Hallo zusammen !
Das Thema "a" oder "b" bei den ersten badischen Marken wurde hier schon angesprochen: oft ist es nicht ganz einfach, nur anhand der Farbe die erste von den folgenden Auflagen zu unterscheiden, wenn die Marken auf Briefen oder Briefstücken kleben und man das dünnere und durchscheinende Papier der ersten Auflage nicht feststellen kann. Ganz sicher ist man auch, wenn die Verwendung im Frühling oder Sommer 1851 nachweisbar ist: da gab es die "b"-Auflagen noch nicht. Umgekehrt wird die Verwendung der ersten Auflage in den Jahren ab 1852 entsprechend weniger wahrscheinlich.
Ein Beispiel möchte ich noch zeigen:
Ein Brief aus Heidelberg vom März 1853 in den nahe gelegenen Ort Rauenberg bei Wiesloch. Portorichtig frankiert mit drei Einzelmarken 1b, die offensichtlich aus verschiedenen Bogen stammen.
Als ich den Brief zum ersten Mal sah, hatte ich zunächst gehofft, bei der linken Marke könnte es sich sogar um eine 1a handeln (was ihn zu einer absouten Rarität gemacht hätte), aber Herr Stegmüller sieht das in seinem Attest anders - schade!
Viele Grüße
balf_de
Baden Briefe und Briefmarken
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Lieber balf_de,
ein schöner Brief - auch so, wie er jetzt geprüft wurde.
Den Aufgabestempel verstehe ich nicht so ganz:
HEIDELBERG 22 Mrz A 7 10 ??
Kannst du mir erklären, was man darunter als Bayern - Sammler verstehen soll?
Liebe Grüsse von bayern klassisch
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Lieber Bayern Klassisch
ich denke, dass die Angabe nach dem Monat im Stempel: A(bends) 7 (bis) 10 (Uhr) heisst.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf.
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Zitat
Original von bayern klassisch
HEIDELBERG 22 Mrz A 7 10 ??Kannst du mir erklären, was man darunter als Bayern - Sammler verstehen soll?
Hallo Magdeburger !
Aha - da bist Du mir zuvorgekommen. Ich musste ehrlich gesagt noch etwas blättern, bevor ich Antwort geben konnte. Wie ich es sehe, hast Du zumindest teilweise recht:Lieber bayern klassisch !
Wieder einmal bekomme ich von Dir Hausaufgaben aufgebrummt! (Damit ich auch noch etwas lerne ...)
Diesmal könnte ich es mir einfach machen und Deine Frage an einen ausgewiesenen Experten weitergeben: sicher kennst Du Klaus Knorr, der sich mit diesem speziellen Stempel in mehreren Ausgaben des Rundbriefs der Baden-ArGe ausführlich befasst hat.
Ursprünglich handelt es sich um den VMZ-Stempel mit der Nummer 05721 im Baden-Handbuch (bzw. 1406-15 bei Feuser), der zunächst vor allem als Ankunftstempel auf der Siegelseite verwendet wurde.
Der Buchstabe "A" steht dabei für die Distribution - also die Verteilung oder Weiterleitung des angekommenen Poststücks. Er hatte sicher ausschließlich bei der Verwendung als Ankunftstempel eine Funktion, nicht aber, wenn der Stempel in der Markenzeit als Orts-Nebenstempel weiterverwendet wurde. Der Buchstabe (außer "A" habe ich auch "V" gesehen) entfiel auch bald; ab Mitte der 1850er Jahre bis etwa 1860 wurde der Rahmenstempel in mehreren Varianten ohne Distributions-Buchstaben weiterverwendet.
Richtig sieht Magdeburger die Bedeutung der anschließenden Ziffern: es handelt sich um die Zeitzone - meiner Ansicht nach aber sicher vormittags.
Viele Grüße
balf_de -
Zitat
Original von balf_de
Hallo mtcyrus !Im nächsten Beitrag zeigst Du eine geprüfte 2a. Daran sieht man, wie problematisch es ist, aufgrund von Scans zuverlässig zuordnen zu können: ich hätte ganz klar auf 2b getippt. Wer hat die Marke geprüft? Kannst Du die Rückseite zeigen?
Viele Grüße
balf_deSicher lkann ich auch die Rückseite zeigen, gepr. Flemming und das anscheinend doppelt
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Lieber Magdeburger und balf_de,
vielen Dank für eure Erklärungen - ich dachte mir schon, dass es etwas unüblich sein müsste, wenn ein Stempel so aussieht. Wieder etwas dazu gelernt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
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Hallo mtcyrus !
Alles klar: eine tief geprüfte 2a. Wie schon gesagt - die Rückseite ist oft hilfreich (sogar ohne Prüfzeichen) - man sieht den schwarzen Druck durchscheinen. Das dünne Papier der ersten Auflage ist eindeutiger als die Farbe, die in über 150 Jahren verblasst sein kann.
Viele Grüße
balf_de -
Hallo zusammen !
Mit diesem Beitrag verstoße ich gegen meinen Vorsatz, nur eigene Marken und Belege zu zeigen. Gegen einen anderen hätte ich heute beinahe verstoßen: viel Geld ausgeben nur noch für Briefe, nicht mehr für lose Marken.Und dann kam dieses eBay-Angebot.
Sogar von einem guten Bekannten aus der Baden-ArGe, dem ich vertrauen kann. Seht euch die Marke an und ihr versteht, dass ich mich als Heidelberg-Sammler habe hinreißen lassen - im Geist habe ich schon mein Avatar hier geändert und meine bisherige "Signature"-Marke hätte einen adäquaten Partner bekommen ....
Aber es hat nicht sollen sein - ÜBERBOTEN - jemand anders hatte einen noch steiferen Finger als ich ... Wer weiß, wofür es gut ist. Und außerdem ist die Marke noch repariert!
So jetzt bin ich meinen Frust einigermaßen los.
Viele Grüße
balf_de -
Hallo balf de /Alfred.
vielleicht auch besser so.
Manchmal ist es ganz gut, dass nicht jedes Gebot kommt.
Auf jeden Fall viel Geld nicht ausgegeben, auch wenn ich es verstehen kann...
als Heidelberger sieht man es wieder anders...über dieses stückle wird bereits in einem anderen Forum geschrieben.
Du warst also der "Hochtreiber" Ohne dich wäre es wohl für den Käufer um über 200 Euro billiger.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
sodrei (harald )
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Hallo sodrei !
Ja, man kann wohl sagen: der Kelch ging an mir vorüber ...Zwar teile ich @bayern klassisch’s in einem anderen Forum geäußerte Auffassung nicht unbedingt, dass die Marke bald wieder für noch mehr Geld bei einer Auktion auftauchen dürfte – ich denke, der Käufer war ein Sammler wie ich; nur noch ein bisschen – nennen wir es einmal - beharrlicher. Ungewöhnlich war natürlich der „Vertriebsweg“ der Marke: bei eBay hätte ich so etwas bestimmt nicht erwartet. Aber der Erfolg gab dem Verkäufer wohl recht; jedenfalls musste er gute Nerven haben ...
Kürzlich ist mir wieder Jakubeks „Die ganze Welt der Philatelie“ in die Hände gefallen. In einem lesenswerten Abschnitt „Zukunftsmusik“ schreibt er im Jahr 1976 unter anderem:
„... Die Philatelie um die Jahrtausendwende wird sich in noch stärkerem Maße auf die alten klassischen Marken konzentrieren. Der optische Eindruck, den eine Marke hinterlässt, wird später ein weit wesentlicherer Faktor für den Kauf sein als heute. Das bedeutet: die Sammergeneration wird einer Marke, die bildseitig ideal ist, aber vielleicht rückseitig eine dünne Stelle hat, gegenüber einer zwar perfekten, aber unsauber gestempelten den Vorzug geben. Durch die ständige Verknappung von hochwertigen Qualitätsstücken werden meisterhaft restaurierte Exemplare im Preis spürbar anziehen. Die Preisunterschiede zwischen fein restauriert und Luxus werden sich verringern. ...“
So weit Wolfgang Jakubek. Ich denke, im Großen und Ganzen liegt er nicht falsch – die letzten Sätze würde ich allerdings nicht unterschreiben. Ich habe diesbezüglich einmal Herrn Stegmüller angesprochen: ihm ist ein Fehlzahn oder eine dünne Stelle wesentlich lieber als eine Reparatur. Die gleiche Meinung geben ja auch die Beiträge bei stampsX zu meiner „Beinahe-Neuerwerbung" wieder.
Also: obwohl es nichts geworden ist mit dem neuen Avatar – mein altes gefällt mir jetzt umso besser, denn ich habe damals deutlich weniger für meine Nummer 1a mit Ortsstempel bezahlt und sie ist nicht repariert.
Das ist ein Grund, sie noch einmal in ihrer ganzen Schönheit zu zeigen!
Viele Grüße
balf_de -
Hallo zusammen !
Gerne möchte ich diesen schönen Thread noch einmal aus der Versenkung zurückholen. Vermutlich habe ich mit meinem Frust-Beitrag zu der bei eBay teuer verkauften Heidelberger Baden 1a mit frühem Ortsstempel das Ganze ins Stocken gebracht; vielleicht kann ich es auch wieder ein wenig anschieben:
Mit einem kleinen Brief von Heidelberg nach Emmendingen – innerhalb von Baden über eine Entfernung von mehr als 20 Meilen befördert (nach den bei Sem dokumentierten Koordinaten sind es 20,59 Meilen) – daher portorichtig mit 9 Kreuzern, Nummer 4b, frankiert. Und zwar schon an einem 4. Mai – wenn auch nicht 1851 ....
Viele Grüße
balf_de -
Hallo balf_de
Warum über eine einfache Marke weinen, wenn du so schöne Briefe wie hier hast?

Glückwünsche.Viele Grüsse
Nils -
Hallo zusammen !
Ein Kreuzer war bis zum Oktober 1862 das korrekte Porto für Briefe im Ortsverkehr im Bestellbezirk. Hinzu kam bis zum gleichen Zeitpunkt ein Bestellgeld von einem weiteren Kreuzer, das ebenfalls vorausbezahlt und frankiert werden konnte.
Einen so frankierten Brief erhielt Herr Zimmermann in Heidelberg am 31. Dezember 1859.
Viele Grüße
balf_de -
Lieber balf_de,
auch auf die Gefahr hin, mich mit meinen ewigen Rückfragen bei dir unbeliebt zu machen, bitte ich dich um Aufklärung:
Bei Taxis wurde das Bestellgeld zwar ähnlich separat "behandelt", stand jedoch nicht dem Boten zu, sondern der fürstlichen Postverwaltung.
Bei deinem Brief wurde neben den Marken "1Wf", also 1 Kreuzer Weiterfranko notiert.
Soll das bedeuten, dass die Aufgabepost einen Kreuzer er- und behielt und den zweiten Kreuzer der Abgabepost vergütete? Wenn ja, verblieb dieses Weiterfranko der Abgabepost, oder bekam es der Bote?
Woraus sich ergibt: Hätte der Absender nur mit einem Kreuzer frankiert, so hätte doch der Bote am Zielort einen Kreuzer vom Empfänger bekommen und diesen behalten dürfen oder der badischen Postkasse abführen müssen?
Liebe Grüsse von bayern klassisch
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Lieber bayernklassisch !
Das schaffst Du bestimmt nicht, Dich bei mir unbeliebt zu machen! Ich freue mich über jede Deiner Stellungnahmen zu meinen Belegen (auch zur Zeppelinpost!).ZitatOriginal von bayern klassisch
Bei deinem Brief wurde neben den Marken "1Wf", also 1 Kreuzer Weiterfranko notiert.Klar, dass ich das nicht lesen konnte. Aber jetzt, wo Du es sagst ...
Ich habe das rote Gekritzel als Hinweis für den Postboten interpretiert, dass nichts mehr zu kassieren sei.
Stegmüller schreibt dazu auch: "Portorichtig frankiert: 1 Kr Franko und 1 Kr vorausbezahltes Bestellgeld".ZitatOriginal von bayern klassisch
Bei Taxis wurde das Bestellgeld zwar ähnlich separat "behandelt", stand jedoch nicht dem Boten zu, sondern der fürstlichen Postverwaltung.
Das war in Baden bestimmt genauso. Mir liegt die betreffende Verordnung nicht vor, aber indirekt glaube ich doch, eine befriedigende Antwort geben zu können. Neben dem "Bestellkreuzer" für die Zustellung gab es nach Einführung der Landpost in Baden im Jahr 1859 zusätzlich noch die "Landposttaxe" für die Postzustellung auf dem flachen Land, die bis dahin von den Gemeinden bzw. deren Amtsboten organisiert worden war.
Hier liegt mir aus Rainer Brack's Standardwerk "Die Landpost im Großherzogtum Baden" die entsprechende Verordnung vor. In Artikel 5 ist da der "Tarif der Landposttaxe" geregelt. Briefe bis zu 16 Loth kosteten 1 Kr. pro Stück, schwerere 2 Kr. Ein Satz ist wichtig: "Für die Zustellung wird außerdem die Zustellgebühr wie in Postorten erhoben" (wobei Zustellung und Zustellgebühr gesperrt gedruckt sind).
Daraus ergibt sich eindeutig, dass es sich sowohl beim Bestellkreuzer als auch bei der Landposttaxe um Gebühren handelte, die der großherzoglichen Postbehörde zustanden - der Postbote ging auch bei der beschwerlichen Postzustellung auf dem Land leer aus.
Der Hintergrund Deiner Frage ist klar: man war wohl wirklich auf die absolute Ehrlichkeit der Postboten angewiesen. Eine gewisse Kontrolle wurde später für die Beförderung von Post innerhalb eines Landpostbezirks durch Einführung der Landpostmarken geschaffen. (Wobei der Bestellkreuzer ja im Zusammenhang mit der Portoerhöhung vom Oktober 1862 wegfiel).
Einen Beleg kann ich noch zeigen, bei dem auch die Landposttaxe vorausbezahlt und frankiert wurde:
Eine Nachnahme über 2 Gulden 18 Kr., die ebenfalls im Jahr 1859 ins Landgebiet von Oberkirch befördert wurde. Knapp unter 20 Meilen von HD entfernt, also 6 Kr. Porto. Dazu der Bestellkreuzer und die Landposttaxe mit jeweils 1 Kr. insgesamt 8 Kr. sind frankiert. Die Nachnahmegbühr von 3 Kr. wurde wie das Porto dem Empfänger in Rechnung gestellt, der daher 2 Gulden 29 Kr. zu bezahlen hatte.Hoffentlich habe ich damit alle Klarheiten restlos beseitigt ...
Viele Grüße
balf_dePS: zum Stichwort Bestellgebühr im Taxis-Gebiet gibt es später auch noch etwas zu sagen ...
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Lieber balf_de,
danke für die restlose Beseitigung der Unklarheiten.

Das bedeutet ja, dass die badischen Boten fest angestellt waren und ein Fixum erhielten, welches nicht abhängig von den zuzustellenden Poststücken war. Bayern hat das erst zum 1.10.1858 (1.10.1860) übernommen.
ZitatPS: zum Stichwort Bestellgebühr im Taxis-Gebiet gibt es später auch noch etwas zu sagen ...
Ich glaube zu ahnen, dass du die Frankatur des Bestellgeldes für Behörden in Hessen von Baden aus meinst ... also hauptsächlich 4 und 7 Kreuzer - Frankaturen mit ausgewiesenem Weiterfranko von 1 Kr..
So etwas hatte ich auch einmal, habe es aber einem lieben Freund (Badensammler in der Pfalz) gegeben, weil es bei ihm besser aufgehoben war.
Aber ich würde mich freuen, etwas zu sehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
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So nun mag ich auch mal wieder, nach dem ich meine Nr. 2 (en) gezeigt habe, nun mache ich dann weiter mit der Mi Nr. 3
in versch. Varianten
- Nr 3 (a) mit Stempel Nr. 24
- Nr. 3 b gepr. Flemming mit Stempel Nr. 87
- Nr. 3 (b) mit Stempel Nummer 55
- Nr. 3 (a) mit Stempel Nummer 104
die ersten sind zur Michel Nummernsammlung die anderen beiden für die Stempel Sammlung
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Hallo mtcyrus !
Schöne klare Nummernstempel !
Die Nummer 55 aus Haslach gehört auch zu den "besseren" Nummernstempeln. Haslach hatte Anfang der 1850er Jahre weniger als 900 Einwohner, während Karlsruhe (24) schon eine Großstadt mit immerhin 25.000 Einwohnern war. Auch Mannheim (87) mit ebenfalls rund 25.000 Einwohnern und auch Offenburg (104) mit rund 4.000 Einwohnern hatten da schon ein größeres Postaufkommen.
Der Scan der Nr. 3a sieht etwas seltsam aus: was hat es mit der seltsamen Blaufärbung auf sich?ZitatOriginal von mtcyrus ... die ersten sind zur Michel Nummernsammlung die anderen beiden für die Stempel Sammlung
Welches Ziel verfolgst Du mit der Stempelsammlung? Ich habe einmal versucht, die badischen Nummernstempel auf der Nr. 18 zusammen zu bringen. Das hatte den Vorteil, dass es die teuersten wie Stadel (134), Dertingen (168) und einige andere im Jahr 1862 nicht mehr gab. Aber es war noch schwierig genug.
Was fehlt Dir da? Vielleicht kann ich ja helfen.
Viele Grüße
balf_de -
Ich denke bei der seltsamen Blaufärbung hat der Scanner ein wenig gesponnen!!
Und nun ja was habe ich vor, ich möchte von Baden, da ich von den Marken und Belegen auch infiziert wurden bin.
Werde ich wohl auf jeden Fall eine General Sammlung haben d.h. jede Mi Nr. einmal
und zusätzlich werde ich wohl versuchen auch jede Sempelnummer auf Marke bzw Beleg zu bekommen, aber es wird kein Hauptgebiet und wenn du Marken hast mit guten Stempeln, kannst du mir sicher helfen!
Auch fehlen mir noch einige Mi. NummernMfG
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Fehlliste der Mi.Nummern:
Nr. 9
Nr.11
Nr. 13
Nr. 14
Nr. 15
Nr. 16
Nr. 20 habe ich nicht einmal mit Nummernstempel
Nr. 21 fraglich
Nr. 22 habe ich nur mit gefälschten STempeln -