Lieber bayern klassisch,
ein sehr schönes Stück zeigen Sie hier uns.
Da gebe ich Ihnen vollkommen recht.
Für wenig Geld kann man im Internet und auch bei Händler
noch die schönsten und seltensten Sachen finden.
Am letzten Samstag beim Tauschtag mit Regional-
treffen der ARGE BAYERN in Bad Tölz konnte man
bei mehreren Händler in vielen Kisten mit frischer
Ware suchen und konnte selbst Außergewöhnliches
zu sehr sammlerfreundlichen Preisen kaufen.
Beste Grüße,
VorphilaBayern
Hallo Freunde
Ein Brief in 2. Gewichtsstufe von Grossstadt Gaibach nach Wien ist nicht was man jeden Tag sieht. Der Brief ist in 1834 geschrieben und hat der Absender 21 Kreuzer gekostet. Ich nehme hier an dass der Brief über Passau-Linz lief, dh ein Brief in 7. Taxrayon. Unten links sehen wir den Vermerk "frei bis Grenze", wie üblich.
Auf die Österreichische Taxen bin ich hier unsicher. Ich dachte erst dass es den Empfänger 18 Kreuzer CM gekostet hat, aber ich finde es zu viel, wenn der Brief über Passau lief. Oder vielleicht nicht, wie viele Poststationen gab es hier? Kann 6 Kreuzer CM ein Botenlohn sein - es ist nicht zu viel? Ich komme nicht recht hier.
Bitte um Hilfe 
Viele Grüssse
Nils
Hallo Nils,
von der bayerischen Metropole Gaibach (auch Gaybach geschrieben) in den österreichischen Weiler Wien war es ein Brief der 2. Gewichtsstufe auch für Österreich.
Rechts stehen 28 Kreuzer, zu denen 6 Kr. Botengebühr kamen, so dass der Empfänger total 34 Kr. CM zahlen musste - nicht eben wenig.
Warum bei dieser sehr umfangreichen Korrespondenz mal 6 Kr., mal weniger notiert wurden (und auch mal gar nichts), ist leider noch nicht erforscht.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo bayern klassisch
Besten Dank für die Antwort 
Ja, ich sehe auch dass es 28 hier steht. Aber das habe ich gestern nicht gesehen weil ganz einfach 18 im Kopf hatte.
28 und 6 stehen besser zu einander als 18 und 6, und einfacher zu interprtieren. Glaub es oder nicht. 
Viele Grüsse
Nils
Hallo zusammen!
Ich möchte heute einen Brief vorstellen den ich vor kurzem aufgrund des Heimatbezugs erworben habe ohne ihn wirklich zu verstehen. Ich hoffe ihr könnt mir bei der Deutung etwas helfen.
Der Brief wurde im Januar 1831 von der "Ruralgemeinde Postbauer" (bei Neumarkt in der Oberpfalz, das sich früher Neumarkt im Regenkreis nannte) an das kaiserliche königliche Stadtmagistrat Amt in Wien geschickt. Der Inhalt scheint sich um eine Erbangelegenheit zu drehen.
Ich muss dazu sagen dass ich von der Deutung von Vorphila-Belegen (noch) so gut wie keine Ahnung habe. Deshalb kommen bei mir jetzt viele Fragezeichen: Die 12 auf der Rückseite müsste ein Taxvermerk sein, nehme ich an. Der Vermerk vorne über dem Datum (ich würde ihn als 2f lesen) könnte vielleicht eine Gewichtsangabe sein? In seinem heutigen Zustand wiegt der Brief etwa 15 Gramm. Sehr unschlüssig bin ich mir bei den roten Vermerken auf der Vorderseite. Entziffern kann ich nichts. Handelt es sich dabei um postalisch relevante Dinge oder zum Beispiel um einen Eingangs- oder "Bearbeitet-"Vermerk des Empfängers? Oder ist das rote Kreuz sogar eine Chargé-Kennzeichnung? Aus den Nummern unten links und auf der Rückseite kann ich mir auch keinen Reim machen.
Ich würde mich über jede Unterstützung bei der Entschlüsselung freuen. Vielen Dank!
schöne Grüße,
Nacktnasenwombat
Hallo Nacktnasenwombat,
ein hübscher Brief aus deiner Heimat - den hätte jeder gern.
Er war bis zur öster. Grenze mit 12 Kr. hinten neben Wien notiert teilfrankiert.
Ab da kostete er weitere 28 Kr. CM, die der Empfänger zahlen musste. Diese 28 Kr. wurden links neben Wien notiert. Später kamen 10 Kr. CM weitere Kosten hinzu, so dass man unten rechts den Gesamtbetrag von 38 Kr. CM notierte, wobei diese 10 Kr. CM i. d. R. mit der Post nichts zu tun hatten und interne Gebühren der Wiener Behörde waren (Stempelpapiere, Kopierkosten usw.).
Der Absender schrieb daher korrekt "frey Gränz" unten links.
Das liegende X war das Zeichen Österreichs, dass der Brief (bis zur Grenze) frankiert eingelaufen war.
Den Satz in Rötel kann ich nicht sicher lesen - er hatte aber keine Auswirkungen postalischer Art sondern betraf den Inhalt.
Die schwarze "7" unter "frey Gränz" war die Expeditionsnummer der Absenderbehörde, unter der dieser Fall geführt wurde.
Alle weiteren Zahlen und Ziffern sind dem damaligen Bürolauf geschuldet und nicht postalischer Natur.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo bayern klassisch!
Herzlichen Dank für die Erklärungen! Je mehr ich von dem Brief verstehe desto besser gefällt er mir. Vielen Dank!
Ich werde mich dann mal weiter dem Inhalt widmen...
schöne Grüße,
Nacktnasenwombat
Hallo Nacktnasenwombat,
der Inhalt, eine Erbschaft in Wien des Sohns, die Mutter in Postbauer, ist recht langweilig, auch weil 200 Gulden nicht wirklich ein großes Vermögen waren.
Aber wenn es heute noch Verwandte gibt, kann es auch interessant werden.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo Nils,
schöner Brief, aber mit einer Armensache hatte er nichts zu tun. 
Unter der Franchise "R.S." steht "Aerarialsache", also ging es um den bayerischen Aerar, den Staatshaushalt.
Bei einer Armensache hätte man vorne das Dienstsiegel und die Unterschrift des Beamten anbringen müssen.
Bayern hat ihn als Dienstbrief portofrei belassen. Österreich hat in mit 14 Kr. CM taxiert und wieder abgestrichen. Insgesamt sind wohl aber 40 Kr. CM für die Bearbeitung des Vorgangs angefallen, was immer diese auch beinhaltet haben mögen.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo bayern klassisch
Ach, zwei grobe Fehler hier 
Klar war es 14 KreuzerCM.
Von Aerarialsache hab ich bis jetzt nicht gehört, die Buchstaben war in meine Augen Armensache sehr Ähnlich - habe es sofort "gekauft".
Darf ich Fragen warum es zuerst Taxiert ist, und wieder Abgestrichen? Es war wohl bei portofreie Dienstbriefe nicht normal?
Viele Grüsse
Nils
Hallo Nils,
warum Österreich bayerische Dienstbriefe mal taxiert und mal nicht taxiert bzw. die Taxe der Grenzpostanstalt gestrichen hat, ist schwer nachvollziehbar.
Die Buchstaben des Vertrages sind auch nicht immer so interpretiert worden, wie man das in Wien und München wollte, denn es gibt mehrere Fälle unterschiedlicher Behandlung.
Gerade das macht den Brief aber interessant und etwas außergewöhnlich.
Ob ich eine Armensache von Bayern - Österreich habe, müsste ich mal nachschauen.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo bayern klassisch
Dann lasse ich die Abstrichung offen stehen.
Danke für die Antwort.
Viele Grüsse
Nils
Hallo Nils,
danke für den Link - ich wußte doch, dass ich so etwas hatte ...
Du hast Recht, die Armensache hätte mit Siegel und Unterschrift des Beamten versehen werden müssen (damit man im Falle des Mißbrauchs den Betreffenden schnell bei der Hand hat), aber, wie du siehst, hat man das hier und da nicht so regelkonform gehandhabt.
Aber auch hier wurden Taxen notiert und wieder gestrichen - vermutlich wurden aber, wem auch immer, die rechts unten notierten
34 Kr. CM (14 + 14 + 6 Kr. = 34 Kr.) in Rechnung gestellt.
Liebe Grüsse von bayern klassisch, der nicht weiß, ob er mal einen Thread Armensachen aufmachen soll ...
Hallo bayern klassisch
Mach gern ein Armensachethread für ein armer Norweger
Ich kann leider wenig mitmachen, aber ich lese gern und komme auch gern mit arme Fragen.
Viele Grüsse
Nils
Hallo Nils,
dann werde ich mal meine armen Sammlungen für diese armen Briefe durchkämmen. Ganz wenige habe ich davon und vlt. kommt noch der ein oder andere von anderen armen Forumlern hier dazu; ich würde mich freuen.
Liebe Grüsse vom armen bayern klassisch
Hallo Nils,
es war eine Königliche Ordens Dienst Sache.
Zwar gab es diesen Terminus nicht bei den Portofreiheiten, doch scheint hier
die Versendung als D.S., also Dienst - Sache, im Vordergrund gestanden zu haben.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
