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Russland-Bayern

  • Bayern-Nils
  • 1. Oktober 2009 um 20:54
  • Michael D
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    • 4. Januar 2010 um 08:55
    • #81

    Hallo Nils,

    das müssen wir dann wohl auswürfeln ... :D

    Hallo bayern klassisch,

    in dem Thread Russland-Preußen hatte ich einen russischen Brief in die Schweiz vorgestellt und den dazu passenden preußisch-badischen Postvertrag herangezogen.
    In diesem Vertrag wird für südrussische Korrespondenz (nach Baden) der Transitweg über Österreich festgelegt.
    Warum wurde dieser Leitweg trotzdem so selten genommen ? Allein wegen der Animositäten zwischen Preußen und Österreich ? Preußen hatte diesem Weg in dem o.g. Vertrag zugestimmt ... ?(

    Viele Grüße
    Michael

    Preußen und Transite

  • bayern klassisch
    Gast
    • 4. Januar 2010 um 09:31
    • #82

    Lieber Michael,

    das Bahnnetz war an allem Schuld.

    Während Preußen früh erkannte, dass dieses allein den Aufschwung in ganz erheblichem Maße beschleunigen würde, war der Staatshaushalt Österreichs zerrüttet und kein Geld für dergleichen verfügbar.

    Da um 1840-1860 die Privatkorrespondenzen unerheblich waren, wirtschaftliche Belange aber über alles gingen, folgte man den Wünschen der immer mächtiger werdenden Großindustriellen und wirtschaftsorientierter Politiker und trieb den Eisenbahnbau rasant vorwärts.

    Auch Baden hatte erkannt, welche Bedeutung die Nord - Süd - Achse Richtung Schweiz und damit Richtung Italien (damals noch ohne Staatsbankrott) haben würde. Auch die umgekehrter Richtung war von größter Bedeutung.

    Da lag es auf der Hand, sich auch die Südkorrespondenzen und Warenlieferungen aus ganz Preußen, Polen und Rußland nach und über die Schweiz zu sichern.

    Bayern war nur Zwischendienstleister und wurde von dem Land abgefunden, welches die größten Vorteile von dieser Eisenbahnallianz hatte, und das war Preußen.

    Ich kenne nur in nennenswerter Zahl Briefe aus dem Raum der Krim über Österreich nach Frankreich, wobei auch hier sehr viel über Preußen lief, wir hatten uns ja schon darüber unterhalten und es wurden auch entsprechende Belege von Nils gezeigt.

    Die Masse der südrussischen Korrespondenz lief über Preußen nach der iberischen Halbinsel, Frankreich, den Niederlanden und Belgien, nach GB und darüber hinaus in die gesamte Neue Welt und nach Skandiinavien.

    Was blieb da für Österreich übrig? Ich glaube, diese Frage kann man sich selbst beantworten. Und dementsprechend ist auch die Beleg - Lage; es gibt kaum etwas, weil es früher schon kaum etwas gab. Bis Österreich, ein Riesenland mit geringster Finanzkraft, den Anschluß schaffte, war der Drops gelutscht und die UPU, später der Weltpostverein, längst gegründet.

    Damit waren die einträglichen Transite von Gütern und Korrespondenzen, wie sie der DÖPV und anderen Postverträge noch sicherten, Historie geworden. Anders ausgedrückt: Als Österreich auf die Bühne kam, war die Show schon zu Ende.

    Nicht von ungefähr war die Maßgabe aller Transporte allein die Schnelligkeit im DÖPV gewesen, während die geographische Lage immer mehr in den Hintergrund trat. Und nur die Eisenbahn garantierte eine nie gekannte Velocität, der die alten Postkutschen nichts mehr entgegen zu setzen hatten.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Michael D
    Stamm Mitglied
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    • 4. Januar 2010 um 11:48
    • #83

    Lieber bayern klassisch,

    vielen Dank für die wieder sehr umfassende Antwort.
    Deine Beiträge in diesem Forum (und nicht nur in diesem) sind essentiell.

    Noch eine kleine Nachfrage: Wo tauschten Bayern und Württemberg ihre Post aus ?

    Viele Grüße
    Michael

    Preußen und Transite

  • bayern klassisch
    Gast
    • 4. Januar 2010 um 12:25
    • #84

    Lieber Michael,

    es gab viele Kartenschlüsse, vor allem lokale. Der größte, vor allem auch mit internationaler Transitkorrespondenz, dürfte Ulm/Neu-Ulm gewesen sein.

    Vielleicht kann silberlocke1940, ein großer Württemberg - Sammler, noch Erhellendes dazu beitragen.

    Danke für die netten Worte. :ups:

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Bayern-Nils
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    • 27. Januar 2010 um 17:06
    • #85

    Hallo Freunde

    Jetzt habe ich noch ein Odessa-Marseille Brief bekommen. Der Brief ist von Odessa 13. Juni (Gregorianisch) 1866 geschickt und ist in Marseille 22. Juni gelandet. Es war ein einfacher Portobrief der der Empfänger 1 Franc gekostet hat. Leider ist der Brief länger der hübscheste.
    Vorne links sehen wir der jetzt bekannte Odessa Portostempel. Im Stempel sehen wir "30" notiert. Wie ich es verstehe ist es eine österreichischer Notation - 30 Neukreuzer Portoanteil von Frankreich für Russland und Österreich (je 15 Neukreuzer).
    Transitland Bayern hat kein Kreuzer bekommen.

    Viele Grüsse
    Nils

    NEH

  • bayern klassisch
    Gast
    • 27. Januar 2010 um 17:13
    • #86

    Hallo Nils,

    schlecht ist dieser Brief sicher nicht. :)

    A = Autriche kam in Wien auf den Brief, aber Bayern hat doch knapp einen Kreuzer von Österreich bekommen, auch wenn das nicht wirklich viel war.

    Württemberg bekam ca. einen halben Kreuzer, Baden auch.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Bayern-Nils
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    • 27. Januar 2010 um 17:34
    • #87

    Hallo bayern klassisch

    :ups: Ja, klar hat Bayern etwas bekommen. Ca 1 Kreuzer Pr 10 Gram habe ich notiert.

    Danke für die Antwort :)

    Viele Grüsse
    Nils

    NEH

  • Michael D
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    5. August
    • 16. Mai 2010 um 14:48
    • #88

    Liebe Sammlerfreunde,

    hier habe ich einen Brief, bei dem ich gerne auf die geballte Bayern-Kompetenz hier zurückgreifen möchte.

    Es ist ein etwas skuriler Brief, der aber einige Besonderheiten aufweist, die ihn sehr interessant machen.
    Das Skurile beginnt damit, dass ich bei der ausgebleichten Tinte Aufgabe- und Bestimmungsort nicht klar ausmachen kann ... :ups:

    Der Brief wurde am 26. Sept. 1823 geschrieben und lief über Nürnberg - Berlin - Warschau nach Polen. Damit fällt er in die preußisch-polnische Vorvertragszeit. Zwischen Bayern und Preußen müßte der PV von 1816 greifen.

    In Nürnberg erhielt er den Halbkreisstempel NÜRNBERGER AUSLAGE (womit die Angaben zu diesem Stempel im Feuser, zumindest in der 1. Auflage, hinfällig sind)
    In Berlin kam rückseitig der L2 BERLIN 27/9 und vorderseitig der L2 FRANCO / POLN.PREUSS.GRZ: hinzu (auch die Angaben zu diesem Stempel kann man im Feuser und im v.d. Linden korrigieren).
    In Polen erhielt der Brief noch einen K1 WARSZAWA 24 ? (leider undeutlich genau in den Auslagestempel gesetzt).

    Zu den Taxen:
    Im Auslagestempel sind 26 (kr.) und darunter 8 (kr.) notiert.
    Diese könnten aufsummiert mit der Rötelnotierung links oben 34 korrespondieren. Diese 34 und die darunter stehenden 4 wurden gestrichen / verrechnet und könnten in die danebenstehenden 39 eingerechnet sein.
    Den langen Rötelstrich rechts kann ich nicht interpretieren.
    Dann gibt es noch eine Notierung 7 1/2 mit roter Tinte sowie eine 31 in schwarzer Tinte.

    Die 7 1/2 könnten der innerpolnische Tarif in Kupfergroschen für Auslandsbriefe sein, der noch vom empfänger kassiert wurde.
    Der Absender hatte den bayerischen und preußischen Teil bezahlt.

    Wie können die einzelnen Taxen zugeordnet werden ?

    Für den preußischen Transit habe ich nur gefunden, dass Preußen für Briefe aus Russisch-Polen (so nannte man das damals) nach Hof 6 ggr. erstattet bekam. 6 Gute Gr. ergeben umgerechnet 7 1/2 Sgr. (1822 war in Preußen die Währung umgestellt worden).
    Diese 7 1/2 könnten 26 Kr. entsprechen ?

    Da es kaum Belege aus dieser (polnischen) Vorvertragszeit mit diesem Laufweg gibt, würde ich mich über Kommentierungen und Ergänzungen sehr freuen.

    Viele Grüße
    Michael

    Preußen und Transite

    Einmal editiert, zuletzt von Michael D (16. Mai 2010 um 14:49)

  • bayern klassisch
    Gast
    • 16. Mai 2010 um 15:07
    • #89

    Lieber Michael,

    bar meiner Unterlagen glaube ich, dass der Brief aus Polen über Preußen und Bayern nach Württemberg lief und nicht umgekehrt, denn ich glaube unten "Brackenheim" zu lesen, wo der Empfänger, ein Herr Otto Friedrich Friedmann, residierte.

    Ausweislich des Stempels war er bis zur Grenze Polen - Preußen bezahlt. Dieser Betrag sollte siegelseitig notiert worden sein.

    Ab der pr. - polnischen Grenze war er somit portopflichtig. Preußen setzte 7 1/2 Sgr. an, die den alten, vertraglich fixierten 6 Ggr. entsprachen für einfache Briefe bis zur bayer- preußischen Postgrenze.

    Diese wurde in Nürnberg in 26 Kr. rheinisch reduziert, was man wegen der schlechten Schrift im Auslagestempel nur ahnen kann. Zu diesen 26 Kr. für Preußen kamen 8 Kr. für den bayer. Transit, so dass wir oben links auf die bayerische Forderung von 34 Kr. kommen, die an der bayer. - württembergischen Grenze anfielen.

    Hinzu kamen nun 4 Kr. für den innerwürttembergischen Postlauf bis Brackenheim, so dass wir nun auf 38 Kr. Postporto kommen. Mit einen Kreuzer Bestellgeld waren somit 39 Kr. total vom Empfänger zu zahlen.

    Ein außergewöhnlicher Brief, zu dem man dir nur gratulieren kann. :P :)

    Ich glaube, jeder Polen - Rußland - Preußen - Bayern und Württemberg - Sammler hätte den gerne auch gehabt. ;)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Michael D
    Stamm Mitglied
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    Männlich
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    5. August
    • 16. Mai 2010 um 17:18
    • #90

    Lieber bayern klassisch,

    so herum machen die Taxen und die Stempel natürlich viel mehr Sinn !

    Ich habe mich von den Verkäufer-Angaben "Brief von Bayern nach Polen" lenken lassen - wird mir hoffentlich so schnell nicht mehr passieren

    Glückwunsch auch zu deinem Entzifferungstalent - im Nachhinein (!) kann ganz unten auch Württemberg stehen.

    Wieder was gelernt !!

    Danke und viele Grüße
    Michael

    Preußen und Transite

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