1. Dashboard
  2. zum Forum
    1. Unerledigte Themen
  3. Mitglieder
    1. Letzte Aktivitäten
    2. Benutzer online
    3. Team
    4. Mitgliedersuche
  4. Ratgeber
  5. Hilfe
  • Anmelden oder registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Artikel
  • Forum
  • Seiten
  • Erweiterte Suche
  1. PHILAFORUM.COM Briefmarkenforum
  2. Forum
  3. Community
  4. Allgemeines Forum - Café

Prüfkosten, so hoch ???

  • Kontrollratjunkie
  • 22. Juli 2009 um 14:19
  • Kontrollratjunkie
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    7.054
    • 22. Juli 2009 um 14:19
    • #1

    Hier möchte ich mir einmal erlauben, einen Link zum BdPh - Forum zu setzen und damit auf eine Diskussion hinzuweisen, die m.E. notwendig und wichtig ist.


    Um eine breitere Basis für die Diskussion zu schaffen, möchte ich hier gerne ein Meinungsbild des Forums erstellen.

    Vorab: Es geht mir beileibe nicht darum, den BPP zur Gänze zu kritisieren. Im Gegenteil bin ich davon überzeugt, daß es der beste Prüfverband der Welt ist und in ihm Spezialisten organisiert sind, deren Wissen immens ist.

    Persönlich habe ich auch schon hervorragende Erfahrungen mit sehr vielen Prüfern gemacht.
    Aber wie immer im Leben gibt es neben strahlender Sonne auch hier Schatten, über die es sich zu diskutieren lohnt.

    Ich bin sehr gespannt, wie Eure Meinungen zu diesem Thema sind.

    Nochmal: Die Problematik bei der AM - Post ist nur exemplarisch, genauso gut könnte es andere Gebiete treffen. Heute, morgen oder in zwei Jahren.

    Gruß
    KJ

  • bayern klassisch
    Gast
    • 22. Juli 2009 um 14:28
    • #2

    Hallo KJ,

    danke für den Link. :)

    Mir scheint, insbesondere bei den hier zugrunde liegenden Marken, die Hauptproblematik zu sein, dass pauschal 4% vom Katalogpreis an Prüfkosten genommen werden (wenn denn eine Zuerkennung erfolgt).

    Setzt man die Katalogpreise sehr hoch an, freut sich der Prüfer.

    Setzte man Realpreise an, sähe die Sache anders aus. Entweder es fände sich keiner mehr, für wenig Geld diesen Job zu machen, oder man einigte sich auf vernünftige Relationen, so dass der beratungsbedürftige Sammler nicht fürchten müsste, Teile seiner Sammlung zur Bezahlung der Prüfkosten veräußern zu müssen.

    Aber das ist ja nur ein Aspekt des Prüfwesens, welches grundsätzlich überdacht werden sollte ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Online
    22028
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    1.813
    Geschlecht
    Männlich
    Geburtstag
    6. Januar 1958 (67)
    • 22. Juli 2009 um 14:36
    • #3

    Interessant zu wissen wäre ob den denn der volle Katalogwert für Stücke ohne prüfbare Stempel hergenommen wurde? So wie ich es sehe stammt der Katalogwert zum Großteil von Stücken welche nicht 100%-ig prüfbar sind.

    Tibet, Nepal-Klassische Ausgaben, Irak-Eisenbahnmarken 1928-1942, Irak-Zwangszuschlagsmarken Hochwasser 1967, Overland Mail Baghdad-Haifa, SCADTA-Provisorische Einschreibmarken der Ausgabe 1921 & 1923, Kolumbien- Halbamtliche Ausgaben

  • philnum
    erfahrenes Mitglied
    Beiträge
    658
    • 22. Juli 2009 um 14:54
    • #4

    Hallo,

    leider sind mir auch schon mal zwei Prüfer mit unverschämt hohen Prüfrechnungen untergekommen. In beiden Fällen waren es "Pauschal"-Rechnungen, so dass nicht detailliert nachvollziehbar war, wofür genau eigentlich soviel Geld verlangt wurde. Dies allein deutet ja an sich schon auf eine sehr kreative Auslegung der BPP-Ordnung hin. Bei vergleichbaren Prüfaufträgen bei anderen Prüfern (in den besagten Fällen gibt es mehrere BPP-Mitglieder) wurden jedenfalls wesentlich geringere Gebühren nach Katalog-/Handelswert zuzüglich etwaiger Befund-/Attest-Aufschläge berechnet.

    Meiner Erfahrung nach gibt es sowohl unter den "hauptberuflichen" als auch den im Nebenerwerb tätigen BPP-Prüfern solche und so'ne wie überall: Die einen verstehen sich als Dienstleister am Kunden und verdienen durch wiederholte Aufträge (Stammkundschaft mit hoher Zufriedenheit), die anderen meinen, durch Abzocke reich werden zu müssen.

    Ob die gegenwärtigen Prüfgebühren auskömmlich bemessen sind, um damit den existenziellen Lebensunterhalt oder sogar einen gehobenen Lebenstandard zu bestreiten, den zeitlichen und finanziellen Aufwand des Prüfens abdecken usw., ist eine ganz andere Frage. Meiner Meinung nach wird einerseits niemand gezwungen, eine Prüftätigkeit im BPP auszuüben, und andererseits kann eine solche Tätigkeit eben kein überdurchschnittliches oder gar Spitzeneinkommen garantieren. Mir ist jedenfalls kein BPP-Prüfer bekannt, der an Verarmung zugrunde ging.

    Beste Sammlergrüße

    philnum

  • Max und Moritz
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    1.276
    Geschlecht
    Männlich
    • 22. Juli 2009 um 21:25
    • #5

    Diese Prüfrechnung ist erschreckend, aber bei grobem Überblick wohl leider konform zu der Prüfordnung.
    Bis zu 4 % des Michelwertes dürfen leider für NICHT PRÜFBARE Stücke abgerechnet werden. Also entsprechend zu ECHTEN Stücken.
    Klare Fälschungen sind hingegen nur mit 1 % abrechenbar.

    Auch wenn die Abrechnung formal korrekt erscheint, drängt sich der Eindruck auf, daß hier absolut "voll aus der Pulle" geschöpft wurde.

    Ich habe in meinem Leben bestimmt auch schon 50 bis 60 Prüfsendungen bei verschiedensten Prüfern in Auftrag gegeben.
    Nie hat sich auch nur einer am obersten Rand des möglichen bewegt.
    Eher kenne ich kulante Prüfer, die ein Herz für echte Sammler haben, für diese ab und zu Befunde gratis erstellen, Gebühren am untersten Level abrechnen und ansonsten nur "gerechterweise" bei professionellen Kunden wie Auktionshäusern komplett abrechnen.

    Die Rechnung von Herrn Hettler erschlägt mich und kann mittelfristig dazu führen, daß die Lust am Sammelgebiet "AM-Post" vergeht (welches ich gottseidank nur am Rande ohne Prüfdruck betreibe).

    Andererseits???? Ist unser Sammelkollege, der im Nachbarforum Klage führt, ggf. ein professioneller Händler? Ich weiß es nicht. Dann würde mich die Rechnung weniger wundern.
    Ist er ein Sammler wie ihr und ich, wäre es allerdings ein starkes Stück.

  • postschild
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    1.171
    Geschlecht
    Männlich
    • 22. Juli 2009 um 21:40
    • #6

    also mal generell, ich hab da was anderes im Ohr als diese viel besprochenen 4% Michel, war da nicht was mit

    ...... oder 4% des Handelwertes...... ?!

    Ich hab mich in der Regel bei K&A über hohe Prüfgebühren gefreut, dann war das geprüfte Material auch kein Mist sondern was gutes :)

    Viel schlimmer finde ich wenn sich Prüfer in Befunden bzw. Attesten Wort und Informationskarg halten, Sprüche wie " Tarifgerechte Frankatur" ohne den Tarif zu erläutern sind kontraproduktiv. Aber es gibt auch Prüfer die das wirklich nicht wissen, warum diese dann solche Belege prüfen dürfen wissen die Götter!

    Für Aussagefähige Atteste und Befunde kann man schon mal was bezahlen, nicht aber für die 0815 Arbeiten von manchem Prüfer.

    Daher gutes Geld für gute Arbeit, wie im normalen leben auch!

    Gruß

  • Max und Moritz
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    1.276
    Geschlecht
    Männlich
    • 22. Juli 2009 um 22:07
    • #7

    Bevor wir um den heißen Brei herumreden, hier der Wortlaut der Prüfordnung in aktueller Fassung (frisch von der BPP-Seite):


    Zitat

    10.2. Die Vergütung beträgt, wenn nichts anderes vereinbart ist, bis zu 4% vom jeweiligen MICHEL-Katalogwert oder, wenn ein solcher nicht feststellbar ist, bis zu 10 % vom Handelswert, den der Prüfer nach billigem Ermessen schätzen darf. In einem solchen Fall können die Parteien die Prüfvergütung auch auf Grundlage einer individuellen Absprache vor Abschluss der Prüftätigkeit einvernehmlich festlegen.

    Zitat

    In der Regel beträgt die Mindestvergütung für jede Prüfsendung € 25,00. Die Mindestvergütung für jede einzelne vorgelegte Marke beträgt € 3,00, für jedes Briefstück oder Ganzstück € 5,00, auch wenn keine Signatur angebracht wird.

    Zitat

    Bei Briefstücken oder Ganzstücken mit mehr als drei verschiedenen Marken kann für die Typisierung eine zusätzliche Vergütung von € 1,00 pro Marke berechnet werden.

    Zitat

    10.3. Die Vergütung für als falsch oder verfälscht zu kennzeichnende Prüfgegenstände beträgt bis zu 1% des MICHEL-Katalogwertes gemäß Ziffer 10.2., oder wenn ein solcher nicht feststellbar ist, bis zu 1 % des Handelswertes.

    Zitat

    Sollte sich das bereits auf dem Prüfgegenstand befindliche Prüfzeichen bei der Überprüfung als falsch erweisen, beträgt die Vergütung bis zu 4% des MICHEL-Katalogwertes.

    Zitat

    Erweist sich ein Prüfgegenstand als nicht prüfbar, darf nur die Mindestvergütung gemäß Ziffer 10.2. in Anrechnung gebracht werden, es sei denn, der Prüfer macht höheren Aufwand geltend.

    Bei dem letzten Satz liegt der Hase im Pfeffer. Nicht prüfbar= Mindestvergütung gem. Ziffer 10.2. = 4 %. Handelswerte interessieren hier weniger, da es ja offensichtlich Michel-Werte gibt.

  • philnum
    erfahrenes Mitglied
    Beiträge
    658
    • 22. Juli 2009 um 22:47
    • #8
    Zitat

    Original von Max und Moritz


    Bei dem letzten Satz liegt der Hase im Pfeffer. Nicht prüfbar= Mindestvergütung gem. Ziffer 10.2. = 4 %. Handelswerte interessieren hier weniger, da es ja offensichtlich Michel-Werte gibt.

    Hallo Max und Moritz,

    als Mindestvergütung für nicht prüfbare Vorlagen würde ich nicht die normale Vergütung von bis zu 4 % vom Katalogwert ansehen, sondern expressis verbis - wie oben zitiert - € 3,00 pro Marke bzw. € 5,00 pro Ganzstück.

    Allerdings hängt das auch vom Einzelfall ab: Handelt es sich beispielsweise um einen - schon auf den ersten Blick - unleserlichen Stempel, ist m. E. höchstens die angegebene Mindestvergütung gerechtfertigt. Rätselt der Prüfer z. B. an einem Teilabschlag oder einem dubiosen Stempel eine Weile herum und kommt zu dem Ergebnis "Ich kann die Echtheit nicht mit Sicherheit bestätigen.", kann wiederum durchaus mehr als die Mindestvergütung angebracht sein. Letztlich bleibt es Ermessenssache des Prüfers, ob er kulant oder einkommensmaximierend handelt.

    In der neuesten Fassung der BPP-Ordnung wurde übrigens die bisherige Regelung ersatzlos gestrichen, wonach für als Komplettsatz vorgelegte Marken der Satzpreis zur Berechnung der Vergütung herangezogen wird. Häufig besteht ein Komplettsatz aus mehreren geringwertigen Marken und einer (oder wenigen) höherwertigen Marke(n). Dann kann jetzt wohl auch hier für jede geringwertige Einzelmarke aus Sätzen einmal die Mindestvergütung von € 3,00 verlangt werden - auch wenn sie wegen Geringwertigkeit nicht signiert wird - und für die höherwertigen Stücke bis zu 4 % vom Katalogwert? Nehmen wir mal als fiktives Beispiel einen fälschungsgefährdeten Aufdrucksatz bestehend aus acht geringwertigen Marken (à M€ 5,- pro Stück) und zwei höherwertigen Marken (zusammen M€ 120,-), so ergibt sich maximal

    - nach BPP-Ordnung alt: Satzpreis M€ 200,- => 4 % Prüfgebühr => € 8,00

    - nach BPP-Ordnung neu: 8 x Mindestvergütung € 3,00 => € 24,00 + € 4,80 (4 % von M€ 120,-) = € 24,80!

    Die Ansicht, dass Privatsammler von einigen Prüfern bei den Prüfgebühren begünstigt werden, während Auktionshäuser, gewerbliche Briefmarkenhändler usw. die vollen Gebühren zu zahlen hätten, teile ich nicht unbedingt. Eher gibt es stillschweigend gewährte Mengenrabatte für "Kollegen", zumal die Bearbeitung vieler Kleinstaufträge viel höheren Aufwand verursacht als ein professionell vorbereiteter Großauftrag.

    Beste Sammlergrüße

    philnum

    Einmal editiert, zuletzt von philnum (22. Juli 2009 um 22:54)

  • Max und Moritz
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    1.276
    Geschlecht
    Männlich
    • 22. Juli 2009 um 23:38
    • #9

    Moin Philnum,

    m. E. ist mein letztes Zitat der Punkt, um den es sich dreht. Bei der Rechnung von Herrn Hettler geht es ja weniger um eine mögliche Mindestvergütung, sondern um eine Abrechnung nach maximalen Modalitäten.
    Aber heute bin ich zu müde für diese Diskussion. Insbesondere kann ich heute nacht deinen Rechenbeispeilen nicht mehr folgen.... :P :D

    Zu deiner Meinung, daß Privatsammler nicht unbedingt begünstigt werden:
    Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen. Ich habe sehr oft mit Prüfern telefoniert, erst gestern zuletzt. Das Auktionshäuser demnach mit Max-Prüfgebühr im Gegensatz zu einfachen Sammlern belegt werden, ist demnach Fakt.
    Meine persönlichen Rechnungen sind recht überschaubar.

  • Kontrollratjunkie
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    7.054
    • 23. Juli 2009 um 00:01
    • #10
    Zitat

    Original von philnum
    Die Ansicht, dass Privatsammler von einigen Prüfern bei den Prüfgebühren begünstigt werden, während Auktionshäuser, gewerbliche Briefmarkenhändler usw. die vollen Gebühren zu zahlen hätten, teile ich nicht unbedingt. Eher gibt es stillschweigend gewährte Mengenrabatte für "Kollegen", zumal die Bearbeitung vieler Kleinstaufträge viel höheren Aufwand verursacht als ein professionell vorbereiteter Großauftrag.

    philnum

    Nabend philnum,

    es gibt natürlich den Mülleinlieferer aus dem Sammlerbereich, der dem Prüfer den Inhalt eines fetten Briefumschlages oder gar eines Schuhkartons auf den Tisch knallt.

    Aber das dürfte eher die Ausnahme sein. Ich kann da nur von mir sprechen und möchte behaupten, daß Prüfsendungen von Auktionshäusern auch nicht anders aussehen. Ich versende auch keine Aufträge, die am Ende bei der Mindestprüfgebühr landen. Dazu sind mir die Umstände zu hoch und die (Porto-)Kosten zu unverhältnismässig.
    Ergo dürfte auch der Aufwand nicht höher sein.

    Ob es Mengenrabatte unter den Professionellen gibt, kann ich Dir nicht sagen, vorstellbar wäre es.
    Jedenfalls gibt es eine Reihe von BPP`lern, die den Gebührenrahmen eben bei weitem nicht ausschöpfen, zum Wohle des viel beschworenen kleinen Sammlers.
    Das nenne ich Basisarbeit und nicht das Verhalten des angesprochenen Prüfers, welches kontraprodukiv ist.

    Gruß
    KJ

  • Kontrollratjunkie
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    7.054
    • 23. Juli 2009 um 00:57
    • #11
    Zitat

    Original von philnum
    Ob die gegenwärtigen Prüfgebühren auskömmlich bemessen sind, um damit den existenziellen Lebensunterhalt oder sogar einen gehobenen Lebenstandard zu bestreiten, den zeitlichen und finanziellen Aufwand des Prüfens abdecken usw., ist eine ganz andere Frage. Meiner Meinung nach wird einerseits niemand gezwungen, eine Prüftätigkeit im BPP auszuüben, und andererseits kann eine solche Tätigkeit eben kein überdurchschnittliches oder gar Spitzeneinkommen garantieren. Mir ist jedenfalls kein BPP-Prüfer bekannt, der an Verarmung zugrunde ging.

    Bis auf wenige Ausnahmen dürften alle Prüfer ihren Job nebenbei machen. Von diesem Geschäft leben können wohl nur einige wenige Prüfer. Dafür ist der Aufwand im Verhältnis zum Ertrag zu hoch.

    M.E. sollte eine Mentalität des leben und leben lassen herrschen, dann haben alle Beteilgten den größten Nutzen aus dieser schönen Einrichtung.

    Gruß
    KJ

  • Kontrollratjunkie
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    7.054
    • 23. Juli 2009 um 01:00
    • #12
    Zitat

    Original von Max und Moritz
    Die Rechnung von Herrn Hettler erschlägt mich und kann mittelfristig dazu führen, daß die Lust am Sammelgebiet "AM-Post" vergeht (welches ich gottseidank nur am Rande ohne Prüfdruck betreibe).

    Andererseits???? Ist unser Sammelkollege, der im Nachbarforum Klage führt, ggf. ein professioneller Händler? Ich weiß es nicht. Dann würde mich die Rechnung weniger wundern.
    Ist er ein Sammler wie ihr und ich, wäre es allerdings ein starkes Stück.

    Die Rechnungen aus Hamburg werden in der Form auch an den einfachen Sammnler verschickt. Aus meiner eigenen Erfahrung gibt es da keine Unterschiede, Pardon schon gar nicht............

    Gruß
    KJ, Prüfkostengeschädigt

  • bayern klassisch
    Gast
    • 23. Juli 2009 um 06:24
    • #13

    Hallo in die Runde,

    hier ist viel Wahres und Gescheites geschrieben worden, welches ich vorbehaltlos unterstreichen würde.

    Zu den Vergünstigungen: Ein Prüfer wird einem kleinen Sammler, der eine ordentliche Prüfsendung abgehen läßt, i. d. R. nicht die theoretische Maximalgebühr aufbürden, vor allem dann nicht, wenn dieser in überschaubaren finanziellen Verhältnissen sammelt.

    Wer queerbeet einliefert und dazu noch ein Granatensammler ist, sollte auf dergleichen Kulanz jedoch eher nicht spekulieren.

    Bei Großhändlern oder Auktionatoren gibt es Rabatte, vor allem dann, wenn es mehrere Prüfer des betreffenden Gebietes gibt; dergleichen Kunden will kein Prüfer, sei er nun als Vollprofi oder nur nebenberuflich tätig, verlieren. Darüber hinaus besteht auch diesem Großkundenkreis gegenüber ein starkes Entgegenkommen durch zügigste Abwicklung der Prüfaufträge, was bei Oma Laufer oder Onkel Theodor nur selten gewärtigt werden kann.

    Mich hätte mal interessiert, wie in der Praxis ein ganzer Bogen bei der Prüfung abgerechnet wird - oft wird nur eine Marke signiert und der Rest, wenn nicht zerteilt werden soll, ursprünglich belassen. Hat da jemand Erfahrungen gemacht?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Kontrollratjunkie
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    7.054
    • 23. Juli 2009 um 08:13
    • #14
    Zitat

    Original von bayern klassisch

    Mich hätte mal interessiert, wie in der Praxis ein ganzer Bogen bei der Prüfung abgerechnet wird - oft wird nur eine Marke signiert und der Rest, wenn nicht zerteilt werden soll, ursprünglich belassen. Hat da jemand Erfahrungen gemacht?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Da dürfte es Unterschiede bei den Sammelgebieten geben.
    Es existieren ja auch spezielle Prüfbedingungen für Spezialgebiete, z.B. für die Inflationszeit, SBZ oder Danzig.

    Es ist natürlich die Frage, warum man einen Bogen prüfen lässt. Wenn er ungestempelt ist fällt mir nur eine Farbprüfung ein.
    Aus dem Bereich SBZ kann ich berichten, daß dann ein (geringer) Preis für die Farbprüfung berechnet wird und entsprechende Stempelgebühren für jedes Signum.
    Es hält sich dann im Rahmen, obwohl natürlich nach wortwörtlicher Auslegung der Prüfordnung u.U. "ein bischen" mehr berechnet werden dürfte.

    Es gibt eben Prüfer mit Fingerspitzengefühl und die Axt im Walde.........

    Gruß
    KJ

  • doktorstamp
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    2.597
    Geschlecht
    Männlich
    Geburtstag
    30. September 1955 (70)
    • 23. Juli 2009 um 08:55
    • #15

    Auf die Prüfrechnungen des Hern Hettler habe ich schon mal hingewiesen.

    AMpost ist z.Z. durch zwei Prüfer besetzt Schlegel und Hettler, es kommt demnächst ein Dritter, und ein Vierter (schon Prüfer, hat sich auch um das Gebiet beworben.)

    Hettler hat auch Michel dazu bewegt die Bewertungen der PF in die Hohe zu setzen. Über seine Beziehungen diesbezuglich hat er schon länger geprotzt und geprahlt.

    Bei der Arge AMpost ist er auch nicht mehr Mitglied. Er und sein Team haben eine andere Arge hierzugegrundet, folglich wer Mitglied bei seinem Team werden will, hat gewisse Bedingungen zu erfüllen.

    Er und eine Hand voll Mitglieder sind ausgetreten. Auf die Grunde gehe ich hier nicht ein, geschweige zu sagen wer im aktiven Kreis der Arge Ampost ist wird sie wohl bewüßt sein.

    Die Mehrzahl der BPP prüfen Gewissenhaft und ihre Rechnungen sind mehr oder minder finanziell zu verkraften. Je nach Gebiet sind für Arge-Mitglieder gewisse Ermässingungen einberäumt. Ähnliche Vereinbarungen sind auch für viele Auktionshäuser getroffen.

    Seinen Kosten wegen ist die Arge AMpost längst zu Prüfungen innerhalb der Arge übergegangen. Soweit ich es zu verstehen habe, trifft dies mit dem Segen des Vorstandes der BPP.
    So oder so können sie es nicht verbieten.

    Archiven werden erstellt, mehrere Mitglieder verfügen jetzt über Farben-Vergleichsblätter. Alles steht unter der Leitung führende und bekannte Philatelisten.

    Eine Falschungsdatenbank ist aufgebaut worden.

    All dies wäre nicht nötig gewesen hätte er seine Prüfkosten in den Rahmen gehalten.

    mfG

    Nigel

    Sammeln wie es einem Spaß macht

  • DrMoeller_Neuss
    erfahrenes Mitglied
    Beiträge
    808
    • 23. Juli 2009 um 09:32
    • #16

    Ich hatte es ja schon einmal in einem anderen Forum geschrieben und mal unabhängig von diesem Fall "Hettler":

    Für mich ist dies wieder einmal ein Beispiel, daß die Vergütungspraxis der Prüfer grundsätzlich überdacht werden sollte. Meines Erachtens sind Prüfer nicht zu gut, sondern im Durchschnitt zu schlecht bezahlt. Die Folgen:

    1. viele geringwertige Marken werden zum Prüfer geschickt, teilweise auch zum Bestimmen, da der Sammler seinen eigenen Aufwand höher einschätzt als den für den Prüfer
    2. Es gibt einen Nachfrageüberhang, das "Prüfen" von Briefmarken lohnt sich nicht als Beruf, lange Wartezeiten sind die Folge

    zu 1.) Für viele Sammler ist das Einschicken und Bezahlen der Prüferrechnung billiger als die eigene Recherche. Man müßte ja Zeit und Geld in Literatur investieren. Der Markt wird mit geprüften Material überschwemmt, weswegen ungeprüfte Stücke nicht mehr akzeptiert werden. Ein Teufelskreis schließt sich.

    zu 2.) Wartezeiten von 6 Monaten und länger sind für mich ein Zeichen, daß die Nachfrage größer als das Angebot ist. Normalerweise reguliert das ein vollkommener Markt. Entweder steigt der Preis für die Leistung und dadurch sinkt die Nachfrage, oder auf der Angebotsseite tummeln sich mehr Anbieter.
    Ein vollkommener Markt ist aber hier nicht gegeben, da die Preise für die Prüferleistung von oben festgesetzt werden. Aus "politischen" Gründen wird ein zu niedriger Preis festgelegt, so daß sich das Prüfen von Briefmarken wirtschaftlich nicht lohnt. Also gibt es zu wenig Prüfer und zu lange Wartezeiten - ein klassisches Phänomen der Planwirtschaft, wie wir es aus der DDR oder dem Gesundheitswesen kennen.

    Als Bemerkung die Randbedingungen in Deutschland:
    eine Handwerkerstunde kostet 40-50 EUR
    eine Gutachterstunde kostet 100 - 200 EUR

    M.E. müßte sich ein Briefmarkenprüfer sich eher an einem Gutachter orientieren, da er auch für sein Prüfungsergebnis haftet. Nebenbei muß der Prüfer auch sein Büro und seine Vergleichssammlung unterhalten.

    Beim BPP orientiert sich die Prüfgebühr am "Streitwert", d.h. dem Wert der Marke und weniger am Aufwand. Wir kennen das gleiche Prinzip von Anwälten und Notaren, "dicke Fische" subventionieren die dünne Fischsuppe quer. Für eine Gründung eines gemeinnützigen Vereines kann sich ein Notar schon mal mehrere Stunden herumschlagen und bekommt dafür 30 EUR. Für den gleichen Aufwand kann er auch ein Immobiliengeschäft beglaubigen und ist mehrere tausend Euros reicher - eine Lizens zum Gelddrucken ?

    Meines Erachtens sollten die Prüfer nach Aufwand abrechnen. Damit es keine Überraschungen gibt, sollten bindende Kostenvoranschläge erteilt werden. Hierfür schlage ich ein standardisiertes Internetformular vor, mit einem Scan der zu prüfenden Ware und Feldern zum Ankreuzen der gewünschten Prüferleistung. Um hier Mißbrauch zu vermeiden, sollte bereits für den Kostenvoranschlag eine kleine Gebühr erhoben werden, die aber bei Erteilung des Auftrages mit dem Honorar verrechnet wird.

    Man mag mir vorwerfen, daß der Markt mit gefälschtem Material überschwemmt wird. Hier ist zukünftig wieder verstärkt die Eigeninitiative des Sammlers gefragt. Das Internet erleichert aber auch hier das Sammlerleben, wir hatten in diesem Forum schon zahlreiche Fälle, wo Marken in der Diskussion eindeutig als Fälschung entlarvt wurden und kein Prüfer mehr bemüht werden mußte.
    Auf der anderen Seite gibt es aber auch die Sammler nach dem Motto "Spaß an der Freude" - was kümmert es mich, wenn in meiner Sammlung die ein oder andere Fälschung ist?
    (dazu ein Kommentar: ich sehe kein großen Unterschied zwischen einer Bund-Marke, die unbefugt nachgestempelt wurde, und einer afrikanischen Motivausgabe mit Gefälligkeitsstempel, die noch nicht einmal das Land von innen gesehen hat. Beide Produkte wurden hergestellt, um den Sammlern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Bei der ersten Kategorie sagen wir "Pfui", die zweite akzeptieren wir. Ich sammle beide nicht.)

  • nitram
    neues Mitglied
    Beiträge
    47
    • 23. Juli 2009 um 12:01
    • #17
    Zitat

    Original von DrMoeller_Neuss
    zu 2.) Wartezeiten von 6 Monaten und länger sind für mich ein Zeichen, daß die Nachfrage größer als das Angebot ist. Normalerweise reguliert das ein vollkommener Markt. Entweder steigt der Preis für die Leistung und dadurch sinkt die Nachfrage, oder auf der Angebotsseite tummeln sich mehr Anbieter.
    Ein vollkommener Markt ist aber hier nicht gegeben, da die Preise für die Prüferleistung von oben festgesetzt werden. Aus "politischen" Gründen wird ein zu niedriger Preis festgelegt, so daß sich das Prüfen von Briefmarken wirtschaftlich nicht lohnt. Also gibt es zu wenig Prüfer und zu lange Wartezeiten - ein klassisches Phänomen der Planwirtschaft, wie wir es aus der DDR oder dem Gesundheitswesen kennen.

    Ich kann nicht anders als mein erstes polemisches Posting in diesem Forum zu formulieren:

    Diese pseudo-wissenschaftliche Laberei mit dem vollkommenen Markt, die mich an mein erstes Semester und die Vorlesung Mikroökonomie erinnert, hier lesen zu müssen, ist einfach nur albern. Denn wie bekannt (oder auch nicht) ist ein vollkommener Markt ein theoretisches (sic!) Konstrukt, dessen sich bedient wird, um komplexe ökonomische Zusammenhänge in einem simplifizierenden Modell überhaupt erst darstellen zu können!

    Sorry an alle für dieses Off-Topic-Posting und zurück zum Thema!

  • Kontrollratjunkie
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    7.054
    • 23. Juli 2009 um 12:13
    • #18

    nitram

    Sehr gerne...........


    doktorstamp

    Vielen Dank für die interessanten Einblicke in die interne Gefühlswelt der Arge AM - Post.

    Zitat

    All dies wäre nicht nötig gewesen hätte er seine Prüfkosten in den Rahmen gehalten.


    Genau hier liegt der Hase im Pfeffer begraben.
    Solange solche Prüfer immer noch Aufträge bekommen und ihr Vorgehen von der eigenen Arge und dem BPP geduldet, ja sogar toleriert wird, werden sie weitermachen.
    Bis dann irgendwann die Gnade des Alters die Sammlerschaft erlöst.
    Das war jetzt etwas gehässig, aber es reicht wirklich.

    Gruß
    KJ

  • Kramix
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    1.124
    Geschlecht
    Männlich
    • 23. Juli 2009 um 13:02
    • #19

    @KJ

    Zu Deinem letzten Beitrag:

    :] :] :] :] :]

    Mehr habe ich dazu nicht zu sagen. Ich weiß, ist verdammt wenig an Kommentar, aber Deine Aussage trifft des " Pudels Kern ".

    Kramix

    Übrigens, wenn man in dem Artikel von Doc zwischen den Zeilen lesen kann, erübrigt sich jedes weitere Wort. Es lebe die Gewinnmaximierung !!!

    Geld kann Leben nicht kaufen ( Bob Marley )

    Einmal editiert, zuletzt von Kramix (23. Juli 2009 um 13:05)

  • CHDDK
    Gast
    • 23. Juli 2009 um 15:54
    • #20

    Hallo,

    es ist interessant über Eure Erfahrungen mit BPP Prüfern zu lesen. Meine sind noch nicht sehr groß, aber durchweg positiv. Nennen möchte ich an dieser Stelle Herrn Rismondo, u.a. zuständig für Altdeutschland-Sachsen. Er meldet sich bei Unklarheiten auch telefonisch und löst diese im Einvernehmen mit dem Auftraggeber.

    Zitat

    doktorstamp schrieb: Hettler hat auch Michel dazu bewegt die Bewertungen der PF in die Hohe zu setzen. Über seine Beziehungen diesbezuglich hat er schon länger geprotzt und geprahlt.

    Das ist für mich der eigentliche Skandal! Dieser Herr Hettler scheint die Grundlage für seine Abzocke mitzukonstruieren, unter bereitwilliger Zustimmung anderer "Market Maker". Auf Dauer kann das nur nach hinten losgehen. Die Michelpreise sind mittlerweile nicht mehr wert als das Ebay-Bewertungssytem, selbst die Relationen zwischen den Gebieten sind z.T. völlig absurd.

    BPP-Prüfer sollten grundsätzlich nach Prüfaufwand bezahlt werden, welcher bspw. durch einen Kostenvoranschlag berechenbar würde.
    Der Michelkatalog sollte gar keine Preisangaben mehr aufführen, ist doch eh' alles nur Quark. Stattdessen wäre ein Relationssystem auf Punktebasis denkbar, Marktpreise könnten sich noch unabhängiger entwickeln (kein Händler kann mehr schreiben "Katalogpreis: 500.-M€!" etc.).

    Viele Grüße
    von
    Harald

    Einmal editiert, zuletzt von CHDDK (23. Juli 2009 um 15:55)

Registrierung

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!

Benutzerkonto erstellen

Benutzer online in diesem Thema

  • 1 Besucher
  1. Datenschutzerklärung
  2. Impressum
  3. Kontakt

Partnerprogramm / Affiliate Disclaimer

Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Mit * markierte Links sind Affiliate-Links (Werbung). Nur auf diese Weise können wir dieses großartige Forum finanzieren, wir bitten um euer Verständnis!

Community-Software: WoltLab Suite™