Der erste Künstler, der auf die Idee kam, Berge und Gipfel als Gesichter darzustellen, war der Maler Emil Nolde (1867-1956), geboren als Hans Emil Hansen in Nolde. Auf den Karten signierte er immer mit E. Hansen, seinem Geburtsnamen, Nolde war sein Künstlername nach seinem Geburtsort. Mit den ca. 30 Karten-Ansichten, die er schuf, verdiente er sich vor 1900 Geld für sein Künstlerstudium. Er wurde von anderen Künstlern oft kopiert, aber nie erreicht, obwohl die Konkurrenz-Karten seiner Plagiatoren auch teilweise sehr interessant waren.
Auszug aus:
1892 geht er nach St. Gallen, als Lehrer am Industrie- und Gewerbe-Museum. Sechs Jahre ist er in der Schweiz. "Der Sohn der Ebene" wird ein bekannter Hochtourist, von Spannung und Verwegenheit getrieben." Aber auch die große Schönheit war ihm lieb. Er brauchte sie, denn unbefriedigte Vollkraft jagte ihn die gefährlichsten Berge hinan". Er weiß, es ist seine Bestimmung, Maler zu werden, er malt, und es will ihm nicht gelingen. "Es lebte in mir die Gewissheit des Könnens, und ich konnte nichts". Wenigstens die Annehmlichkeit des Wohlstandes bringen jene Bergbilder, die er auf seinen Fahrten auf Postkarten zeichnet und Freunden sendet. Dr. Hirth, Kunstfreund, Gründer der Zeitschrift "Jugend", antwortet darauf so begeistert, dass der Gewerbelehrer Hansen sich entschließt, solche Postkarten drucken zu lassen.
100.000 Postkarten.
In zehn Tagen sind 100.000 Stück verkauft. Plagiatoren stürzen sich auf die "frische, schöne Idee" und "verunreinigen sie stümperhaft und eklig". Aber Emil Hansen hat 25000 Franken für sein Künstlerstudium zur Verfügung.
Die Ansichtskarten von Nolde alias Hansen mit hauptsächlich Schweizer Berggipfeln sind heute relativ selten, viele von ihnen kosten einige hundert Euro das Stück, bei Ebay sind sie selten angeboten, mehr auf herkömmlichen AK-Auktionen.
Stelle heute mal die einzige Karte, die ich von ihm besitze, vor, später dann Karten von anderen Künstlern und Verlagen mit demselben Thema Berggesichter:
Zugspitze und die beiden Waxensteine, die 3 Höllentalspitzen, das Ettaler Mandl, bei Garmisch-Partenkirchen.
Signatur: E. Hansen
Verlag: Stern und Albrecht, München
Jahr: 1900
Gruß kartenhai