrand hin nach oben gezogen ist.
Der innere Abstand des Rahmens zur "Fußspitze" E ist im Vergleich zu anderen Marken Nr. 8, unten nicht vergrößert.Grüße Jo.
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Alleine der Spaßfaktor ist unbezahlbar.
Die Investion in spezielle Notopfer-Literatur hat sich zumindest für mich, dadurch schon mehrfach bezahlt gemacht.
Die anvisierten Startseiten für meine BUND-Sammlung bekomme ich mit Sicherheit zusammen gestellt.Ich kratze ja mit meinen hauptsächlich Einzelmarken eigentlich nur sehr oberflächig an der speziellen Materie. Belege sicherlich das Salz in der Suppe. Und die Postmeister- und Privattrennungen sind da ein eigenes Universum für sich.
Nur zuerst als Pflicht, muss man wissen was da vor einem in seiner Sammlung liegt.
Bei dieser Nr. 1 ? W bin ich ein wenig überfragt.
Als "Zähnungs-/Stichmaß" würde ich mal eine 10 geben.
Ist das eine eventuell im Forum bekannte Postmeister-/Privattrennung?
Eventuell Nähmaschine oder handgeführtes Zähnungsrad?
Die Schäden durch Abriss oben links und rechts sind der improvisierten Zähnung geschuldet. Marke ist so gelaufen - Stempelfarbe bis in den Riss.
Schönes dekoratives Beispiel für diese "wilde Zeit"Auch bei dieser 1 ? Z bin ich überfragt, als was diese gelten könnte.
Gemessen habe ich ein Zähnungsmaß von allseitig so ziemlich genau 11 1/4
Wobei die Form und Größe der Zahnlöcher am linken Seitenrand durchaus "unsauber normal" erscheinen.
Oder ist das nur eine zähnungstechnisch verunglückte 2AZ?
Wie ist eure Meinung hierzu?
Aus Sicht der Druckabweichungen wäre hier das besonders lange und zudem sehr sauber schräg ansteigend abgeschlagene Bein T von NOT beachtenswert.
Eine 1Z wäre ungeschnitten bzw. insbesondere als PM-/P-Trennung schon seltener!
Nur ein geringer Teil (weniger als 5%) des "neuen" WZ Z Papier ist in die Produktion von ungeschnittenen Bögen der Nummer 1 U gegangen.
Und davon ist nur ein geringer Teil als Postmeister- oder Privattrennung verwendet worden.
Die meisten sind ja U der Schere zum notwendigem Opfer gefallen.Die weiteren Wasserzeichen der Nummer 1, Y - liegende Buchstaben DP steigende Striche sowie X - stehende Buchstaben und steigende Striche habe ich bei meiner Durchsicht nicht gefunden.
Das wäre bei einer Gesamtauflage von circa 8 Bögen mit 1600 St. WZ X und circa 10 Bögen mit 2000 St. WZ Y schon ein großer und erfreulicher Zufall gewesen.
Bei gleichmäßiger Verteilung für X/Y jeweils ungefähr etwas schlechter als 1:250.000
Markenauflage 1W bis 1Z (unperforiert), einschließlich PM-/P-Trennungen
567.148.400 Stück auf 2.835.742 Bogen.Grüße Jo.
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Es sind die Kleinigkeiten
Druckabweichung auf 1UW - rechter Seitenrand aus #OSTER# - Dezember 1948
E von OPFER links unten senkrecht Serife und vorne tlw. geschlossen => G
Vier Wellen (weiße Dellen) links unten im Bogen der Wertziffer 2.
Mittelstrich erstes E von STEUER nur vorne als Tropfen am oberen Querstrich vorhanden.
Auch wenn oben und unten durchaus eine längs verlaufende Perforierung vorstellbar ist, gehe ich mal wie links, von Faltung und Abriss aus.
Grüße Jo. -
Bei der Firma Wegener hattes es technische Probleme mit der neuen Trocken-Offsetdruck-Maschine (Model RR 335 TOs) schon beim Einrichten für den Druck der Nummer 5 gegeben.
Dabei war direkt versehentlich beim Einrichten zum Druck (durch Techniker Hersteller), durch zu hohen Anpreßdruck eines der beiden vorderseitigen Druckwerke unbrauchbar geworden (weiße waagerechte Striche durch die Marken) sowie der Druck unsauber war, bestellte die Druckerei neue Druckvorlagen.
Diese wurden dann in Zeichnung Zc geliefert, welche dann den Start des Druck (Anfangs wegen dem Defekt nur mit Druckwerk A) der Nummer 6 im indirekten Hochdruck markierte. Als Ersttag wird der 12. Juni 1950 genannt.
Diese Nummer 6 ist mit rund 7.637 Mio. die auflagenstärkste Nummer der Notopfer-Steuermarken.
Auch hier wurden dann wohl versehentlich , durch seitenverkehrtes Einlegen in die Gummierungsmaschine, ein Teil von rund 7 Mio. Stück (weniger als jede 1000 Marke der Nummer 6) mit dem Wasserzeichen V - steigende Wellenlinien gedruckt.
Trotz des späten Nachweis 08.01 1953 sind lt. [1] bei dieser Variante die auf beiden Druckformen [A & B] gedruckt wurde, alle typischen Plattenfehler der Nummer enthalten.Die Nummer 6 gilt als bestuntersuchte Nummer. Es wird in [1] auf mehrere Forschungsberichte der entsprechenden ARGE [4] verwiesen.
2 Stück 6V habe ich dennoch unter den mir rund 1800 St. vorliegenden Notopfern gefunden.
6 V - K14
Auch hier sind erste Überarbeitungen ersichtlich.
Kleine blaue senkrechte Striche unten links im Schenkel von N und oben rechts im O von NOT sowie ein dann doch welliger unterer Schriftkasten zeugen davon.
Ob der blaue Punkt vorne im Mittelstrich E von Berlin auch davon zeugt, ein Plattenfehler oder nur eine Putze ist, sei dahingestellt.
Der fallende untere Fuß E sowie vorne gewellte vom folgenden L ist wohl wahrscheinlich auch Folge einer Säuberung der Druckvorlage.Am unteren Schriftzug mit Kasten ist zum einen der untere, rechts dann doch etwas wellige Bereich mit tlw. deutlich sichtbarer und ab rechten Fuß R von STEUER mit einer leichten Welle bis zum Ende durchgehenden Korrektur-/Reinigungslinie beachtenswert.
Oben ist der Abstand des Schriftzug ist allgemein knapp. Über A hat der Kasten eine weiße Einbuchtung und fällt zum Ende hin ab. Der Abstand über dem abschließenden E ist sehr eng.Die Wertziffer 2 schließt oben links stumpf und nicht spitz ab sowie ist die Sohle deutlich wellig.
Am M von MARKE ist oben innen mit einer weißen Kerbe in der Schräge wohl der Plattenfehler A2 vorhanden.
Ob die kleine weiße Kerbe rechts oben im O von Opfer auf ungefähr 1 Uhr, den Plattenfehler A/B 170 darstellt, kann ich wegen fehlender verifizierter Vergleichsmöglichkeiten nicht mit Bestimmtheit sagen.Auch erscheint die linke Seite des Bildrahmens schräg, von unten/links-rechts gesehen ansteigend. Mit einer deutlichen zusätzlichen weißen Einbuchtung kurz vor der oberen Ecke.
Grüße
Jo.
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6V - vom 25. Februar 1953 aus #HEIDE#
-- auch ein Stempel wo ich trotz bester Vorlage keinen Treffer in den Stempeldatenbanken finden konnte
Neben wohl durch Reinigung entstandenen Kleinigkeiten, fällt mir hier die deutliche blaue Retusche mit senkrechten "Strichen" unterhalb O von NOT bis zum Kopf der Wertziffer 2 auf.
Farblich heller und mit deutlich senkrechter Linienführung. Ein fast senkrechter Strich der Retusche geht in das Weiß vom O.
Dieses ist durch die hellere Farbe live auch ohne Lupe erkennbar! Mit normaler (4-fach) Lupe springt das quasi ins Auge.
Unter Umständen könnte dieses die Korrektur des PF A51 sein.
Ein länglicher schräg ansteigender, schmaler weißer Fleck vom Rand Kopf Wertziffer 2 bis Unterkante Rand O.
Da mir Stücke mit Fehler A51 (noch) nicht vorliegen, kann ich keinen Vergleich ziehen welcher dieses eventuell über das restliche Markenbild bestätigt, bzw. ausschließt.
Falls jemand aus dem Forum Nr. 6 mit dem PF A51, vorzugsweise mit Wasserzeichen V oder eine verifizierte Retusche davon vorliegen hat, wäre eine Veröffentlichung hier sehr nett.Danke & Grüße
Jo.
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