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Meine Heimatsammlung Elmshorn

  • DKKW
  • 20. März 2023 um 12:09
  • DKKW
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    8.918
    • 20. März 2023 um 12:09
    • #1

    Hallo zusammen,

    heute beginnne ich mit meiner Heimatsammlung Elmshorn. Sie ist in erster Linie eine Stempelsammlung und viele Belege habe ich in der Vergangenheit in anderen threads bereits gezeigt. Ansichtskarten werde ich hier nicht bzw. nur in Ausnahmefällen zeigen. Auch die Poststellenbelege die ich habe, habe ich im Poststellenthread präsentiert.

    Beginnen möchte ich mit einer kurzen Geschichte der Post in Elmshorn.

    Der Ort wurde 1141 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, er lag verkehrsgünstig am Übergang des Ochsenweges über die Seesterau (heute Krückau) am Rand der Elbmarschen auf der Geest. Ursprünglich zur Grafschaft Rantzau gehörend kam Elsmhorn 1726 zum Herzogtum Holstein und damit unter die Herrschaft der dänischen Krone. 1726 wurde Reichsgraf Christian Detlev von Rantzau im Rantzauer Forst bei der Jagd hinterrücks erschossen. Der dänische König bezichtigte der Bruder Wilhelm Adolf von Rantzau den Mord angestiftet zu haben, verhaftete ihn und zog die Grafschaft ein.

    Danach setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein, 1736 wurde Elmshorn zum zunftberechtigten Flecken erhoben, 1741 erhielt der Ort das recht zwei Mal wöchentlich einen Markt abzuhalten. Der "Buttermarkt" existiert noch heute und wir waren in meiner Kindheit auch zwei mal die Woche dort zum einkaufen.

    1742 beginnt dann die eigentliche Postgeschichte Elmshorns, das Post-Contoir Elmshorn wird am 16. Juni 1742 eingerichtet und Georg Lütkens zum Postmeister ernannt.

    Die Geschichtsdaten haben ich den Beiträgen zur Elmshorner Geschichte entnommen, seit 1987 sind 30 Bände zu unterschiedlichsten Themen rund um die Geschichte der Stadt erschienen. Im Anhang zeige ich eine Kopie des Gründungsplakats des Post-Contoirs das ich dem Ausstellungskatalog Elmshorn '87 des Briefmarken-Sammler-Vereins Elmshorn entnommen habe.

    Viele Grüße

    DKKW

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  • DKKW
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    8.918
    • 21. März 2023 um 12:34
    • #2

    Hallo zusammen,

    ganz frühe Briefe aus der Heimatstadt zu finden ist nicht einfach. Die Briefe sind natürlich nicht mit Marken frankiert und auch Poststempel sucht man teils vergeblich. Der erste Poststempel aus Elmshorn stammt nach meinem Kenntnisstand vom 2.11.1826.

    Im allgemeinen werden Briefe aus der Zeit vor Einführung von Briefmarken als Altbriefe oder Vorphilatelistische Briefe bezeichnet. Ich habe vor vielen Jahren im thread "Markenlose Briefe" im Bereich Vorphilatelie Altdeutschland versucht dazulegen warum ich Altbriefe anders definiere, nämlich als Briefe vor Einführung von Poststempeln. Dies erscheint mir für die Heimatsammlungen passender ist aber "global betrachtet" auch nicht unproblematisch.

    Nach langer Vorrede hier nun der älteste Brief in meiner Heimatsammlung. Er stammt aus dem Jahr 1794 und war nach Husum adressiert. Das er mit der Post (und nicht privat der Boten) gelaufen ist erkennt man nur am handschriftlichen Zusatz "frey" Das heißt das Briefporto war vorab bezahlt worden. Damals war es durchaus üblich Briefe unbezahlt abzuschicken und den Empfänger zahlen zu lassen. Damit sollte der Postbote ein Interesse daran haben den Brief auch wirklich dem Empfänger zuzustellen.

    Das der Brief aus Elmshorn stammt ist nur aus dem Inhalt ersichtlich, der Brief datiert "Elmshorn, den 11. Febr. 1794"

    Viele Grüße

    DKKW

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  • DKKW
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    8.918
    • 22. März 2023 um 09:48
    • #3

    Hallo zusammen,

    ein weiterer Altbrief aus meiner Heimatstadt, diesmal eine Kirchensache der königl. Kirchspielvogtei Elmshorn an den Bürgermeister von Itzehoe. Der Brief datiert Elmshorn, 21. September 1818. Rückseitig das Siegel mit dem alten elmshorner Wappen (später wurde der Walfänger "Flora" zum Stadtwappen. Außerdem die typische Kartierung der dänischen Post 3-3 (Kartennummer - Porto)

    Viele Grüße

    DKKW

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  • DKKW
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    8.918
    • 23. März 2023 um 11:42
    • #4

    Hallo zusammen,

    Altbrief aus Elmshorn zum Dritten, ich gehe zeitlich ein klein wenig zurück ins Jahr 1811. Wir befinden uns somit in der napoleonischen Zeit. Der französische Kaiser stand auf dem Höhepunkt seiner Macht. Um die Kontinentalsperre gegen England durchzusetzen hatte Frankreich die deutschen Hansestädte 1806 annektiert. In Schleswig-Holstein florierte der Schmuggel.

    Das ist der Hintergrund des vorliegenden Briefes des Krückauer Zollamts in Elmshorn an den Magistrat in Husum. Seit dem Bombardement Kopenhagens durch die Engländer im jahr 1807 war Dänemark mit Napoleon verbündet, der dänische Zoll sollte also darauf achten, dass die Kontinentalsperre eingehalten wird.

    Hier beschwert sich das Elmshorner Zollamt beim Magistrat über einen Husumer Kaufmann bei dem der Zoll englische Importware gefunden hatte.

    Auch hier ist die Herkunft des Briefes nur aus dem Inhalt bzw. dem Siegel des Krückauer Zollamts erkennbar. Der Brief ist umfangreich,, die Post hat ihn nachgewogen. Daher der Rötel-Schrägstrich auf der Vorderseite.

    Viele Grüße

    DKKW

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  • DKKW
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    8.918
    • 24. März 2023 um 11:30
    • #5

    Hallo zusammen,

    hier ein weiterer vorphilatelistischer Brief bei dem das ganze Elend der Kategorisierung der Briefe vor Einführung der Briefmarken deutlich wird.

    Der Brief wurde laut inwändiger Datierung in Emshorn am 25. März 1819 geschrieben und lief nach Babenhausen im Großherzogtum Nassau.

    Er wurde also vor Einführung des ersten Poststempels in Elmshorn abgeschickt, demnach nach meiner Definition (für Heimatsammler!) ein Altbrief. Die dänische Post übergab den Brief in Hamburg dem Thurn & Taxisschen Postamt (Nassau war TuT-Gebiet), Die führte bereits Stempel und schlug sowohl den L2-Stempel "Danemarck / Par Hambourg" (ARGE Nr. 21) als auch den L1-Stempel "TT." (ARGE Nr. 23, übrigens der früheste bekannte Abschlag) auf der Briefvorderseite ab. Also doch ein Vorphilabrief?

    Vorderseitig der handschriftliche Vermerk: fr(anco) Hambg, der Brief war also bis Hamburg bezahlt. Eine gestrichene Rötel "1", Dazu mit Rötel "5//1" und oben links 27Xr, der Empfänger musste also 27 Kreuzer zahlen. Rückseitig übrigens noch die dänische Kartennummer 12.

    Viele Grüße

    DKKW

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  • DKKW
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    8.918
    • 27. März 2023 um 10:22
    • #6

    Hallo zusammen,

    Vermutlich im Jahr 1826 wurde der erste Poststempel beim Postamt Elmshorn eingesetzt. Postmeister war seinerzeit Carl Maximilian Kurtzhals (vom 21.8.1821 bis zu seinem Tod am 2.5.1831, Quelle:Toke Nørby: Den Danske Postetat 1624-1927)

    Es existieren mindestens drei Briefe mit diesem L1-Stempel "Elmshorn". Neben dem Original von Klauke's "Katalog der Poststempel und Entwertungen von Schleswig-Holstein" aus dem Jahr 1973, in dem die Verwendung nur "jahresgenau" erfolgte, hab ich eine Kopie des Buches aus dem Jahr 1975, hier wird der Verwendungszeitraum taggenau vom 21.5,1827 bis 11.8.1828 angegeben. In meinem ARGE Handbuch aus dem Jahr 2009 wird mit dem 2.11.1826 ein neues Frühdatum genannt.

    Ich habe den Brief vom Letztdatum, also dem 11.8.1828, in meiner Sammlung. Dieser Brief wurde in Rantzau (Barmstedt) geschrieben und beim Postamt Elmshorn aufgegeben (Barmstedt bekam erst 1844 ein Postamt). Er lief nach Wittenberg in Ostpreußen, Empfänger dort unbekannt und retour.

    Vorderseitig der L1 "Elmshorn" und der preuß. L2 "HAMBURG / 12. AUG." Rückseitig ein K1 "11. 8. N1" evtl. aus Wittenberg und der preuß. L2 "KÖNIGSBERG PR / 23.8."

    Viele Grüße

    DKKW

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  • DKKW
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    8.918
    • 28. März 2023 um 11:00
    • #7

    Hallo zusammen,

    spätestens Anfang der 1830er Jahre erhielt das Postamt in Elmshorn einen weiteren Poststempel, erneut ein L1-Stempel "Elmshorn" diesmal aber in Frakturschrift. Bislang ist nur ein Brief mit diesem Stempel bekannt der sich ebenfalls in meiner Sammlung befindet.

    Vielleicht sollte ich etwas näher auf den Gebrauch von Poststempeln in Schleswig Holstein eingehen. In der Frühzeit wurden nur Auslandsbriefe, wenn überhaupt, gestempelt. In Dänemark wurden alle Briefe kartiert, jeder Brief erhielt eine Kartennummer, es wurde quasi jeder Brief in der Buchführung der Dänischen Post erfasst und damit waren alle mit der Post beförderten Briefe im Bereich der Dänischen Post nachvollziehbar, sie waren praktisch alle "eingeschrieben"

    Verliessen diese Briefe den Bereich der dänischen Post war damit Schluss. Speziell mit Thurn & Taxis gab es deshalb immer wieder Reibereinen. Die Briefe waren ja in aller Regel Portobriefe, wurde ein Brief vom Empfänger nicht angenommen sass die Postverwaltung erst einmal auf den Kosten, die musste man sich vom Absender holen (siehe mein Retourbrief im letzten Beitrag). Nur wenn der Brief aus dem Bereich der dänischen Post stammte und nicht gestempelt war, wo war der Absender zu finden? Offenbar war die Dänische Post in Hamburg auch nicht sehr kooperativ, die hätte ja nur in ihren "Karten" nachsehen brauchen.

    Ich meine, irgendwann mal gelesen zu haben (leider den Artikel nicht kopiert, ich weiß nicht mehr wo) dass es erstmals um 1820 eine Vereinbarung zwischen Thurn & Taxis und der Dänischen Post gab, Auslandssendungen zu stempeln. Zumindest tauchen ab diesem Zeitpunkt vermehrt Poststempel im Bereich der dänischen Post auf. Konsequent umgesetzt wurde die Stempelpflicht erst nach einer (zweiten?) Vereinbarung zwischen Thurn & Taxis und der Dänischen Post 1844/45.

    Zurück zum zweiten bekannten Poststempel Elmshorns aus dem Jahr 1831. Es sind ja ohnehin nicht so viele Auslandsbriefe aus Elmshorn (bzw. Schleswig-Holstein) aus dieser Zeit erhalten geblieben. Wir kennen weder die exakten Einführungsdaten noch wann die Stempel außer Gebrauch kamen. Die Lücken zwischen den einzelnen Stempeln waren sicherlich kleiner als uns heute bekannt.

    Der Brief wurde in Neuenbrock (heutige Schreibweise: Neuenbrook) am 31.1.1831 von einem I. H. Asmus geschrieben und war nach Oldenburg über Bremen adressiert. Wir sehen unten links den handschriftlichen Vermerk "frey Hamburg" das Porto bis Hamburg war also vom Absender bezahlt. Rötelvermerk 5 getrichen, "10" (Grote) in roter Tinte unten rechts. Oldenburg hatte zu der Zeit eine Thaler-Währung, hier 1 Thaler = 72 Grote. Rückseitig Kartennummer "8" In Hamburg wurde der sogenannte Schmetterlingsstempel "Hamburg 1. FEB. 1831" des Hamburger Stadtpostamts abgeschlagen.

    Der Brief stammt übrigens (wie einige andere auch) aus der Sammlung des dänischen Postgeschichtlers Holger Carstensen.

    Viele Grüße

    DKKW

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    Einmal editiert, zuletzt von DKKW (28. März 2023 um 11:06) aus folgendem Grund: Tippfehler ausgebessert

  • Online
    rama
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    • 28. März 2023 um 13:51
    • #8

    Hallo DKKW

    mit interesse lese ich deine ausführlichen Beschreibungen.

    Der Beleg 1828 und 1831 mit dem L1 Stempel sehen identisch aus.

    Ich habe mal im Feuser/Münzberg nachgesehen und da gibt es einen weiteren L1 und der sieht anders aus.

    Die Zeitangabe sind da auch immer nur ungefähr, mangels Masse.

    viele Grüße

    rama

  • DKKW
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    • 28. März 2023 um 14:35
    • #9

    Moin rama

    das freut mich. Ich hab mal den Feuser/Münzberg aus dem Bücherschrank geholt, er irrt hier leider. Die Abbildung 856-1 ist die spätere Stempelform und die Abbildung 856-2 die ältere. Ich habe die beiden Stempel nochmals als Ausschnittsvergrößerung eingescannt. Die Abbildungen im Klauke bzw. dem ARGE-Handbuch sind korrekt. Links der Stempel von 1828, rechts von 1831.

    Viele Grüße

    DKKW

  • Online
    rama
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    1. April
    • 28. März 2023 um 15:48
    • #10

    DKKW

    ok, Klauke und ARGE-Handbuch hab ich nicht, ist ja nicht mein Spezialgebiet. Könntest Du die Stempel-Abmessungen dazu schreiben.

    In den postgeschichtlichen Blättern der Bezirksgruppe Kiel - gab es da auch was über Elmshorn?

    Den Hamburger "Schmetterlingsstempel" hatte ich auch mal - ist dann ein Geburtstagsgeschenk für meinen Vetter geworden.

    viele Grüße

    rama

  • kartenhai
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    • 28. März 2023 um 17:07
    • #11

    @ rama:

    Der Schmetterlingsstempel Hamburg erzielte 2019 bei den Auction Galleries Hamburg 110,- € (Ausruf: 120,- €)

    Gruß kartenhai

  • DKKW
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    • 28. März 2023 um 18:23
    • #12

    Moin rama

    die Frage nach den Veröffentlichungen der postgeschichtlichen Blätter kann ich nur mit einem klaren "jein" beantworten. Ich habe nicht alle aber doch recht viele Hefte aus dieser Reihe. Sogar welche aus den Jahren 1966/67, noch auf gelben Papier (nix hochglanz). Eine postgeschichtliche Abhandlung zu Elmshorn ist mir da noch nicht untergekommen. Allerdings gibt es in Heft 1/73 eine Abhandlung zur Elmshorner Post während der Sturmflutkatastrophe 1962. Damals war die Post ja noch in der Königstraße und noch nicht an der Berliner Straße (die war aber gemäß "Elmshorn - Wie war das eigentlich?", 1981, auch überflutet).

    Ich konnte vor etlichen Jahren vom elmshorner Briefmarkenhändler erst die Heimatsammlung Elmshorn, später auch die Sammlung Horst i. Holstein vom verstorbenen ehem. Vorsitzenden des Elmshorner Briefsmarken Sammler Vereins erwerben, eigenartigerweise wollte die kein elmshorner Sammler weiterführen. Da waren auch etliche Ausstellungskataloge aus den 1950er bis 1980er Jahren enthalten, immer wieder auch mit philatelistischen Beiträgen u. a. zur Postgeschichte der Stadt.

    Zu guter Letzt noch die gewünschten Angaben zur Länge der beiden gezeigten Stempel

    L1 1828: 23 mm

    L1 1831: 21 mm

    Viele Grüße

    DKKW

  • DKKW
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    • 5. April 2023 um 10:31
    • #13

    Hallo zusammen,

    jetzt wieder ein Brief ohne Stempel. Es handelt sich um eine Königliche Dienstsache mit Attest (siehe handschriftl. Vermerk: k. d. S. / m. A.

    Der Brief der königl. Administratur zu Rantzau war an das Justitiariat des ??? Gutes Ahrensburg in Ahrensburg adressiert, wurde dann aber nach Segeberg weitergeleitet.

    Rückseitig: Elmshorn d. 14. April 1831 sowie Kartenummer und Portoangabe (quer). Leider wurde das Siegel ausgebrochen, sieht nicht so schön aus.

    Ich hatte den Brief eigentlich wegen diesem Rötelvermerk gekauft, der einem Äskulabstab ähnelt aber dänische Postgeschichtler meinten nur, da habe der Postler (vermutlich in Ahrensburg) nur die "kreative Sau" rausgelassen. Der Rötel-Einser wurde gestrichen und dann für die Weiterleitung neu daneben gesetzt.

    Viele Grüße

    DKKW

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    rama
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    Geschlecht
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    1. April
    • 5. April 2023 um 10:44
    • #14

    ??? = adl.

    war ja ein adliges Gut

    viele Grüße

    rama

  • DKKW
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    • 5. April 2023 um 10:47
    • #15

    Moin rama,

    das paßt, denke ich. Vielen Dank

    DKKW

  • DKKW
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    • 7. April 2023 um 10:59
    • #16

    Hallo zusammen,

    der folgende Brief aus dem Jahr 1845 stellt ein Highlight in meiner Heimatsammlung dar. Ich hatte ihn vor vielen Jahren hier im Forum vorgestellt und Jahre später tatsächlich Antworten auf die meisten meiner Fragen erhalten:

    Zitat von DKKW

    Hallo zusammen,

    für meinen 1.000sten Beitrag für dieses Forum habe ich mich für einen Vorphilabeleg aus meiner norddeutschen Heimat entschieden.

    Im Jahr 1845 war Elmshorn nach ein Teil der dänischen Monarchie, denn der König von Dänemark war gleichzeitig der Herzog von Holstein. Am 13.6.1845 gab nun ein A. Plon einen Francobrief (bis Chur) nach Malans in Kanton Graubünden in der Schweiz auf.
    Der Text ist nicht einfach zu entziffern aber eindeutig privaten Inhalts (und leider ohne einen Hinweis, was einen Schweizer nach Elmshorn verschlagen haben könnte).

    Nach Heinosens Portotarif für die Briefbeförderung aus Dänemark ins Ausland (allerdings im Jahr 1846 erschienen) kostete ein einfacher Brief aus Elmshorn nach Hamburg 2 Schilling Crt. bzw. 6 Skilling dänisch. Von Hamburg nach Chur waren 17 Schilling Crt. bzw. 54 Skilling dänisch zu zahlen.

    Meine einzige Umrechnungstabelle für die verschiedenen alten Währungen stammt aus der Zeit um 1850 und hilft mir hier offenbar nicht weiter:

    17 Schilling Crt. bzw. 54 Skilling dänisch entsprachen demnach 43 Kreuzern süddeutsch, weder die gestrichenen 22 oben rechts, noch die 7 unten links korrespondieren mit diesem Wert. Die Rötel-7 unten links könnte m. E. das Graubündener Porto sein (in welcher Währung auch immer). Schließlich musste der Brief ja noch portopflichtig von Chur nach Malans befördert werden. Auch mit der in rot geschriebenen Ortsbezeichnung "Oberbrk" kann ich nichts anfangen.

    An Stempeln sehen wir vorderseitig den Einkreiser von Elmshorn vom 13.6.1845 als Abgangsstempel. Dann den L2-Stempel "Danemarck par Hambourg" des taxischen Postamts in Hamburg. Rücksseitig zudem den Ra3-Stempel "T.T. Hamburg 13. Juni 45" ebenfalls vom taxischen Postamt in Hamburg und schließlich den graubündner K2-Stempel "Chur 18.6. ..5"

    Fünf Tage von Elmshorn nach Chur ist übrigens eine bemerkswert kurze Beförderungszeit aus den Kindertagen der Eisenbahn.

    Ich erwarte im übrigen nicht unbedingt eine Klärung meiner Fragen, weder deutsche noch dänische Vorphilaspezialisten konnten mir bislang eine schlüssige Antwort geben.

    Viele Grüße
    DKKW

    Alles anzeigen

    Die in rot geschriebene Ortsbezeichnung steht für "Oberbruck" Die "obere Brücke" überquerte hier die Landquart. Die Rötel-7 ist das graubündner Porto in Bluzger.

    Zum Stempel: Der Einkreiser "Elmshorn mit Datum und Jahreszahl wurde kurz vor der Einführung der 1 1/2 Kreisstempel der dänischen Post durch das Elmshorner Postamt angeschafft. Laut ARGE-Handbuch sind Abschläge vom 9.11.1844 bis 2.5.1849 bekannt

    Viele Grüße

    DKKW

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    • 11. April 2023 um 11:56
    • #17

    Hallo zusammen,

    die Steckziffern für das Datum gingen offenbar recht bald verloren oder der Postmeister war nicht sonderlich ordentlich, jedenfalls findet man immer wieder Briefe mit handschriftlich ergänztem Datum.

    Hier ein Brief der Elmshorner Kirchspielvogtei an das "verehrliche" Armencollegium zu Oldesloe aus dem Jahr 1847. Vom Kreistempel Elmshorn mit Jahreszahl (ARGE nr. 4) sind laut Handbuch Abschläge vom 9.11.1844 bis 2.5.1849 bekannt.

    Viele Grüße

    DKKW

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  • DKKW
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    • 13. April 2023 um 11:14
    • #18

    Hallo zusammen,

    mein heutiger Beleg entstammt der wohl wichtigsten erhalten gebliebenen Korrespondenz der frühen schleswig-holsteinischen Postgeschichte, nämlich der Holler & Co-Korrespondenz der Carlshütte bei Rendsburg. Die Carlshütte ist heute ein bekanntes Museum in Schleswig-Holstein.

    Der Brief vom 16. Juli 1847 wurde von H. Lienau in Elmshorn geschrieben (siehe inwändige Datierung). H. Lienau betrieb ein Café am Wedenkamp (später Königstraße) in Elmshorn.

    Der Kreisstempel Elmshorn wirkt hier schon sehr abgenutzt (oder wenig gepflegt). Das Datum wurde wieder handschriftlich eingesetzt.

    Die Rötel-Taxe 11 3/4 ist sicherlich dänische Währung.

    Viele Grüße

    DKKW

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  • DKKW
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    • 14. April 2023 um 11:47
    • #19

    Hallo zusammen,

    die Post unterhielt im Elmshorner Bahnhof eine Zweigstelle mit eigenem Stempel. Dieser Zweikreisstempel "Bahnhof (Krone) Elmshorner (Posthorn) mit Zugnummer und Datum" glich den Stempeln der übrigen Bahnpostämter an der König Christian des Achten Ostseebahn von Altona nach Kiel. Die spätere aufständische Regierung Schleswig Holstein ließ dann die Krone entfernen. Dieser Stempel mit Krone ist vom 22.3.1847 bis 26.6.1849 im ARGE-Hanbuch verzeichnet

    Meine undatierte Briefhülle aus Elmshorn nach Neumünster stammt also auf jeden Fall aus der dänischen Zeit. Darauf deutet auch die Austaxierung 11 3/5 hin, das muss dänische Währung sein.

    Wie schon beim Stadtpostamt waren auch hier die Steckziffern für Zugnummer und Datum entweder verloren gegangen oder in den unendlichen Tiefen irgendeiner Schublade verschwunden. Zugnummer und Datum wurden handschriftlich eingesetzt.

    Als Dreingabe eine Fahrkarte 3. Klasse von Glückstadt nach Kiel (also immerhin über Elmshorn gelaufen).

    Viele Grüße

    DKKW

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    • 17. April 2023 um 12:15
    • #20

    Hallo zusammen,

    am 20. Januar 1848 verstarb der dänische König Christian VIII. Sein Nachfolger, König Frederik VII, veröffentlichte zunächst einen recht liberalen Verfassungsentwurf der den Schleswig-Holsteinern ein Recht auf ein politisches Eigenleben in den Elbherzogtümern zugestand. Im Zuge der Pariser Februarrevolution und den anschließenden Märzrevolutionen u.a. in Berlin und Wien kam es auch in Kopenhagen und den Herzogtümern zu Unruhen. In Dänemark forderte die Eiderdänische Partei eine geänderte Verfassung die u.a. die Einverleibung Schleswigs ins Königreich forderte. Der dänische König gab dem Drängen am 22. März 1848 nach und berief ein konservativ-liberales Kabinett auf der Grundlage des Eiderdänischen Programms.

    Daraufhin bildete sich in Schleswig-Holstein eine "Provisorische Regierung" Sowohl das Militär als auch die Verwaltung gingen überwiegend zur Provisorischen Regierung über. Damit begann der Aufstand bzw. die Erhebung Schleswig-Holsteins und die Periode der Landespost in Schleswig-Holstein (1848 bis 1852).

    Postmeister in Elmshorn blieb all die Jahre Johan Friedrich von Ahrendt (31.3.1846 bis zu seinem Tod 1.9.1857).

    Hier eine Briefhülle ohne Inhalt aus Elmshorn nach Schwerin in Mecklenburg vom 27.4.1848. Das Porto 6 / 2 folgt (gemäß Heinosens Portoverzeichnis) dem alten dänischen Posttarif (6 Schilling Crt, davon 2 Schilling Crt. Schlesw. Holsteinischer Anteil).

    Viele Grüße

    DKKW

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