Hallo,
da es zur Sitzenden Helvetia, einem meiner Haupt-Sammelgebiete, bisher nur wenige Threads gab und keinen "Dauer-Thread", mache ich mal einen solchen auf.
Ziel wäre, alles zu der Ausgabe hier zu diskutieren. Ich kann sicher bei vielen Themen, insbesondere auch Abstemplungen, Auskunft geben, habe aber durchaus auch noch so meine offenen Fragen.
Zum "Warmwerden" mal eine kleine Stempel-Besonderheit: Die Sitzende Helvetia mit Raute (mit aktuellem Attest).
Sowas findet man bei Schweizer Auktionshäusern immer wieder mal, ist nicht häufig, aber auch keine absolute Rarität.
Für die Entstehung gibt es zwei mir bekannte Begründungen:
- Die Rautenstempel wurden auch auf verschiedenen postalischen Belegen, z.B. Postanweisungen, vewendet und dann können sie schon mal auf einer Sitzenden gelandet sein.
- Vereinzelt wurden sie auch als Aushilfsstempel vor allem für Massenentwertungen genutzt.
Ich habe für beides Beispiele, allerdings jeweils ohne Abschlag auf einer Sitzenden Helvetia. Generell waren Rauten-Stempel ja vor allem in der Strubel-Zeit und davor in Verwendung.
Viele Grüße
SitzendeUndMehr
Die Sitzende Helvetia 1862-1882
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Nochmal eine besondere Abstemplung. Auf den ersten Blick eher unscheinbar und sicher auch nicht der qualitativ beste Beleg. Aber bei näherem Hinsehen doch etwas ganz Besonderes, weil eine Schiffspostabstemplung auf der Marke. Man findet ab und an Sitzende-Belege mit einem rückseitigen Schiffspoststempel. Aber mit Stempel auf der Marke ist das sehr selten - ich habe bisher eigentlich nur diesen einen (meinen :D) Beleg dazu gefunden und das auch noch recht günstig bei eBay. Es gibt sicher noch ein paar mehr, aber manchmal sind es die kleinen Dinge, die durchaus schon Raritäten sein können. Und da kann man auch den vergleichsweise schlechten Zustand verkraften.
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Mal ein Beispiel für eine wirklich schöne handschriftliche Entwertung. Diese wurden vorgenommen, wenn eine Marke nicht oder nur sehr schwach entwertet war, wohl durch den Postboten.
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Und dann gleich noch ein schöner Postablage-Stempel auf Briefstück. Nicht häufig.
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Hallo SundM
sehr schöne Stücke die du hier zeigst, schade nur, dass hier fast kein Feedback kommt. Ich sammle auch schon einige Jahre Schweizer Briefmarken - dementsprechend auch schon viel gesehen - aber so Sachen wie du sie zeigst habe ich längst noch nicht alle...
Gruss Thay (der auch denselben Vornamen wie du hat)
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hallo Sitzendeundmehr
ich finde was Du hier zeigst sehr schön und ich denke es kann was aus dem Thread werden denn die sitzende Helvetia hatte ja so wie die stehende auch ihre Eigenarten.
Ich habe hier einen Brief von Zürich nach Wien
Gruß GS
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Hallo Gernesammler,
ich war mir erst über die Posttarife CH-A nicht sicher. Aber im Strubel-Handbuch habe ich dann die bis 1868 gefunden...
Kannst Du die Stempel der Rückseite noch etwas größer einscannen?Danke,
SitzendeUndMehr -
Hallo,
hat eigentlich jemand die Schweizer Postgebühren ins Ausland zwischen 1868 und 1875? Zumstein, Michel-Spezial und Zack beschränken sich auf die Zeit ab 1875 (UPU) und das Strubel-Handbuch hört bei 1868 auf. Dazwischen sieht's eher mau aus
Danke schon mal,
SitzendeUndMehr -
Und dann gleich von mir auch ein Auslandsbrief aus der Zeit bis 1868, hier 1864 nach Villingen. Ich habe dann auch noch ein paar nach Thonon in der Haute-Savoie aus der Zeit.
SitzendeUndMehr
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Viel spannender ist aber der Beleg:
Eine Geldanweisung mit einer Sitzenden Helvetia - darunter ein Rautenstempel und links auch noch ein Postkreisstempel.Gruß,
SitzendeUndMehr -
Da wir schon bei Auslandsbelegen sind. Ein Brief von 1868 nach Mailand, nur mit 10 Rp, weil im Grenzrayon.
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hallo sitzende und mehr
hier erst mal der Scann vom größeren Stempel Brief von Zürich über Württemberg nach Wien.
Gruß GS
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hier noch eine GS-Postkarte mit Zusatzfrankatur von 5 C von Bienne nach Esslingen in Baden-Württemberg.
Gruß GS
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und zuletzt für heute eine 3 Rappen Marke der sitzenden Helvetia Mi.Nr.21 a oder ZuSt.Nr.29 a , diese tritt nicht so häufig auf.
Gruß GS
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Zitat
Original von Gernesammler
hallo sitzende und mehrhier erst mal der Scann vom größeren Stempel Brief von Zürich über Württemberg nach Wien.
Gruß GS
Hallo,
dachte ich doch, dass das der Stempel vom "Königlichen Württembergischen Fahrenden Postamt" ist. Da wäre der Laufweg mal wirklich interessant. Ist wohl was für die Bahnpostexperten, die genau wissen, welche Bahnlinien 1865 schon in Betrieb waren. Am Wahrscheinlichsten dürfte es sein, dass der Brief von Zürich nach Romanshorn gesendet wurde, von dort mit der Fähre nach Friedrichshafen und dann mit der "Schwäbischen Eisenbahn" nach Ulm und von dort über München nach Wien. Das wäre wohl die einzige damals mögliche Verbindung gewesen, die auch durch Württemberg ging und keine endlosen Umwege bedeutet hätte.
Gruß,
SitzendeUndMehr -
Hallo,
dann mal zur 3 Rp der Klassiker der Frankaturen - die Gazzetta Ticinese. Findet man immer wieder.
SitzendeUndMehrP.S.: Habe ich doppelt, gebe gerne ein Exemplar im Tausch ab.
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Und dann noch die beiden Farben der Marke, hier recht gut zu erkennen. Die a-Farbe meist mit einem etwas gräulichen Papier.
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Auch zu den zufrankierten Ganzsachen noch was von mir: Ein Brief nach Stuttgart, zweite Gewichtsklasse, daher 50 Rp. Porto.
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Hallo,
nun mal was ganz Interessantes. Ein Brief vom 15.01.1869 von Basel nach Walldorf in Baden. Bis dahin nichts wirklich Interessantes.
Aber: Nur 10 Rp. Porto. Das wäre das Porto im Grenzrayon. Nur: Wiesloch liegt ewig weit weg von der Grenze, weit außerhalb des Grenzrayons. Das bestätigt auch meine Literatur nochmal.
Was bleibt also an Möglichkeiten?
- Drucksache: Da würde das Porto (wohl) stimmen, wobei die mir vorliegenden Angaben wieder etwas auseinandergehen - 1869 liegt in der "dunklen Periode", die im Strubel-Handbuch nicht mehr und bei Zack und im Zumstein Spezial noch nicht beschrieben ist. Der Inhalt fehlt leider, das ist also nicht nachvollziehbar. Der R.L.-Stempel wäre aber falsch.
- Ein falsch identifizierter Ort, der im Grenzrayon liegt? Ich habe nichts über ein Walldorf in Baden in der Nähe der Schweizer Grenze gefunden. Zudem ist ja sogar noch da Amt angegeben.
Vielleicht kann mir hier ja jemand weiterhelfen. Sicher ist nur: Der R.L.-Stempel hätte nicht auf den Brief dürfen. Bei einer Drucksache wäre es ein P.D.-Stempel gewesen.
Interessant übrigens auch die Abstemplungen auf der Rüclseite, einschließlich "Postablage Walldorf".
Viele Grüße,
SitzendeUndMehr -
Hier nun einfach mal ein schöner Beleg, von Zuz (Zuoz) nach Poschiavo.
Der Stempel gehört zur Gruppe 122, ist dort aber nicht häufig, weil es die Variante mit Kreuz und zwei Sternen nur bei den PostortenZuz, Truns, Thusis, Kulm, Ilanz
gibt. Er ist zwar nicht wirklich selten, in einer solchen Qualität aber auch nicht oft zu finden.
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