Ich bin auf einen Artikel der österreichischen Briefmarken-Zeitschrift „Die Briefmarke“ gestoßen, der mich angeregt hat, mal nach dem Verbleib von Belegen zu suchen bzw. zu ergründen, wie lange sie postalisch unterwegs waren. Ich finde eine derartige Suche und Findung sehr interessant, weil über einen langen Zeitraum und das spätere Auftauchen eines Beleges interessante Geschichten erzählt werden können.
„Immer wieder – wir kennen das – ist über das Aussterben dieser oder jener Spezies zu lesen, Seit einigen Wochen ist das muntere Treiben einer selten gewordenen Art vermehrt festzustellen. Die Rede ist von der guten alten Postschnecke.
So wurde vor kurzem ein Mahnschreiben der Salzburger Stadtbibliothek nach 29 Jahren einer mittlerweile 80 Jahre alt gewordenen Frau zugesandt. Immerhin ist das Buch inzwischen ausgelesen worden. Etwa zur gleichen Zeit erhielt eine Apothekerin nach 34 Jahren eine Urlaubskarte ihres seinerzeitigen Tanzschulpartners (über den Inhalt wurde jedoch nichts bekannt). Ganz ähnlich erging es unlängst auch einer Dame aus dem Bezirk Spittal. Sie wartete neun Jahre lang auf die Zustellung einer Postkarte, die ihre Eltern 2003 von einem Urlaub in Ostfriesland geschickt hatten; darin die Mitteilung, dass es ihnen gut geht. Zum Schluss noch ein anderes grenzüberschreitendes Beispiel der Postschnecke aus Italien: Eine am 27. Juli 1981 im Badeort Marina di Massa aufgegebene Postkarte kam kürzlich (völlig außer Atem) in Mailand an. Sie brauchte für die 250 Kilometer ganze 31 Jahre, was einer Geschwindigkeit von stolzen 0,00092 km/h entspricht. Rekordverdächtig. (Quelle: Die Briefmarke, Heft 11/2012).
Bis jetzt bin ich noch nicht fündig geworden, einen Beleg zu zeigen, der lange unterwegs war und wo es eine Geschichte darüber zu erzählen gibt. Daher meine Anregung, doch solche Belege und Geschichten hier zu posten und andere Sammler daran teilhaben zu lassen.
Gruß von
valgrande