Sehr interessanter Beitrag auf für einen nicht Bayern Sammler
Bayern Mühlradstempel
-
-
Hier möchte ich noch nachtragen, warum ich irrtumlich der Meinung war, dass man an den unterschiedlichen Stempeln die 1. und 2. Verteilung erkennen kann. Das dem nicht so ist, habe ich jetzt gelernt. Danke noch einmal dafür.
Hier zeige ich zwei Bilder mit Bayern Nr. 2 II Platte 3 Stempel 217. Platte 3 ist ein Irrtum, es sind Marken mit Platte 2.
-
Hallo Schnulli,
vom Stempel 217 der ersten Verteilung gab es 5 verschiedene Typen. Es gab Stempel mit 16 Schaufeln (so wie deine) und einen mit 17 Schaufeln und großen Ziffern (1855/56 verwendet).
Von den Stempeln mit 16 Schaufeln gab es einen mit langen und einen mit kurzen Schaufeln. Zumindest optisch könnte das bei dir zutreffen.
Ich glaube, dass es sich bei deinen Marken um Platte 2 handelt. Die Ecken sind rund.Gruß carolinus
-
Danke für den Beitrag. Wie wäre es, wenn alle Leser einmal nachsehen, ob ein Stempel 217 (München) 1. Verteilung dabei ist, so dass hier alle 5 verschiedenen gezeigt werden können.
-
Carolinus hat es schon gesagt, dass der letzte 217 von München der 1. Verteilung nach dem Umtausch an Holzkirchen ging. Jetzt kannst du auf losen Marken schon sagen, ob es Holzkirchen, oder nur München ist.
Hast du eine Platte 5, dann ist es mit 217 immer Holzkirchen.
Bei den Platten 1 und 2 würde ich immer München nennen.Bei der Platte 3 ist die Wahrscheinlichkeit etwa 98 zu 2, dass es noch München ist, bei der Platte 4 ist es wohl 98 zu 2, dass es Holzkirchen ist.
Eine Nr. 5, die 9 Kr. grün, wird in den Farben a, aa und b immer München sein mit 16 Schaufeln, da der Stempel mit 17 Schaufeln erst um 1855 an den Schalter kam, als diese 3 Farben längst vom Tisch waren.
Die 5c und 5d kann man kaum terminieren, da mir Briefe der 5c von 1851 bis 1862 vorlagen, und dies keine Ausreisser waren.Man kann aber auch an gewissen Eigenheiten erkennen, welche Hand den Stempel führte. Es gibt Expeditoren, die immer rechts trafen, wie 74 Dachau zum Beispiel. Hat man jetzt einen Stempel, der eine Marke links aussen oder ganz unten bzw. oben trifft, dann kann man zu 99,99% Dachau ausschliessen.
Leider sind die "Dachaus" nicht so häufig, aber es gibt schon ein paar, da ist der Abschlag, der Abschlagswinkel, die Stempelfarbe oder der Schnitt einer Marke typisch. Summiert man dies, was ein profundes Wissen und viele Jahre intensivster Forschung voraussetzt, dann kann man so manches zuordnen oder auch verwerfen. Alles aber wohl nicht.Burgbernheim hatte schon 1820 einen Expeditor, der hammerhart und messerschaft gestempelt hat. Ein klassischer Schönstempler also.
Als am 1.8.1850 die Mühlräder eingeführt wurden - er war immer noch im Amt - hat er genauso weitergestempelt. Warum auch nicht?
Hat man nun eine 5c mit wachsweichem Stempel und einer Nummer, die auch Burgbernheim einmal führte, dann ist es todsicher die andere Verteilung.Auch hat ein Linkshänder einen anderen Winkel als ein Rechtshänder. Bei grösseren Ämtern wechselten die Hände, bei kleineren Expeditionen war es oft über Jahrzehnte immer derselbe.
Schnulli, versuche doch mal irgendeine Marke mit dem 217 und 17 Schaufeln hier einzustellen - wäre doch mal interessant, diese dann zu deuten.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
-
Ich habe meine Marken nach einer 217 mit 17 Schaufeln durchgesehen. Die habe ich leider nicht gefunden. Ich habe 217 alle nur mit 16 Schaufeln hier.
-
Den mit 17 Schaufeln kannst du ganz leicht feststellen, auch wenn du nicht alle Schaufeln nachzählen kannst: Es ist der einzige grossziffrige Stempel von München. Im Vergleich zu den anderen (kleinen) 217 wirkt er wie ein Fremdling. Er ist aber auch nicht so häufig, wie man meinen könnte ...
Du schaffst das schon, den mal zu ergattern, da bin ich mir sicher. Wenn ich vor dir einen sehe, maile ich dir die auktionsnummer zu.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
-
Haben Sie auch für Würzburg "598" Erkenntnisse, wie die Verteilung des GMR 598 bzw. bis 9.3.1869 des OMR war? Anhand von Belegen konnte ich noch keinen Wechsel der OMR vom Stadtpostamt zum Bahnhofspostamt feststellen. Interessant wären für mich Ihre Daten zum GMR 598 - 1. Verwendungs- und letzter Verwendungstag in Ihrer Sammlung (also Nov. 1856 - Mai 1862). Was ist Ihr erstes Stempeldatum des OMR 598 im Jahr 1862?
Vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Hierfür herzlichen Dank.Mit besten Grüßen
Luitpold -
Schnulli
@bayern klassischAuf meiner Lieblingsseite findet ihr den Stempel 217 München auf einer Bayern 01. Leider kann man nicht auf die Bilder zugreifen.
Gruß CICERO
-
Mal ne Frage an die Mühlradstempelsammler: Ist der Mühlradstempel von Erlangen etwas Besonderes?
Beste Grüsse von bayern klassisch
-
Hallo bayern-klassisch,
Gegenfrage: Wo hast du denn diese Weltrarität aufgegabelt?
Gruß carolinus
-
Hallo carolinus,
gehört nicht mir, sondern habe ich bei einem Freund gefunden. Lag unerkannt im Briefe - Album für geschlossene Mühlradstempel.
Was aber meine Frage noch nicht beantwortet.
Gruss von bayern klassisch
-
16.12.56 käme hin mit 2. Verteilung. Die saubere Frankierung macht mir
Sorge. Andererseits haben wir noch nicht den 1. April?!
Die 18 Kreuzer ist mir auch zu stark abgeschlagen und klebt um 180° gedreht. Kein Stempel geht auf den Brief über.Gruß carolinus
-
Hallo carolinus,
das mit dem zu stark abgeschlagenen Stempel lässt sich m. E. erklären. Zuerst wurde die obere 1 Kreuzer gestempelt, dann die untere, danach die 3 Kreuzer. Bei jedem Abschlag wurde die Stempelfarbe weniger, der Abschlag somit schwächer, bis er auf der 3 Kreuzer fast nicht mehr zu sehen war. Er würde dann wieder in Stempelfarbe getränkt und auf der 18 Kreuzer abgeschlagen.
Normalerweise ist die immer ähnliche Richtung des Abschlags ja ein Indiz für die Echtheit, aber wenn der Stempel mit neuer Farbe versehen wurde, irritiert mich, weshalb er danach auch die gleiche Richtung aufweist wie die ersten Abstempelungen. Da bekomm ich leichtes Magengrimmen. Für eine Echtheit spricht aber die immer gleiche Abnutzung des Stempels (bes. im oberen rechten Bereich vorderseitig gesehen), scheint der gleiche Zeitraum zu sein.
Ob nun manipuliert oder nicht, vermag man an den gMR meiner Meinung nach nicht zu sagen, wenn ja, dann in diesem Punkt mit sehr viel Bedacht. Den Rest schau ich mir nochmal an, hab aber (noch) nicht allzu viele Kenntnisse.
Was mich besonders irritiert, ist die Frankatur. Ich kann im Sem partout kein Franko finden, welches die verklebten 23 Kreuzer ergibt; zudem sind noch 4 irgendwas mit Rötel angeschrieben... Für den Fernverkehr über 20 Meilen bis 1 Loth galten ja ab 1.7.1850 9 Kreuzer, das wäre die Summe der 5 Marken-Kreuzer plus 4 Rötel-Kreuzer (?) (wieso aber bar versteh ich auch nicht), somit wäre die 18 Kreuzer überflüssig, was Carolinus These bestätigen würde... Freu mich schon auf die Aufklärung, denn ich denke, ich liege sehr falsch.
Um aber noch auf die Frage von Bayern klassisch zu antworten. Ich wüsste nicht, was an dem gMR besonders sein sollte, das einzige was mir auffällt, ist die Unregelmäßigkeit der Schaufeln oben rechts, hab kein Vergelcihsstück, aber war bei diesem Stempel bestimmt normal...
Grüße
Dominic -
Die Wege zum Postgeschichtler sind oft steinig, aber Deiner ist gerade holzig:D .
Die 4 links unten ist das Weiterfranko und in Sgr angeschrieben. Das sind umgerechnet 14 Kreuzer. Jetzt rechne mal weiter.Grüßle
lickle
-
Hurra,
neues Erstverwendungsdatum des Nrst 114 II. Verteilung entdeckt !Gruß rabege
-
Hallo lickle,
danke für den Hinweis. Jetzt wird das ganze um einiges klarer. Ich ärgere mich jedesmal, dass die Postler nicht dazugeschrieben haben, in welcher Währung sie etwas anschreiben... Naja, aber ich bin ja noch jung, da sollte es noch Hoffnung geben.
Grüße
Dominic -
Sind Seltenheit und Schönheit schon ausreichende Verdachtsmomente, um etwas für manipuliert zu halten oder gibt es noch andere Anhaltspunkte ?
Gruß rabege -
Hallo,
die Diskussion ist ja prächtig im Gange. Dann will ich mal das Briefchen erklären.
23 Kr. wurden frankiert. Das ist korrekt für einen einfachen Brief nach GB. Wie schon ausgeführt kostete er 9 Kr. von Bayern bis zur Postvereinsgrenze über 20 Meilen. Da er ganz frankiert war, musste das Weiterfranko in der Währung der Abgabepost des Postvereins, hier also Preußens, notiert werden. 4 Silbergroschen entsprachen 14 Kr., denn für Auslandsbriefe galt der Faktor 3,5 Kr. je Groschen und nicht, wie bei reinen Postvereinsbriefen, nur 3 Kr. je Groschen.
Kurzum: Die Frankatur ist in allen Teilen echt.
Der Hammer ist aber, dass es ein ganz früher Brief von Erlangen in der 2. Verteilung ist! Fein beobachtet rabege!
Zuerst hatte man den gM 114 in Grünstadt / Pfalz bis zum 19.11.1856 in Gebrauch.
Dann wurde er Erlangen zugeteilt (1.12.1856), und die Abschläge, die wir hier sehen, sind m. E. gut und sprechen nicht für eine vorhandene Beschädigung. Der späteste bekannte Brief mit dem gM 114 von Erlangen datiert vom 17.12.1856, also gut 2 Wochen nachdem man den Stempel übernommen hatte. Aber schon am 6.1.1857 findet sich der offene Mühlradstempel 114 auf den Marken. Vermutlich ist der Stempel zwischen den Jahren beschädigt und dann durch den offenen 114 ersetzt worden.Der Brief vom 15.12.1856 zeigt noch die gute Stempelqualität, vor allem die seltene 18 Kr. gelb ist hervorragend getroffen.
Es waren bisher nur 4 Briefe mit dem Erlanger 114 der 2. Verteilung bekannt - jetzt sind es 5!
Kleiner Gag am Rande: Sem bewertet den Stempel auf loser Marke mit 200 Euro. Kurze Zwischenfrage: Woher erkenne ich bei einer losen Marke, dass sie in den 5 Wochen nach dem Umtausch in Erlangen, und nicht ein paar Tage zuvor in Grünstadt abgestempelt wurde? Ich vermag das jedenfalls nicht.
Auf Brief wird er mit 500 Euro bewertet - ich denke, dass diese Angabe sehr moderat ist, denn wieviel Bayernstempel kosten, die es nur 5mal auf Brief gibt, kann man sich gut vorstellen ... einfach mal bei den Nummern 900 - 920 schauen ...
Leider ist mir der Erwerb nicht möglich gewesen, obwohl ich die 500 Euro für den Stempel voll bezahlen hätte.
Beste Grüsse von bayern klassisch
-
hallo,
ein wirklich sehr schöner Brief, den du uns hier zeigst.
Das mit dem Datum, früh Verwendung des Stempelsabschlags der II.V hatte ich nicht im Sinn.
Erhlich ich dachte auch, dass der Brief Ungereimheiten hätte, bevor ich die berichte lass, bin ich in der Betrachtung des Briefes hängengeblieben.Für solche Briefe b.k. abgesehen von dem Stempel und der Seltenen Bundfraknkatur, was kann mann hier Ansätzen?
Für Stempel 500.-€
Seltene Mischfrankatur Nr.7 (18Kr.) ??
Seltene Mischfrankatur Nr.3 (1Kr.) doppelstück ??
Alle Marken mehr als Breitrandig mit Schnittlinien und Ränder.
Saubere Stempel....
Zielort.
Frühestes bekannte Verwendungsdatum des Stempels ???Summa Summarum ???
Schöne Grüsse vom staunenden soaha
-