Hallo,
habe diesen Artikel auf der Website der Geflügelzeitung () gefunden:
Burundi ist ein kleiner Staat in Ostafrika, der wenig in den Nachrichten auftaucht. Vor dem 1. Weltkrieg war das Staatsgebiet Teil der Kolonie Deutsch-Ostafrika. Laut Angaben der UNO gehört das Land mit zu den ärmsten Staaten der Welt. Als vor allem agrarisch geprägtes Land kämpft Burundi mit einer chronischen Devisenknappheit und diese Situation lässt nach ungewöhnlichen Auswegen suchen.
Einer dieser Wege ist die Herausgabe von Briefmarken, durch deren Verkauf ins Ausland an Sammler und Briefmarkengroßhändler Fremdwährung ins Land kommen soll. Aus volkswirtschaftlicher Sicht auf keinen Fall ein Garant für Stabilität aber als Motivsammler von Briefmarken stößt man immer wieder auf das eine oder andere Stück, das einen freut.
Eine solche Serie ist das folgende Fundstück – eine Briefmarkenserie mit Rassetauben, herausgegeben im Jahr 2012. Die Serie besteht aus insgesamt 5 Marken zu drei verschiedenen Werten und zeigt als Marke die folgenden Rassen: Einfarbiges Mövchen (African Owl), Italienischer Modeneser, Englisches Owl Mövchen, eine belatschte Schwalbentaube, Dragoon und eine spitzkappige Silberschuppe aus der Familie der Startauben. Die 5 Marken sind aufgeteilt: 1 Ausgabe zu vier Marken mit je einer Taubenrasse darauf, gefolgt von einer Marke mit zwei Tauben und einem mit weiteren Taubenrassen verzierten Bogen: Perückentaube, Englischer Großkröpfer und eine Nonne. Auf dem Blatt mit den vier Marken sitzt am oberen Bildrand ein Englischer Indianer (Barb).
Der komplette Satz Taubenbriefmarken aus Burundi.
Die Beschriftung mit den Rassenamen erfolgt in Französisch und auch an den Bildern der dargestellten Rassen ist zu erkennen, dass sich die Macher der burundischen Taubenbriefmarken sich an Vorlagen aus einem alten Taubenbuch gehalten haben. Die Bilder mögen zwar aus einem französischen Buch stammen, trotzdem muss noch weiter nach dem wahren Ursprung der Bilder gesucht werden.
Mit etwas Kenntnis der Materie wird man auch schnell fündig: Die Originale der Bilder entstammen aus der dritten Auflage des Buches „Fancy Pigeons“ von James C. Lyell aus dem Jahr 1887. Lyell gehört zu den großen Namen in der englischen Taubenliteratur des ausgehenden 19. Jahrhunderts und Kenner rechnen ihn zu den besten Autoren. Doch nicht nur als Textautor brillierte der Schotte, der jahrelang im Jutehandel mit Indien tätig war, auch die Illustrationen zu seinen Büchern fertigte er selbst an.
Wie dem auch sei, egal ob die Darstellungen der Rassen antiquiert sind oder die Marken nur zur Devisenbeschaffung von den burundischen Behören ausgegeben wurde: freuen wir uns einfach darüber, dass es wieder eine weitere Briefmarkenserie mit Rassetaubenmotiven gibt.
Wir halten auch weiterhin die Augen nach Kleingkeiten mit Rassegeflügelmotiven in jeglicher Form auf und werden immer wieder über neue oder kuriose Fundstücke berichten.
Wenn jemand dieses Marken hat, ich wäre interessiert