Hallo!
Würde gerne Eure Meinung zu diesem 9 Kreuzer Stück hören.
Stimmt die Beschriftung gestäbtes Papier?
Liebe Grüße
Fides
Hallo!
Würde gerne Eure Meinung zu diesem 9 Kreuzer Stück hören.
Stimmt die Beschriftung gestäbtes Papier?
Liebe Grüße
Fides
Hallo Fides,
lt. Philalexikon ist der Begriff "gestäbtes Papier" eine alternative Bezeichnung für "geripptes Papier". Hierbei handelt es sich um Papier, das mit einem Wasserzeichen aus parallel nebeneinander liegenden und auch sich kreuzenden Linien versehen ist.
Mitglied Nimrod schreibt in einem früheren Posting bei "Papierbesonderheiten":
Das Auftreten des gestäbten und gerippten (bzw. teilgerippten) HP wird einem Produktionsvorgang bei der Gummierung der fertig bedruckten Bögen zugeschrieben. Die Papierrippen sind in der Aufsicht, aber nicht in der Durchsicht zu erkennen. Die Rippung ist immer vertikal angebracht. Horizontal gerippte Stücke sind Fälschungen. Starke Rippung ist schon anhand unterbrochener Stempelabschläge erkenntlich. Dies ist auch meist ein Echtheitsmerkmal. Die Rippung kann durch heißes Waschen verloren gehen. Liegen 30 Rippen auf 2cm vor, wird es als geripptes Papier, bei 20 Rippen auf 2cm jedoch als gestäbtes Papier bezeichnet. Rippungen werden übrigens gerne gefälscht.
In meinem Europa-Uralt-Michel-Katalog gibt es bei der Michel-Nr. 5 = 9 Kreuzer hellblau eine eigene Spalte R für geripptes Papier, da steht aber kein Preis drin, sondern nur "kein Preisansatz möglich". Da müßte man mal in einen aktuellen Österreich-Spezial-Katalog schauen, was heutzutage drinsteht?
Für einen Laien ist so ein gestäbtes Papier wohl nur schlecht festzustellen, wenn man von einer seltenen Type überzeugt ist, sollte man die Marke wohl prüfen lassen.
Gruß kartenhai
Danke Kartenhai für Deine Hilfe!
Hier habe ich zum Vergleich noch eine geprüfte Marke mit geripptem Papier aus meiner Sammlung.
Bei dieser Marke verläuft die Rippung aber von oben nach unten.
Ich habe den neueren österr. ANK Spezial Katalog (2014/15) und was möchtet ihr daraus wissen?
Da geht es doch allgemeint um die zwei Hauptsorten von Papieren:
den Handpapier „HP“ (Handgeschöpftes raues Papier) und den
Maschinenpapier „MP“ (Maschinell hergestellten glattes Papier).
Ein extra „gestäbtes“(?) Papier als „Zwischenvariante“(?) gibt es m.W. nicht und ist wohl eine Sonderbezeichnung für das HP-Papier.
Diese „Stäbe“ mögen wohl gemeint sein, die durch das Papiersieb entstanden sind, an dem sich die Papierfasern ganz anders (ohne Laufrichtung) sammeln und grobe Muster ergeben als auf einem maschinell hergestellten Papierendlossieb, welcher danach durch Walzen geglättet und getrocknet wird. (HP trocknet an der Luft).
Gruß
P.S.: Die Rippung ist davon abhängig, wie diese HP-Papierformate zum Druck verwendet wurden. Können also sowohl waagerecht als auch senkrecht verlaufen, je nachdem, wie sie zugeschnitten wurden ...
Jurek:
Es ist so, dass es Handpapier (HP) und Maschinenpapier (MP) als die beiden grossen Hauptgruppen der ersten österreichischen Ausgabe gibt. Dazu unterscheidet der Ferchenbauer-Spezialkatalog dann aber doch noch "geripptes Papier" (HP), "gestäbtes Papier" (HP), "gestreiftes Papier" (HP), "quadrilliertes Papier" (HP), "geriffeltes Papier" (MP) und "maschiges Papier" (MP) (dazu noch Seiden- und Kartonpapier).
Zur Rippung scheibt Herr Ferchenbauer, dass diese erst nach dem Druck und nach der Gummierung der Marken entstand, also nicht schon bei der Papierherstellung. Und weiter erwähnt er nur senkrechte Rippung oder Stäbung oder Streifung, was für die von kartenhai zitierte Bemerkung Nimrods spricht, dass waagrechte Rippung/Stäbung immer gefälscht ist - und somit das von Fides gezeigte Stück eine Fälschung wäre.
Liebe Grüsse,
Claude D.
Vielen Dank Claude D. für diese interessanten Infos
Ausgehend nur von dem ANK-Spezial, wie kartenhai erwähnte, kann ich dort nichts anderes finden.
Aber natürlich ist der Ferchenbauer-Spezialkatalog ein anderes Kaliber. Da muss ich passen, weil sowas habe ich auch nicht, zumal ich Österreich nicht sammle, außer nur vereinzelte modernere "Besonderheiten".
Schönen Sonntagnachmittag!
Ich habe zwar schon einige Jahre nicht mehr in meine Marken und die Literatur geschaut, also verzeiht mir, wenn ich jetzt schnell keine bessere Info liefern kann, aber für mich schaut das Papier recht unspektakulär aus. Sicher nicht gerippt, oder gestäbt. Eine Fälschung ist die Marke wohl nur insofern, als die Beschriftung rückseitig irreführend ist. Eine echte Rippung erkennt man übrigens auch daran, daß der Stempelabschlag oft unterbrochen ist (siehe die 30 Centisimi); bei der vorliegenden 9 Kreuzer ist so etwas nicht zu erkennen.
Liebe Sammlerfreunde!
Hab grad diesen Beitrag gelesen und kann hier Nimrod voll und ganz zustimmen.
Es handelt sich hierbei jedenfalls um keine Fälschung, auch ist es kein gestreiftes Papier (15 Streifen auf 2 cm).
Im Gegensatz zum gerippten Papier kam das gestreifte (handgeschöpftes Papier ohne Wasserzeichen KKHM) irrtümlich zustande.
Beim gestreiften Papier wurden fast alle bisher bekannten 3 Kr Marken Stücke in Bruck/Mur von der 9 Kreuzer überwiegend in Prag und Arad (auch in Rumburg) gebraucht, während die 15 Centesimi-Werte im mehreren Orten (hauptsächlich in Verona) verwendet wurden. Es tauchen auch hier immer wieder Fälschungen auf.
In der Durchsicht sieht man senkrecht nebeneinander laufende 0,7 mm dicke Linien im Abstand von 0,7 mm.
30 Rippen auf 2 cm = geripptes Papier
20 Rippen auf 2 cm = gestäbtes Papier
15 Streifen auf 2 cm = gestreiftes Papier
Gestreiftes Papier kommt nur bei folgenden Werten vor:
3 Kreuzer Ty IIIa, Platte 3
9 Kreuzer Ty IIIa Platte 5
15 Centes Ty IIIa Platte 4
Lg Bernhard