Jürgen Kuhn erlebt Fußball-Weltmeisterschaften nicht nur im Fernsehen. Ob 1958 in Schweden, 1970 in Mexiko, 1982 in Spanien oder 1990 in Italien: Er hat sie alle zu Hause. Und zwar in Form von Briefmarken in seinem Album.
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Rund oder im Sonntagskleid: Marken von Jürgen Kuhn zum Thema Fußball.
Sammeln ist seine Leidenschaft. Jürgen Kuhn stöbert auf Tauschbörsen, lässt im Urlaub keinen Postbesuch aus und freut sich über Briefe aus exotischen Ländern - selbst wenn nicht viel drinsteht. Ihn reizen die gezackten Aufkleber, Stempel und alles, was dazugehört.
Ob vom Getreide bis zum Brot, das ehemalige Gefangenenlager in Eversburg, Schiffe oder Sportarten: "Zu jedem Thema lassen sich Marken finden", sagt Kuhn begeistert. Da er sich für Fußball interessiere, habe er den Sport in sein Hobby integriert. "Wenn man etwas Hübsches sieht, muss man es einfach behalten", sagt er.
Hübsch sind seine gezackten Fußball-Exemplare. Besonders bunte Stücke kommen aus Guinea oder Brasilien. "Einige davon haben die Länder nur rausgegeben, um Devisen von den Sammlern zu bekommen." Auch wenn sie nie auf Post prangten, passen sie in die Sammlung. Sie zeigen Kicker, Köpfe von bekannten Spielern oder Trainern, Tore und Bälle.
Philatelie nennt sich die Kunde, die sich mit dem systematischen Sammeln von Postwertzeichen sowie Belegen für ihre Verwendung auf Postsendungen jeglicher Art beschäftigt. Was vielleicht etwas trocken klingt, ist ein abwechslungsreiches und - wie Kuhn betont - äußerst interessantes Hobby.
Auf Wettbewerben erzählen Sammler zu jeder Marke eine Geschichte. "Man muss sich mit der Materie beschäftigen und erklären, was welches Motiv zeigt und in welchem Zusammenhang es steht", sagt er. Da bietet sich Fußball an - ein Thema, das gerade zur Weltmeisterschaft bei vielen gut ankommt.
Komplizierter wird es bei anderen Themen. "Bankwesen und Geld" ist ein weiteres Gebiet, mit dem sich Kuhn beschäftigt. Wer etwas über die Entstehung von Bausparkassen lernen möchte, kann sich beim Briefmarkensammler informieren.
Genauso wichtig wie die Marken seien jedoch auch die Stempel, erzählt er: Ein Ersttagsstempel, der nur am ersten Tag einer WM genutzt wurde, oder ein Werbestempel mit der WM-Trophäe zieren seine Sammlung. Die "Briefmarke im Sonntagskleid", eine argentinische WM-Marke, in ein visitenkartengroßes Kärtchen eingelassen, darf nicht fehlen.
Ihr Fachwissen tauschen die Sammler im Verein für Philatelie und Numismatik aus. Ein jährlicher Höhepunkt ist die Tauschbörse zwischen Weihnachten und Neujahr in der Stadthalle. Auch wenn die WM bis dahin vorbei ist: In der Briefmarkensammlung lebt sie weiter.
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