Kann mir bitte jemand diesen Brief einer Oberin vom Ursulinenkloster Duderstadt von 1800 entziffern. Ich habe ihn in 3 Scanns unterteilt.
Kann mir bitte jemand den Text entziffern?
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Saguarojo -
23. Juli 2013 um 12:35
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Soviel vorab:
Es geht um die Aufnahme der Mademoiselle Auguste Lindemann in einem Ursulinen Kloster.
Vermutlich eine Urahnin des Herrn Lindemann, der mit dem Papst vor einigen Jahren eine Budike in Wuppertal aufmachen wollte.
Heinz Meier, der Darsteller dieser Loriot-Figur, ist leider vorgestern verstorben.Wenn andere nicht schneller sind, erfolgt die Transcription irgendwann heute abend. Ich muß mich jetzt um meínen Gurkensalat kümmern
MfG wajdz
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Die Briefanrede müsste heißen:
"Hochedelgebohrener hochzuverehrender Herr!"
Weiter komme ich leider nicht. -
Bis auf wenige Worte habe ich den Brief entziffert.
Da wird das Fräulein Lindemann in die Obhut der Ursulinerinnen in Deuderstadt gegen ein halbjähriges Kostgeld von 30 Reichsthalern gegeben.
Und sparsam wie die Mutter Oberin ist, schreibt sie die Quttung gleich auf die Rückseite, um den Brief nicht unnötig zu verdicken.
Kommt einem sehr bekannt vor. Brief bis 20 g = 58 und dann wird es sehr teuer.
Die Texte mit der Transcription in der Anlage.MfG wajdz
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Einige Worte mehr habe ich entziffern können!
Liebe Grüße
mx5schmidt -
@ wajdz8 und mx5schmidt
Ganz herzlich bedanke ich mich bei euch für diese echte Fleißarbeit.
Vielleicht bekommt noch jemand die restlichen Worte heraus. -
Bild 1 unten rechts, da lese ich:
"ich im ausgesetzt bin"
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Habe auch noch einige Wörter zu diesem Brief gefunden:
Seite 1:
1. Zeile: geehrteste
3. Zeile: hoffnungsvolle pupilla (aus dem Lateinischen bedeutet: Mündel, verwaistes Mädchen)
8. Zeile: ein wahres Vergnügen
10. Zeile: das noch gesuchte Wort am Ende ist schwierig, der zweite Teil könnte "gefaßt" heissen.Seite 2:
Die Oberin bezeichnet sich als:
Sr. de St. Charles (Schwester de Saint Charles)Seite 3:
Die 2 Buchstaben hinter der "30" sind die Abkürzung für Reichstaler.
Das Wort dahinter könnte auch "Sayn" bedeuten, vielleicht hatten die Münzen den Grafen Sayn-Wittgenstein als Abbildung, aber das muß uns ein Münzexperte noch bestätigen, ob es solche Münzen überhaupt gab.Gruß kartenhai
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Hallo,
wie schön, dass das schon so weit fortgeschritten ist. Vielleicht darf ich ein paar Anmerkungen machen? Danke.
kartenhai: ganz sicher eine Form von "pupillum". (Wer Vorphila und markenlose Briefe sammelt, wird bei Anschriften desöfteren "Pupillen=Kammer/=Gericht" vorfinden.)
Das geschriebene "an" in "es an wahres Vergnügen" könnte eine hübsche Freud'sche Fehlleistung sein.Tacitus: Ganz dicht dranne: "unausgese(t)zt" (=immer) und bezieht sich wohl eher auf das "Ergebenste Dienerin" in der Schlußformel, als auf "Hochachtung". Durch das nötige Scanteilen des Briefes geht das fließende Lesen leider verloren.
wajdz: das "Cond. Münzen" ist "Conv. Münze". Und könnte bedeuten, dass es 30 Conventionstaler waren. Das "Conv: Münze" auf hannöverschen Silberstücken kommt wohl erst später?
Ob es übertragen schon immer "Ursulinerinnen" sind/waren, kann ich ad hoc nicht finden, aber geschrieben steht "Ursulinen"?uposta
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Ich danke allen, die sich an dieser "Entschlüsselung" beteiligt haben.