Dänemark 1 (AFA)

    Zitat

    Original von DKKW
    leider ist es mir nicht gelungen, die Marke anhand Deines Scans zu plattieren, aufgrund des Unterdrucks (Ib?) hätte ich die Marke der Platte IV zugeordnet und aufgrund der (schwachen) weißen Linie unterhalb des Westrahmens den Positionen 1,11,21, ..., 91. Bin aber nicht fündig geworden.

    Genau zurodnen konnte oder mochte CAM auch nicht. (Am Geld kann es aber nicht gelegen haben, denn wir wären da einig geworden, schmunzel)

    Michel: 1IIb
    AFA: 1IIIB
    Thiele III. Druck - Platte (dann)?
    Farbe: gelbbraun

    22. Februar 2016. Ewige Zeiten her. Der langjährige Urlaub von @DKKW hier im Philaforum hat auch meine Aktivitäten einschlafen lassen, nicht zuletzt weil mir seine kompetente fachliche Unterstützung fehlte. 

    Heute soll es weitergehen und wir besuchen Horst. Horst hat heute 5.754 Einwohner (31.12.2021) und gehört seit 2008 dem Amt Horst-Herzhorn im Kreis Steinburg an. 

    Zuerst etwas zur Geschichte.

    Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus einer Schenkungsurkunde des Ritters Heinrichs II. von Barmstede zur Gründung des Zisterzienser-Nonnenkloster zu Uetersen aus dem Jahre 1234, in der er dem neugegründeten Kloster 23 Stader Scheffel Winterweizen aus Horst stiftete. In den folgenden Jahrhunderten arrondierte das Kloster seine Horster Besitzungen durch Schenkungen und Zukäufe so weit, dass die gesamte Ortschaft als Patrimonialgut unter die Jurisdiktion des Klosters kam. Erst durch die preußischen Verwaltungsreformen ab 1867 wurde der Ort zu einer Gemeinde im Kreis Steinburg und damit vom Kloster Uetersen unabhängig. Zu diesem Zeitpunkt wurden auch die vorher zum Kloster Itzehoe gehörenden Ortsteile Moordiek und Schönmoor eingemeindet, der Ortsteil Klein Grönland wurde abgetrennt und der Gemeinde Grönland zugeschlagen. (Quelle: Wikipedia)

    Kommen wir nun zum postalischen Teil. Laut Cirkulaire 37/1845 vom 29.8.1845 wird per 1.9.1845 in Horst eine Postexpedition eingerichtet. Die Post nach Horst ist weiterhin nach Elmshorn zu senden und wird am kommenden Tag mit dem Frühzug nach Horst weitergeleitet!! Nach dem für ganz Holstein typischen Hin (24.3.1848 ) und Her (15.4.1852) kommt die Postexpedition am 6.1.1864 unter schleswig-holsteinische Postverwaltung. (JKE) Am 1.7.1853 wird der Postexpedition der Nummernstempel 142 zugeteilt, Stempelabschläge (nur in schwarz) sind vom 17.9.1853 bis 26.4.1864 registriert. (VJ und ARGE)

    (Quelle: @DKKW )

    Heute kann ich zeigen:

    1854 - 4 RBS - Thiele III - Platte IV - Feld 63 - graubraun mit einem (ziemlich) perfekten Nummernstempel 142 (Horst). Ein ungewöhnlich schönes Stück mit einem der seltensten Nummernstempeln auf der 4 RBS. Sicher nicht mit der Seltenheit von Nordstrand, Pellworm oder gar Høruphav vergleichbar, aber man muss gefordert bleiben. Ex. Borch Jensen.

    Moin Wolffi,

    ein Traumstück insbesondere mit dem seltenen 142er Nummernstempel von Horst.

    Bei 230 Høruphav brauchst Du Dich, was 4 RBS Marken angeht, gar nicht erst auf die Suche machen. Die Postexpedition wurde am 6.6.1864 nach dem preussischen Bombardement Sønderborgs eingerichtet. Mit der preussischen Besetzung der Insel Alsen ab 29.6.1864 war die Postexpedition schon wieder Geschichte.

    Es gibt einen deutschen Sammler aus Mecklenburg der sammelt auch Nummernstempel und stellt die Sammlung auch aus. Er hat meines Wissens eine 4 sk. Marke mit dem Stempel 230, ich habe vergessen ob es eine Mi.Nr. 7 oder 9 ist.

    Viele Grüße

    DKKW

    Manche (einige) Nummernstempel, meine ich, sind auf 4 RBS nicht möglich. Trotzdem ist mir auf AFA 1 am Liebsten.

    Ich sammle die Nummernstempel auch auf anderen Marken.

    Weisst Du aus dem Stegreif, in welcher dänischer Literatur ich da Hinweise finde, was auf 4 RBS zu finden sein müsste: ich muss mir da mal endlich eine Liste erstellen.

    Zitat von asmodeus

    Wolffi

    Sehr interessant! Hm, Dänemark und die Erstausgaben könnten mich auch reizen! Einmal die Plattierung und die Stempelsuche!

    Ein Thema, dass mich seit der Jugend durchgehend interessiert hat.

    Nun ist das auf AFA 1 ein Thema, was in der von mir gewünschten Qualität schon Lücken in den Geldbeutel reisst. Daher zeige ich auch nahzu keine Belege: schöne Stücke sind noch 1-2 Ligen höher.

    Das Thema „Plattierung“ ist bei der 1 natürlich sehr intressant. DKKW kann da sicher aus der Hüfte gute Literatur empfehlen: ich habe die leider immer noch im Büro meiner alten Schlafstätte. Aber bald wir hier umgebaut: dann bessert sich das wieder.

    Hallo Wolffi,

    das Thema hatten wir irgendwann schon einmal. Vermutlich in meinen Literaturtipps zu Dänemark.

    Nach wie vor die drei schon etwas angejahrten Büchlein von Hans Schønning und Erik Paaskesen; Fire Rigsbankskilling, Pladning af Plade I, Plade II und Plade III og IV das Nonplusultra. alle Bogenpositionen abgebildet und (auf dänisch) beschrieben.

    Antiquarisch immer wieder mal angeboten. Zur Zeit kommt laufend insbesondere bei VF gebrauchte philatelistische Literatur zur Versteigerung. Bei der letzten Monatsauktion wurden die drei Bände für 100 Kronen angeboten und zugeschlagen. Kommen noch die Nebengeräusche plus Porto hinzu.

    Viele Grüße

    Hallo Wolffi und asmodeus,

    die Frage aus Beitrag #146 ist noch offen: Welche Nummernstempel sind auf welchen Ausgaben selten.

    Die aktuellste Quelle ist natürlich der AFA-Spezial 2016. Ab Seite 398 sind die Ring- und Nummernstempel katalogisiert.

    Bei der 4RBS wird mørk (dunkel = Ferslew sowie Thiele I und II, 1851-1853) sowie lys (hell = Thiele III, 1854) unterschieden.

    Ähnlich gute Dienste leistet der ältere DAKA-Katalog von Erik Paaskesen. Die Preise sind nicht mehr ganz up to date aber die Seltenheit der einzelnen Entwertungen lässt genauso gut ableiten.

    Viele Grüße

    DKKW

    Schon wieder fast ein Jahr her seit dem letzten Beitrag. Meine Gesundheit gab es nicht her, viel vorzustellen, und der Umzug ist auch noch nicht vollzogen. Ich habe ein wenig Angst davor.

    Heute ein paar einfachere Belege. Hier und da wird er mehr erzählen, als ich hier ausführe, und freue mich auf eure Ergänzungen.

    Was bedeutet die 11, ist General von Ewald der Absender… danach wird es mit dem Lesen schwer.

    Es ist ein Brief mit einer AFA 1IIa (Thiele II) schwarzbraun mit Nummernstempel 58 von Roskilde nach Tönder. Dazu ein „Tagesstempel“ Roeskilde vom 8.12.1853


    Moin Wolffi,

    ohne Briefinhalt kann man natürlich nur spekulieren. Der Empfänger Kammerraad Strack in Tondern war offenbar ein höheres Tier beim dänischen Zoll in Tondern. Anscheinend standen er und der Absender General (Carl) von Ewald in regem Briefverkehr. Die Nr. 11 und der Hinweis auf den Absender sind offensichtlich mit gleicher Tinte geschrieben und dürften der "Buchführung" des Empfängers gedient haben.

    Beim Absender handelt es sich vermutlich um Carl von Ewald: https://biografiskleksikon.lex.dk/Carl_v._Ewald

    Viele Grüße

    DKKW

    Gleich noch etwas hinterher.

    Nur eine Brieffront/Briefstück (schade), aber immerhin eine 4 RBS Ferslew aus dem Jahre 1851 mit „Kranholds retouch“. AFA 1x. Entwertet mit Ringstempel. Platte II, Nummer 5 im Bogen.

    Marke und „Brief sind laut Lasse Nielsen zusammengehörig.

    Die Marke ist echt und intakt, ohne Reparaturen, wurde aber laut LN im Norden angeschnitten.


    Moin Wolffi,


    für einen kompletten Brief mit einer voll- oder gar breitrandigen Ferslew mit Kranhold-retouch hättest Du dann aber auch deutlich mehr hinlegen müssen. Der Kranhold-Brief aus der Lorentzen-Sammlung (Ferslew2) wurde 2003 mit DKK 2.500 ausgerufen und für DKK 4.000 zugeschlagen (plus Nebengeräusche)

    Viele Grüße

    DKKW