Preussen
Russische Frankaturen und Destinationen vor UPU
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lt. Wikipedia war Stützerbach geteilt, ein Teil preussisch, der andere Teil gehörte zu Sachsen-Weimar. Im preussischen Teil gab es seit 1861 ein Postamt (siehe Feuser: nachverwendete Stempel).
Also dürfte es sich um den Portoanteil Preussen handeln.Viele Grüße
DKKW -
Hier habe ich einen Leckerbissen. Nr. 3 + Nr. 21x als 30-Kopeken-Frankatur von TAGANROG nach Corfu. Der Brief lief via Odessa über das Schwarze Meer vermutlich bis Konstantinopel und wurde dann per Schiff weiterbefördert. Auf Grund fehlender Stempel kann der Weg zwar nicht nachgewiesen werden, es ist jedoch der übliche Weg. Zudem betrug das Porto bis Konstantinopel 30 Kopeken. Ab dort wurde der Brief mit 45 Lepta für den Schiffsweg nachtaxiert und mit griechischen Marken verklebt.
Obwohl unten rechts etwas lädiert ist die später Verwendung der Nr. 3 sehr selten. Eine Frankatur der Nr. 1 - 4 waren sogar bis 1884 möglich.
Und allzu teuer war das Stück auch nicht, da weder der Einlieferer noch die Herren des Auktionshauses erkannt haben, das es eine Nr. 3 ist. Glück muß man haben. -
Hallo 241264hsv-fan,
ich lese oben "chrez' Vennu" (das im Russischen überflüssige zweite "n" ist wohl eine griechische Interferenz).
Könnte der Brief auch über Wien gelaufen sein? -
Selbstverständlich ist dieser Weg möglich gewesen. Ich habe einen weiteren bereits auf der ersten Seite dieses Threads gezeigt, bei dem auch 'via Vienna' darauf steht, der aber nachweislich über Konstantinopel lief. Anhand der Handschrift kann hier der gleiche Absender angenommen werden, der möglicherweise von vorn herein diesen Weg mit vermerkte.
Rückseitig ist der Stempel "ODESSA / 27. FEB. 1871" abgeschlagen. Das heißt, der Brief benötigte bereits vom Asowschen Meer bis dort zwei Wochen. Außerdem sind zwei griechische Stempel vorhanden. Diese sind jedoch äußerst schwach und es sind nur Fragmente lesbar [....Y und (KER)KYRA]. Der Weg über Wien ist vermutlich länger als der über das Schwarze Meer. Ob das Porto über Österreich dann gleich war, vermag ich nicht zu sagen.
Wie gesagt, nehme ich den Weg über Konstantinopel nur an. -
Nachdem in diesem Thread lange Zeit nichts passiert ist (auch von meiner Seite mangels Neuerwerbungen), kann ich heute mal etwas Neues präsentieren.
10-Kopeken-Ganzsachenumschlag (U 13) nmit insgesamt 4 Kopeken Zufrankatur für 1 Loth Gewicht ins preussische Gardelegen. Der Stempel "FRANKIROWANO" gibt an, das das Porto bis zum Empfänger voll bezahlt ist. -
Das manchmal auch geschichtliche Kenntnisse von Bedeutung sind, zeigt dieses Briefkuvert aus KRONSTADT. Aufgegeben wurde der Brief am 11. AUG. 1872, am nächsten Tag weiter geleitet über St. Petersburg und nach 5 Tagen traf er in Wismar (Herzogtum Mecklenburg-Schwerin) ein. Zu dieser Zeit betrug das Porto nach Deutschland 10 Kopeken.
Im Westfälischen Frieden fiel Wismar als kaiserliches Lehen an die schwedische Krone. Im Jahre 1803 endete die Herrschaft, als das schwedische Königreich die Stadt im Malmöer Pfandvertrag für 99 Jahre an das Herzogtum Mecklenburg-Schwerin verpfändete. Endgültig fiel Wismar aber erst 100 Jahre später an Deutschland zurück.
Daher galt für diesen Brief das Porto von 16 Kopeken und er ist somit korrekt frankiert. -
Über ein Jahr habe ich hier nichts Neues präsentiert. Da ich mich zum Einen mehr auf die Punkt-Nummernstempel konzentriert habe und zweitens bei den gängigen Frankaturen und Destinationen sehr gut besetzt bin, habe ich dann auch keine Neueinkäufe getätigt. Bei nachfolgendem Stück wollte ich angesichts des sehr günstigen Preises nicht 'NEIN' sagen.
Es handelt sich um eine achtseitige Broschüre der "ERSTEN RUSSISCHEN HANDELS-AUSKUNFTS-BÜREAUS FRITZ WUTTKE". Gegen ein Entgelt konnte man hier Auskünfte über russische Handelshäuser bekommen.
Gemäss des Tarifes vom 01.01.1872 kosteten Kreuzbandsendungen mit Gedrucktem oder Warenproben 2 Kopeken, womit dieses Stück also portogerecht ist. Abgesendet wurde sie am 06. Februar 1875 (Julianischer Kalender) in Moskau. -
Heute zeige ich einen Brief aus KOWNO vom 2. Aug. 1874 über Lyon nach Algier.
Auf Seite 2 hatte ich bereits einen mit 35 Kopeken frankierten Brief gezeigt. Dieser Damenbrief ist mit 15 Kopeken (Ausgabe 1866 waagerecht gestreiftes Papier) frankiert. Briefe nach Algerien wurden mit dem gleichen Porto wie Briefe nach Frankreich belastet. Im Direktverkehr wären eigentlich 13 Kopeken ausreichend gewesen. Zwei weitere Briefe vom 31. Okt. und 2. Dez. 1874 aus gleicher Korrespondenz sind jedenfalls auch mit 15 Kopeken frankiert. -
Nach längerer Zeit habe ich mir mal wieder einen Brief für diesen Sammlungsteil gegönnt. Der Faltbrief der 2. Gewichtstufe ist korrekt mit 36 Kopeken (Nr. 17 + 2x Nr. 19x) frankiert und lief nach Amsterdam (Ankunftstempel 4. JUN 70). Die Entwertung vom 30. Mai 1870 erfolgte per Bahnpoststempel (Kiryushkin / Robinson Nr. 1046.2).
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Mein letzter Beitrag zu diesem Thema ist nun sieben Jahre her. Neue Belege sind in dieser Zeit auch nicht hinzu gekommen. Bis jetzt ..., denn mir ist ein Brief nach Portugal aufgefallen. Die Destination Portugal ist nur sehr selten zu finden. An dem günstigen Preis konnte ich aber nicht vorbei.
Der Brief wurde am 19. Januar 1873 in St. Petersburg aufgegeben und lief nach Lissabon. Er ist mit 44 Kopeken (18y, 19x, 21x, 23y) korrekt für die 2. Gewichtsstufe frankiert. Bei "Wyneken & Co." dürfte es sich um eine Privatbank handeln.
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