Russland Postzensur 1914 - 1917
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Einschreiben aus Schitomir an das polnische Komitee in Stockholm.
Von Schitomir hat Speeckaert lediglich einen Zensurstempel gelistet. Die erste Zeile ist diesem Stempel gleich, in die zweite Zeile musste das Datum per Hand nachgetragen werden und in Reihe drei steht die Zensornummer 12.
Hier war das Datum im Stempel integriert (verstellbar) und in Reihe drei ist der Name des Zensors G. Michailowa, was darauf schließen lässt, das es sich um eine Frau gehandelt hat. Weibliche Zensoren sind sehr selten.
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Besonders interessant finde ich den Minsker Militärbezirk. Allermeist lassen sich die namentlich bennanten Zensoren bestimmten Orten / Zensurstellen zuordnen, was bei diesem bei Speeckaert unbekannten Zensurstempel, der nur die Initialen W.K.B. beinhaltet, wahrscheinlich nicht möglich ist.
Karte vom Juni 1915 aus Gorodez nach Moskau. Auch der einzeilige Geprüft Militärzensur ist bei Speeckaert nicht gelistet.
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Ob das mit der Zuordnung auch für die Zensurstempel mit Nummern gilt, kann ich zur Zeit nicht sagen. Da müsste man Belege mit gleichen Nummern vergleichen, was mangels Belege gar nicht so einfach ist. Speeckaert hat fünf verschiedene Typen mit Nummern gelistet, jedoch ist keine Nummer unter zwei Typen vorhanden. Da verschiedene Nummern gleichen Typs auch noch Unterschiede beispielsweise in der Schriftart aufweisen, hätte man theoretisch auch alle fünf Typen unter einem zusammen fassen können.
Ansichtskarte aus Wyschni-Wolotschek vom Januar 1917 mit den Typen 40 (Zweizeiler) und 41.
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Einschreiben aus Taschkent vom 16.12.1915 über Petrograd nach Stockholm. Geprüft wurde in Taschkent (Zensurstempel Typ 3 und Unterschrift des Prüfers).
In einigen Zensurstellen gab es spezielle Lacksiegel für die Zensur. In Taschkent wurde das Siegel des Postamtes mit Inschrift ТАШКЕНТ СТР. ОТПР. П. Т. КОНТ. verwendet. Vielleicht kann mir jemand sagen, wofür die Abkürzung STR. steht?
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Postkarte vom Juni 1917 nach Böhmen. Ein Tagesstempel ist nicht vorhanden, eine handschriftliche Ortsangabe auch nicht. Jedoch deuten zwei Nebenstempel auf Pleskau (Pskov) hin.
Der Zensurstempel wird von Speeckaert als Typ 3 bei den Stempeln des Militärbezirks Dwinsk aufgeführt. Diese Karte hat zusätzlich einen Stempel '10' (?). Unter Typ 7 listet Speeckaert einen solchen Stempel unter Pleskau. Bei einer weiteren Karte mit gleichem Zensurstempel mit Zensornummer '1238' befindet sich als zweiter Stempel der Typ 6 aus Pleskau darauf.
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Weitere Karte mit Zensurstempel Typ 3., aufgegeben beim Feldpostamt 123 und nach Witebsk gesendet. Bei diesem Stempel sind die Buchstaben in der zweiten Zeile alle groß im Gegensatz zum vorher gezeigten. Ebenfalls zu sehen eine große '8'. Also ist dieser Zensurstempel auch aus Pleskau? Im ersten Nachtrag führt Speeckaert eine große '12' auf, was dann wieder eher auf Witebsk hindeutet. Es ist durchaus wahrscheinlich, das es mehr Ziffern als nur die '12' gibt.
Ich finde das ganze nun eher verwirrend als das es Licht ins Dunkel bringt. Da sind noch einige Belege notwendig, um für Klarheit zu sorgen.
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Brief vom 1. Juli 1915 aus Aleschki nach Uralsk, dort am 6.7. angekommen, geprüft und einen Tag später weitergeleitet an den Empfänger. Auf dem Brief befindet sich ein bei Speeckaert nicht notierter Zensurstempel mit dem des Prüfers A.A. Ljubarskiy sowie eine Vignette aus Petrograd für die Soldaten und deren Familien.
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Weitere Ansichtskarte, dieses Mal aus Ungeni, aufgegeben am 12.Juni 1916 und nach Paris gesendet. Als Zensurstempel wurde der Typ 7 mit der Zensornummer '12' von Odessa verwendet. Über diesen wurde der Einzeiler Унгени (Ungeni = Speeckaert Typ 2) gestempelt. Speeckaert zeigt den Stempel auch nur in Verbindung mit dem Odessaer Typ 7 und der Zensornummer 12.
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