Hallo Freunde
Noch ein Armensache ist in meine Sammlung gekommen. Nichts aussergewöhnliches hier. Aber mit einem hübschen kleinen Einkreisstempel von Aufgabepostamt Petershausen, könnte ich den Brief nicht lassen.
Viele Grüsse
Nils
Hallo Freunde
Noch ein Armensache ist in meine Sammlung gekommen. Nichts aussergewöhnliches hier. Aber mit einem hübschen kleinen Einkreisstempel von Aufgabepostamt Petershausen, könnte ich den Brief nicht lassen.
Viele Grüsse
Nils
Hallo,
dann wage ich es mal, in dieses bisher rein bayerische Thema, einen preußischen Beleg einzustellen.
Der Beleg zeigt, dass die darunter fallenden staatlichen Maßnahmen nicht nur aus milden Gaben bestanden:
Eine portofreie Landarmensache von der Königlichen Korrektionshaus-Direktion zu Schweidnitz an die Polizei-Verwaltung zu Sprottau (beides in Schlesien) vom 6.7.1867.
Der Inhalt (2.Anhang) ist dann überraschend. Hierin teilen die Schweidnitzer Beamten des Korrektionshauses der Polizei in Sprottau mit, dass ein dort entsprungener Arbeiter wieder eingebracht werden konnte.
Hierzu muß man wissen, dass Korrektionshäuser, häufiger Arbeitshaus oder Manufakturhaus genannt, nicht nur freiwillige Insassen hatten. Mancher Bettler oder Landstreicher wurde zur Re-Sozialisierung (!?) dort auch ungefragt einquartiert. Und wie man an obigem Brief sieht, stand es nicht im eigenen Ermessen, wann man wieder ging.
Viele Grüße
Michael
Korrektur Tippfehler
Hallo Michael
Interessanter Brief. Danke fürs Zeigen
Und danke für deine immer ausführliche Beschreibungen. Ich beneide deine Talent und Wissen hier
Viele Grüsse
Nils
Hallo,
anbei ein Brief, der wohl zunächst als Portobrief taxiert wurde, dann aber doch portofrei als Armensache lief - wenn ich alles richtig interpretiere...
Viele Grüße,
SitzendeUndMehr
Hallo,
der Ulmer Beamte hat wohl zuerst den Brief taxiert, ehe er sah, dass es eine portofreie AS war.
Hat man auch nicht alle Tage ...
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo SUM
Nochmals schöner Brief
Kannst du bitte sagen welcher Titel der Empfänger in Oberdorf hatte? Ober... etwas
Viele Grüsse
Nils
... Königliches Oberamt in Oberndorf ...
Hallo bayern klassisch
So Amt soll es sein. Ja, jeder schreibt nicht wie die anderen. Dachte auch dass es Amt sein sollte, aber die Buchstaben hat nicht so richtig gepasst.
Danke für die Antwort.
Viele Grüsse
Nils
Hallo Nils und bayern klassisch,
mal ne dumme Frage: mit was beschäftigt man sich denn so in einem "Oberamt"? Ist das so etwas wie eine zentrale Verwaltungsstelle, die verschiedene Ressorts zusammenfasst? Womit wäre das heute vergleichbar?
Hallo mikrokern
Statt alles hier zu schreiben, gebe ich dir ein Link
(Württemberg)
Es gibt auch Oberamte in Baden, Pfalz und so weiter
Viele Grüsse
Nils
ZitatAlles anzeigenOriginal von Bayern-Nils
Hallo mikrokernStatt alles hier zu schreiben, gebe ich dir ein Link
(Württemberg)
Es gibt auch Oberamte in Baden, Pfalz und so weiter
Viele Grüsse
Nils
Hallo Nils,
vielen Dank nach Norwegen!
Wikipedia-Suche - hätt ich auch selber drauf kommen können/müssen...
Liebe Sammlerfreunde,
möchte folgenden Beleg zeigen:
Eingeschriebene Armensache von Regensburg
nach Neustadt an der Haardt (Pfalz) vom 4.3.1848.
Beste Grüße,
VorphilaBayern
Liebe Sammlerfreunde,
eine recommandierte Armensache ist schon was besonderes, Glückwunsch an VorphilaBayern.
Die hier von mir gezeigte ist zugegebnermaßen postalisch wenig aufregend, aber sie ergänzt die von mir vor einigen Tagen gezeigte inhaltlich.
Sie lief 1843 innerhalb Preußens portofrei von Schweidnitz an den Magistrat von Falkenberg.
Absender ist wieder die Direction des Correctionshauses.
Inhaltlich geht es um eine wegen wiederholtem Diebstahl inhaftierte Dienstmagd aus eben diesem Falkenberg, die nunmehr wegen guter Führung vorzeitig entlassen werden soll :
... nunmehr auf Erlaß der Detention angetragen worden ist. Dieselbe wird demnach etwa den 9ten n. M. nach ihrer Heimath entlassen, und ersuchen wir ergebenst für ihre Unterbringung und Beschäftigung gefälligst Sorge tragen zu wollen.
Hier sieht man die eher fürsorgliche Seite des Staates.
Viele Grüße
Michael
Hallo,
ich habe in meinen "Dubletten" der Vorphilatelie noch ein paar Armensachen aus Württemberg. Falls jemand sowas braucht, bitte per PN/Mail melden - ich sende dann gerne Scans. Am liebsten im Tausch gegen noch fehlende Abstemplungen der Vorphilatelie von Württemberg (da gibt's auch noch ein paar Lücken bei den häufigeren Stempeln...).
Viele Grüße,
SitzendeUndMehr
Liebe Sammlerfreunde,
möchte eine weitere "Armensache" von Nürnberg
nach Wien, vom 24. Juni 1831 zeigen.
Beste Grüße,
VorphilaBayern
Hallo Freunde
Ich habe noch ein schöner Armensache bekommen. Der Brie ist von Fürth nach Erlangen in 1846 gelaufen. Der Brief hat ein Chargestempel und ein Rötelgitter, fehlt aber eine Kartenummer.
Ob der Brief als echter eingeschriebener Brief zu rechnen ist, wage ich nicht zu Beurteilen. Im Chargethread ist es behauptet dass Briefe ohne eine Nummer, kein Chargebrief war. Kann sein dass der Nummer vergessen ist? Oder kann es sein dass die Expeditionsnummern ab und zu als Kartenummern benutzt waren?
Viele Grüsse
Nils
Hallo Nils,
ein wunderbarer Brief - wenn du den mal abgeben möchtest ...
Dein Traumbrief ist nicht als Chargébrief gelaufen, weil die Rekonummer fehlt.
Der Absender hat ihn auch nicht einschreiben lassen wollen, denn der Vermerk (gegen Schein, recommandirt, chargé o. ä.) dafür fehlt auch und war zwingend vorgeschrieben.
Vermutlich ist der Fürther davon ausgegangen, dass er eingeschrieben werden sollte und hat erst einmal Hand angelegt. Dann ist ihm wohl aufgefallen, dass er übereifrig war, hat es aber alles so stehen lassen.
Wäre er dienstbeflissen gewesen, hätte er schreiben müssen "wurde kein Schein gelöst", damit jeder erkennen konnte, dass er nicht eingeschrieben war. Aber diesen Vermerk habe ich erst 3 mal gesehen, das sagt wohl alles.
Das Chargékreuz konnte er nicht mehr streichen, weil es ja dann noch mehr nach Chargékreuz ausgesehen hätte, als zuvor. Und Rötel waren nicht ausradierbar damals.
Glückwunsch zu dem Schmankerl - interessanter und schöner geht es nicht.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo bayern klassisch
Danke für deine Antwort.
Ich habe keine Argumente gegen deine. Was mir aber aufgefallen ist, ist dass es mehrere Charge Dienstbriefe gibt die keine Rekonummer haben, also wo es irgendwo gedacht ist dass der Brief eingeschrieben geschickt sein sollte, aber wo es nicht so gemacht war. Bei privaten oder Geschäftsbriefe habe ich es noch nicht gesehen.
Warum es so ist, weiss ich nicht. Vielleicht hat der Expeditor Armensache in der Eile als "gegen schein" gelesen, und der Chargestempel sofort abgestempelt? Aber wer hat den Gitter gemacht?
Ein schöner Brief ist es
Viele Grüsse
NIls
Hallo Nils,
das Gitter machte immer die Aufgabepost als Zeichen der Wichtigkeit, weil ein Verlust des Briefes ja auch immer finanzielle Konsequenzen hatte.
Aus zwei mir bekannten Korrespondenzen kann ich folgendes Muster ableiten:
Man hat wohl zwei Häufchen gemacht: Eines für die gewöhnlichen Briefe und eines für Rekobriefe.
Kam - aus Versehen des Absenders oder Expeditors - ein einfacher Brief in das Chargéhäufchen, so wurde er zuerst einmal stempelmäßig bearbeitet bzw. mit Rötelkreuz versehen. Merkte man später, das man einen Fehler begangen hatte, konnte man das durch den o. g. Vermerk rückgängig machen. Auch Streichungen von Chargéstempeln kamen vor - selten!
Was auch vorkam: Private wollte eingeschrieben versenden lassen, stellten dann aber fest, dass:
1) das Zielland keine Rekobriefe annahm (Übersee),
2) die Gebühren sich verdoppelten (Frankreich, Rußland) und dadurch der Brief zu teuer wurde oder
3) das Franko höher ausfiel, als gedacht, und dadurch für die 4, 6 oder 7 Kr. Chargégebühr kein Geld mehr vorhanden war.
Im letzteren Fall konnte man eingeschrieben versenden, jedoch musste zuerst die Chargégebühr bezahlt werden, so dass der Brief unterfrankiert eingeschrieben abging (in Bayern keine 10 Briefe bekannt), oder man den Brief dann uneingeschrieben absandte, was auch recht selten war (Annullierung des Reko - Vermerkes von der Hand des Absenders benötigt).
In jedem Fall ein sehr spannendes und hochinteressantes Thema - danke fürs "Anstossen".
Liebe Grüsse von bayern klassisch
ZitatOriginal von bayern klassisch
Hallo Nils,das Gitter machte immer die Aufgabepost als Zeichen der Wichtigkeit, weil ein Verlust des Briefes ja auch immer finanzielle Konsequenzen hatte.
...
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo bayern klassisch,
meine Frage passt prächtig hierher:
wenn der Expeditor die Einschreibegebühr als Emolument erhielt, und der recommandierte Brief auf dem Postweg verloren ging (und auch trotz Nachforschung unauffindbar blieb) - erhielt der Absender dann einen Pauschalbetrag? Oder musste ein materieller Verlust zwecks Vergütung nachgewiesen werden? Und wer hat bezahlt - die kgl. bayerische Post, oder der Expeditor aus eigener Tasche?