Während der Inflationszeit in den 1920er Jahren mit seinen wöchentlich steigenden Portoerhöhungen war es bald soweit, dass auf einer normalen Postkarte der Platz für eine ordentliche Frankatur zu knapp wurde. Was tat man also, wenn keine Marke in passendem Einzelwert vorhanden war? Man verklebte Treppen-Frankatur wie im Beispiel gezeigt (bei dem es jetzt nicht auf die Marken selbst ankommt, sondern allein auf die Anordnung). Es spitzt gerade noch der Markenwert unter der darübergeklebten Nächsten hervor.
Im Chat haben wir uns kürzlich darüber unterhalten, und -steppenwolf zeigte uns dort einen Brief, an den der Absender in seiner Platznot sogar ein Stück Zeitung geklebt hatte, um darauf die erforderliche Markenzahl unterzubringen - noch dazu ebenfalls als Treppen-Frankatur übereinandergeklebt...
Treppen-Frankatur
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Hinzugesagt muß es das solche Anbringen der Marken untersagt war, trotz dieser ADA sind die mir bekannten "Treppen-Frankaturen" alle unbeanstandet gelaufen.
mfG
Nigel
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Ist ja heute auch untersagt, aber ich denke damals hatten die Postbeamten mehr als nur ein einsehen bei so einer Problematik.
Coki
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Ist zwar auch heute noch untersagt, schlüpft aber immer noch durch. So gesehen bei unserer Kettenpostkartenaktion letztes Jahr...
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Hab was ähnliches aus Südamerika gesehen. Das waren ganze DIN A4 Umschläge vollgepflastert mit Marken, z.T. auch auf der Rückseite. Nur ein schmaler Streifen mit dem Wert war noch zu sehen.
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Gerade beim Kruschteln entdeckt:
Treppenfrankatur auf einem schweizer Briefchen mit breitem Trauerrand (deshalb sieht es auf dem Scan so aus, als würde die rechte Marke über den Rand hängen); der Absender wollte wohl verhindern, dass die Marken sein bereits geschriebenes "Herrn" wieder zudecken.
Wurde aber ordnungsgemäß zugestellt (Afredolino, Deine damaligen Kollegen hatten eben auch Herz!)MfG Abarten-Hannes
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Hier ein Beispiel von einem Paket aus Australien:
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Da wir nun DR bis 1944 verlassen haben und bei internationalen Treppen - Frankaturen ( den Begriff kannte ich bislang noch nicht ) angelangt sind, steuere ich meinen Brief aus Rumänien zu diesem Thema bei . Bislang habe ich noch gescheut, ihn zu vernichten, denn so was sammle ich eigentlich gar nicht.
Der Brief ist der Grösse Din A 4, da ich in Rumänien bei einem Händler eine Rotkreuzausgabe von 1946 von Rumänien in ganzen Bögen ( ganz schön blöd von mir , denn die Teile passen nur in separate Mappen ) gekauft hatte.Aber irgendwie witzig ist der Beleg schon.....
Anbei Vorder - und Rückseite des Briefes.
Gruss Shqip
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Wird mal schleunigst wieder Zeit, hier ein weiteres schönes Beispiel an Treppenfrankatur reinzusetzen: 26x die Dienstmarke Nr.79, machte 7800 Mark; ob das portogerecht für eine Postkarte am 30.08.1923 von Plön in Holstein nach München war, kann ich so nicht aus der Postgebührentabelle herauslesen.
Interessant ist auf der beschriebenen Rückseite auch der Satz des Schreibers und Bibliothekars an seinen Kollegen:
"Haben Sie nicht mehr Dienstmarken, so wird die Bibliothek Ihnen gewiß leihweise helfen. Ich schicke Ihnen einen größeren Posten, wenn ich wieder in Tbg. bin." -
Hallo Hannes,
das Porto für eine Fernpostkarte war 8000Mark
und wenn ich mich nicht verzählt habe, sehe ich 27 Marken zu 300Mark = 8100Mark, also im Aufbrauch der kleinen Wertstufen eine leichte Überfrankatur -
Brief mit Treppenfrankatur aus Rumänien vom 29.6.2000
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Hier eine Treppe aus Zaire . Portogerecht ? Wenn ich dass wüsste....
tigo