Restauration von alten Briefmarkenbögen

Auf jeden Fall so lassen. Alles andere (Bügeln, Pressen, Weichklopfen, Hämmern.....) wäre eine Verschlimmbesserung. Am besten ist eine vorsichtige Aufbewahrung in Bogenalben.

Zitat

Original von gaudinojr
Guten Tag zusammen,

ich habe auf dem Dachboden einen Koffer mit hunderten Briefmarkenbögen aus der Zeit der allierten Besatzung in Deutschland gefunden. Leider sind die Bögen nach der langen Zeit auf dem Dachboden in sehr schlechtem Zustand (sehr gewölbt) und es ist fraglich, ob sich das durch einfaches Pressen ändern lässt.

Gibt es evtl. andere Wege (z.B. Bügeln?) um die Bögen wieder gerade zu bekommen?

Oder meint ihr die Bögen lassen sich vielleicht auch in einem solchen Zustand verkaufen?

Ich bin für jede Meinung sehr dankbar!

Hallo gaudinojr,

die Partie ist in einem Zustand, wie sich solche Bogen leider sehr oft befinden. Wenn man die Bogen nicht mit Samthandschuhen anfasst und bestens aufbewahrt, machen sie sich selbstständig.
Besonders "schön" ist das bei den Bogen der AM - Post im Englischen Druck. Die rollen sich so stark zusammen, daß ein Versuch, sie zu glätten mit dem sofortigen Zerfall quittiert wird.

Also an besten so lassen, wie sie sind.

Gruß
KJ

PS.: Du hast eine PN.

Zitat

Die rollen sich so stark zusammen, daß ein Versuch, sie zu glätten mit dem sofortigen Zerfall quittiert wird.

Ich habe ein Bogenstück in ähnlichem Zustand (nur noch schlimmer).
Hatte gedacht, es sei eine gute Idee, es in einem Album aufzubewahren, um es langfristig plattzudrücken.
Stattdessen ist rückseitig das Gummi gerissen und die Marken teilweise regelrecht auseinandergebrochen. Und an der Zähnung entlang haben sich ein paar Marken vom Bogen gelöst, weil die Zähne gebrochen sind.

Wenn Du Sie wieder glatt bekommen willst gibt es nur die Möglichkeit den Gummi zu entfernen, also vorsichtiges Wasserbad und anschließend wie gehabt pressen.

Zitat

Original von Belsazar
Wenn Du Sie wieder glatt bekommen willst gibt es nur die Möglichkeit den Gummi zu entfernen, also vorsichtiges Wasserbad und anschließend wie gehabt pressen.

Ähem, und was soll das bringen ?
Als Tapete taugen die dann zerstörten Bogen nicht (zu dünn) und der Brennwert dürfte auch suboptimal sein.

Außerdem bekommst Du die Bogen nicht getrocknet, denn wenn die Gummischicht runter ist, leidet die Papierstruktur und die Festigkeit derart, daß genau der Effekt eintritt, den ich oben bereits beschrieben habe.

Papier ist nun einmal empfindlich.......

Gruß
KJ

Lieber Kontrollratjunkie,

die Bögen rollen sich auf weil Gummi auf der Rückseite ist, deshalb wurde später Ab ca. 1921 auch der Gummi gebrochen (die berühmte Riffelung!)
Und wenn der Gummi komplett ab ist ist auch die Marke wieder Gerade.
Wenn das Papier so erbährmlich ist das es das nicht aushält dann hat man eh verloren!
Alle anderen Versuch die ich ausprobiert haben haben gar nicht geklappt.

Belsazar,

das mag in deinem Sammelgebiet AD eine bewährte Methode sein. Aber ungebrauchte Marken vom Kontrollrat haben ohne Gummi noch nicht mal mehr Brennwert.

Zitat

Als Tapete taugen die dann zerstörten Bogen nicht (zu dünn) und der Brennwert dürfte auch suboptimal sein.

Die Frage ist, als was taugen sie jetzt?

Als Bogen nicht viel. Es lassen sich aber immer noch genug sammelwerte Marken und Bogenteile gewinnen.

Zitat

Original von Belsazar
Lieber Kontrollratjunkie,

die Bögen rollen sich auf weil Gummi auf der Rückseite ist, deshalb wurde später Ab ca. 1921 auch der Gummi gebrochen (die berühmte Riffelung!)
Und wenn der Gummi komplett ab ist ist auch die Marke wieder Gerade.
Wenn das Papier so erbährmlich ist das es das nicht aushält dann hat man eh verloren!
Alle anderen Versuch die ich ausprobiert haben haben gar nicht geklappt.

Lieber Belsazar,

vielen Dank für Deine Aufklärung über die Eigenheiten
der Gummiriffelung.
Das Problem ist eben nur, daß sich die Bogen eigentlich nur bei unfachmännischer Lagerung so unverschämt benehmen. Du kannst mir glauben, daß ich den einen oder anderen Bogen in der Sammlung habe. Auch bei Auktionsbesichtigungen schaue ich mir immer solche Posten an, alleine schon aus Gründen der Forschung.
Es ist also schon durchaus möglich, auch solche Bogen mit "erbärmlichem Papier" gerade zu halten.

Wenn sie aber erst einmal durch die Jahre gelitten haben, ist der Prozeß m.E. nicht umkehrbar.
Die Ablösung des Gummis ist jedenfalls die schlechteste Lösung.

Gruß
KJ

Lieber Kontrollratjunkie,

als wenn Du mal auf eine geniale Lösung kommst würde ich mich über eine Nachricht freuen, ich habe auch noch so "Wellbögen", noch mit Gummi!

Zitat

Original von Belsazar
Lieber Kontrollratjunkie,

als wenn Du mal auf eine geniale Lösung kommst würde ich mich über eine Nachricht freuen, ich habe auch noch so "Wellbögen", noch mit Gummi!

Wenn ich das Ei des Kolumbus gefunden habe, dann werde ich meine Erkenntnisse natürlich hier veröffentlichen. Ist doch Ehrensache ;).

Gruß
KJ