Unter der Adresse gibt es mit dem Stand 1850 auch eine Karte, auf der die Schifffahrtstrecken eingezeichnet sind und die Tonnage, die möglich war.
Postbeförderung über Flüsse
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Liebe Sammlerfreunde,
ich wußte doch, dass @bayern klassisch uns ein paar Briefe zu diesme Thema zeigen kann. Danke schon mal dafür !
Vorneweg noch ein paar allgemeine Anmerkungen zu diesem interessanten Thema.
Solange keine Primärquellen zur Verfügung stehen, muß man in der 2. Reihe suchen. Als Preußen-Sammler kann man da glücklicherweise auf die Postgeschichte von Stephan zurückgreifen. Viel habe ich auf die Schnelle nicht gefunden, aber 2 Punkte immerhin:
- Bei dem Preußischen Seepostwesen hinsichtlich der Binnengewässer beschreibt er, dass es keine posteigenen Dampfschiffverbindungen gibt, man sich aber privater Linien bediene, bis hin zur Mosel.
Von den im Jahre 1856 bestehenden 144 Privat-Dampfschiffverbindungen wurden 26 von der Preußischen Post genutzt. Hier muß man sich aber vor Augen halten, dass hier insbesondere auf die Personen- und Güterbeförderung abgezielt wurde. Inwieweit diese Verbindungen auch für den regulären = regelmäßigen und vorgeschriebenen Transport der Briefpost benutzt wurden, ist leider meistens nicht klar.
Gegen eine stärkere Nutzung der Schiffsverbindungen führt Stephan deren Abhängigkeit von Witterungseinflüssen (Nebel) und vom Wasserstand an.
- Die Preußische Post hatte in Arnheim (Niederlande) eine Fahrpost-Expedition, die 1847 aufgehoben wurde, weil in Folge der Ausdehnung der Dampfschifffahrten auf dem Rhein die Einnahmen aus den preußischen Fahrposten zwischen Emmerich und Arnheim zurückgingen...
Auch hier geht es wieder um die Fahrpost - nicht um Briefpost !Man muß sich auch vor Augen halten, dass die Dampfschiff-Linien privat betrieben wurden und eine Nutzung daher für die Post Kosten verursachte.
Dann noch erste Überlegungen zu den Briefen, die bayern klassisch hier vorgestellt hat:
Der 1. Brief von Amsterdam nach Nördlingen könnte hinsichtlich des möglichen Leitweges und auch der bisher bekannten Umstände sehr gut ein Beispiel für das von Nagler beklagte Umgehen der Post mittels Rheinschiffen sein. Wenn der Inhalt die Umstände nicht weiter konkretisiert, bleibt leider nur diese Vermutung - wenngleich auch sehr plausibel.Der 2. Brief lief meiner Meinung nach regulär Amsterdam-Emmerich-Köln-Koblenz.
Ein Rhein-Transport Köln-Koblenz wäre theoretisch denkbar, aber wenn ich die bisherigen Quellen zusammennehme, erscheint mir eine so frühe Nutzung der Dampfschiffe für reguläre Briefpost nicht wahrscheinlich. Hinweise auf einen Schiffstransport der Briefe den Main hinauf, habe ich bis jetzt nicht gefunden.Zu dem 3. Brief sag ich jetzt noch nichts, den muß ich mir erst noch in Ruhe anschauen ...
Der 4. Brief macht neugierig. Leider fehlen mir da jetzt nötige Unterlagen. War Speyer ein Grenzpostamt ?? Hier wäre ein Schiffstransport bis Speyer ein interessanter Gedanke. Welches Datum hat denn der rückseitige Stempel ?
Viele Grüße
Michael -
Hallo Zusammen
ich finde es hochinteressant, was alles innerhalb von wenigen Stunden, von Tagen kann hier wahrscheinlich noch nicht gesprochen werden, zusammengetragen wurde.
Dafür möchte ich mich bedanken.Zum Thema "Magdeburg", leider habe ich bis jetzt noch keine befriedigende Antwort. Es ist scheinbar so, dass es keine Postverbindungen über die Elbe gab. Eine Internetrecherche ergab nichts konkretes, ausser das es eine Verbindung von Berlin - Magdeburg - Hamburg gab, jedoch von keiner langen "Lebensdauer". Ob darüber auch Poststücke befördert wurden, ist rein spekulativ - Postbetrug ausgenommen, der sich jedoch so nie nachweisen lassen würde.
Zur Zeit versuche ich an die Adressen von Schiffahrtsvereine und eventuell dadurch an Informationen zu kommen.
Dies kann jedoch dauern, da z.B. der Verein in Magdeburg momentan nicht direkt für mich ansprechbar ist....
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
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Liebe Sammlerfreunde,
zwar kein Postbeleg, aber ein schönes
Passagier-Billet von Magdeburg nach
Hamburg von 1846.Beste Grüße,
VorphilaBayern -
Lieber VorphilaBayern
danke für das Zeigen dieses schönen Stückes.
Zwar heisst dies noch nicht, dass es eine "reguläre" Post-Schiffsverbindung zwischen Magdeburg und Hamburg gegeben hat, hält jedoch die Möglichkeit offen.Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
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Lieber Magdeburger,
im Buch Geschichte der Preußischen Post,
das Heinrich Stephan 1859 veröffentlichte,
habe ich einen Absatz gescannt, der sicher-
lich interessant ist.Beste Grüße,
VorphilaBayern -
Hallo Zusammen
folgende interessante Passage fand ich heute im einem Amtblatt von Koblenz
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
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Hallo zusammen
Hallo UlfDanke für die Infos. Anscheinend gab es auf dem Rhein, zumindest ab Frankfurt/Mainz bis Köln einen Postdienst per Schiff. Dies kann ich mir auch gut vorstellen, zumindest bis zur Fertigstellung der Eisenbahnstrecke Köln Mainz. (1859)
So wie es aussieht aber nur Stromabwärts. Gegen den Strom war es anscheinend zu langsam.schönen Gruss
PeterP.S. Ich hatte das Museum in Koblenz angeschrieben und die haben auch netterweise geantwortet. Ich rechne in den nächsten Tagen mit dem Erhalt der Broschüre/Artikel "700 Jahre Schiffspost auf dem Rhein".
Über den Inhalt werde ich euch informieren. -
Lieber Peter
die Postbeförderung wird in beide Richtungen, also auch stromaufwärts stattgefunden haben. Dazu habe ich mal 2 Jahre der Amtsblätter von Coblenz durch gesehen.
Der zweite Artikel zeigt sogar, dass bis nach Mannhein befördert worden sein muss und dass die Witterung der größte Feind war.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
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Lieber Magdeburger,
vielen Dank für diese wichtigen Primärquellen, ohne die man das wohl kaum hätte erfassen können, wie es damals lief.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
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Hallo zusammen,
Hallo Ulf,heute war in der Post ein sehr freundlicher Brief vom Rhein Museum in Koblenz. Ich hatte dort einen Artikel angefordert "700 Jahre Schiffspost auf dem Rhein".
Diesen Artikel hat man mir freundlicherweise und unentgeltlich zukommen lassen.
Dafür ein Dickes Dankeschön von meiner Seite.viele Grüße
Peterwenn ich mal in Koblenz bin schaue ich mir das Museum an
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Hallo zusammen,
Eine Frage in die Runde
wer möchte das gute Stück bei der norddeutschen Auktion ersteigern?
Mann kann sich ja absprechen!!Ich suche schon den ganzen Vormittag nach dem zusammenhängenden "oe"
schönen Gruss
Peter
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Lieber Peter
bevor ich antworten wollte, wollte ich noch ein Teil der Amtblätter von Coblenz durchsuchen, jedoch habe ich nicht die Zeit gefunden.
Prinzipell decke sich alles mit den bisherigen Infos ab.Jedoch verstehe ich Dein letztes Posting nicht...
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
P.S. Deine Briefe sind angekommen, habe Dir eine Mail gesendet.
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Lieber Peter
ich habe nochmals mir die Unterlagen angeschaut. Dort ist dieser Stempel mit römischen Ziffern von I bis III und arabisch 4 gelistet, jedoch nicht wie im Los mit arabischen Ziffer 3.
Weiterhin wird aufgeführt dass dieser Stempel bis in die 80iger Jahre nachgewiesen werden kann.Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
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Hallo zusammen,
bei der Schiffspost auf dem Rhein gab es auch noch den Stempel
Bonn - Coeln (oe zusammengeschrieben), Verwendung 1851 - 1852.Der Stempel Coblenz - Coeln (oe auch hier zusammen) wurde zuerst bei der Schiffspost, dann normal in der Bahnpost verwendet. Es gibt auch Stempel in anderer Schreibweise (Cöln, Coeln), die aber erst ab 1859 auftauchen.
Schiffspost auf dem Rhein gab es auch 1923 - bedingt durch die Rheinlandbesetzung wurde teilweise der Post-Transport auf Schiffe verlegt.
Erkennbar sind diese Belege an den einstelligen Zugnummern.Ein paar Bilder anbei.
Gruß
Dirk Stratmann -
Hallo Dirk,
vielen Dank für das Zeigen dieser interessanten Belege.
Das Thema Schiffspost auf dem Rhein bietet doch einige interessante Facetten.ZitatEs gibt auch Stempel in anderer Schreibweise (Cöln, Coeln), die aber erst ab 1859 auftauchen.
Gibt es Belege mit diesen Stempeln, die mit Schiffen befördert wurden ?Viele Grüße
Michael -
Hallo Michael,
die Stempel Coblenz-Cöln bzw. Coblenz-Coeln wurden erst ab 1859 verwendet, die Schiffspost endete aber schon 1857, daher keine Verwendung mehr auf Rheindampfern.
Interessant ist noch, dass noch kein Beleg "Coeln (oe zusammen)-Coblenz" (Gegenstrecke) aufgetaucht ist. Die Stempeleinsätze waren austauschbar, daher hätte es den geben können. Anscheinend wurde in dieser Richtung nichts umgearbeitet.Gruß
Dirk
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Liebe Sammlerfreunde,
angeblich soll der Stempel auf der Siegelseite
"MAINZ 20.7. IV. CÖLN" ein Schiffspoststempel
sein. Der Brief ging von Mainz nach Köln und ist
vom 20. Juli 1860.Beste Grüße,
VorphilaBayern -
Lieber Vorphilabayern
die Bahnstrecke Mainz - Cöln wurde 1860 fertiggestellt. Wann genau, habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. Ist der Stempel vor Fertigstellung der Strecke, könnte der Brief per Schiff befördert worden sein.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
P.S. Habe Ihnen eine 3 MB-Mail gesendet
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