China-Markenboom vorbei?

Die erste ist nichts Besonderes. Sie stammt aus der Serie "Kolonialkriegerdank" mit vielen Ansichten aus damaligen deutschen Kolonien und Gebieten und wurde in Deutschland vertrieben.

Die beiden anderen sind interessanter, umso mehr, wenn sie von Tsingtau nach Deutschland echt gelaufen sein sollten. Die Ecke bei der letzten ist zwar ab, bei einem seltenen Motiv ist das aber nicht so schlimm.

Preise kann man dafür nicht festsetzen, das kommt ganz auf die jeweilige Nachfrage an.

Gruß kartenhai

Obwohl der erzielte Auktionspreis nicht besonders hoch war, hat es sich für den Verkäufer wohl doch gelohnt. Für mich nur ein Sammelsurium von China-Häufigkeitsmarken, die wohl bei jedem Sammler seit Kindertagen zuhause herumliegen, aufgewertet durch den Hinweis „Hoher Michel“. Als ob der Verkäufer jede einzelne Marke im Michel-Katalog herausgesucht und bewertet hätte! Aber mit den entsprechenden Ebay-üblichen Schlagworten (Dachbodenfund, Erbschaft, Nachlass, hoher Michel, selten, rar, toll, Super, Rarität usw. usw. lässt sich die Ware einfach besser verkaufen.

Gruß kartenhai

Interessante Ganzsache nach Deutschland mit Zusatzfrankatur und schönen Stempeln.

Der Absender, vermutlich ein Missionar, schrieb aus Puoly (über Tsingtau), das war eine Muttergemeinde eines Missionshauses in der Provinz Süd-Shandong. Abgestempelt im nahe gelegenen Tungchangfu (heute Dongchangfu), einem Stadtbezirk von Liaocheng, dann über Tsinan (heute Jinan) vermutlich nach Tsingtau (leider kein Stempel von da) und weiter über den Seeweg nach Shanghai und zum Empfänger-Ort Heiligenberg in Baden. Nur der deutsche Ankunftsstempel fehlt noch, war wohl kein Platz mehr da vor lauter fremden Stempeln.

Was den Beleg vielleicht noch verteuert, ist die offenbar handgemalte Bildseite, also ein Unikat, und die schönen verschiedenen Stempel, davon könnte der Absendeort-Stempel auch selten sein. Ob die Ganzsache und die Marken darauf selten sind, kann ich nicht sagen.

Dieser Beleg wird sicher über 1.000 US-$ bringen bei dem jetzigen Interesse der Bieter.

Gruß kartenhai

In der neuesten DBZ wird der China-Block Nr. 8 (1962 Schauspielkunst, Auflage: 20.000 Stück) gestempelt für 4.500,- EUR im Ankauf gesucht (von Trinoga Detmold mit dem Hinweis: Tagespreis, aktuelle Preise bitte anfragen). Würde mich mal interessieren, wie oft dem Käufer ein Block aus den immer mal wieder bei Ebay zum Verkauf stehenden „Reproduktionen“ des Händlers „56marke“ (Preis bei ihm: „nur 12,- EUR“ angeboten wird. Ich hoffe, der Aufkäufer kann sie auseinanderhalten.

Auch ein ungestempelter Block 8 wird von demselben Händler angeboten, komischerweise für 2,- EUR mehr, obwohl die Fälschung oder auch „Reproduktion“ von gestempelten Blöcken eigentlich mehr Arbeit macht, man muss ja auch den Stempel zusätzlich fälschen!
Aber da der Original-Block ja auch wesentlich teurer ist als der gestempelte, muss man das ja auch bei den Fälschungen im Preis berücksichtigen. Tolle Logik!

Solche Ankaufs-Anzeigen werden von deutschen Händlern immer nur dann geschaltet, wenn sie die Ware sofort mit einem ordentlichen Gewinn an einen Auftraggeber (wohl in China beheimatet!) weiterverkaufen können. Vielleicht weiß jemand einen aktuellen Marktpreis für diesen Block gestempelt. Wer diesen Block hat und ihn an solche Aufkäufer verkauft, verschenkt meiner Meinung nach viel Geld, und der Aufkäufer reibt sich die Hände!

Gruß kartenhai

Der Einschreibe-Brief mit den vielen verschiedenen Stempeln sieht ganz interessant aus. Auch die Karte mit den ruhenden Mädchen aus Tientsin.
Die Karte aus Shanghai ist schwieriger zu beurteilen, das könnte (muß aber nicht) auch eine Allerwelts-Ansicht dieser Großstadt sein, so was ist weniger gefragt. Nur seltenere Ansichten werden gesucht.

Einen bestimmten Wert kann man bei Karten oder Briefen nie im voraus sagen, wenn nur ein Interessent dafür da ist (bei Ebay z. B.), geht der Beleg zum Ausruf weg, sind dagegen mindestens 2 ernsthafte Interessenten dafür da, die den Beleg alle unbedingt haben wollen, ist nach oben hin alles offen und macht die Sache spannender als bei Briefmarken, die alle katalogisiert und bewertet sind.

Gruß kartenhai

Hätte nicht geglaubt, dass diese Sammlung zu diesem sehr hohen Anfangspreis noch einen Käufer findet! 5 Sekunden vor Schluss schlug er noch zu, dem anonymen Profil nach ein Käufer, der nur nach chinesischen Marken sucht. Ob er in den lückenhaften Albumseiten ein paar „Raritäten“ gesehen hat, die anderen Sammlern entgangen sind? Schon möglich, wer kennt sich schon bei chinesischen Marken sehr gut aus? Egal, Hauptsache der Verkäufer ist glücklich. Nur das mit dem Sofort-Kaufpreis von 1.500,- EUR ist ihm nicht gelungen.

Gruß kartenhai

Eine interessante Karte zum Boxeraufstand in China um 1900, leider ungelaufen, mit sächsischem Einschlag. Leider nur als Sofortkauf zu 75,- EUR bei Ebay zu erwerben.

Gruß kartenhai

Ein eigenartiges Sofortkauf-Angebot eines Fürther Händlers:

Der Satz ist nur winzig klein abgebildet, ohne eine Möglichkeit der Vergrößerung. Wenn man den Bildschirm vergrößert, sind die Marken nur verschwommen zu sehen.

Man sieht also nicht mal, ob es sich um den angebotenen Satz überhaupt handelt (5. Ausgabe Tor des Himmlischen Friedens), auch nicht, ob die beiden sehr teuren Schlüsselwerte zu 100.000 und 200.000 Dollar dabei sind und ob die Zähnung in Ordnung ist.
Also die Katze im Sack kaufen.

Ich finde das unmöglich, für 6.100,- EUR keine genauen Abbildungen für den Interessenten zu machen. Einem seriösen Händler dürfte so etwas nie passieren.

Gruß kartenhai

Wieder ein unglaublicher Verkaufserlös für eine besondere Ganzsache von China nach Deutschland, fast 1.000,- EUR!

Gruß kartenhai