Tagesstempel der Deutschen Post aus Gummi

    Rechtzeitig vor Weihnachten 2008 erhielt ich diesen Bedarfsbrief mit einem außergewöhnlichen Tagesstempel der Deutschen Post, abgestempelt in Glückstadt am 23.12.08 (bis 05 Uhr morgens), welcher offensichtlich aus Gummi ist und nicht wie üblich aus Metall. Die gesamte Inschrift einschl. PLZ sieht ebenfalls merkwürdig aus. Bisher ist mir nur dieser Stempel aus Glückstadt in dieser Form aufgefallen.

    Gibt es so eine Art Stempel auch schon von anderen Orten?

    Ich hatte eigentlich angenommen, dass es "Normen für Zweikreis-Tagesstempel" geben würde, z.B. Durchmesser 28 mm. Dieser Stempel hier ist z.B. deutlich größer!

    Hat jemand hier im Forum Erkenntnisse darüber, warum es plötzlich auch solche Stempel aus "minderwertigem Material" gibt?
    ?(

    Gruß
    Herbie60

    Die Frage hatten wir hier schon mal, da kam auch nichts bei raus:

    Zackige Sammlergrüsse aus Lübeck sendet Bernd HL ;)!

    Hallo Bernd HL,

    danke für den Hinweis. Dann ist also bisher nur der Gummitagesstempel von Glückstadt bekannt.

    Der Hinweis aus dem anderen Thread ist auch nicht besonders hilfreich, die OPD zu befragen, wo es so etwas schon lange nicht mehr gibt. Vielleicht weiß ja der Bundesfinanzminister (soll ja schließlich für die Deutsche Post zuständig sein) darüber Bescheid...

    Eine "richtige" Post wird das da schon nicht mehr sein, was man an der Stempelinschrift, d.h. den Unterscheidungsbuchstaben "zz", erkennen kann. Das muss nicht heißen, dass der Service schlechter geworden ist. Es gibt viele Beispiele, wo sich z.T. die Öffnungszeiten erheblich erweitert haben, z.B. auch über Mittag, wo noch viele "richtige" Postfilialen noch immer geschlossen haben. Sowas hatte ich jedenfalls am 2. Januar 2009 in Barmstedt, Krs. Pinneberg, in der Bahnhofstraße, erleben müssen.

    Gruß
    Herbie60

    Markige Grüße aus dem Süden Holsteins

    ;)Herbie60 :]

    Einmal editiert, zuletzt von Herbie60 (2. Mai 2009 um 14:12)

    Hallo,
    ich hatte "damals" die für Stempel verantwortliche Abteilung bei der DPAG angeschrieben, leider ohne Reaktion. Vielleicht kannst du ja mal in Glückstadt vorbeifahren, ist von dir aus ja nicht so weit (wie von mir). ;)
    Gruß
    Uli

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    Hallo uli,

    leider liegt Glückstadt von hier aus so ziemlich am "A.... der Welt", wenn es auch in Schleswig-Holstein an der Unterelbe liegt. Es ist aber deutlich außerhalb des Dreiecks Hamburg - Kiel - Lübeck, wo ich mitten drin bin.

    Schade, dass du von den dort verantwortlichen Leuten keine Antwort bekommen hast. Leider kenne ich auch keinen, der aus dem Raum Itzehoe da vielleicht einmal vorbeisehen könnte.

    Wenn ich aber da hinfahren sollte, nehme ich einige "vorbereitete" Briefe zum Abstempeln mit...
    :D

    Gruß
    Herbie60

    Markige Grüße aus dem Süden Holsteins

    ;)Herbie60 :]

    Vor ein paar Tagen erhielt ich einen Brief aus Glückstadt, der wiederum mit einem Tagesstempel aus Gummi vom 28.10.2009 versehen wurde. Dieser doch deutlich von der Norm abweichende Stempel hat nunmehr nicht mehr den Monat in Ziffern, sondern abgekürzt "Okt." und auch die Uhrzeitangabe (meist "-05", also relativ früh am Morgen!) ist entfallen, was schon sehr merkwürdig ist. Andernorts werden Sendungen "sekundengenau" entwertet und hier nur noch "tagesgenau". Dafür wurde die Jahresangabe von "09" auf "2009" erweitert!

    Die Unterscheidungsbuchstaben "zz" wurden beibehalten. Somit wurde offenbar nur der Datumseinsatz in dem Stempel ausgetauscht!

    Gruß
    Herbie60

    Moin Herbie60,

    das ist ja wieder mal hochinteressant! Den Stempel habe ich schon ewig nicht mehr im Eingang gesehen, ich hoffe, der kommt mal wieder bei mir rein. Wenn ich nicht das Problem hätte, dass meine Frau ständig unser Auto in Beschlag nehmen würde, wäre ich schon längst mal da runter gefahren und hätte mir das vor Ort angesehen. Nur nach 18.00 Uhr macht das ja wohl keinen Sinn mehr... :(

    Zackige Sammlergrüsse aus Lübeck sendet Bernd HL ;)!

    Dieser doch sehr merkwürdige Stempel sollte in die Stempel-Datenbank hochgeladen werden - natürlich mit dem Hinweis, daß es sich um einen echten Stempel handelt.
    Wenn der in 20 Jahren einem Sammler in die Hände fällt, wird er davon ausgehen, daß es sich um einen falschen Stempel handelt.

    Gruß
    Thomas

    Heimatsammlung Esslingen am Neckar und Umgebung. Vorphila bis Gegenwart.

    Postzensurstelle Stuttgart und Friedrichshafen 1914 bis 1923.

    Mal ganz pragmatisch: kann es nicht vielleicht sein, dass der Postagentur in Glückstadt der richtige Poststempel "abhanden" gekommen ist, und man sich unbürokratisch und schnell auf dem kleinen Dienstweg im Bürobedarf um Ersatz gekümmert hat?

    Hallo
    Es wäre etwas merkwürdig, wenn sie es in einem Halben jahr zustande gebracht hätten sich einen neuen Stempel zu besorgen.
    Gab es villeicht früher mal solche Stempel, die ihn einfach weiter benutzen?

    maurizio

    Solche Gummistempel gab es sicherlich auch früher schon nicht (normalerweise), insbesondere, da es die 5-stelligen Postleitzahlen auch noch nicht so lange gibt. Wieso sollte es über ein halbes Jahr dauern, einen neuen Stempel zu besorgen?

    Ich vermute auch, dass sich die Postagentur selbst einen Gummistempel anfertigen lassen hat, um sich eventuellen Ärger wegen eines verlorenen
    Poststempels zu ersparen.

    Vielleicht war irgendwann im Laufe dieses Jahres der Datumseinsatz des "neuen" Stempels kaputt (Gummi hält ja nicht so lange wie Stahl), und irgendwie hat man einen neuen reigebastelt, der nicht dem bei der Post verwendeten Format entspricht, sondern vielleicht aus einem nichtpostalischen Datumsstempel stammt.

    Ich weiß zwar nicht, wie alt der Stempel ist, aber wenn der "Verschleiß" so weitergeht, wäre ein neuer Stahlstempel vielleicht doch irgendwann günstiger.

    Das ist echt die Frage, weshalb so ein "behelfsmäßiger" Stempel in Glückstadt zum Einsatz kommt. Die hier im Thread aufgeworfenen Theorien haben was ("verloren gegangen" und "Ersatzbeschaffung" im Stempelshop, damit der Verlust "verschwiegen" werden kann nach dem Motto "das merkt ja keiner"). Es hat auch noch keiner hier nachweisen können, ob irgendwo sonst ein weiterer "abartiger" Stempel verwendet wird.

    Vielleicht kann aber jemand (Stempelsammler etc.) ein frühes Verwendungsdatum des Glückstädter Gummistempels hier abbilden oder ein spätes Verwendungsdatum eines Metallstempels der üblichen Art. Dann könnten wir den Zeitraum eingrenzen oder sogar bestimmen, wann der "Wechsel" erfolgte. Da die Unterscheidungsbuchstaben "zz" lauten, müsste der Wechsel zu Zeiten der fünfstelligen Postleitzahlen erfolgt sein.

    Zumindest habe ich den Beweis dafür, dass es auch in Glückstadt einmal anders war. Ich habe hier einen Stempelabdruck aus dem Jahr 1977, wo dort noch ein korrekter Stempel - damals natürlich mit nur vierstelliger Postleitzahl - geführt wurde.
    ;)

    Gruß
    Herbie60

    Moin Herbie60,

    Du weisst, dass der Block die Abart "fehlendes rechtes Zahnloch unten rechts" aufweist? ;)

    Zackige Sammlergrüsse aus Lübeck sendet Bernd HL ;)!

    Moin Bernd HL,

    klaro habe ich das bemerkt, passt irgendwie zu Glückstadt und den "Abartigkeiten", welche ich so sammel...

    Hier habe ich gleich noch 9 Stück von dem Bund Block 5 mit fehlendem Zahnloch, allesamt in Glückstadt abgestempelt!

    Auf einem Flohmarktstand in Bad Bramstedt im August dieses Jahres fiel mir ein Album in die Hände, wo nur dieser Block 5 drin war. Es müssen rd. 300 Stück gewesen sein. Ich habe nämlich nun auch noch 35 davon, in Glückstadt gestempelt, wo alle Zahnlöcher vorhanden sind. Die anderen Blocks verteilen sich auf andere Orte - alle aus Schleswig-Holstein. Die 15 EUR war mir das wert!

    Gruß nach Marzipanhausen
    vom Fuße des Kalkbergs

    Herbie60

    Zitat

    Original von Herbie60

    klaro habe ich das bemerkt, passt irgendwie zu Glückstadt und den "Abartigkeiten", welche ich so sammel...

    :ups: na, alles andere hätte mich auch schwer gewundert :D ;) Und dann gleich ein ganzes Album, ich glaube, unser Herbie wird zum Grosshändler :O_O: ;)


    Gruss mit einem Marzipanbrot winkend gen Winni two

    Bernd

    Zackige Sammlergrüsse aus Lübeck sendet Bernd HL ;)!

    So, Freunde, das Rätsel ist gelöst!

    Ich hatte heute auf der Ecke etwas zu erledigen und habe die Gelegenheit genutzt, dort in Glückstadt einmal vorstellig zu werden. Unterm Strich ist mir die Kinnlade runter gefallen, aber der Reihe nach.


    Mit meinem Stempelabschlag auf Briefstück bewaffnet habe ich die Postdame am Schalter gefragt, ob der betreffende Stempel von dieser Postfiliale stammt. Sie hat mich erst etwas verduzt angesehen und sagte, dieser Stempel würde am Nebenschalter liegen. Sie selber nutze einen anderen. Das war der erste Teil vom Rätsel, weiter oben wurde eine abweichende Form des Stempels schon erwähnt. Der 2. Stempel ist also keine Ersatzbeschaffung gewesen sondern der "normale" im Einsatz befindliche am 2. Schalter.

    Dann Ihre Frage, was das ganze soll. Ich habe wahrheitsgemäss geantwortet, das hier der wohl einzige (mittlerweile hat sich ja rausgestellt, es sind 2 Stempel) Gummistempel der Deutschen Post im Einsatz sei. Daraufhin wurde sie etwas ungehaltener und meinte, dieses wäre eine Postagentur und die hätten nun mal alle solche Stempel. Meine Wiedersprüche liess sie nicht gelten. "Wenn sie einen richtigen Poststempel haben möchten, dann fahren sie doch zu einer richtigen Post in Elmshorn oder Pinneberg" (das sind die nächsten grösseren Orte da auf der Ecke) war ihr Kommentar. Wollte ich nicht, deshalb war ich ja in Glückstadt :D Das Ende vom Lied, sie blieb bei ihrer Meinung, diese Stempel seien für Agenturen normal. Allerdings kam dabei rein zufällig Teil 2 der Lösung raus: Diese 2 Gummistempel sind seit Bestehen der Agentur (in einem Gemischtwarenladen) hier im Einsatz und auch extra für diese Agentur gefertigt worden. Also ist hier niemals ein Stempel abhanden gekommen.

    Und nun der absolute Oberhammer: Die Stempelgeräte selber!!! Der eine ist in einer roten Plastikschale eingebettet und der andere wie ein Numeratorenstempel aufgebaut. Auch wenn die gute Frau es nicht verstanden hat, warum ich es wollte, hat sie mich freundlicherweise die beiden Stempelgeräte fotografieren lassen, so dass ich die beiden hier nun zeigen kann. Bilder der Abschläge kommen die nächsten Tage, wenn meine Belege hier eintrudeln. Aber nun schaut Euch die Stempelgeräte an und staunt:

    Zitat

    Diese 2 Gummistempel sind seit Bestehen der Agentur (in einem Gemischtwarenladen) hier im Einsatz und auch extra für diese Agentur gefertigt worden.


    Fragt sich "von wem?" bzw. "wer hat das erlaubt?". Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jede Agentur selber Stempel anfertigen lassen darf.
    Gruß
    Uli

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    uli, das konnte sie mir auch nicht beantworten, wer nun die 2 Stempel be- bzw. hergestellt und geliefert hat. Wie im Beitrag geschrieben war sie ja der Meinung, alle Agenturen würden den Stempel in der Form führen...

    Zackige Sammlergrüsse aus Lübeck sendet Bernd HL ;)!

    So, mein erster Beleg ist heute angekommen, wo die weiteren geblieben sind... ?( Schon merkwürdig, einer kommt an und der Rest schwirrt noch in der Gegend rum. Und er linke Stempel ist auch nicht gerade toll geworden. Eigentlich sollte jeder Beleg beide verschiedene Stempel zeigen, um sie zu dokumentieren. Und die Codierung haben sie im BZ auch vergessen. Ich fürchte fast, da muss ich wohl noch mal hin...